Wahrhcir uni> grodc Schmähungen cnthalren, um
zum Haß unv zur Vcrachtung gegcn die großh:
Staatsrrgierung anfzureizen. In rrskk'rer Richtung
wurden dre ä»ßern Berhältntffe des Blattes alS
rein badischeS Blatt unv der weitere Umständ gel-
tend gemacht, daß alle erwähnten Artikel in ihrrn
thatsachlichen Anläffen in engster VerbiNdung stehen
mrt den gegenwartig in Baden aüfgetauchten Fra-
gen, sowic ferner, daß der-erste Artikel mit einem
Paragrapben der badiscken Verfaffung begann und
Baden speciell nannte. Z°n zwetterRichtung bezüglich
des Thatbestandes wurde angeführt, daß die „neüe
Aera" im Artikcl vom 21. Dec. verfassungswi^ri-
ger, strafbarer und unmoraliscker Thaten beschuk-
digt, daß ihrc zügelloseHerrschaft-unsittlrche Uebung,
vcrdcrbte Gewalt, insbesondere aber gewaltthätige
Nnterdrückung der Gewiffensfreiheit zur Laft gelegt
werde; bezüglich des LeitartikelS in Nr. 38 wurde
der Regierung unter dem ^Namen:^ ,/Orr Libera-
corrumpire und ekitsittltäw. ^Sckließlich'kaim zur
Besprechung der bekannte Äufruf: „An die Katho-
li^cn^^ers^ ain^Ta^ nach s^öffttitlichung
tikel, welcher dem großh, Ministerium den Gebrauch
von „Vorwändep" in dem erwähnteu Vortrag und
eine Reihe von Unwahrhciten zur Last legt, wur-
ficktlicke Täuschungen gefunde'n, indem darin dem
Volk anstatt drS in Art. 66 der Verfaffungsurkunde
näber bestimmten Rechts dcr Krone, provisorische
Gesetze zu erlaffen, ein Recht des Regenten, eben
erst vrifaffungsmäßig erlassene Gesetze aus eigener
Machlvollkommenhcit (wfe z. B. bie. Heidelberger
Adresse sagte) aufzubeben, und anstatt des in § 67
der Verfaffung gcwährleisteten RcchtS der Peti-
tionrn bei den <Atändekammcrn ein Rfckt auf Au-
dienzen bci dem LandeZherrn vorgespiegelt werden
solltr.
Vortxag seiner Vertheidigung. Er wandte.sich zn.
nächst gegen die.bekannteii Zusätze zu § 631 des
St.^G.-B., auf dcnen dic Anklage bafirt, nannte
rcLctionäve, niemals aber eine^,parlamentarische"
Regierung handhaben dürfc. Sofort bestritt er der
großh. Regierung die sittltch-rechtliche Legitimation
z»r Erhebung der vorliegenden Anklage, und wen-
gegen die großh. Rcgierung, worin alle die Vor-
wärfc, dir seit Iabr uud Tng im „Bad.^Beob-
achter^ w^cn trs^ Nal^ivi^i alverei>>s^iwr erufu^ig
Glaubein Zu den einzelnen Artikeln übergehend,
iührte er aus , baß von dem Artikel „Aus Baden"
der größere Thetl nicht der Regierung, sondern der
liberalen Partei gelte, daß die gcgen die Regie-
rung vorgebrachten Vorwürfe, wie namentlich be-
Mglich der Strafen gelegentlich der Orts'Sckul-
raths-Wahlcn auf Wahrheit beruhen; in dem
K^s"en Artikel sri nur in doctrinärer Weisc vom
r.tveralismus im Allgemeinen vie Rede; woher er
gelernt habc„ denserbfn so scharf zu zcichnen, 4>aS
vahe ke,i! Richtcr zu untersucken. Bezüglich des
Aufrufs „An^die Katholiken!" «urden die that- >
sächlichen Behauptungen, die demselben zu Grunbe
ltegen, aufrecht erhalten.
