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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 1): Mitteldeutschland — Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.11052#0151

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Har

— 134 —

Haß

HARDISLEBEN. Sachs. Weimar. Inv. II.
Dorf-K.° 1496—1505; E. 17. Jh. durchgreifend erneuert, die Aus-
stattung in Stuck und Farben einheitlich. — Altaraufsatz „recht
bedeutend."

HARLE. Kr. Melsungen RB Cassel. Inv.
Dorf-K. 1492. lsch. mit 3 J. und polyg. Schluß. Großer WT.,
öffnet sich gegen das Sch. mit einer hölzernen Empore von 1589.

HARRA. Reuß j. L. Inv.
DorfK. Mischbau spgot. und barok. — Altarwerk A. 16. Jh. „sehr
interessant."

HARSDORF. OFranken BA Kulmbach.
Pfarr-K. OT. got., Lhs. 18. Jh., hölzerne Doppelempore.

HARTENSTEIN. K.Sachsen AH Zwickau Inv. XII.
Schloß. Hauptteil 1530. — Im Dorf herrschaftlicher Witwensitz,
stattlicher Fachwerkbau aus 17. Jh.

HASSENBERG. Coburg. Inv. IV.
Dorf-K. 1690. Einfaches Rck. Recht gut stuckierte Flachdecke.
Schloß (jetzt Zuchthaus) 1694; an der Front durchgehende Pilaster
nach palladianischem Muster.

HASSFURT. UFranken. — Grundriß im Anzeiger des Germ
Mus. 1856. — Unterfränk. Archiv XV. — D.
Ritter-Kp. Lhs. beg. 1435 (Inschr.); usp. Hlk., zerstört im Bauern-
krieg, lsch. hergestellt 1603 und M. 19. Jh.; in Folge dieser Restau-
rationen geschichtlich ohne Interesse. Besser erhalten, jedoch auch
stark rest. (1856 durch Heideloff) der Chor; nach M. 15. Jh. erb.
von der Fränkischen Adelsbruderschaft. Zwischen Chor und Lhs.
ist eine Lücke, die auf usp. Absicht, auch das Lhs. in größerem
Maßstab zu erneuern, schließen läßt. Der Chor, ein ansehnlicher,
hochräumiger Bau in den Schulformen der Zeit, hat 3 Langjoche
und Schluß in 5 Achteckseiten. Netzgwb. von interessanter Kom-
position, trocken-zierliches Detail. Von reichster Wirkung das
Äußere, obgleich manches vom beabsichtigten Schmuck unaus-
geführt geblieben. Aus Baldachinen und Konsolen ersieht man, daß
die Strebepfl. im mittleren Absatz 3, im oberen 1 Statue erhalten
sollten, ferner die Fenster an jedem Gewände 1; das wären zu-
sammen 52 Stück gewesen. Was von plastischen Arbeiten zur
Ausführung gekommen ist (Bogenfelder am s und w Portal), ist
sehr mittelmäßig; letzteres nur prinzipiell von Interesse durch die
rein gemäldemäßige Komposition (Zug und Anbetung der hh. drei
Könige). Eine sehr reiche Ausbildung hat der unter dem Dach
hinlaufende Bg.-Fries erhalten behufs Aufnahme von Wappen-
schildern der Stifter; andere an den Schlußsteinen des Gwb.; zu-
sammen 226. Zahlreiche Grabsteine, durch dicken Oelanstrich
entstellt.
 
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