Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung — 1865 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 178-204 August
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2786#0127

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
zogs von Oldenburg als Herzog von Schles-
wig-Holstein wnnscht das Cabinet von Wien,
ehe es seine Beistimmung gibt, daß Prcußen
ftinen deftnitiven Beschluß erkläre, dem Groß-
herzog von Oldenburg seine Untcrstützung fort-
während angedeihen zu lasscn. um nicht wie-
der auf die Jdee einer Annerion zurückzu-
kommen.

S ch w e > z.

Bern, 31. Jnli. Der „Bund" meldet aus
dem Bundesrath: Das Großherzoglhum Baden
sprach den Wunsch aus, mit den angrenzenden
Kantonen eine Vereinbarullg wegen Gestattung
qerichtlicher Verfolgung und Abwandlung der
Polizeiübertrelungen und dcr Wald- und Feld-
frevel abzuschlicßen. Von den Grenzkantonen
erklärten sich auf Befragen blos Baselland,
Scbaffhausen und Thnrgau bercit, sich in die
bezüglichen Unterhandlungen einzulassen. Dies
wird Baden mitgetheilt.

S P a ;r i ir

Madrid, 1. August. Die „Epoca" ver-
ftchert, in den Bergen von Soria (Provinz in
Altcastilien) seicn einigc legitimistische Banden
erschienen mit dem Ruf: „Es lebe Spanien
und der Katholicismus!" Einem anderweitigen
Gerücht zufolge sind auch in der Provinz Gua-
dalaxara (nordöstlich von Madrid) carlistische
Parteigänger erschienen.

P o r t « g n l

Lifsabon, 31. Juli. Der König hat ge-
ftern in eigener Pcrson die Cortes eröffnet.
Se. Majestät zeigte den glücklichen Erfolg der'
Jntervention Portugals im englisch-brasiliani-
^ schen Conflict an. Er constatirte die glückliche
Finanzlage des Landes. Der König fügte hin-
zu, das Minifterium würde nächstens einen
.Gesetzcntwnrf wegen definitiver Abschaffung der
Sklaverei in den portugiesischen Besitzungen
vorlegen.

A m e r i k a.

Newyork, 21. Juli. Es bestätigt sich,
daß die von den Südstaatlichen nach der Ca-
pitulation Kirby-Smith's von Teras nach
Meriko gesandtc Artillerie den Behörden der
Vereinigten Staaten zurückgegeben worden isl.

— Der südstaatliche General Ewell, der im
Fort Warren gefangen saß, ist freigegeben
worden, nachdem er den Treueid geschworen
hat. — Das große deutsche Fest, an welchem
Deutsche aus allen Thcilen des Landes Theil
genommen haben, und welches sechs Tage dau-
erte, ist beendet; es wurde mit großer Feier-
lichkeit vollzogen und hatte sehr großeu Erfolg.

— Das Comitee der Kriegsdirection hat das
Resultat seiuer Untersuchungen über daS Ver-

fahren des Generals Buttler bei dem ersten
Angriff auf das Fort Fischer veröffentlicht. —
Das Comitee billigt vollständig den genomme-
nen Entschluß, nicht das Fort mit Sturm zu
nehmen, und der Bericht bewcist bis zur Au-
genscheinlichkeit, daß dieser Angriff mißlungen
sein würde, und daß man alle Leute, die da-
zu verwandt worden wären, verloren hälte.—
Seit dreißig Tagen sind allein von Washing-
ton aus 208,000 <2oldaten in ihre Heimath
gesandt worden.

Nerreste Nachrichtett.

Monteviheo, 29. Juni. Flores hat sich
mit 2000 Mann Jnfanterie eingeschifft, nm
zur alliirten Armee zu stoßen.

Konstantinope!, 31. Juli. Der Mce-
könig von Acgypten ist nach Alexandria abge-
reist. Gestern' kamen hier und in den Dör-
fern des Bosporus 160 Todesfälle an der
Cholera vor.

Morenz, 1. Aug. Der neu ernannte Ge-
sandte am spanischen Hofe, Marchese Taglia-
carne, wird am 4. d. nach Madrid gehen.

.Altoua, 2. Aug. Die „Schlesw.-Holst.
Ztg." berichtet, die Landesregierung in Kicl
habe den Stadtcollegien geantwortet, sie habe
bei der Obercivilbehörde beantragt, zu veran-
lafsen, daß Hr. May der zuständigen Civil-
obrigkeit übcrgeben werde; falls gegen ihn etwas
vorliege, so werde auf dem Nechtsweg gegen
ihn verfahren werden.

Berlin, 2. Aug., Abends. Die „Provin-
cialcorrespondenz" be.richtet: Fünf Rechtsgut-
achten des Kronsyndicats sind jetzt dcm Könige
vorgeleqt und werden, zuverlässigen Mittheilun-
gen zufolge, baldigst veröffentlicht werdcn. Be-
züglich der May-Frese'schen Angelegenhcit be-
merkt sie: Der prenßische Civilcommissär hatte
drillgende Veranlassung, die ihm zu Gebote
stehenden Mittel gegcn „preußische Unterthanen"
zu gebranchen, welche durch Wühlereien in Wort
und Schrift zu Vcrräthern an der ^Lache des
cigenen Vaterlandcs wurden.

