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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 5.1909-1911

DOI Heft:
12. Heft
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Gohlke, Wilhelm: Das Geschützwesen des Altertums und des Mittelalters, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.39947#0414

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12 HEFT W. GOHLKE, DAS GESCHÜTZWESEN DES ALTERTUMS UND DES MITTELALTERS

385

Abb.

40


Die Steine wurden zu Kugeln geformt und
ihr Gewicht der Gröfse des Gewerfs und der
Schwere des Gegengewichts angepafst. Sie wurden
zum Teil fertig mitgeführt oder von den Stein-
metzen des Heeres an Ort und Stelle zugehauen.
Die Reichweiten der Hebelgeschütze
werden nur selten erwähnt, Erzbischof Konrad
von Hochstaden belagerte 1251 die Stadt Köln
und stellte eine grofse Bleide bei Deutz auf; ihr

dafs der Stein nur fünf Dachschiefer zertrümmert
habe.
Derselbe Erzbischof im Verein mit dem
Bischof Arnold von Trier belagerte die Burg
von Thurant bei Alken im Moseltale. Hierbei
sollen Wurfmaschinen, Bleiden genannt, auf dem
schmalen, langen Bergrücken aufgestellt gewesen
sein, wo jetzt die Trümmer der kleinen Kirche
liegen; der Berg, der fast 500 m von der Burg


Abb. 41. Aus Conrad Kjesers Bellifortis 1405

Stein traf ein Gebäude der Rotenburger Strafse.
Die Entfernung beträgt hier 400 m. Der Chronist
Meister Gottfried Hagen ist in seinem Zeugnis
umso einwandfreier, als es ihm fern liegt, diese
Leistung zu rühmen; er höhnt vielmehr darüber,

entfernt Hegt, heifst noch heute der Bleiden-
berg.
Trutzeltz, eine Burg, die der Bischof von Trier
um 1350 gegen Burg Eltz im Eltztale bei Mosel-
kern errichtete, liegt von dieser 400 m entfernt.
 
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