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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 5.1909-1911

DOI Heft:
12. Heft
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Gohlke, Wilhelm: Das Geschützwesen des Altertums und des Mittelalters, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.39947#0416

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12. HEFT W. GOHLKE, DAS GESCHÜTZWESEN DES ALTERTUMS UND DES MITTELALTERS

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beigelegt wird; die Latein Schreibenden ge-
brauchen die Ausdrücke biblia, bricola, buffa,
machina, petraria turquesia, mangana, predaria,
troya.
Von allen Hebelgeschützen sind uns nur
Modelle und Zeichnungen erhalten geblieben.
Ein gröfseres Modell befindet sich in der
Armeria reale in Turin. Es hat ein schaukel-
artig angehängtes Gegengewicht.
Zeichnungen sind zahlreich vorhanden.
Aufser den in den Abb. 27 bis 36 dargestellten
sind die folgenden Zeichnungen zu erwähnen.
Es läfst sich schwer bestimmen, ob sie Darstellungen


wirklich vorhanden gewesener Maschinen oder
nur Vorschläge erfindungsreicher, phantastischer
Köpfe sind. Viele verstofsen jedenfalls gegen
die einfachsten Regeln der Mechanik oder gegen
das technische Vermögen für die Ausführung
in jener Zeit.
Jähns, Geschichte des Kriegswesens sind die
folgenden Zeichnungen entnommen: Abb. 37
Maschine mit festem und beweglichem Gegen-
gewicht und Schleuder, fahrbar auf 4 Rollrädern,
als Blide oder Pleyde bezeichnet (Jähns 68,8 und
Napoleon III. Etudes II. S. 38 PI. III); sie stammt
aus einem Blatt der Pariser Nationalbibliothek
und diente als Vorbild für die Faveschen Versuche.
Abb. 38 eine Blide mit einem Gegengewicht
(Jähns 73,2 der Manefsischen Handschrift von 1350
entnommen). Aus derselben Bilderhandschrift
rührt Abb. 39 her.- Gewerf mit einem hängenden


Gegengewicht, der Bedienungsmann ist im Begriff
die Arretierung zu lösen (Schneider Art. des
Mittelalters Abb. 10). Aus demselben Werke nach
Konrad Kyesers Bellifortis, 1405, zeigt Abb. 40
ein Gewerf mit hängendem Gegengewicht,
Schleuder und Geschofsbahn mit starkem Gerüst,
an dessen Ständer eine Leiter angestrebt ist.
Der obere Riegel zwischen den Ständern sitzt
zu hoch und hindert in dieser Stellung die Be-


Abb. 47

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