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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 31 - Nr. 40 (7. Februar - 17. Februar)
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Schneeregen in Wien. Der l
S chW« er«gen 'hat in dm Stck„ ..
T ehrs st ö r u m g e n hervoryerWen. __
sinh zahlreiche Telephon- und TelMaphenstörun-gen, tzu hie Drohte
in'soche her an ihnen «haste,ckeir Schneemosten Men. Auch zahlreiche
UnfUst sind zu verzeichnen.

war ein baumlanger Essest'
dis von roher Kraft zeugten.

Hchmafiger ----- Vorlauter-

Werfamml«ngZ-Kalendee.
Leimen. M-Nrvoch, 9. Febr., -abeicks >L8 Mr 4m Lott zum „NSW":
Parteimitglickerversammlung. R-estr««.!: Pa-rstiM »tär Amann.

L-r-r LUE
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Bsr.
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. „ . „ . ------— Läge^chprSch.
Wecken Mäbchoüdevs Lrr -Hin-t-s ASckenen Les getöteten
her KMg
Wir
M-S

, ,,,;g entkommen.
! es für Ferien anschaust, wenn
. ... Tobias rnn die Antwort verlegen.
„Ich bin halt gern da oben," sagte er.
fsn mußt. Weil du der Schule los bist,
es, obwohl er wußte, daß er dem Buben
Tobias zahlte ihm heim. „Nein," gab er mit einem Aufblitzen
" ' i ver-

) dem Tobias.
äul auf," sagte er heftig. „Der hat
' ' " : ihm zureden wollen, da ist er
« Tod hat ihm der Goli ver-

ttZMM des MldelSerger WWeilm.
Mittwoch, 9. Feb-., Miet« -l, zum ersten Male, „Liselotte von der Pfalz"
Donnerstag, 10. Febr., anher Miete, „Dir schöne Helena".
Freitag, 11. Febr., Miete L, „Der letzte Zeuge".
Samstag, 12. Febr., „Nur sechs Schüsseln". VoU-woOrAimg für Ge-
werkschaften.
Beginn an Wochentagen um 7N Uhr, M Somtagen um 7 Mr.

Soziale RÄNdschTT»
Es« glänzender Erfolg des Zeniralvernns der Angestellten HM
Ken Kieler Kaufmannsgerichtswahlen. Bon «Lv-a AM in der Wätz»
ierlcste eingetragenen Wählern nahmen etwa 1000 an der Wahl test.
Wer Zen-kraloeckand der Angesstllt-en-erhielt von den zu wähle-rAen 16
Beisitzern 10 Beisitzer, der GewerMaftshu-nh her AnigsstMen ev-
-,h.i-M 6. Möser- Eksol-g ist autzerocken-tlich»ersreul-ich, hatte -der A*»-
stralverdanh -der A-Wöstellten doch bisher gar Leinen Beisitzer, «r-
'wänht sei noch, daß der Deutsch-nationale Ha-nldlung-sgLhi-lfknveck-LHd
nicht an der W-chl beteiligt ist, da er die Einreichung- der List« ver-
Waisen hatte.
Me Geweckeoerichtswahlen in Gelsenkirchen brachten Kr die
freien Gewerkschaften eilten schönen Erfolg. Die -'reim
Gcwerchcha'sten echieltm 3122 StiMm-en« — 10 Sitze, hie christlichen
-Gewerkschaften 1429 Stimmen — 5 Sitze und die Hichch-Dumstchche
816 Stimmen — 1 Sitz.

Streik in der Herrenkonfektion.
Nachdem die zentralen Bevha-Mu-iMen in der Herrenkonfektion
.gescheitert, weil der Arbeitgeberverband der Herren- und Knäbm-
Keidevs-abrUanst-n DouiWanbs -einen annchmbarow Dermm für das
Inkrafttreten 'des Reichstari-ses und damit eine Er-höhuW der Lohne
fü die jetzige Saison abl-chnstn, «Md unter den MWickern der be°
keiligten BeMm'de eine Urabstimmung Wer den Streik statt. In der
Abstimmung -entpchkben- sich 90 Proz. der Abfki«m»enbow fstr
den Streik. Hiezu rahm Zentralleitung und Beirat des Deutschen
BeSeD-Mg-s-A-rbester-Berba-nd-es Steilung und erklärte einstimmig
seine Zustimmung -zu einem Streik in dieser Industrie. In hierauf
folgender Verhandlung mit den Wrigm beteiligt-en Verbänden wurde
Wischen hicksen folgende Berembarung g«rossen:
1. Der Strest in der Herren- und -KnadcnLonfeiktwn DeuH«ch-
lands beginnt am 7. F e b r u ar 1921.
Der Streik soll sich erstrecken auf die Mitglieder des Arbeit-
Mberv-erda-ndes der Herren- und KnabrMeideckfalb-rWation Deutsch-
lands, soweit diese Herren«- und KnabetzkonfMon fertigen. Aus-

