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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 1): Mitteldeutschland — Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.11052#0096

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Eis

- 79 —

Eis

8 eck. Chor mit Netzgwb. Der im NOWinkel stehende T. mit
älterem Unterbau. 3 Portale in W, N, O; die beiden letzteren0
unter einem zwischen die Strebepfll. eingespannten Schutzdach;
unter den Zierformen macht sich das verschränkte Stabwerk in ge-
häufter Anwendung bemerklich.

Gottesacker-K. 1542. Über dem WPortal Gedenktafel für die
Pastoren Jonas f 1553 und Kindt f 1549, treffliches Sandstein-
relief0. Die zahlreichen übrigen Gedenktafeln von geringem
Kunstwert.

Schloß". Nach Brand 1632 in sparsamster Bauart wiederhergestellt;
der runde Haupt-T. im Kern ma.

Schulhaus. 16. und 17. Jh.; einfach, in einer Blende rätselhafte
Steinfigur („Hirt").

Superintendentur0. Stattlicher Fachwerkbau des 17. Jh.

EISLEBEN. Pr. Sachs. Kr. Mansfeld. luv. XIX.
Andreas-K.o Einfache spgot. Halle0 (wohl erst nach Brand 1498)
mit rom. und frgot. Resten. Im W über rck. formlosem Unterbau
2 schlanke 8eck. Türme0. Am 1. und 2. Geschoß mit sprom.
Bogenfries, am 3. mit got. Gesims. Die Fenster der SSchiffe an-
scheinend frgot., was überraschender Weise auf eine schon frgot.
Hallenanlage, oder, bei basilikaler Anlage, auf ungewöhnliche Höhe
der SSchiffe im Verhältnis zum Hochschiff schließen ließe (vgl.
den Giebel zwischen den Türmen). Die Pf 11. des Triumphbogens
rom. Aus dem n Nebenchor führt eine Tür mit Eselsrücken und
magerem Stabwerk, abschreckendste Spgot., in einen großen
Seiten-T.; untere Geschosse 1486, oberel7.Jh. — Großer Schnitz-
altar0, einer von den besseren; im n Nebenchor ein auf beiden
(!) Seiten bearbeiteter Gräbst.; die eine zeigt in eingeritzter Um-
rißzeichnung den Grafen Burkhard v. Mansfeld (f 1229), die andere
in äußerst rohem und altertümlichem Relief 2 Figuren mit dem
Mansfeldschen Wappen, ohne Umschrift; Grabsteine der Äb-
tissin Oda (f 1351); der Gräfin Barbara v.M. (f 1511); des Gf.
Hans Georg (f 1579); der Gräfin Katharina (f 1582). Große in
Erz gegossene Tumba des Gf. Hoyer v.M. (f 1541), der Tote,
gewappnet, den Helm zu Füßen, an den Ecken überragt von
4 freistehenden Säulen mit Leuchter-Engeln. Eine zweite0 Tumba
aus Marmor; für welchen der Mansfelder Grafen, ist nicht nach-
weisbar. Von sonstigen Gräbst, und Epit. ist vieles ver-
schwunden.

Nikolai-K.° 1426ff. 3sch.Hlk., 3 Joche, Kreuzgwb., kurzer Vor-
chor, ija Schluß, einfacher niedriger WT. — Schnitzaltar und
Taufstein0 spgot.

Petri-Pauli-K. 1486—1513. Halle, der vorigen ähnlich, etwas ge-
schmückter, Netzgwb. — Schnitzaltar0
 
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