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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 1): Mitteldeutschland — Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.11052#0091

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Eber — 74 - Ebr

EBERSDORF. Reuß j. L. luv.
Fürstl. Schloß 1690 - 93.

EBERSDORF. K. Sachs. AH Flöha. Inv. VI.
Ehem. Stifts-K. um 1400, die reiche Ausstattung E. 15. und A. 16. Jh.
— Das Lhs. 1 sch. begonnen, noch während des Baues durch Ein-
ziehung von Pfl. in ein 2sch., ein weiteres und ein schmäleres
geteilt; dadurch schneidet ein Pfl. unsymmetrisch in den etwas
eingezogenen Chorbogen, Kreuzgwb., Chor gestreckt mit Schluß
aus 8 Ecken, Sterngwb.-T. an der SWEcke. — Schnitzaltar 1513
mit 4 beweglichen und 2 festen Flügeln. Aus derselben Zeit Reste
eines schönen Chorgestuhls. Ikon. Gräbst, des Dietrich v.Harras,
des kühnen Springers der Sage, um 1500. [Von hohem Wert die
geschnitzten Figg. eines Engels und eines Diakons als Lese-
pulthalter, jetzt im Altert. Ver. in Dresden; nach Flechsig vom
Meister der „schönen Tür" in Annaberg.]

EBERSRODA. Prov. Sachs. Kr. Querfurt.
Dorf-K. Rom. OT. mit gepaarten Fenstern.

EBRACH. OFranken BA Bamberg II. — Brevis notitia monast.
Ebrac. 1739. — Qropp, Monumenta sepuleralia ecclesiae Ebrac.
1730. — Weyele, Monumenta Ebrac. 1863. — J. Jaeger, DieKloster-K.
zu Ebrach. 1903. mit Abb. — D.

Ehem. Cisterc.Klst. gegr. 1127, die älteste und stets vornehmste
Niederlassung des Ordens in Franken. Die bestehende Kirche 1200
bis 1282. Den Fortgang des Baus bezeugen Altarweihen zu 1218
und 1221. Trotz der langen Bauzeit völlig einheitlich im Plan und
nahezu einheitlich in den Stilformen. Die folgenden Jahrhunderte
brachten keine Veränderungen, außer in den Ausstattungsstücken,
bis Abt Wilhelm Roßhirt (1773—91) durch Materno Bossl den
ganzen Innenbau in einer dem französischen Louis XVI. verwandten
Manier neu dekorieren ließ. Der großartigste frgot. Bau, den
Deutschland hervorgebracht hat, wurde dadurch, wo nicht materiell,
so doch ästhetisch vernichtet. Immerhin verdient Bossi insofern
Dank, als er nicht ganz so rücksichtslos verfuhr, wie in ähnlichen
Fällen vor ihm viele Barockmeister. Er ließ das neue Gewand
sich eng an den alten Gliederbau anschmiegen, so daß man den
kühnen und strengen Rhythmus desselben noch immer herausfühlt.
Ein Irrtum ist es, den Ebracher Bau dem Übergangsstil zuzurechnen;
er ist rein frgot., wenn auch nicht in französischen, sondern in
jenen burgundischen Schulformen, die wir heute am besten in
den südlich von Rom gelegenen Cistercienserkirchen Fossanova
und Casamari kennen lernen. Wer jene in Erinnerung hat, er-
staunt über die Ähnlichkeit des Eindrucks trotz der veränderten
Zierformen. — Die Anlage als kreuzf. Basl. tritt zumal im Außen-
bau klar und einfach in die Erscheinung. Auf das Lhs. fallen 7 J.,
 
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