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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 5.1909-1911

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7. Heft
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Müller-Hickler, Hans: Studien über die Helmbarte, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.39947#0223

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200

H. MÜLLER-HICKLER, STUDIEN ÜBER DIE HELMBARTE

V. BAND

manch wertvolles Stück bergen, das von Kampf und
Stofs in harter, glorreicher Zeit berichten kann.
Die Funde aber von Rorbas (Kanton Zürich) und
Cormondreche, die im Züricher Landesmuseum be-
wahrt werden, und die in Luzern und anderen
Orten, reden so deutlich zu dem, der lesen kann, die
alten Abschiede und Chroniken sind so auf klärend,
dafs keine grofse Überraschung mehr möglich ist.
Denen aber, die jene Schätze nicht allein hüten,
sondern sie dem Forscher so liebenswürdig zur
Verfügung stellen, sei mein ergebenster Dank
ausgedrückt.
Ich habe, um die Entwicklung der Waffe
möglichst deutlich zu veranschaulichen, versucht,
die lebensgrofsen Studien historisch nebeneinander
zu reihen. Ich wählte dabei nur die Typen, die den
ruhigen Weg zeigen; habe also besonders aus-
gebildete oder übertriebene Exemplare der ein-
zelnen Familien in dieser Skala weggelassen, um
sie entweder klein beizuzeichnen oder in einem
besonderen Kreis zu vereinigen.
Die meisten der bis ins XVI. Jahrhundert
entstandenen Arten fand ich in den reichen Be-
ständen der Schweizer Museen und Zeughäuser,
andere in deutschen und ausländischen Samm-
lungen, manche in Bildwerken und in Katalogen.
Die vortrefflich illustrierten Ausschreibungen der
Firmen Helbing, Lepke usw. bieten für den For-
scher ein wichtiges Material, denn sie veröffent-
lichen meist gute Sammlungen, und die Photo-
graphie ist die beste Garantie für richtige Wie-
dergabe.
Ich verzeichne beifolg-end die Herkunft der
aufgeführten Beispiele:
Nr. i Katalog der Sammlung Gimbel.
„ 2 Historisches Museum Basel.
" 3 » » !!
„ 4 Landesmuseum Zürich.

7 » »
8 „ Luzern.
10 Germ. Nat. Museum Nürnberg (schweizer
Provenienz).
11 Historisches Museum Luzern.
12 „ „ Bern.
13 » » . »
24 ” >» »,
15 Eremitage St. Petersburg (schweizer Pro-
venienz).
17 Zeughaus Solothurn.
18 Historisches Museum Bern.
19 Zeughaus Berlin.
20 Katalog Kuppelmayr.
21 Historisches Museum Luzern.

Nr. 2 2 Mein Privatbesitz.
„ 23 Historisches Museum Bern.
„ 24 Zeughaus Berlin.
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26
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„27 Katalog Gimbel.
„ 28 Zeughaus Solothurn.
„ 29 Mein Privatbesitz.
„ 30 Katalog Gimbel.
„31 Mein Privatbesitz.
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„33 Katalog Gimbel.
„34 „ Kuppelmayr.
„35 Mein Privatbesitz.
„ 36 Katalog Kuppelmayr.
„ 37 Germ. Nat. Museum Nürnberg.
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„39 Mein Privatbesitz.
„ 40 Katalog Kuppelmayr.
„ 41 Mein Privatbesitz.
„ 42 Händler,
i) 43 »
„ 44 Museum Konstanz.
» 45 » >>
„ 46 Händler.
„ 47 Germ. Nat. Museum Nürnberg.
„ 48 Mein Privatbesitz.
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1) 5 ^ » »»
An literarischem Material habe ich benützen
können: Chronik des Diepold v. Schilling, Dürer,
Memling; für die Geschichte der Waffe: Diepold
v. Schilling, Graf Reinhard v. Solms, Frondsberger,
Reifsner, Elgger, Q. Leitner, der trojanische Krieg
von K. v. Würzburg, Jähns usw. Ich wiederhole
die Quellenangabe nur noch in bestimmten Fällen.
Das Ordnen des Studienmaterials war für
mich unendlich lehrreich, weil die Folge aus
der Entwickelung der Formen zweifellos dargetan
wird; eine Form wird unfehlbar zur anderen, sie
verbessert sich, kommt auf ihre Höhe und ver-
dirbt. Die Kriegsführung, die durch Einführung
der langen Spiefse und des Feuergewehres so
sehr geändert wurde, hat den wesentlichsten Ein-
flufs auf die Zeichnung der Helmbarte gehabt,
die in diesem Punkte ein merkwürdiges Schicksal
den beiden genannten gegenüber erlebte. Sie, die
Erzwaffe, die der Eidgenossen Freiheit so häufig
aus den eisernen Reihen ihrer Feinde heraushieb,
die Trägerin der Offensive — anders als offen-
siv kann das Beil nicht gebraucht werden — sie,
die dem Fufsvolk zuerst zur Entstehung und zum
Rechte verhalf, war nicht berufen eine führende
Rolle zu spielen. In den kriegserfüllten Zeiten
 
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