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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 5.1909-1911

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8. Heft
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Literatur
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Vereins-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.39947#0289

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LITERATUR — VEREINS-NACHRICHTEN

266

„Streiftartschen“ sollen beim Rennen die Oberschenkel
schützen.
S. 54, Z. 16 v. u.: C. Neureuter Tybingen. — Caspar
Neureiter ist um 1670 in Prag tätig. „Tybingen“ wird
wohl zu dem in der Kollektivgruppe von Namen zwei
Zeilen weiter oben genannten Maastrichter Meister F.Delahaye
gehören und bezieht sich dann auf die Muskete der Sammlung
des Kriegsrats Krüger, die nach seinem Katalog auf der
Pulverkammer bezeichnet ist „Tybingen“, mit französischem
Schlofs von „F. Dela Haye ä Mastrich“. Das Stück kam
1822 in die Kgl. Kunstkammer.
S. 54, Z. 16 v. u.: Journet, ebenso im Register, statt
„Journel“, Büchsenmacher. — S. 55, Z. 4 v. o.: Steigbügel,
Bronze mit Email', vielmehr „mit farbiger Bemalung“.
— S. 55, Z. 16 v u.: M. Güll, ebenso im Register: der be-
kannte Wiener Büchsenmacher „Michael Gull“. — S. 56,
Z. 21 V. u.: Frankfurter Schultheissenpartisane von 1640: das
Stück trägt das Datum „1675“.
S. 57, Z. 14 V o.: Vergoldete halbe Reiterrüstung vom
Anfang des 17. Jahrhunderts.— Ein altes hohenzollernsches
Stück aus der Bayreuther Rüstkammer, dazu ein zweiter
Helm auf einem anderen Gestell; kam 1830 aus der Kgl.
Kunstkammer an die Zeughaussammlung. Ich behalte mir
die näheren Belege vor.
S. 57, Z. 16 v. u. ^ H. Colomb, ebenso im Register, statt
„Giacomo Colombo“, Schlofsschmied. 17. Jahrhundert.
— Z. 14 v. u : H. Keppel, ebenso im Register, statt „Heinrich
Kappel“. —■ S. 58, Z. 2 v. o.: H. Herman, ebenso im
Register, statt „John Harman“ London erste Hälfte des
18. Jahrhunderts. — Z. 4 v. o.: J. v. Neuenich, ebenso im
Register, statt „Jacob v. Levenich“. — S. 59, Z. 4 v. o.:
Degen usw. des Markgrafen Christian von Brandenburg - Bay-
reuth (1644 bis 17131. Markgraf „Christian“ von Bayreuth
von 1581 bis 1655. Von „1644 bis 1712“ Markgraf Christian
Ernst von Bayreuth,