Karl Fr. L-cköchlin zeichnete in längerem Vor-
trag mir drastischen Farben die L.iven eincs von
einer stürmiscken Partei ohne seinen Willen vorwärtS
getrieben'kn Rcdactcurs, der von jeher die Fahne
des LoilfervatismuS dochgebalten, und sich in Folge
deS Wechscls des RegierungSsystems nun gegrn seine
prrsönliche Neigung in die Opposition versetzt sehe;
wacker habe er den Rothstift walten laffen, allein
in^der H^tzc des ^Kampfcs reiche^ uickt im-
bkr grbßh. Rcgierung^ unb^wurd^ hierin von sei-
nem Vcrtheidigcr, Hr». Anwalt Schulz, der im
Wescnlliche» ^ruminel'S ^^ Kürze
2 Ühr geschloffen, unb die Verkündung des Urchnle
auf Freitgg, ben 14. d. M., Vormittags. 8 Uhr,
vertagtt Der Strafantrag des großh. StaatSan-
walts ist gerichtet auf 6 Monate KreiSgefängniß
geg^n Brnmmcl, und 4 Monate Kreisgefängniß
(DaS Urthnl haben wir bercits'gestern telegraphisch
mitgethcilt.)
Karlsruhe, 14. Juli. Die Enlscheidungs-
gründe zu dem erüangenen Urtheil gegen An-
walt Brnmmcl ü. Rebäckeür S'ä)ochlin, — deffen
4-wöcheutliche AmtsgesajlgniWrafe ebenfallL
auf der Festung.^u ersteh.en ist, — bMgen im
Wesentlichen: Der erste Artikel i'n der Nummer
vom 23. Decembet v. I. gebe eine Schilderung
der sogenannten „neuen . Aera"; mii oieser
«Bchilderüng seikä zweifellos bädische ZüstaNde
gemeinl; deun der Arlikel sei: „aus Baden"
datirt, im Eingang werde eine Stelle aus der
badischen Verfassung ängezogen, es sei darin
von <L>eminarien L-chenkel'scher Leitung, von
Strafen gegcn badische Christen u. s. w. die
Rede; in scinem ersten unb letzfen Theile
spreche dieser Artikel 'auch ni'cht etwa von einer
Pärtei; sondern von bet grdßh. Regierung uud
von dcn großh. Behördcu; dics crgechc sich
daraus, daß von ben „leachfolgcrn" dcr „neuen
Aern^^oä ^nküirfrWn ^taatsüiäünörn'voü
„Restauralion" und dcm „Rolhschrei nach bun-
desrechtlichem Beistande" und von einer Rcihe
von Handlungen die Rede sei, die nur von Be-
hörden ausgehen können. — Jn den Vorwürfen
nun, welche dieser Artikel ienchrlk,. nämstch dqß .
christliche Schulen und christliche Fonbs der'
Entchristlichung dbs Volßes ^zugeMptzez, dgß
täglich Sträfen von schtssiender Ungcrechligkeit
ausgesprochen würden, daß Zwapg das heran-
wachstndc^ Geschkch^h^r. Hhu.nllischei^ Tföftun-
gen beraube, daß zu unserer Uliehre in jedem
deutschen Lande die Vögel diese Thatsachen von
den Dächern pfiffen, vaß die neuc Aera schon
an strafbaren Thaten genug biete, daß die
Herrschaft eine zügellose, die Uebung eine unsitt-
liche und die Gewalt eine verderbte sei, —
faud der Gerichtshof grobe Schmähungcn gegen
die großh. Staatsregieruttg uitd ihre Behörden,
geeignet, zum Haß und Verachtung äufzureizen,
und in der Absicht, diesen Zweck zu erreichen,
gebraucht. — Der drittc Artikel, der Aufruf:
„An die Katholikcn!" cnthalte eine Wahrheits-
entstellung darin, daß behauptet werde, das
großh. StaatSministerium habe den Rath er-
thüll, „die Kathsiken" als solche von den
Audienzen auSzufchlreßen, und einc grobe
Schmähung darin, daß dem großh. Staats»
ministerium vorgeworfen werde. es habe dem
Lgndesherrn Behufs Fassnng eiNer höchften
Entschließung Vorwände angegeben, d. h. unter
gefliffentlicher Täuschung desselben über die wah-
ren Bewegg.ründe seines RaLhes Scheingrnnde
vorgetragen. Jn dem zweiten Artikel: „Die
Partecherrschrrft und die ConsvrvatiVen" wurde
nur eme theoretische Abhandlung ohne bestimmt
erkcnnbarc nähere Beziehung und darum nichts
Strafbares gefundcn.
