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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 5.1909-1911

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1. Heft
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Hampe, Theodor: Archivalische Forschungen zur Waffenkunde, [5]
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Fachnotizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.39947#0043

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FACHNOTIZEN

1. HEFT

23

Defsgleichen herrn Hannsen von Obernitz,
schulthaissen, und die anndern püchssenmaister
zu vereren nach verraug' des hauptman schreiben.
6. ) [1512/13, IX, 10b] Sexta post Conceptionis
[10. Dezember] 1512:
Es ist ertailt, das man mit hilff und durch
angeben Matern von Strassburgs furderlich
zwo scharpf metzen und noch ain grosse 110t-
schlanngen giessen lassen soll. Und daneben
zu den metzen tausent geschmitter kugeln,
soverr man die in aim zimlichen werdt zu wegen
pringen mag, machen lassen.
Und sollen die scharpfen metzen 13 schuch
lanng gemacht werden und yedem schuch 6 Zent-
ner zeugs einsetzen.
7. ) [1512/13, IX, nb] Secunda Lucie et Otilie
[13. Dezember] 1512:
Vleifs zu thun, dem Marioten [im Register:
„Marioto Whalch“] die 4 hauptstück, dem von
Engelland zugehörig, mit oder on geldt nach
gelegenhait der püchsengiesser volgen ze
lassen.

8. ) [1512/13, XII, 19 b] Tercia post Iudica
[15. März] 1513:
Den Mattem soll man die scharpfen
metzen fassen lassen und nicht verziehen uff
der kaiserischen zukunfft.
Dem kugelschmid ansagen, der kugeln zu
den notschlangen bis in tausent ze machen und
dann zu den metzen auch so vil.
9. ) [1513/14, I, 8a] Quinta post Quasimodo-
geniti [7. April] 1513:
Die 3 künstner, so von Ynspruck herkomen
sein, soll man das geschütz sehen lassen und
sampt dem Mattem rätig werden, das geschütz
ze fassen; und irem wirt für die zerung ver-
sprechen.00)
10. ) [ 1513/14, V, 14a] Quarta Inventionis
S. Stephani [3, August] 1513:
Den Mathern befelhen, di alten schlangen
zurbrechen und neu bafs giessen.
°6) Vgl. meine Ausgabe der Nürnberger Ratsverlässe
Bd. I Nr. 933.
(Fortsetzung folgt.)


FACHNOTIZEN
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ÜMiiepaTOpcKiH 3pMHTa3KiB. YKa3aTe.ir,
OT^I^eHia cpe;uinxT) rrliitom, ii siioxh B03poiK,a,eHm.
lIacTb I. Coopanie opyatüi. CocTaBiurt 9. JIciiii/j,.
C.-IleTepoypri) 1908.
Kaiserliche Eremitage. Führer durch die
Abteilungen Mittelalter und Renaissance. I. Teil
Waffen. Von E. Lenz. St. Petersburg 1908.
Wir haben hier ein Werk von grofser Be-
deutung vor uns, das für den der historischen
Waffenkunde Beflissenen von ganz erheblicher
Wichtigkeit werden mufs und zwar nicht nur mit
Rücksicht auf die Reichhaltigkeit der bekannten
Sammlung, sondern vor allem auch der schönen
organischen Entwickelung des Stoffes wegen,
die sich der Herr Verfasser mit uns wohl be-
kannter Gründlichkeit hat angelegen sein lassen.
Die streng- wissenschaftliche Würdigung des
Buches möchte ich berufenerer Feder überlassen
und nur eine vorläufige kurze Inhaltsangabe geben,
die einstweilen dem des Russischen unkundigen
Leser genügen mufs, so gut es geht, bis die ge-
plante deutsche und französische Ausgabe er-
scheint.1) — Voran geht dem eigentlichen Führer
') Die Schriftleitung ist Herrn Hauptmann Meyer ilir
die, ungeachtet stärkster beruflicher Belastung freundlichst
übernommene Anzeige des langerwarteten Führers von Lenz

eine Einleitung, in der zunächst die Notwendigkeit
eines neuen Katalogs dargelegt und die Schei-
dung des Stoffes in zwei Teile erklärt wird. An-
gaben, die den gröfsten Teil der Besucher weniger
interessieren, sondern mehr den Fachmann an-
gehen, wie Ausführungen über die Entwickelung
der Formen, technische Einzelheiten der Herstel-
lung u. a. m. werden gesondert gegeben, während
der Katalog im allgemeinen in seinem Text nur
kurze historische Daten, die Beschreibung der
wichtigsten Stücke und nach Möglichkeit auch
Angaben über Hersteller und frühere Besitzer
wichtiger Stücke, Ort und Zeit ihrer Herstellung
bringt. Diese Beschränkung wird in jeder Be-
ziehung willkommen geheifsen werden müssen,
denn ein Katalog mufs handlich sein und das
Wichtigste herausheben.
Die Einleitung gibt weiter einen Überblick
über die Geschichte des Arsenals von Zarskoje
Sselo, das 1885 in die Eremitage überging, hier-
bei auch eine Übersicht der bisher erschienenen
Kataloge, dann einen Abschnitt über Entwick-
lung der Waffen (organische, nicht zufällige Ent-
wicklung), einen weiteren über ihre Ausschmük-
kung und über Waffenmarken. Die folgenden
Kapitel der Einleitung sind nun einzelnen Waffen-
gattungen gewidmet und das dem Katalog bei-
zu besonderem Danke verpflichtet. Sie hofft recht bald in
der Lage zu sein, das hervorragende Werk in einer
deutschen Ausgabe, die allein der Waffenkunde in weiterem
Umfang dienen würde, noch ausführlicher zu würdigen.
 
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