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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 1): Mitteldeutschland — Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.11052#0112

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Fran

— 95 -

Fran

als das Dach des QSch. Das Kranzgesims um die Strebepfll. herum-
gekröpft. Einfach röhrenförmige Wasserspeier. An der WFront
das Dach abgewalmt, so daß die Mauer horizontal abschließt.
Der T. steckt mit seinem ersten Obergeschoß halb im Dach, so
daß erst das dritte (letzte) ganz frei wird. Er schließt mit Balu-
straden und leicht zurückspringenden 4 Giebeln, der mäßig hohe
Helm Sseitig. — Hübsches Wandtabernakel0 2. H. 14. Jh. —
Kanzel von Stein 1554. — Balkenköpfe der ehemaligen Em-
pore, meisterlich geschnitzt von Phil. Soldan 1529.
Marien-Kp. Etwa 1380. Hervorragender Prachtbau. Der sö Dia-
gonalseite des s Kreuzarms der Hauptkirche angebaut. Da auf
normale Orientierung Gewicht gelegt wurde, hat der Gr. unregel-
mäßig zentralisierende Gestalt: der größere Teil umschreibt 5 Seiten
des 8 Ecks, ein 3 eck. Raum vermittelt zum QSch. der Hauptkirche.
Die Mauerhöhe ist der des QSch. gleich. Ein hohes Pyramiden-
dach krönt das schlanke Polygon. Die Behandlung ist sehr reich
und glänzend, in jener schulgemäßen Reinheit, Schärfe und Ele-
ganz, die für jene Epoche das Höchste war. Dem Äußeren war
ein sehr reicher Statuenschmuck, c. 30 Stück, zugedacht und scheint
auch ausgeführt gewesen zu sein. Auch vom Reichtum des Inneren
vieles verstümmelt. Erhalten der sehr bmkw. Altar. Die Mensa
getragen von 3 Standfigg. (sehr beschädigt). Hohes, 3 teiliges Reta-
bulum von feinster Arbeit. Erstes Glied eine niedrige 9teilige
Arkatur, der Apparat der Strebepfll., Fialen usw. gleichsam Miniatur
in Stein; im Hauptgeschoß 3 Blendbg. für Statuen, wieder aufs
reichste architektonisiert; im dritten Glied 7teilige Arkatur; unter
den Bogenlinien kommt schon einigemal der Eselsrücken vor; sonst
der Formencharakter einer etwas pedantischen Hochgotik streng
festgehalten.

Spital-K. (reformiert). Kleiner lsch. spgot. Bau. Bmkw. die reich-
gegliederten und mit Wappenschildern gezierten Kragsteine 1515.
Cisterc. Nonnen-Klst. S. Georgenberg. Jetzt Amtshaus und sehr
verbaut. Die Kapelle (Stall) rom. 13. Jh., sonst 14. und A. 16. Jh.
Rathaus. Fachwerk von 1509, Erdgeschoß verputzter Steinbau,
die 2 Obergeschosse beschieferter Fachwerkbau, mehrere Erker mit
Spitzdächern; trotz der dürftigen Herstellung aus neuerer Zeit wirkt
der Bau in der Gruppierung noch immer hübsch und lebendig.
(Abb.: Bickell, Holzbauten.)

FRANKENHAUSEN. Schwarzbg. Rudolst. Inv.
Oberkirche. Reste einer rom. Anlage, deren usp. Form schwer zu
erraten. — Grabdenkmäler v. Biela 1773; Oberst Mayer 1667
saubere, tüchtige Arbeit; andere wenigstens kostümgeschichtlich
bmkw. Wernersches Erbbegräbnis mit Eisengitter A. 18. Jh.
Unterkirche. Chor spgot. polyg. Schluß mit Pfll. in der Mittel-
 
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