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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 1): Mitteldeutschland — Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.11052#0179

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Cob

- 162 —

Cob

Gymnasium Casimirianum 1603 von P. Sengelaub. Die sehr um-
fangreichen Fassademalereien untergegangen (Abb. in «Ehre des
hochfürstl. Casimiriani" 1725). An der Ecke Standbild Joh. Casimirs
von V. Tümpel 1628.

Zeughaus mit 2 Giebelfassaden 1616—21 von P. Sengelaub. Im
oberen Saal 1683 ein Theater eingerichtet.

Haus der Ritter v. Rosenau. Usp. wehrhafter Palas des 15. Jh.
Hofapotheke 1543 aus einem Bau des 15. Jh. in got.ren. Misch-
formen umgestaltet; schlecht rest. 1894. Im Hof Holzgalerie 17. Jh.
Außen steinerne Heiligenfigg. E. 15. Jh.

Wohngebäude des 16.—18. Jh. in größerer Zahl und oft gut er-
halten; namentlich ist Coburg eine Stadt schöner Erker. Renaissance:
Herrengasse 17, Rosengasse 8, Markt 5, Judengasse 3. Barock:
Ketschengasse 5, Spitalgasse 12, Gymnasiumsgasse 5. Die zahlreich
vorhandenen Fachwerkbauten unter Kalkputz verborgen, freigelegt
Steingasse 14 von 1627.

Brunnen: im Schloßhof 17. Jh., 1840 stark rest.; Rückertstr. 1679;
2 auf dem Markt 1687; einer nahe dem Ketschentor von 1800.
Stadtbefestigung. Die jetzt sehr schlichten Tore trugen ehemals
hohe Türme in Fachwerk; durch geschweifte Haubendächer ersetzt.
Die Mauern, aus 15. und 16. Jh., streckenweise erhalten.
Veste. (B. Ebhardt, Deutsche Burgen. — Loßnitzer in Cob. Goth.
Geschichtsbl. 1904.) Der Fürstenbau an der NFront und die
Hohe Kemenate, welche die beiden Höfe der Veste trennt, bilden
zusammen den Palas der alten Veste. Beide Gebäude sind nach
dem Brande des Jahres 1500 größtenteils neu hergestellt 1501—7.
Von dem Palas, welcher vordem hier stand, sind 3 rom. Pfl. im
Erdgeschoß des Fürstenbaus und die gewaltigen gewölbten Keller
erhalten. In den Haupträumen die got. geschnitzten Balkendecken,
Holzstützen, Sitzplätze in den Fensternischen gut erhalten. In der
hohen Kemenate einige sehr reich geschnitzte spgot. Türen. Von
der in den Urkunden mehrmals genannten Doppelkapelle des Mittel-
alters ist nichts erhalten. Die jetzige Kap. später, die Fassade
M. 19. Jh. Um 1550 einige Fenster und eine Tür des Erdgeschosses
in Renss. Fürstenbau und Hohe Kemenate rest. seit 1838 nach
Plänen Heideloffs, Görgels und Rothbarts. Daher stammt die
Umgestaltung der Hoffront. Doch die offene Halle im Erdgeschoß
des Fürstenbaus mit den Holzpfeilern ist alt. Im Fürstenbau die
sehr bedeutende Waffensammlung, großenteils alter Besitz des Her-
zogshauses. Ferner die Wagenkammer mit den fürstlichen Braut-
wagen von 1527, 1586 und 1599. In der Schlittenkammer eine
große Zahl von Prunkschlitten aus der Zeit des Barockstils. Im
Waffensaal eiserner Ofen mit schönen Reliefplatten c. 1470—85,
klassisches Beispiel für die Anfänge dieser Technik. Die Kachel-
 
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