Aus Baden. Jn Karlsrnhe brachten
am 13. d. die Schüler des Polytechnicums ihrem
von ihnen scheidcnden Lehrer, Hrn. Geh. Rath
Eisenlohr, einen prachtvollen Fackelzng, dem
ein großartiger Commers in der Geiger'schen
Bierhallc folgte.
Vermischte Nachrichtrn^
Schaffhauseft, IZ. Juli. Hcute Vormittag bat die
* iHeidelberg, 14. Juli. Zur Vegrühung der zum
V^eui^ ^ heE
heranbrauseude Zug, dessen Ankunft' Böllerfchuffe vüc-
Southampton, 12. Jnli. Das Postdampfschiff de«
Nordd. Lloyd „ B^emen ", Cap/. ^ C. Meyer , welcheS
nm 7 Uhr Äbends die Reise nach Bremen. fortge'srtzt.
Dasselbe bringl außer der u'eüesten Post 373 Passagiere, "
und 800 TonS Ladung. (Mitgeiheilt durch die'Agentur
St^d! B."l2 f^^^iangcn Von W. G. 1 fl.
Sl (viel Bächlein geben eiüen BachV 12 kr, Lh,r D.
12 kr.; Fr. Pi B. 1 ss.; L. L. 1 fl. 45 kr.; Kfm. G.
1 fl.; E. P. aus Bradfvrd 10 fl.
GottesLienst in Heidelberg.
in der Providenzkirche: Hr. Vicar Schwarz.
NachnütlagS 3 Uhr,
in dcr Provideiizkirche: Herr Stadtpfr. Herbst
Eiiitheilung
Stadt Heidelberg
BekaMmachungen und Privat-Anzeigen.
'' , der Mgrktplatz, sowie
> die^ Krahnengasse, Sckiffgasse^ Marstaüstraße mit
Seelenzahl 2399^ Wahlmänner 9.
Vll.Distritt.
Wahldiftrikte zum Behufe der Wahl der
Krris-Wahtmänner.
>, Diftrikt.
^chneidmüblgaffe;
südliche Seite von Bierbrauer
N'Ich Ba-td°l»ma- bts her.In zum LudwigS-
RM°ss', Wilh-lmsftraß-, Akad-.
mi ft-aß, Mä-zgaff-,
S--l-n,ahl 2VM, Wahlmänn-r g
II, Dlftrikl.
Pläckftraft- rechtrr und llnker Hand,
Mn-" °drr Anlag-i
bi° M-l^nknr;
Wahlmänner 9.
»"eorichsnraße
-rKeaterstraße.
^--l-nzahl 2183.
M. Diftr!k<
Westlicke Hauptstraß^ nördlicke Seite vom Darm-
städter HofbiS zu BuchhändlerWintrr einschließ-
lich;-dairn ^
Fahrtgaffe, Brunnengasse, Ziegelgaffe, Karpfen-
gasse, Bienenstraße und Bauamtsgasse; ferner
untere Ncckarstraße vom Wioterhaftn. bis zur Schiff-
gaffe.
Seelenzahl 2336. Wablmänner 9.
IV. Distrikt.
Oestlicke Hauptftraße südliche Seite von Hermann
Kaufmann bis zum Carlsthore einschlirßlich des
Sandgaffe, Grabengasse, KUngenthorstraßc. Semi-
narstraße, Augustinlrgasse, Schulgaffe, Heugasse
uud Krttrngaffe.
