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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 1): Mitteldeutschland — Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.11052#0032

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Ar

— 15 —

Ar

An der SSeite ein unten quadr. oben oktog. T. im Typus des
Erfurter Paulsturms. An der NSeite Reste eines Kreuzganges. — Epi-
taph des G. Fischer 1505; bmkw. durch gute Charakteristik und
z. T. erhaltene Bemalung. — Flügelaltar 1594, das Gemälde
niederländisch. Zahlreicher die Ausstattungsstücke aus 1. H. 17.Jh.:
3 geschossiger Hochaltar mit Reliefs und Freistatuen, alles Holz;
Taufstein mit 5m hohem Baldachin; der fürstl. Kirchenstand,
ein auf 6 Sl. ruhender sehr reich behandelter Einbau; der adlige
Kirchenstand; die Gemeindeempore in 3 Geschossen,
Brüstungsmalereien handwerksmäßig. (Mitteilg. Dr. Overmann.)
Neue Kirche 1676—83 mit Benutzung von Mauerresten einer nieder-
gebrannten aus 15. J. 1 sch. Anlage bis zur hölzernen Decke mit
Emporen angefüllt.

Gottesacker-K. 1738 — 43. Ein nach der Längsachse verschobenes
Achteck, allseitig Emporen in 3 Geschossen.

Fürstl. Schlofs. Von dem reichen Rnss.Bau 1557—60 wenige
Reste, darunter hübsches Portal.

Rathaus 1583 ff. Stattlich 3geschossig, an dem Fassadentrakt unter
dem Giebel befand sich ehemals eine hohe Freitreppe mit säulen-
gestütztem Erkervorbau; in Nischen 2 got. Statuen, Erfurter
Arbeit um 1370 in der Art des Joh. Gehart. (Dr. Overmann.)
Zierbrunnen 1573.

Von der ma. Stadtbefestigung das Riedtor und das Neutor.

ARNSTEIN. UFranken BA Karlstadt.
Pfarr-K. Meisterhaftes Orgelgehäuse mit dem Wappen des FB.
Joh. Phil. v. Greiffenklau (f 1719); stammt aus der Karmeliter-K. in
Würzburg; der obere Aufbau im Rathaus aufbewahrt.
Rathaus 1753 einfach.

Amtskellerei um 1700, edle volkstümliche Bauweise.
Amtsgericht ehem. fürstbischöfl. Jagdschloß, FrRnss. mit späteren
Zusätzen; hübsche Einzelheiten.
Spital 1713—30.

In der Hauptstraße alte Fachwerkhäuser.

In der Nähe die K. Maria-Sondheim (Sonderschrift von A. Schümm
1893). Aus 2 usp. selbständigen Kirchen im 18. Jh. zusammengebaut.
Die eine war eine sehr einfach gehaltene frgot. Pfarr-K-, die an-
dere die Familienkp. derer v. Hutten, ein Hallenbau von 1444;
durch den Umbau des 18. Jh. (Ersatz der Gwb. durch Flachdecke
u. a. m.) und die „stilgemäße" Rest, von 1892 hat der usp. wert-
volle Bau viel verloren. — Die zahlreichen (29 nachgewiesen) und
z. T. ganz vortrefflichen Grabmäler der Hutten und Zobel waren
im 18. Jh. als Bodenbelag benutzt; jetzt soweit möglich wieder
aufgestellt. Sakramentshäuschen 1464; 2 gute Arbeiten der
Schule Riemenschneiders; Ölberg mit lebensgroßen Figg.
 
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