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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 1): Mitteldeutschland — Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.11052#0255

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Obh

— 238 —

Och

sieht (Denkmalpflege III, 1901). — Querschifflose Säulenbasilika
von 8 Arkaden. Wahrscheinlich waren dem zerstörten Ostbau
2 Türme angegliedert.

Klostergebäude. Beg. 1744vonBalth.Neumann,voll. 1760vonseinem
Sohne Franz Ignaz. Keine von den ganz großen Anlagen, aber
durch reiche und vornehme künstlerische Gestaltung hervorragend;
bmkw. besonders das Treppenhaus.

Klostertor, rom., etwa M. oder 2. H. 12. Jh. Große Einfahrt mit
kleinerer Nebenpforte für Fußgänger. Durch die Seltenheit der-
artiger Anlagen doppelt interessant.

OBHAUSENS. PETRI. Pr. Sachsen Kr. Querflirt.
Dorf-K. frgot. 2. H. 13. Jh. Das Schema unverändert das landes-
übliche rom. mit quadr. Turmchor, nur die spitzbg. Form der
Fenster trägt dem neuen Stil Rechnung.

OBSCHITZ. Pr. Sachsen Kr. Weißenfels. Inv. III.
Dorf-K. Rom. O.-T. mit l/a kr. Apsis.

OCHSENFURT. UFranken BAmtsstadt. — D.
Pfarr-K. wesentlich 1370—1400; 1891 schlecht rest. — Mittelgroße
Hlk. mit schmalen SSchiffen und schmalen Jochen, 7 an der Zahl,
das MSch. etwas überhöht. Das Profil der 8eck. Pfl. setzt sich
über dem dünnen Kämpfergesims in die Scheidbg. fort. Einfache
Kreuzgwb. auf Kragsteinen. Die Strebepfl. scheinen älter als der
Innenbau, vielleicht Umbau einer usp. basl. Anlage. Älter jeden-
falls, 2. H. 13. Jh, der T. in NW. — Der prächtige Hochaltar
von 1612 wurde 1891 zerstört und durch ein neugot. Machwerk
ersetzt; nur die Kreuzigungsgruppe der Mittelnische herüber-
genommen. Sakram entshäusch en um 1500; die Turmform
reich entwickelt, doch in der Ausführung nicht ganz ersten Ranges
und mit Riemenschneiders Art nur ungefähr verwandt; unmittel-
bar aus dessen Werkstatt ein S. Nikolaus. Kanzel aus derselben
Zeit und Richtung. Taufkessel um 1510, trefflicher Messingguß,
an der 8seitigen Cuppa Halbfigg. von Heiligen, sehr reich und
originell durchgebildeter Fuß; Deckel neu?

Michaels-Kap. 1440 von Hans Bauer; der in Franken häufige
2geschossige Typus mit unterem Beinhaus ist hier außen und innen
mit Aufwand durchgeführt. Die Wände des Hauptgeschosses fast
ganz aufgelöst, hell und klar, an einem Schlußstein Wappen des
B. Scherenberg (1466—95), steinerne zierliche WEmpore. Reiches
WPortal im Stil der Würzburger Marienkap., im Tympanon
Jüngstes Gericht. Auf dem Hochaltar gute Schnitzbilder
S. Michael und S. Sebastian (nicht von Riemenschneider, dem sie
zugeschrieben werden).

Spital-K. 1499. Flachgedeckter Saalbau mit gewölbtem Chor. Am
Portal die Liebeswerke der h. Elisabeth.
 
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