Aus Baden. Von S. G. H. dem Prin-
zen Wilhelm wuroe zum Bau einer evangeli-
schen Kirche in Ueberlingen aus Anlaß der
erfreulichen Geburt einer Prinzessin 1000 fl.
gespendet. — Jn Villingen hat sich der Vor-
stand und Schriftführer des dortigen Gewerbe-
vereins, als auch der Bezirksrath einstimmig
für Beibehaltung des GewerbeschulzwangS aus-
gesprochen. — Die durch Se. Kgl. H. den
Großherzog erfolgte Präsentation des Stadt-
pfarrers Messang von Wiesloch auf die kathol.
Stadtpfarrei Ladenburg wurde von der Kanzel I

in der Pfarrkirche bekannt gemacht. —
Nach einem in der letzten Versammlung dcs
landwirthschaftlichen BezirksvereinS zu Manu-
heim gefaßten Beschluß soll zur Zeit deS da-
selbst stattfindenden Gaufestes vom 8. October
ab auch ein landwirthschaftliches Fest mit
Frucht- und Viehausstellung und Prämienver-
theilung abgehalten werden

*Loeales.

Heidelberg, 2. Ang. Wir hciben bereits in Nr. l76
dieser Zeitunq darauf ammerksam qemacht, daß durch

Obrigkeitliche Bekanntmachungen und Privat-Anzeigen.

Großh. Syirksamt HeiÄelberg.

Die Abnahme des Huldigungs-
eides betr.

Nr. 16289. Die Bürgermeistcräm-
ter des Bezirks werden angewiesen, spätestens
bis zum 25. August ein Verzeichniß derjenigen
Ortsangehörigeu oder im Ort sich aufhalten-
den Staatsangehörigen vorzulegen, welche bis
zum 9. September d. I. das 21. Lebensjahr
zurückgclegt, den Huldigungseid aber noch nicht
abgelegt haben.

Jn dem Verzeichniß ist Vor- und Zunamen,
Confession und Heimathsort sedes Einzelnen,
bei Abwesenden deren Aufenthaltsort anzuge-
ben und eine* Colonne für Bemerkungen frei
zu lassen. — Nicht aufzunehmen in daS Ver-
zcichniß sind:

u) Soldaten, die in Dieust oder Urlaub sind;

d) solchc, welche bei der letzten Conscription
zum Militärdienst übernommen, wenn
auch nicht einberufen sind;

o) alle jene, welche wegen eines körperlichen
oder geistigen Gebrechens, z. B. Taubheit,
Stummheit, Geistesschwäche w. s. w. den
HuldigungSeid nicht leisten können.

Die Huldigung findet
Freitag, -en 9. September I.,
früh 7 Uhr,

M Rathaussaal in Heidelberg statt. Di« Bür-
germeister werden beauftragt, die Huldigungs-
Pflichtigen mit Zeugniß über erhaltene Eides-
elehrung versehen vorzuladen und denselben ^

zu eröffncn, daß die nicht pünktlich Erscheinen-
den oder die nicht zum Eide Vorbereiteten nach-
träglich besonders vorgclad.en werden müßten.

Zum Zweck der Eidesbelehrung sind den
Pfarrämlern und Rabbinaten Abschristen des
Verzeichnisses der Huldigungspflichtigen mitzu-
theilen.

Die Pfarrämter und Rabbinate ersu-
chen wir hiermit, die Eidesbelehrung schon Tags
zuvor vornehmen und die Zeugnisse den Pflich-
tigen mitgeben zu woüen, damit diese pünktlich
erscheinen können.

.. Heidelberg, den 1. August 1865.

Großh. Bezirksamt:

Renck. (1)

Großh. Bezirksamt Heidelberg.

Nro. 16219. Auf Antrag des Gemeinderaths
v^ird^d^durchcrfi^gg vom 17. M^ai^d.^J.

Hei^elberg, den l^ August 1865.^ ^ ^

Gr^Bczrrksamt:

Großh. Bezirksamt Heidelberg.

Nr. 16431. Mart. Seidelmann von Heddes-
bach hat dahier um Ertheilung eines PasseS be-
hufs der Reise nach Amerika nachgesucht.

Alle Diejenigen, welche an dcnselben noch An-
forderungen zu machen haben, werden hiermit auf-
gefordert, solche langstens in der auf

Mittwoch, den 16. d. Mts.,
Vormittags 9 Uhr,

anberaumten Liquidationstagfahrt dahier anzu-

^ ^ ^zirksamt:

Holzversteigerung.

Schwarzach. Aus den
diesseitigen Domänenwald-
.^.abtheilungen V>. 7. Schieß-
^brrg und VU. 1. Krautels-

^Montag, den 14.August,

folgende Hölzer zur Vcr-
steigerung:

131 Stämme unentrindctes u. 172Stämmege-
schältes eickencs Bau- und Nutzholz, 498 Stück
geschälte eichene Wagnerstangen. 11'/r Klafter
buckenes, IIOVr Klafter eickenes (Schälholz) und
381/4 Klafter gemisLtcs Scheitholz. 38Vr Klftr.
buchenes, 168^4 Klafter cicheneS (Schälbokz)
und 29V» Klafter gemischtes Prügelholz, 7850
Stück eichene Schälwellen und 246525 Stück ge-
mischte Neckarwellen.

Den Steigereru wird gegen aenügende Bürg-
schaft eine unverzinSliche Borgfrist bis Martini
d. I. gewährt.

Die Verhandlung findet auf dem Neckarhäuser
Hof statt und beginnt Vormittags 9 Uhr.
Schwarzach, den 1. August 1865.

Großb. Bezirksforstei:

Müller. (1)

k>rturki8t.-Ne«i. Vereill, 4. Lllxust.

Friedreich: Muskelhvpertrophie.

L vounx laä^ voulä Uke^ to leLvk or oonverse
tallgkl 28 vell. IllkormLiivn Likir' 73 wsll. ÜLllplstr.
 
Annotationen