Seelenzahl 2078. Wahlmänner 8.
V. Distrikt.
Zwingerstraße, Ingrimsstraße, Floringaffe, Krä-
mergasse,-Apvthekergasse, Mittelbadgaffe, Ober-
badgasse, Burgweg, Carlsstraße, Friesenberg,
Kanzlrigaffe, Kiffelgaffe, Münzgäßchen, Planken-
die Unterstraße.
Seclenzahl 2229. Wahlmänner 9.
VI. D i st r i k t.
Oestliche Hauptstraße nördliche Seite von M. Ko-
chenburger bis zum Earlsthore einschließlich: dann
DreiköMstraße, Buffemcrgaffe, Pfaffengasse. Has-
pelgasse, Steingasse, Fischmarkt, FischerAasse,
Semmelsgasse,. Lestrgaffe, Jakobsgaffe, Neckar-
münzgaffe, Hirschstraße und obere Neckarstraße
von der Neckarbrückc bis zur Leiergaffe.
Su/enz^hl 2264. Wyhlmänner 9.
Vlll. Distrikt.
Die oberp und untere Faulepelzstraße; dann
der ganze Sckloßberg emschließlich bes Schloffes und
der Molkenkür, sowie
Schlierbach, der Wolfsbrunnen, Kohlhof, Speye-
rerShof und der Kümmelbacherhof.
Seelenzahl 2030. Wahlmänner 8.
Gesammt-S^lei/z^l ^17,571 mit^70 Wahlmän-
Vorstehende Eintheilung ker Wahldistrikte hie-
stger Stadt ist durck den Gemeinderath untcrm
29. Mal d: I. geschehen und 'von dem Bezirks-
rathe nach amtttchcr Wittbeil.ü.ng. yöm,10. Iuni
d. I., Nr. 12,840, genehmigt worden.
Heidelberg, den 28. Iüm 1865.
Dcr Gemeinderath:
(1) SachS.
zum Haß unv zur Vcrachtung gegcn die großh:
Staatsrrgierung anfzureizen. In rrskk'rer Richtung
wurden dre ä»ßern Berhältntffe des Blattes alS
rein badischeS Blatt unv der weitere Umständ gel-
tend gemacht, daß alle erwähnten Artikel in ihrrn
thatsachlichen Anläffen in engster VerbiNdung stehen
mrt den gegenwartig in Baden aüfgetauchten Fra-
gen, sowic ferner, daß der-erste Artikel mit einem
Paragrapben der badiscken Verfaffung begann und
Baden speciell nannte. Z°n zwetterRichtung bezüglich
des Thatbestandes wurde angeführt, daß die „neüe
Aera" im Artikcl vom 21. Dec. verfassungswi^ri-
ger, strafbarer und unmoraliscker Thaten beschuk-
digt, daß ihrc zügelloseHerrschaft-unsittlrche Uebung,
vcrdcrbte Gewalt, insbesondere aber gewaltthätige
Nnterdrückung der Gewiffensfreiheit zur Laft gelegt
werde; bezüglich des LeitartikelS in Nr. 38 wurde
der Regierung unter dem ^Namen:^ ,/Orr Libera-
corrumpire und ekitsittltäw. ^Sckließlich'kaim zur
Besprechung der bekannte Äufruf: „An die Katho-
li^cn^^ers^ ain^Ta^ nach s^öffttitlichung
tikel, welcher dem großh, Ministerium den Gebrauch
von „Vorwändep" in dem erwähnteu Vortrag und
eine Reihe von Unwahrhciten zur Last legt, wur-
ficktlicke Täuschungen gefunde'n, indem darin dem
Volk anstatt drS in Art. 66 der Verfaffungsurkunde
näber bestimmten Rechts dcr Krone, provisorische
Gesetze zu erlaffen, ein Recht des Regenten, eben
erst vrifaffungsmäßig erlassene Gesetze aus eigener
Machlvollkommenhcit (wfe z. B. bie. Heidelberger
Adresse sagte) aufzubeben, und anstatt des in § 67
der Verfaffung gcwährleisteten RcchtS der Peti-
tionrn bei den <Atändekammcrn ein Rfckt auf Au-
dienzen bci dem LandeZherrn vorgespiegelt werden
solltr.
