12. HEFT W. GOHLKE, DAS GESCHÜTZWESEN DES ALTERTUMS UND DES MITTELALTERS
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Gegengewichts durch eine Strebe gegen den
Wurfarm derart absteifte, dafs er aus der Gleich-
gewichtslage nach aufsen gedrückt wurde. Das
trachten. Diese wirken jedoch ebenfalls durch
Druck und Zug auf die Rute, wenngleich sich
der Zug auch in minderem Mafse äufsert, während
Abb. 36. Gabelgeschütz mit beweglichem nach hinten gedrücktem Gegengewicht.
Aus dem Heidelberger Kriegsbuch von 1496. Nach Schneider, Art. des Mittelalters.
äufsere Ende der Strebe war lose in eine Rast
der Rute gedrükt und löste sich aus dieser, so-
bald die Rute in die Höhe wippte. Der Kasten
fiel nun aus der Höhe in seine Gleichgewichts-
lage (Abb. 36). Schon Sanuto kennt diese Ein-
richtung zur Verstärkung des Rucks; er ver-
langt eine tiefe Lage des Kastens, damit er sich
die ganz fest mit der Rute, wie in Abb. 322), ver-
bundenen nur durch ihren Druck wirken. Die
beiden ersteren Arten scheinen mir daher ver-
wandter und nur in der Stärke ihrer Zugleistung
verschieden.
Von seiner dritten, Tripantium genannten Ge-
schützart sagt Agidius, sie habe beiderlei Gegen-
Abb. 37. Farc Etudes II S. 38
besser nach hinten in die Höhe drücken lasse.
Rudolf Schneider ist geneigt, nur diese Art
der Hebelgeschütze als beweglich, dagegen die an
Bolzen aufgehängten Gegengewichte, die nicht
nach auswärts gedrückt sind, als fest zu be-
gewicht, eins sitze fast an der Rute, das andere.sei
2) Demmin, Kriegswaffen 1891, S. 802, hält diese Ma-
schine sonderbarerweise für eine Brechmaschine, die durch
Schlag die Mauerwände zertrümmern sollte, obgleich
Schleuder und Stein darin deutlich sichtbar ist.
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Gegengewichts durch eine Strebe gegen den
Wurfarm derart absteifte, dafs er aus der Gleich-
gewichtslage nach aufsen gedrückt wurde. Das
trachten. Diese wirken jedoch ebenfalls durch
Druck und Zug auf die Rute, wenngleich sich
der Zug auch in minderem Mafse äufsert, während
Abb. 36. Gabelgeschütz mit beweglichem nach hinten gedrücktem Gegengewicht.
Aus dem Heidelberger Kriegsbuch von 1496. Nach Schneider, Art. des Mittelalters.
äufsere Ende der Strebe war lose in eine Rast
der Rute gedrükt und löste sich aus dieser, so-
bald die Rute in die Höhe wippte. Der Kasten
fiel nun aus der Höhe in seine Gleichgewichts-
lage (Abb. 36). Schon Sanuto kennt diese Ein-
richtung zur Verstärkung des Rucks; er ver-
langt eine tiefe Lage des Kastens, damit er sich
die ganz fest mit der Rute, wie in Abb. 322), ver-
bundenen nur durch ihren Druck wirken. Die
beiden ersteren Arten scheinen mir daher ver-
wandter und nur in der Stärke ihrer Zugleistung
verschieden.
Von seiner dritten, Tripantium genannten Ge-
schützart sagt Agidius, sie habe beiderlei Gegen-
Abb. 37. Farc Etudes II S. 38
besser nach hinten in die Höhe drücken lasse.
Rudolf Schneider ist geneigt, nur diese Art
der Hebelgeschütze als beweglich, dagegen die an
Bolzen aufgehängten Gegengewichte, die nicht
nach auswärts gedrückt sind, als fest zu be-
gewicht, eins sitze fast an der Rute, das andere.sei
2) Demmin, Kriegswaffen 1891, S. 802, hält diese Ma-
schine sonderbarerweise für eine Brechmaschine, die durch
Schlag die Mauerwände zertrümmern sollte, obgleich
Schleuder und Stein darin deutlich sichtbar ist.