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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 5.1909-1911

DOI Heft:
12. Heft
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Gohlke, Wilhelm: Das Geschützwesen des Altertums und des Mittelalters, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.39947#0421

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392

W. GOHLKE, DAS GESCHÜTZWESEN DES ALTERTUMS UND DES MITTELALTERS V. BAND


hindurchschlagen; auch hat der Zeichner offenbar
keinen Begriff von der Schleuder und von der
Vorrichtung zum Niederziehen der Rute gehabt.


Abb. 58 und 59 stellen zwei Gewerfe nach
dem Doppelhebelsystem dar und sind den Ab-
bildungen des Rüst- und Feuerwerksbuchs der
Bibliothek der freien Stadt Frankfurt a. M. ent-


nommen (Jähns S. 271). Die Rute ist ohne Ver-
ständnis gezeichnet und scheint nur dem Format
des Blattes angepafst zu sein. Abb. 58 ist fahrbar
und wird erläutert: „Eyn lieber, der grofs ge-
messen steyn wirfft und drybet das Volk von der
mauren“; Abb. 59: „Myt desser grofsen Blyden
mach man werffen mit steynen oder anders in
vesten steden und damit grofsen schaden thun
dem volk daynnen ist“.


Ein Gewerf eigentümlicher Art ist im Kriegs-
buch des Lienhard Frönsperger (1573) abgebildet.
Hier hängt nicht das Gegengewicht an dem
kurzen Arm und schnellt denselben beim Aus-
schalten der Hemmung nach oben, sondern eine
mit Gewichten beschwerte Bühne drückt hier auf
den kurzen Arm (Abb. 60). Das Gestell, zwischen



Abb. 60
 
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