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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 5.1909-1911

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3. Heft
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Fachnotizen
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.39947#0113

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FACHNOTIZEN — LITERATUR

3. HEFT

Der Artikel Griechisch-Römische Geschütze
von Franz M. Feldhaus in dieser Zeitschrift
Band V Fleft 2 S. 50 — 56 umfafst 121/2 Spalten.
Davon sind Eigentum des Verfassers nur der
Anfang (= 1/2 Spalte) und der Schlufs (= 1 Spalte);
alles andere ist aus einem Aufsatze entnommen,
den ich 1905 in der „Umschau“ Frankfurt a. M.
auf Wunsch der Direktion des Saalburg-Museums
veröffentlicht habe. Dieser Aufsatz ist Herrn Feld-
haus seinerzeit von der Saalburg zugeschickt
worden, und ich selber habe später an ihn meine
weiterenVeröffentlichungen und dazu gehörigeKli-
scheesgesandt, daer sich erboten hatte, in gröfseren
Kreisen Interesse für die Rekonstruktionen antiker
Geschütze zu erwecken, die wir dem Obersten
Schramm in Metz verdanken. Leider hat aber das
Anmerkung der Schriftleitung: Die Schriftleitung
hat Herrn Feldhaus die vorstehende Notiz vor dem Drucke
dieses Heftes mitgeteilt und ihm anheimgestellt, sich zu
ihrem Inhalt zu äufsern; Herr Feldhaus erklärte aber, vor-
läufig zu ihr keine Stellung nehmen zu wollen.

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ungewöhnliche Verfahren des Herrn Feldhaus den
Tatbestand in wesentlichen Punkten entstellt, indem
er meine literarischen Beiträge in den Vordergrund
rückt und dadurch das Hauptverdienst des Obersten
Schramm in den Hintergrund drängt. Ich halte
es für meine Pflicht, hiermit gegen diese Art
der Schriftstellerei öffentlich Protest einzulegen;
und ich bedauere jetzt, dafs ich Herrn Feld-
haus Schriften und Bilder ausgehändigt habe.
Herr Feldhaus ist mir persönlich unbekannt; da
er sich aber als „Mitarbeiter des von Exzellenz
von Alten herausgegebenen grofsen Handbuches
für Heer und Flotte“ eingeführt hatte, bin ich ihm
vertrauensvoll entgegengekommen.
Rudolf Schneider,
Heidelberg.
Anfrage. Ein Mitglied des Vereins wünscht
den ersten Band der „Zeitschrift für historische
Waffenkunde“ (1897 1899) zu kaufen. Ange-
bote an die Schriftleitung erbeten.

LITERATUR

Charles Henry Ashdown, British and foreign
Arms and Armour. Illustrated with 450 en-
gravings in the text and 42 plates from actual
examples, missals, illuminated Mss., brasses,
effigies etc., and from original research in the
British Museum, the Tower of London, Wallace
Collection, Rotunda at Woolwich, many private
collections etc. London, T.C. and E.C. Jack. 1909.
Wenn auch in dem Reichtum an kunst- und kultur-
geschichtlich wertvollen Denkmälern einer grofsen Ver-
gangenheit auf englischem Boden die Waffen eine ver-
hältnismäfsig bescheidene Rolle spielen, wenn keine öffent-
liche Sammlung von ihnen sich mit den berühmten Museen
des Kontinents, zu Madrid, Turin, Wien, Paris, Dresden
oder Stockholm messen kann, so verdankt doch die
waffengeschichtliche Literatur gerade den Engländern
eine Anzahl bemerkenswerter Forschungen. Schon früh
hat der praktische, auf unmittelbare Nutzbarmachung
der Studien für die Zwecke des Studierenden und des
Sammlers gerichtete Sinn dieser Nation den Stoff im
engen Rahmen eines Handbuches zusammenzufassen und
zu erschöpfen versucht. Von Meyricks klassischer Publikation
ausgehend, aber auf umfassende eigne quellengeschicht-
liche Arbeiten gestützt, veröffentlichte John Hewitt sein
später bis in die neuere Zeit weitergeführtes Werk „Anqient
Armour and Weapons in Europe“. Coltman Clephan,
J. Starkie Gardner und Boutell, um nur einige zu nennen,
grenzten zwar die Aufgabe selbst individuell ab, gingen
aber alle auch auf die Gewinnung des Interesses eines

nicht fachwissenschaftlich im einzelnen vorgebildeten
Publikums aus.
Der vorliegende Band macht, wie das bei der an-
erkannten buchtechnischen Kultur der Engländer mit den
meisten ihrer neuen, auch der rein wissenschaftlichen
Werke der Fall ist], äufserlich einen guten Eindruck. Der
Leinenband ist mit deutlicher Schrift und einer kräftig
sprechenden, plakatartig gehaltenen Darstellung eines an-
sprengenden Ritters geschmückt; das Papier ist stark und
angenehm rauh, der Druck grofs und klar. Die erste Ent-
täuschung aber bringt schon ein flüchtiges Durchblättern
der auf Kunstdruckpapier gedruckten Tafeln. Während der
Text mit einem Kapitel über prähistorische Waffen einsetzt,
und erst mit dem dreizehnten Kapitel zur Darstellung des
sechzehnten Jahrhunderts gelangt, finden wir hier fast aus-
schliefslich reichausgestattete Waffen der spätesten Zeit
abgebildet. Eine genauere Betrachtung zeigt, dafs es sich
hier im wesentlichen um Stücke aus der Real Armeria zu
Madrid und zwar um solche handelt, die Albert F. Calvert
in seinem brauchbaren Buche „Spanish Arms and Armour“
(London, John Lane, 1907) veröffentlicht hat. Und wenn
schon Calverts Abbildungen, weil meist den alten
Laurentschen Aufnahmen entnommen, dem gegenwärtigen
Zustand dieser glänzenden, vom Conde de Valencia muster-
gültig edierten Sammlung oft nicht mehr entsprechen, so
hält es Ashdown nicht einmal für der Mühe wert, die
Unterschriften Calverts, die er übernimmt, immer in extenso
zu geben. So sagt z. B. die Unterschrift von Tafel 2
„Schild Philipps II“ nichts, wenn wir nicht erfahren, dafs
dieser Schild im Jahre 1557 von Sigismund Wolf zu Lands-
hut bestellt worden ist. Warum wird Tafel 3 statt der
farblosen Bezeichnung „16. Jahrhundert“ nicht das bekannte
Entstehungsjahr 1552 gegeben (Siehe den Catälogo A 241)?
und warum wird der Meister des berühmten Fortunaschildes,
Tafel 4, Matthias Frauenpreis, verschwiegen? Tafel 14
wieder, die Rekonstruktion des Panzerzeuges an einem
 
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