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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 1): Mitteldeutschland — Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.11052#0245

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— 228 —

Neu

sauer Art mit (gewölbten) Nebenchören, an deren ö Ende die
Türme mit kleinen Apsiden. Lhs. flachgedeckte Basl. mit Stützen-
wechsel; je eine Arkadengruppe unter einem Blendbg. zusammen-
gefaßt; die Höhenverhältnisse scheinen durch Hübsch gesteigert;
alt z. T. noch die derben steilen attischen Basen, einiges an den
Umfassungsmauern, der Unterbau der Türme und das meiste am
QSch. — Klostergebäude nachgot. 17. Jh., ganz Ruine.

NEUSTADT A. D. SAALE. UFranken. — D.
Kloster-K. Die Pfl. der NSeite haben rom. Kämpferplatten. Aus
ihnen läßt sich eine flachgedeckte Bas. von 8 Arkaden, ohne QSch.,
rekonstruieren. Das n SSch. spgot. eingewölbt, wobei je 1 Pfl.
alternierend ausgebrochen wurde. Im 17. Jh. das s SSch. beseitigt
und ein großes flachgedecktes Hauptschiff angelegt. — Die zahl-
reichen Barockaltäre Mittelgut; ebenso die (stark übertünchten)
Epitaphe des 16. Jh.; besser eines von 1669.
Pfarr-K. Nach 1797. Mächtige korinthische Sil. tragen die flache
Decke und sondern schmale SSchiffe ab. Originelle Choranlage.
Die '/a kr. Säulenstellung, mit der das MSch. schließt, tangiert mit
einer Kreisstellung, die den Altar enthält. Das Äußere denkbarst
nüchtern.

Reste der ma. Umfestigung; unerheblich bis auf das Hohetor
(1578), das zu den mächtigsten Exemplaren seiner Gattung gehört;
der obere Teil im dreißigjährigen Kriege zerstört und danach etwas
verändert wieder hergestellt; die Hauptmasse des im Gr. rck. Baus
durch Gurtgesimse 6mal geteilt; über dem vierten ein kleiner Erker;
Satteldach mit Volutengiebeln.

In der Nähe Schloß Neuhaus 1767 von Heinrich Todesco für
Herrn v. Borrie; bmkw. innere Ausstattung.

NEUSTADT A. D. ORLA. Sachs.Weimar. Inv. III.
Stadt-K. E. 15. und A. 16. Jh. 3 Schiffe von gleicher Höhe mit
flacher Balkendecke; Chor gestreckt mit 3/s Schluß; Netzgewölbe;
unter dem Chor ein ehemals offener Durchgang wie an den Stadt-
kirchen von Jena und Kahla. Fenster 3 teilig mit reichem Maß-
werk. Im n Winkel zwischen Lhs. und Chor ein hoher T. in der
Art des Jenaischen. — Formenreicher Tauf stein 1494. — Großes
Altarwerk0 mit beiderseits gemalten Flügeln aus 2. Viertel 16. Jh.
(nicht von Cranach). Zahlreiche Grabsteine und Gedenktafeln.
Hospital-K. von 1706. — Gemaltes Triptychon» von 1495 (?).
Schloß. Entstanden aus einem 1292 gegr. Klst. der Augustiner-
Eremiten; sehr verbaut. Hintergebäude 1674.
Rathaus»; spgot.; bedeutend; der linke Flügel der Marktfront ist
der ältere Teil (1465?), der rechte ein jüngerer Anbau; dadurch der
große Erker jetzt in die Mitte gerückt; mit ihm gruppiert sich
glücklich die Freitreppe des Anbaus. Die Behandlung des Erkers"
 
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