et» Gespräch. Der Präses fragte
„ . > fei. „Aber was wirst du wissen?"
Der Tobias zeigte, daß er nicht faulenzte,
ar Herde zu nennen, lobte und tadelte wie
er Präses schielte seitwärts nach dem nach
«er hielt die Augen am Boden im Weiter-

, . , r war.
zurück und rührte weiter.

Ar»eit«.S.Ket,ri-t,
1 - Ist «d 4—Schltzr. U»«tt»»ft in allen Arbeiterrechtsfrugen
MWr MMMmkkM kKNELh
Sprechstunden täglich von 10—12 vormittags u. 3—6 Uhr nachmittags

„Wollt Ihr etwa davon haben?" grinste er den Furrer an mit
seinem gemeinen Gesicht, in dem die Verlegenheit stand.
Der Präses legte die Finger um die ihm entgegsngestreckts
Flasche und tat einen Schritt nach dem Hüttenausgang. Dann zeve
fuhr das Glas an einem Stein.
„Kaib!" schimpfte der Goli.
„Hast etwas zu sag m?" kam der Furrer Zurück. Seine Auge;
wettsrleuchteten unter den Brauenbüscheln. „Treib das Vieh zu-
sammen, ich will zum Rechten sehen," herrschte er den Knecht an,
der zu schweigen für gut fand und sich entfernte.
Der Hochfluhhösler nahm darauf den Josef , scharf ins Gramen
und hörte bestätigt, was Tobias erzählt hatte. (Forts, fol^t.)
AKastastus Germ.
Sprüche. '
Auf e i n -e «w«che meiste Hand, «wie viele
Dagegen- -SW bst-mit 'der harten Schwiele!
.V
Sei «im Wünschen nicht -zu karg,
Wünsche find- der Weg zum Siege;
Des GemW-ns ützp'ge Wieg«
Ist vor Tatkraft srsthcr Sarg.
*
Kunst «Won kann nm «der Erkorene,
Kunst «lickon jeder Erdgeborene.
In her Welt f-Zhrst hu am besten,
Spri'st hu stolz mit -stolzen Güsten,
Mit bchche-ibenen bescheib-M.
Aber -wahr uäd klar mit Heiken.
*
Wer Most sich MM sucht -kleine Geister,
Aus niedrem Kreis sich svübft zu heben;
Wer klein sich fühlt, «wählt -g-roß-e Meister,
, An sie g-efchmiegt emporsMr-cken,
*
Em unMug Wort enffchUpst, wie aufs Papier ein Kl-eck,
Du wischst 'dran »und reibst, nur breiter- wird her Fieck;
Dann schabst hu Md radierst, nur Wimmer -wird noch.
Du Hast den alten Klock. dazu das neue Loch-

