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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 1): Mitteldeutschland — Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.11052#0168

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Jes

— 151 -

Joa

Kantenblumen gezierte Strebebögen ausgingen. — Von den ehe-
mals 16 Altären sind 2 erhalten, jetzt in der „Mehlkammer";
spgot. Taufstein; spgot. Kanzel ganz rest.; bronzene Grab-
platte0 Martin Luthers nach dem Gemälde von Cranack, für
Wittenberg bestimmt, 1571 hier aufgestellt; Gräbst, der Familie
Cospoth 1632—1676; zahlreiche Gedenktafeln. — Die spgot.
Statuen außen an den Strebepfl. stark verwittert.
Collegienkirche ° (Dominikaner). Usp. lsch.; später ein niedriges
SSch. im N hinzugefügt. Das spgot. Gewölbe läßt eine usp. flache
Balkendecke vermuten; ebenfalls später eingesetzt das äußerst ent-
artete Maßwerk der schmalen Fenster. An der WFront kleiner
8eckiger Turm. Der im S anstoßende Kreuzgang z. T. erhalten.
Orgel 1701; große Menge von Gedenktafeln; Wandgrab0 für
B. G. Struve 1738; außen am Turm großes dekoratives sächsisches
Wappen0 1557.

Spitalkapelle 1482. — Garnisons-K. 1686. Viele Gedenktafeln. —
Katholische K. Quadr. rom. Chor, das Gwb. 1596, lsch. Lhs.
mit Balkendecke. — Außen Reste von Stationstafeln0
Rathaus0 um 1440, rest. 1775. Bmkw. der große Vorsaal0 Sitzungs-
zimmer mit Ausstattung des 17. Jh. — Schloß Konglomerat von
Bauteilen des 15.—18. Jh. Das Hauptgebäude 1757. Archäo-
logisches Museum. — Burgkeller° derbe Ren. um 1546. — Haus
Weigel 1667, renov. 1762, „wegen seiner Inneneinrichtung einst zu
den sieben Wundern Jenas gerechnet". — Haus Weimar 1618, 1666;
im Innern ziemlich prächtige Stuckdecken». — Reste der Stadt-
befestigung.

JESBERG. RB Cassel Kr. Fritzlar. luv.
SchloDruine. Seit 15. Jh. in Trümmern.

JESTÄDT. RB Cassel Kr. Eschwege. Inv.
Kirche. Rom. Turmchor, später nach O verlängert. Im flachged.
Sch. Rundbg. Fenster. Got. Überarbeitungen 1588, 1599 (Inschr.).
Hölzerne Emporen. — Grabmal des Wallrab v. Boyneburg -f- 1572.
der Ritter in voller Rüstung kniet vor dem Gekreuzigten, umgeben
von Weib und Kind.

Edelhof 1561, 1612, schlichtes Bauwerk, z.T. aus Fachwerk.

JOACHINISTEIN. K. Sachsen AH Zittau.
Fräuleinstift. 1728. Große prächtige Anlage. Gestrecktes Rck. mit
Querflügeln in der Mitte und an den Enden; 3 Geschosse, Mittel-
giebel und geschweiftes Mansardendach. Bedeutend behandeltes
Vestibül und Treppenhaus, großer Saal durch beide Obergeschosse,
im kreuzgewölbten Erdgeschoß Logier- und Wirtschaftsräume, im
1. Obergeschoß Gesellschaftszimmer, im 2. die Wohnzimmer der
12 Stiftsfräulein. 2 gesonderte Pavillons mit großem Gartensaal.
Auf der Gartenbalustrade Putten und Sphingen.
 
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