Vortxag seiner Vertheidigung. Er wandte.sich zn.
nächst gegen die.bekannteii Zusätze zu § 631 des
St.^G.-B., auf dcnen dic Anklage bafirt, nannte
rcLctionäve, niemals aber eine^,parlamentarische"
Regierung handhaben dürfc. Sofort bestritt er der
großh. Regierung die sittltch-rechtliche Legitimation
z»r Erhebung der vorliegenden Anklage, und wen-
gegen die großh. Rcgierung, worin alle die Vor-
wärfc, dir seit Iabr uud Tng im „Bad.^Beob-
achter^ w^cn trs^ Nal^ivi^i alverei>>s^iwr erufu^ig
Glaubein Zu den einzelnen Artikeln übergehend,
iührte er aus , baß von dem Artikel „Aus Baden"
der größere Thetl nicht der Regierung, sondern der
liberalen Partei gelte, daß die gcgen die Regie-
rung vorgebrachten Vorwürfe, wie namentlich be-
Mglich der Strafen gelegentlich der Orts'Sckul-
raths-Wahlcn auf Wahrheit beruhen; in dem
K^s"en Artikel sri nur in doctrinärer Weisc vom
r.tveralismus im Allgemeinen vie Rede; woher er
gelernt habc„ denserbfn so scharf zu zcichnen, 4>aS
vahe ke,i! Richtcr zu untersucken. Bezüglich des
Aufrufs „An^die Katholiken!" «urden die that- >
sächlichen Behauptungen, die demselben zu Grunbe
ltegen, aufrecht erhalten.
Karl Fr. L-cköchlin zeichnete in längerem Vor-
trag mir drastischen Farben die L.iven eincs von
einer stürmiscken Partei ohne seinen Willen vorwärtS
getrieben'kn Rcdactcurs, der von jeher die Fahne
des LoilfervatismuS dochgebalten, und sich in Folge
deS Wechscls des RegierungSsystems nun gegrn seine
prrsönliche Neigung in die Opposition versetzt sehe;
wacker habe er den Rothstift walten laffen, allein
in^der H^tzc des ^Kampfcs reiche^ uickt im-
bkr grbßh. Rcgierung^ unb^wurd^ hierin von sei-
nem Vcrtheidigcr, Hr». Anwalt Schulz, der im
Wescnlliche» ^ruminel'S ^^ Kürze
2 Ühr geschloffen, unb die Verkündung des Urchnle
auf Freitgg, ben 14. d. M., Vormittags. 8 Uhr,
vertagtt Der Strafantrag des großh. StaatSan-
walts ist gerichtet auf 6 Monate KreiSgefängniß
geg^n Brnmmcl, und 4 Monate Kreisgefängniß
(DaS Urthnl haben wir bercits'gestern telegraphisch
mitgethcilt.)
Karlsruhe, 14. Juli. Die Enlscheidungs-
gründe zu dem erüangenen Urtheil gegen An-
walt Brnmmcl ü. Rebäckeür S'ä)ochlin, — deffen
4-wöcheutliche AmtsgesajlgniWrafe ebenfallL
auf der Festung.^u ersteh.en ist, — bMgen im
Wesentlichen: Der erste Artikel i'n der Nummer
vom 23. Decembet v. I. gebe eine Schilderung
der sogenannten „neuen . Aera"; mii oieser
«Bchilderüng seikä zweifellos bädische ZüstaNde
gemeinl; deun der Arlikel sei: „aus Baden"
datirt, im Eingang werde eine Stelle aus der
badischen Verfassung ängezogen, es sei darin
von <L>eminarien L-chenkel'scher Leitung, von
Strafen gegcn badische Christen u. s. w. die
Rede; in scinem ersten unb letzfen Theile
spreche dieser Artikel 'auch ni'cht etwa von einer
Pärtei; sondern von bet grdßh. Regierung uud
von dcn großh. Behördcu; dics crgechc sich
daraus, daß von ben „leachfolgcrn" dcr „neuen
Aern^^oä ^nküirfrWn ^taatsüiäünörn'voü
„Restauralion" und dcm „Rolhschrei nach bun-
desrechtlichem Beistande" und von einer Rcihe
von Handlungen die Rede sei, die nur von Be-
hörden ausgehen können. — Jn den Vorwürfen
nun, welche dieser Artikel ienchrlk,. nämstch dqß .