HerrgottsfLden
Roman von Ernst Zahn.
(28. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)
Tobias hielt dis Augen groß auf das Gesicht des Bauern ge-
richtet, es schien, als verstehe er das Zögern, das den schweigen
ließ. Die Augen waren schwarzgrau und ausdrucksvoll; sie erschienen
klar und scharf unter den starken Brauen und wiederum gäbe»! ihnen
diese einen unkindlichen, düsteren Bick.
„Was tust du da heroben?" fragte der Furrer endlich in einem
grollenden, herrischen Ton.
„Ich habe Ferien," sagte der Tobias. Er hatte keine Hinter-
gedanken dabei, aber der Präses hörte aus seinem Ton, daß dem
Jungen hier oben wie dem Vogel sei, der dem Käfig entkommen.
„Hast es denn so schlecht, daß
du aus dem Hochfluhhof fort bist ?'
Einen Augenblick war der T
Darm zuckte er die Achseln.
„Weil du nicht schaff«
gelt?" sagte bitter der Prüfe«
unrecht tat.
Tobias zahlte ihm heim. „Nein," gl
der Augen Bescheid, „aber weil ich mich hier nicht vor Euch zu
stecken brauche."
Der Widerspruch griff den Bauern seltsam an. „Warum
steckst dich denn?" fragte er, als ob er es nicht wisse.
„Weil Ihr mich nicht sehen wollt," gab der Bub zurück,
als der Präses stand und seine erloschene Pfeife wiederum in Brand
zu setzen sich anschickie, fragte er:
„Kann ich setzt gehen?"
„Ja, aber mit mir/' beschied ihn der Furrer, „wir gehen zur
Hütte hinüber." Der Tobias senkte den Kopf und schlenderte hinter
dem Bauer her, der am Seeufer hin und der Schattenbütte entgegen-
schritt. Auf einmal kamen sie in ein Gespräch. Der Präses fr, '
nach dem Vieh und ob es gesund sei. „Aber was wirst du wisse
setzte er spöttisch hinzu. T " ' - - - .
Er wußte jedes Haupt der
ein erfahrener Knecht. Der
Knabenart Redeeifrigen der Hw
schreiten; aber er hatte keine Scheu mehr vor dem Gefürchteten, dem
er sonst nicht unter die Augen gehen durfte. Einmal blieb er stehen
und hob den klaren Blick.
---E^JHr, Großvater l"

-erst i-n- «d« «nm ober Mbereu Weif« äst-Mw r ckstHt werben
m iM e-n. Im Zentrum hatte man vielleicht für besser fallen,
wenn man mit der Neubesetzung des Ärbditsmimsstriums zunächst
rmMÄ zugttvartet hätte. Me Msgsben desselbM hätten prvsi-
sorfsch bis zum Spätjahr geführt werden können, mch der Ausfall
der im September stattfindenden Lanbtagswahlen hätte« für die
Neubesetzung immerhin wertvolle Fingerzeige geben können. Die
Sozia-Lcmo-rrakie jedoch legte Wert dararH, das MbettANÄli-
sterium alsbald wieher zu besetzen, Md die Adrigen- K-saWvns-
paneien sonnten Md wollten sich dem nicht Mge-genst-ellM."
Nun, beMcher konnte das Zentrum «Here sMere Behaup-
tung wiEch nicht rechfferti-gen. Man will das ArbeistminDeriwn
-Eufstikn, ausgerechnet das Mmffterium, das in fein«, h-vchbödeM-
ßamen fokalen uK- MrkschckWchen Aufgaben- am deuÄichsten die
RoÄvMdl-g>keit-en Md Forderungen der «uen Zeit -um Umdruck
bringt. Weiter: man wollte mit der Neubesetzung des sieiMWvr--
öenen Mtnfftevpvistens -warien, bis M nächste VaMaMvahi „weck
volls Fingerzeige" gegcken hätte. Das -HeW doch: gar nichts an-
deres als: Das Zentrum erklärt sich als- Feind des Ackei-sministe-
iriums undvor
K-umspläriL
dieses Minksteriums m'st der Pech
wir uns nichts -von Uche-rM EWu