V. BAND

S. 65. Gestell Nr. 246 fehlt im Führer. Dieses Gestell
zeigt den durchschossenen Harnisch, in welchem der Kgl.
Preufsische Ingenieur-Capit. Reuter in der Nacht vom 18.
zum 19. Oktober 1715 vor Stralsund, bei Vorzeichnung der
aufzuwerfenden Laufgräben von einer Kugel tötlich getroffen
wurde. Allerdings ist der Helm vertauscht und der wirklich
zugehörige befindet sich jetzt gegenüber auf Gestell 245
bei einem schweren Trancheeharnisch, der 1815 von Paris
(ohne einen Helm!) mitgeführt wurde. Es läfst sich bestimmt
feststellen, dafs die Helme Anfang der 70 er Jahre des vorigen
Jahrhunderts verwechselt worden sind. Wegen Raummangels
mufs ich mir die archivalischen Nachweise für eine Ab-
handlung an anderer Stelle Vorbehalten. Es sei hier nur
darauf hingewiesen, dafs heute im Berliner Zeughaus
zwischen den Erinnerungen an die Tapferen der letzten
grofsen Kämpfe das Gedenkzeichen eines unter dem Soldaten-
könig vor dem Feind gefallenen preufsischen Genieoffiziers
unerkannt und ohne Hinweis steht.
Es wäre noch manche Anmerkung zu machen. Allein
wir beschränken uns auf das Resultat in der „Europäischen
Waffensammlung“. Der Belehrung suchende Laie wird sich
in der Erwartung einer klaren, übersichtlichen „Führung“
mit knappen Erläuterungen enttäuscht sehen. (Was sollen
einem solchen Besucher die Konglomerate von Meisternamen,
die zeilenweis aufgereihten Buchstabenmarken?) Der Fach-
mann, der auf den „Führer“ als erstes Nachschlagewerk
angewiesen ist, solange die von Böheim schon vor iojahren
hier angekündigten wissenschaftlichen Teilkataloge noch
ausstehen, wird keinen grofsen Nutzen haben. Die Schwierig-
keiten bei der Verarbeitung des reichen und weitschich-
tigen Materials sollen keineswegs verkannt werden. Doch
darf von einer Publikation aus den Sammlungen des Ber-
liner Zeughauses, so eng sie gehalten sei, die historische
Waffenkunde für ihr Teil gröfsere Wissenschaftlichkeit und
Sorgfalt voraussetzen. Dr. Eduard Eyfsen.

VEREINS-NACHRICHTEN

Dem Verein neu beigetreten sind:
Geh. Hofrat Professor Dr. Franz Büttner-Pfänner zu Thal,
Coburg, Rosenauerstr. 7.
Dr. Theodor Hampe, 2. Direktor des Germanischen National-
museums, Nürnberg.
Korvettenkapitän a. D. Kayser, Bad Harzburg, Villa Anita.
Georges Macoir, Attache des Musees royaux, Brüssel.
Henry Moser v. Charlottenfels, Schaffhausen, Schweiz.
Graf Arvid Posse, Stockholm, Linnegatan 25.'
Graf Erik v. Rosen, Rockelsta bei Sparreholm, Schweden.
Veränderungen:
Der langjährige erste Vorsitzende des Vereins, General-
leutnant v. Usedom, Exzellenz, bisher ä la suite der Armee
und Kommandant des Königlichen Zeughauses zu Berlin,
ist von diesem Posten zurückgetreten. Se. Exzellenz tritt
am 1. Februar 1911 in das Verhältnis der Offiziere zur
Disposition über und ist bis dahin Allerhöchst beurlaubt.

Des Kaisers und Königs Majestät haben an ihn fol-
gende gnädige Order gerichtet:
„Ich wünsche Ihnen eine Freude dadurch zu be-
reiten, dafs ich Ihnen aus Anlafs Ihres Ausscheidens aus
Ihrer jetzigen Dienststellung hiermit die Erlaubnis zum
Tragen der Uniform des Grenadier-Regiments Kronprinz
(1. ostpreufsischen) Nr. 1 erteile, in dessen Reihen Sie am
Feldzuge 1866 teilgenommen und für die Ehre des Vater-
landes geblutet haben.
Neues Palais, den 13. Oktober 1910.
(gez.) Wilhelm.
An den Generalleutnant v. Usedom,
ä la suite der Armee und
Kommandanten des Zeughauses
zu Berlin “
Buttin, Rumilly, ist nach Paris XVI« 3 Villa Mozart verzogen.
Fabrikbesitzer Demmler, Eisenach, wohnt Karolinenstr. 8.
Dr. Gindler, Kreisschulinspektor, früher Köslin, wohnt Wil-
helmshaven, Viktoriastr. 2.
Hauptmann Schumann ist als Kompagniechef im 9. Infanterie-
Regiment Nr. 133 nach Zwickau versetzt worden und
wohnt Zwickau, Annenstr. 25.

Verantwortlicher Schriftleiter: Prof. Dr. Erich Haenel in Dresden — Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung in Dresden
 
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