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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 5.1909-1911

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3. Heft
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Graevenitz, George von: Das Arsenal zu Venedig und seine Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.39947#0091

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3. HEFT

G. v. GRAEVEN1TZ, DAS ARSENAL VON VENEDIG UND SEINE SAMMLUNGEN

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steigt und der aus zwei Stahlplatten mit dazwischen
angeordneter feiner Lederlage besteht, der Ersatz
des Visiers durch eine schmale Ritze zwischen
diesem Teil und der Glocke des Helmes, die
eigenartige Verbindung des Helmes mit der
Brust, wie sie die Abbildung erkennen läfst, die Aus-
stattung der Brust mit Rüsthaken, Stechtartsche
(guardacuore) und Brechrand (guardagoletta)
auf der rechten Schulter — alles das läfst die
Behauptung des Katalogs berechtigt erscheinen,

hoben, weil Kopf und Halsberge aus einem Stück
gearbeitet sind; Form und Technik widerspricht
der an ihr haftenden Legende, die sie mit Attila
zusammenbringt. Das aus einem Stück gear-
beitete Visier zeigt nur auf der rechten Seite
reihenweis angeordnete kleine Löcher.
Von weiteren wertvollen Stücken der Samm-
lung seien wenigstens noch einzelne kurz berührt,
die teilweise ja auch einer Wiedergabe durch die
Illustration entgegenkommen.


Archebuse und Revolvergeschütz des 17. Jahrhunderts.

dafs hier Teile eines Turnierharnisches vorliegen,
wie sie im Übrigen nicht in Italien und auch wohl
kaum aufserhalb Italiens noch einmal Vorkommen.
Das schöne Stück stammt nach den drei ver-
schlungenen Ringen auf dem kleinen Rand aus
dem Hause Sforza und wird von de Luca nach
den zwischen den Ringen befindlichen Initialen
A. M. dem kriegerischen Kardinal Ascanio Maria
Sforza zugewiesen, der an der Wahl Alexander VI.
Borgia zum Papst so ausschlaggebenden Anteil
hatte.
Unter den Helmen sei eine in ihrer Form
besonders geschmackvolle aus Eisen gehämmerte
und 5.500 kg wiegende Hundsgugel hervorge-

Gleich am Eingänge des Museums begrüfsen
uns kunstvolle Vorderlader-Bronzekanonen. Sie
bieten ein besonderes Interesse dar, nicht nur weil
sie an die denkwürdigen Verteidigungstaten von
Famagosta (1571) und Candia (1668/69) erinnern,
sondern auch weil sie Werke der Giefserfamilie
Alberghetti sind, die von 1487 an nicht weniger
als drei Jahrhunderte lang im Dienst der Re-
publik gestanden hat und neben ausgebreiteter
vom Vater auf den Sohn sich vererbender tech-
nischer Erfahrung- ausgesprochenes Kunstempfin-
den besafs.
In der speziellen Artillerie - Abteilung bildet
einen besonderen Anziehungspunkt eine mitrail-
 
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