: ANS StlM mW Land. -
Deutfchs Fckft«Lcht. ' '
Jüngst saßen in Iperns Gefilden zu mitternächtiger Zett
Viel geisterhafte Gestalten in feldgrauem Ehrenkleid.
Sie raunten und sannen und stritten, ob wohl auf Ehrs und Treu
Mit dem traurigen Lose der Heimat heut «in Faschmg vereinbar sei.
Nnd wie um das Volk in dsr Heimat sie eifern iü düsterem Chor,
Da tritt in wallendem Barts ein alter Laudstürmer vor.
Weit sichtbar ragt er im Kreise von zitterndem Mondlicht umloht.
Die trutzig erhobene Rechte den Jüngeren Schweigen gebot:
„Kamraden, hört! Habt ihr auch wohl ermessen
Wie schwer em Urteil wiegt? — Bedenket nur:
Der Höchsts Richter selbst darf ms. vergessen
Die svsigen Gesetze der Natur! —
Fünf schwere Jähre hat die deutsche Jugend
Im Feld gekämpft, geblutet und gedarbt,
Verungen um die Palme höchster Tugeud,
Auch wenn die alten Wunden kaum vernarbt.
Und weil dies alles, — wie man glaubt, — vergebens,
Befiehlt man: Zieht das Büßerhemde an,
Weil rhr — — — die schönsten Jahre eures Lebens
Wir andre mehr als eure Pflicht getan!
Ihr Mädels dürst kein Wort von „Tangen" nennen.
Bemeßt die Jugend doch als Greisin dann!
Und lernt ihr sonsten kerne Freier kennen,
So sprecht sie einfach auf der Straße an!
Ka«radep, gelt jetzt schüttelt ihr die Köpfe!
Her „Ernst der Zeit" drückt lange noch und schwer.
Doch stellt man nimmer die zerbrochnsn Töpfe
Wit ew'gem Gram und Jammer wieder her.
Ans Toten ist das Lsbenstor vermauert,
Ulan hat daheim uüs dennoch stets geehrt.
Doch, ward nach „Siebzig" jahrelang getrauert?
Lnd rvaren's jene Toten wen'ger wert?
Meß' Jugendjahre aber einst schon bargen
Der Lebensfreuden reich gsnoss'nen Schatz,
Der schäme sich, der Jugend zu verargen
Äeut jener Freuden kärglichen Ersatz!
Dsr Eintagsklown mit harmlos lust gen Sparren,
ttSo»«tt der schmale Beutel sie Erlaubt,)
Ist mir viel lieber als wie jene Narren,
D«rch deren Torheit Deutschlands Glück geraubt.
Dreifach soll Deutschlands Jugend heute schaffen.
Denn so umhüllt der Armut finstre Nacht,
Doch sagt, wre bald wird jeder da erschlaffen.
Dem man das Leben schon zum Grave w >cht? !
Bor keinem Richter, Deutscher sollst du leben,
Zxm Hohn der Feinds sühnen deinen Fall !--
Wer unter euch ging, wär er heut am Leden,
U»f Ehrenwort zu keinem Fastenball?
Ihr lächelt?! — - Kurz nur ist des L?bens Frist,
Drum laßt der Jugend, was der Jugend ist! —
Da reichten die biedren Gesellen dem ehrlichen Alten die Hand,
Und bild wieder träumten die Toten gar friedlich vom Hsiuntland.
Lothario.

«in «üustlersrst in Heidelberg. „BanMerMc", ,sv bautet «der DM
für Lk AevaitstMnng am he-utiäM FastnachtÄdieniSbaa. Es schsimt, «bah
eESch Knm«Ä ein MMcher Wmf 'geftmgsn Sst. Nach dem, was wir
bis jetzt gSfchen, «Wb die DSa -wkio« hewvrrägend «»ecken. GrohOg-'g
schsAm urck »den Aiffockerrmssn echten KuMlcSbte mW naMtcheüd.
Eine berart-iige MMerösche -LeiftiMg «chockevt «di« ilmteaWItzumg tz« H»
deKerger. Die feinen FäfKichLeÄM, «welche der KuwstmaLer Edber in
A« M MK>«Är, sinid E« bekanM, -mck fvnÄ Wmn»en «wir a»u!f «Sn -schönes
FH rechnen, tzmnisilmaler Hammann und andere^ äuff düs wir noä> «-M-ück-
kommen wecken, -hckdm viÄ d-azu> bvigetraMN. Wir wecken noch eSnen
. auÄMrl-ichen B»rW über -hsche KMchksit t, ÄWM «nh «wünschen, baß
all« mit dem nötigen Humor bei der Sache fmb.
Verhaftet wurden: ein vech«aMer Mann «wcsm Notzucht, Äi»
Pechon rveqen Eimfi uch, zwei Pechvnen migen NWuSmibten Hnüdöl mit
AtzneimDeln. ein -sefch«'ckener Gävtnsr -von HamÄschrchsheSm, der von
einer answürtiMn Bchövde wegcn Betruss ausgchchch L« war nnb ein
Dio^tmLdchen. das wsgsn «des gleichen Bs -gehens «vechv-W «wurde.
Was mcht alles gestohlen wird. Einem H«-Ä>esitzeL -i«n der Hand-
schchchei-niar LaMtratze mucke die -Gs teMr «u-LgchäWt p,'Mitgenommen.