christliche Schulen und christliche Fonbs der'
Entchristlichung dbs Volßes ^zugeMptzez, dgß
täglich Sträfen von schtssiender Ungcrechligkeit
ausgesprochen würden, daß Zwapg das heran-
wachstndc^ Geschkch^h^r. Hhu.nllischei^ Tföftun-
gen beraube, daß zu unserer Uliehre in jedem
deutschen Lande die Vögel diese Thatsachen von
den Dächern pfiffen, vaß die neuc Aera schon
an strafbaren Thaten genug biete, daß die
Herrschaft eine zügellose, die Uebung eine unsitt-
liche und die Gewalt eine verderbte sei, —
faud der Gerichtshof grobe Schmähungcn gegen
die großh. Staatsregieruttg uitd ihre Behörden,
geeignet, zum Haß und Verachtung äufzureizen,
und in der Absicht, diesen Zweck zu erreichen,
gebraucht. — Der drittc Artikel, der Aufruf:
„An die Katholikcn!" cnthalte eine Wahrheits-
entstellung darin, daß behauptet werde, das
großh. StaatSministerium habe den Rath er-
thüll, „die Kathsiken" als solche von den
Audienzen auSzufchlreßen, und einc grobe
Schmähung darin, daß dem großh. Staats»
ministerium vorgeworfen werde. es habe dem
Lgndesherrn Behufs Fassnng eiNer höchften
Entschließung Vorwände angegeben, d. h. unter
gefliffentlicher Täuschung desselben über die wah-
ren Bewegg.ründe seines RaLhes Scheingrnnde
vorgetragen. Jn dem zweiten Artikel: „Die
Partecherrschrrft und die ConsvrvatiVen" wurde
nur eme theoretische Abhandlung ohne bestimmt
erkcnnbarc nähere Beziehung und darum nichts
Strafbares gefundcn.
Aus Baden. Jn Karlsrnhe brachten
am 13. d. die Schüler des Polytechnicums ihrem
von ihnen scheidcnden Lehrer, Hrn. Geh. Rath
Eisenlohr, einen prachtvollen Fackelzng, dem
ein großartiger Commers in der Geiger'schen
Bierhallc folgte.
Vermischte Nachrichtrn^
Schaffhauseft, IZ. Juli. Hcute Vormittag bat die
* iHeidelberg, 14. Juli. Zur Vegrühung der zum
V^eui^ ^ heE
heranbrauseude Zug, dessen Ankunft' Böllerfchuffe vüc-
Southampton, 12. Jnli. Das Postdampfschiff de«
Nordd. Lloyd „ B^emen ", Cap/. ^ C. Meyer , welcheS
nm 7 Uhr Äbends die Reise nach Bremen. fortge'srtzt.
Dasselbe bringl außer der u'eüesten Post 373 Passagiere, "
und 800 TonS Ladung. (Mitgeiheilt durch die'Agentur
St^d! B."l2 f^^^iangcn Von W. G. 1 fl.
Sl (viel Bächlein geben eiüen BachV 12 kr, Lh,r D.
12 kr.; Fr. Pi B. 1 ss.; L. L. 1 fl. 45 kr.; Kfm. G.
1 fl.; E. P. aus Bradfvrd 10 fl.
