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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 1): Mitteldeutschland — Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.11052#0190

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Lan

— 173 —

Lan

stattung im 18. Jh. — Vornehmes Grabmal für Joh. v. Kuntsch
t 1714.

Schloß 1707, groß und ehemals prächtig, jetzt in Verfall.

LANGENREINSDORF. K.Sachsen AH Zwickau. Inv. XII.
Dorf-K. Der gerade geschl. Chor mit Giebelkreuz und die w Vor-
halle mit massivem T. enthalten rom. Formen. — Schnitz-
altar 1500.

LANGENSALZA. Pr. Sachsen. Kreisstadt. Inv. II.
Bonifacius-K. ° Beg. A. 14. Jh., nach langer Unterbrechung im 15.
weitergeführt. Breithingelagerte Hlk. mit hohem Dach und ein-
gezogenem Chor. Letzterer weicht aus der Hauptachse und hat
im Innern nur eine hölzerne Flachdecke. Die spgot. Netzgwbb.
des Schiffes stehen auf kunstreichen Rundpfl. aus 14. Jh. Es waren
2 Fassadentürme projektiert, von denen nur der n ausgeführt;
Unterbau 1470, Ren. Oberbau, erreicht die für dieses Gebiet un-
gewöhnliche Höhe von 81 m. Das große WPortal* hat seinen
plastischen Schmuck im Bauernkriege verloren; es waren am
Gewände 12 Statuen in zwei Rängen und 2X3X4 Statuetten an
den Bogenläufen; das von einem Mittelpfosten getragene Tympanon
enthält (ziemlich unversehrt) in 3 Reliefstreifen das Jüngste Ge-
richt, von einem fränkischen Künstler in Erinnerung an S. Lo-
renz in Nürnberg; am Pfosten ein Opferstock. Um einiges
einfacher das n Seitenporta!, im Tympanon Kreuzigung. — Das
Obergeschoß über der Sakristei hat eine bmkw. bemalte Bretter-
decke aus A. 16. Jh.

Stephans-K.» 1394 ff. Usp. Hlk. Die Gwb. vielleicht im Stadt-
brande von 1506 zerstört. Die dürftige Herstellung gab nur
Bretterdecken und erhöhte das MSch., welches schlichte Stich-
bogenfenster erhielt, Reichere Bauformen enthält nur die gerettete
Außenansicht der SSchiffe. Sie sind mit einer Maßwerkbalustrade
und kleinen Staffelgiebeln, zwischen denen die Fialen der Strebepfl.
aufragen, gekrönt. Die Fenster des Maßwerks beraubt. An der SSeite
großes lebhaft gegliedertes Portal. Der unorganisch in die SWEcke
eingeschobene T. scheint im Unterbau aus einer älteren Anlage zu
stammen; der Oberbau neugot. 1860. — Unter den Grabsteinen
sind die ältesten die des Dietrich v. Salza (f 1308) und Günther
v. Salza (f 1322); roh in der Zeichnung und sehr beschädigt.
Augustiner-K. gegr. 1280, war ein sehr gestrecktes einfaches Recht-
eck; abgebrochen. Vom Kreuzgang sind Bruchstücke erhalten.
Rathaus 1742. — Marktbrunnen 1582.

LANGENSTEIN. Kr. Kirchhain RB Cassel. Inv.
Dorf-K. Spgot. flachged. Sch. ohne Streben. Der polyg. Chor
hat Netzgwb. mit doppeltem Rippensystem, das untere frei schwebend.
 
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