Der Furrer schaute ihn an, die Unrede berührte ihn ssn>erbar,
er wär ungewiß, ob er sie als Frechheit zurückweifen sollte oder —
ob sie ihn freute.
„Was ist?" fragte er den Buben dann.
„Den Goli, den solltet Ihr fortschicken, der lugt nicht recht zum
Vieh. Er hat den Schnaps zu lieb, und er ist grob; das junge
Maisrind hat er mit einem Knüttel getroffen vorgesteln, daß es
lahm geht. Und melken tut er, wenn er mag, und wenn die M ich
schon halb vom Euter rinnt."
Das Gesicht des Bauern verhärtete stch'.wieder. „Kümmere
dich nm das, was dich angeht. Der Joseph wird schon reden können,
wenn er über den Goli zu klagen hat, das ist nicht deine Sache,
Gäruasige'!"H
Die Wangen färbten sich
„Der Joseph tut kein Mc „
Angst vor dem Goli. Einmal hat er i
aber , an den Letzen gekommen. Den
sprachen, wenn er ihm dreinredet oder ihn« verrät!"
Der Bub blieb stehen. Seins Gestalt zitterte erregt. Es war
ihm anzusehsu, daß er nicht aus Klatschsucht geredet hatte, sondern
weil er zum Schweigen zu ehrlich war. Jetzt wandte er sich ohne
ein weiteres Wort und stieg die Halde hinan und der SteiNschrunds
zu, wo dis Geißen weideten und dsr Hirtsnbub jovelte.
Dem Präses war es, als hätte er wie zur Schulbubenzeit einen
Rüffel bekommen. Er war in keiner guten Laune, als er dis Hütte
erreichte. Die Knechte hatten ihn kommen sehen und taten, als
hätten sie das härteste Tagwerk und der Tag wäre ihnen zu kurz
dazu. Mit einem barschen „Güt' Tag l" trat der Bauer in die aus
vier rohen Steinschichten gefügte, rauchige Hütte. Er mußte sich
tief bücken, damit er den Kopf nicht an das niedere Dach schlage.
Auf einem der steinernen Kässlager ließ er sich nieder und schaute
sich um. Josevh, der Vörknecht, matz die früh gemolkene Milch aus.
Der Goli h ck s auf der Heudiele und schüttelte das Schlafheu auf.
„Ist das Vieh zuweg?" fragte der Furrer den Joseph, der ein
älterer schmächtiger Mann und seit langem in seinem Dienste
„Ja, gewiß," gab der einsilbig zurü " ' "h
Da klirrte dem Goli auf seiner Diels etwas unter den Händen.
DeL Aurrer scdaute hinüber.
„Gib her den Schnaps," befahl er in jenem Ton, der den
Kusch/ n schlecht ins Ohr klang und dem keiner widersprach. Der
Goli streckte die nackten Füße auf den Boden und kroch herab. Er
in Fetzenkleidern, aber mit Gliedern,

" Hr-KL«MWN- ist Ke ÄMMonDtisn, KeMmÄEHiM« «M Wl"'
lasim-De-ir- AUertigUW.
Z. Die MW-isöor Ker BeASichr ««Mn.«Wewktz«, hchftÄl--
ftTfls frrffge vM uche-rfige Sachen des GHchLD MuA-es.....
° Md KnckdeTZVHMoinÄfivm-sni, welche L-sm -Ackert-
en- u-nv 'KmkdeMeiöerfÄi-rÄM -richt a-rrge-
örw, wecksw t ni-Ht 'dsstreM. Die Veckaich-sWuN-gM öe-
haKe» sich vor, Meße Firmen- M MtreAsn, wemr «dock nachMv-ie-
StreMckfik gefügt Wick.
5. Die Aktion wick vvn den DeMmdMEinheMch «gefWE^ GE
kewecha-nölM-sefi Mrson- wZhrend «der BewogiuM DM fem-er keki»-
Kgten. BeckanHsl-eifimy oder derck MiMsder mtt 'der Leikung
Achei-ZKsdevoecka-nL« oder dessen Mitgliedern WW-rt wecken;
Die MiWeder der ZmiraKei-tUMen Kes bengchen/BekkOM-gs-'i
arbMewerbaK-es, des Verbandes chnstk. ArbeitnÄMer für das Br--
Veidungsgewerbe des Eenierkverems H. D. u-n-d -des deutschen
Zuschneiderverbandes.