GottesLienst in Heidelberg.
in der Providenzkirche: Hr. Vicar Schwarz.
NachnütlagS 3 Uhr,
in dcr Provideiizkirche: Herr Stadtpfr. Herbst
Eiiitheilung
Stadt Heidelberg
BekaMmachungen und Privat-Anzeigen.
'' , der Mgrktplatz, sowie
> die^ Krahnengasse, Sckiffgasse^ Marstaüstraße mit
Seelenzahl 2399^ Wahlmänner 9.
Vll.Distritt.
Wahldiftrikte zum Behufe der Wahl der
Krris-Wahtmänner.
>, Diftrikt.
^chneidmüblgaffe;
südliche Seite von Bierbrauer
N'Ich Ba-td°l»ma- bts her.In zum LudwigS-
RM°ss', Wilh-lmsftraß-, Akad-.
mi ft-aß, Mä-zgaff-,
S--l-n,ahl 2VM, Wahlmänn-r g
II, Dlftrikl.
Pläckftraft- rechtrr und llnker Hand,
Mn-" °drr Anlag-i
bi° M-l^nknr;
Wahlmänner 9.
»"eorichsnraße
-rKeaterstraße.
^--l-nzahl 2183.
M. Diftr!k<
Westlicke Hauptstraß^ nördlicke Seite vom Darm-
städter HofbiS zu BuchhändlerWintrr einschließ-
lich;-dairn ^
Fahrtgaffe, Brunnengasse, Ziegelgaffe, Karpfen-
gasse, Bienenstraße und Bauamtsgasse; ferner
untere Ncckarstraße vom Wioterhaftn. bis zur Schiff-
gaffe.
Seelenzahl 2336. Wablmänner 9.
IV. Distrikt.
Oestlicke Hauptftraße südliche Seite von Hermann
Kaufmann bis zum Carlsthore einschlirßlich des
Sandgaffe, Grabengasse, KUngenthorstraßc. Semi-
narstraße, Augustinlrgasse, Schulgaffe, Heugasse
uud Krttrngaffe.
Seelenzahl 2078. Wahlmänner 8.
V. Distrikt.
Zwingerstraße, Ingrimsstraße, Floringaffe, Krä-
mergasse,-Apvthekergasse, Mittelbadgaffe, Ober-
badgasse, Burgweg, Carlsstraße, Friesenberg,
Kanzlrigaffe, Kiffelgaffe, Münzgäßchen, Planken-
die Unterstraße.
Seclenzahl 2229. Wahlmänner 9.
VI. D i st r i k t.
Oestliche Hauptstraße nördliche Seite von M. Ko-
chenburger bis zum Earlsthore einschließlich: dann
DreiköMstraße, Buffemcrgaffe, Pfaffengasse. Has-
pelgasse, Steingasse, Fischmarkt, FischerAasse,
Semmelsgasse,. Lestrgaffe, Jakobsgaffe, Neckar-
münzgaffe, Hirschstraße und obere Neckarstraße
von der Neckarbrückc bis zur Leiergaffe.
Su/enz^hl 2264. Wyhlmänner 9.
Vlll. Distrikt.
Die oberp und untere Faulepelzstraße; dann
der ganze Sckloßberg emschließlich bes Schloffes und
der Molkenkür, sowie
Schlierbach, der Wolfsbrunnen, Kohlhof, Speye-
rerShof und der Kümmelbacherhof.
Seelenzahl 2030. Wahlmänner 8.
Gesammt-S^lei/z^l ^17,571 mit^70 Wahlmän-
Vorstehende Eintheilung ker Wahldistrikte hie-
stger Stadt ist durck den Gemeinderath untcrm
29. Mal d: I. geschehen und 'von dem Bezirks-
rathe nach amtttchcr Wittbeil.ü.ng. yöm,10. Iuni
d. I., Nr. 12,840, genehmigt worden.
Heidelberg, den 28. Iüm 1865.
Dcr Gemeinderath:
(1) SachS.