SU 6er 'MütL! m M»e« 'G'«»ch «ächzütvas«!,,-6^
RM, Mt -wie UM«-'KsmeL-et, <m 6« Becktz,
' s ' S-chutz bsSbrachle,
«UW iW- LsWsr N«M U W
.NsfLiMnFs -in den n-ächsUn LaAR .-
«menck
E-chr - . .....
KalLrv«n«r, da «r-e-m MtzMr Md vKmK-cher FomWenoäter war.
" '' "" ' ' ' k S-rästM, wie vovröhens der
Eine gemeine Tat. In der Nacht von

brin-gt. Weiter: man wollte mit der.Nvudüs-etzuM des freiMWor-
den-en MinPevpoistens -warten, bis M nächste VaMaMvch! -„«eck
volle Finigerzeige" gegcken «hätte. Das HeW doch gar nichts <m-

s und vor allem seiner Besetzung durch eine«! SsziKlöemMaien!
Am Mh-eösl-a'nh der SoziMeinMvaÄL Wd HW -dunMr Zeck
-tmnmchr gefchester-t. Wir haken durch die Besetzung
'teriums iM der Person des G-ön. E fi-g ke r tze-Ligt, dH
<IV>! u-ü-s n,uy»v Wir -au-i k-r e'i« vWM <WarckÄN-' fM«Ä Mo daH wir die
feste «Mskcht hadm, «gerade durch -das Äckei^ninfftermur «positiv« Ar-
beit für die AckeiteMaft im Sinne .fogioLer WirtWOspoliK zu
1-chsten. Die Arbeiterschaft möge sich diese Intriguen des Zentrums
gut merken urK ihm am Nächsten Wahltag die Quittung dafür geDen!
Me Ruhegehalisbezüge der früheren Munster
isetzk-e in ihrer Sitzung vom Samchag Vormittag der Ha-ushaMaus-
ischrch des Ländtags W. BekaMOch find sie fo zu hsimO-n^ als
' iwären diese Mmffter nach dem SrSr-chik-sbkr des nesien BesoMWgA-
'«gchetzes, akso misch «dem-1. April 1020, -noch im Amte gswes'Ni, da der
'Reichstag beschlossen hat, die Akt- und Neu-penfisnäre in chrm
MchegchaitsbkKgen Ae'ichtz-usielle-n. Die Sozt-a!-demo<ra1ie
D-erla-ngte jedoch- — und die anderen Parteien Mmn-m ihr gu —,
daß hier eine ObeMMtze zu schcksfen sei; Has PenfisnsMs-etz mckeve
nur die Not d e r Penfio-närs, die der Hilfe «wch-e-Mch LM-öffig sei«».
AckermäsiSg-e Nrchegehälter Men nicht bszahK Wecken.
Der Haushchtsaukfchutz folgte- dechald auch am Samstag «irrem
Vor-fchkag des Fin-anMimsteriu-ms, her dahin tautet: Ein früherer
-Minister «chSkt ei-nien Nuhegchalt von 22 MO M., einen -g-cheHlichen
-TeueruaMuMag von 12 871 Mk., MaMmen Z4 871 M,, die
Mite e'in-es in den R-ch-estänö M-anWwen Min-WeS 9000 Mk., LaM
' kbie vorgefchnKene Teu-ekungszulaM -von 12 871 Mk., zusammemi
' '21 871 Mk. Diese Beträge Ducken als billig erachtet; -sie.sind we°
Gen-Äich niedriger, <tls -w-mn sie den gch-etzsichen Bestinummgen drs
Reiches a-ng-epHt worden wären, wechM auch die Svzialdemo-
kratie ihre Zustimmur-g zu dem 'Vors-chs-ag des FinanMmifterümm
gab.

tzz-«- «BsÄchttNS,- - Uk
«, sästorb-en sst, stmdovy daß M B
' dH stM-EMÄMW -ch «das Am
«NN-ks M d-en nächsten La-scn, erMge«? kann. Me T-ujiregun-g ch L
Hrt sich noch «ckcht gchc-St, überall Wdet die M-nNa-t das Tagesgsfprö
t dedauort weMn WsdchoMe

W lli» ch -ein««
«tznn« nur ? "

Der- Fall zeigt wieder M»m-ai so recht
- «ffckäs -«GsiM gswM-«hat.
Eine gemeine Tat. In der Nacht von Somit« auf Montag
is-S Uhr begegnete der 21 Jahre aste Schi-osier WMH. Köhler
HandhiÄsM «f ha- MraHe räch -Kirchheim einem 1« Sech« a-lck-n MA-
chen, das 'b-si-echom Ta-nWer-WÜHen-in Mvchhefin wa-r und- sich nach Smch.
schuss» begehen woM. , KWer Äb-eifM das Mädchen ch der Absichtz
-eine RoitWÄ.MrMv-me«.. Das Mädchen wchrl-e sich -und so kam -es,
daß «der- ll-nWd. Wn OMi. auf .einen' Sde-i-nha-ufen watlf und Grpe-Uch
Mitzha-nheA-e, fp Hoß ,es aus M-ünd Md Nche blutete. Ein -mif dem Gohr»
-ckd «daheEwridor HUn-ackeiter kam zu recht«- 'ZjM, der AühoD Retz
«um soin-em Opfer ab -mL Ong «rMSHr SV Meter ch «der Richtung Siuch«,
Hachen zu. --'M« -tfichor- Ensio mmg' gab er zwei «SchMs ach M deKm
-ab, oh-n« zu trnffm. Der Bchyncheiter.- dtzgLeichte - das. -M Ach-sa ^»MS-
näch Kirchheim, wo sie 'schort Antchge evstaUsten. D« KOnmatpoWzoi
«bsgäb sich noch in der Nach! kn M Wohnung des Köhler Md vei haMe
chn. Bei seiner BeMstung lag 'dis Brow-ninaWM -ach di r Bettdecke.
3m- Zug gestohlen -wurde -aus Vor-Strecke WüHdür-g-Heiidchber-g «mvm
Peamtek die Bmefmappe mit Juhatt -uüd h-a Ackeiizichor im Werte -von
1200. Mk. . -
-Aufgegrisseir -mucke de'! eiM-r Z-u-gÄkontvolle am-Ka-r-sstv? «« Kaust
mannstehriing aus Homburg, der wegen Unterschlagung «WchH, war.
Kleine Nachrichten.
150 000 Torrneu Kohls «uttrMagrn
Die BM-eler Z-eitungen öeri-HLe-n Ker Un-deÄs-ckMKUtWM, Hst
in Herbesthal und Weltenrae'd mÄM wucken. Ein
Angestellter -des Bckh-ichofes in Herdeskhal habe es «verstanden, vv««
den jaw-eisigen K o h l e n-z ü g en, wckche -aus D« u tfch l a n-d ka-
men, immer «inen oder mehrere Waggons a b zu kop p e l n,
-die Waggons Ms ein- anderes Geleis schicken zu lassen- Md bann Hst
Auffchrfften der Bestimmungsorte zu wechseln. Ans diese Weife
seien etwa ein Dutzend Waggons mit etwa 150 060 Tonnen Kohle»
u-nteiffchl-ag-en «worden. Die UnterschlagMYM betreffen sowohl
Frankreich, wie Belgien, denn es handelte sich um Lstf-e»
rungen, bie Deutschland östfen Ländern machst. Der Schuldige W
bereits verhaftet wocken.
Wicker ein BergmannsunMck,
Aüfher Schachkanl«-ge 13 her Zeche „Mvn-t Een!»" in
H -erne ng -ein- Pseiter zu Bruch. Der Steiger Paul Stahl urch
vier Bergleute wucken verschür -t e t. Die R-ettun«oackriten sl-rtz

sofort aufg-ci wördon-, doch ist von 'den VechchAststn kein
LeL -enszeich -en -zu vernehmen. Es ist antzunchiiren, haß alle
tätlich verwundet sind.

Hinrichtung eines Narckmustders. Der Bäckevgch-We L«mrtzm-
.bacher aus Parrkirchen, -der seine Taust ermordet und bera-uh-t.
hatte, wurde im bayerW-en Gt-reHvUsteckn-ngsgckKnisnis «Gäbest
heim erschossen.
Grstzfeuer -in einen: Mü'mhener Iirdustricgckäude. In M st n-
ch e n brach in 'der DrrimMenstraß-e in emem Sn-lOriegebäube, in
Vom veöschickme 'Grohbetricke u-nstr-Mracht sinh. Groß feuer
aus, dem zw e i S to ck«w erke mit einer g-rvtzbni Monge Vorräte
Zum O-ftser fielen. Die 'Feueowchr bckämftste «dm Brand mit Wer
20 Schlauchanlagen. Der S ch ü den ist «sehr groß.
Schneeregen in Wien. Der seit Freitag in- Wien andauernde
S ch «n- e e re -g e -n -hat in den Straßen Wiens beöeutendeVc r--
Ein-e Folge «des Ä-nwetlets
 
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