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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 1 - 26 (2. Januar 1919 - 31. Januar 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0096

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teickt im Nause gesctinelciert weräea
öottlob Vetter» Naupilt»ohe 10b.

Vestellung von Scknlttmustern

«I, Moh on: kür raNIen <Ne NSMe 6«
oberwelte, kür NSck« c»e ganre Nbktweik».
ckl», wle <Ne nebenlketiencle Nbdilüung

Modenbericht.

An unsern Mänteln und Iacken haben flch etltche ver«
Snderungen vollzogen. Ileuartig geschnittene.Kragen geben ihnen
einen besondern Lharalrter. Diese Lragen schließen häufig über
dem Nlunde. Recht charabteristisch und zugleich praktisch ist
die Lapuze unserer Ivindjacke Nr. 19ZZ7;
man beachte die kleine Abbildung mit der
aufgesetzten Lapuze. Im allgemeinen sind
die Iacken weiter gehalten als die Röcke.
Diese sind bcinahe so eng wie bei -kriegs-
ausbruch. Dieses Cngerwerden der Röck«
aus Zweckmäßigkeitsgründen hat also für
dtc Stoffersparnts niöst viel N)ert. da dasür
für die Zacken um so mchr Stoff gebraucht
wird. Nur für das allgemeine Nlodebild
ist dies Lngerwerden der Röcke und das
IVeiterwerden der Iacken von Bedeutung.
Nlan ist sich einer neuen Nlodelinie bewutzt
und das ist für die Nlode wichtig. Das ver-
anlaßt die Lrauen. neue Sarderobe zu kaufen
oder die alte zu verändern. wirtschaftlich
ist das nicht in unsern Äsiten, da weit
wichtigere Interessen auf dem Sptele stehen,
aber die Nlode läßt sich eben nicht ein«
schüchtern — sie lebt wciter.

Der Besatz unserer winter. und Kierbst.
mäntel wechselt je nach dem was wir be-
kommen können. plüsch. 5amt, auch
^rimmer bilden schöne Zierden. INan kann
aber auch Llechtlitzenstickerei oder Steppe-
reien von schr dicker Seide anwenden; alles
ist vom Standpunkt der Dlode aus gestattet.

Cine große vorliebe herrscht für die
schwarze Sarbe. lvären nicht weiße westen
aus Rips oder Seide oft zu sehen, so wäre
das Straßenbild recht düster. Diese glatten
geknöpften weften sieht nian nicht nur an
Iacken, sondern anch an Llusen und Lchoß.
blusen, sis begünfiigen überdies die verwertung zweierlei Stoffes, was ja immer
noch zu den Notwendigkeiten für das Lestehen einer neuen Moderichtung gehört. -



wlottrkUt^».

Leschreibung der Bilder.

klr. Zysrb. Lose Iacke mit geschlungenem Gürtel und Schal mtt glattem
Rock. Kragen, Schal, Gürtel, Aermelaufschläge und Rockansatz sind aus Lriinmer.
Das recht wtnterliä) wirkende, hübsche Straßenkostüm ist aus dunkelblauem.
dickem wollstoff angefertigt und hochgeschlossen. Schnitt der Zacke unter Nr. 1SS2S
in 4V. 42. 44, 46. 48. 62 cm halber Gberweite für Z M. Schnitt des RockeL
unter Nr. Z69Z in 96, 100. 108. 116, 126 cm k>üftweite für z M.

Nr.)608g. Mädchenmantel mit pliffee«
falbel tm Rücken und an der Seite, mit
weißem pelz verziert. der als Streifen in
der vorderen Mitte und am Hragen und
den Aermeln angewendet wurde. lr>übscher,
loser Schnttt mit sehr tief angesehtem Gürtel.

Schnitt unter Nr. 16089 in 50. Z2. Z4. S6 cm
halber Gberweite für 86 pf.

Nr. Z6080. Doppelreihige Sackjacke
Mit Schalkraaen für.tkinder? Das Material
tst brauner Dia > lolstoff. die einzige Zierde
sind die aufgefftzünTaschen. Auch de^Schab
kragen und dte Aermclaufschläge sind^aus
demselben Stoff. Zu der dunklen Iacke wird
ein m hellerer Tonart gehalteiier, leicht rund-
geschnittener. gereihter Miederrock getragen.

Schnitt der Iacke unter Nr. 16080 in Z0. Z2.

S4. 56. Z8 cm halber Gberweite für 75 pf.

Schnitt des Rockes unter Nr. 16018 in 67.

S7. 87. 90 cm Länge für 76 pf.

llr. ZH330. k.erbstanzug aus kariertem
wollstoff. beüehend aus einer Gürteljacke mit
breitein ind knrzer weste und einem

in lose Gn. .tten gelegten Miederrock.

Der schmale Za.N mgürtel ist hoch angelegt.

Schnitt der Zacke nnter Nr. 19ZZ0 in 42, 44.

46. 48. 62 cm hab'er Gberweite sür ) M.

Schnitt des Rockes unter Nr. Z689 m 96.

100, 108. 116 cm Hüftweite für ) M.

Kr. Z933L. Cinfacher dreiviertellanger
Mantel mtt pattenbesah aus graumeliertem
wollstoff. Schnitt unter Nr. 19ZZ2 in 44.

48. 62. 66 cm halb. Gberw. für Z.L0 M.

llr. -9337. praktisches Laufkostüm,
bestehend aus einer gerade gearbeitetenwind-
oder wetterjacke mit .Oapuze und einem
glatten Miederrock. Die Zacke ist aus glattem,
der Rock aus kariertem wollstoff. Schnitt
der Zaäie unter Nr, 19Z37 in 44. 46. 48. 52.

66 em halber Gbei. ^ He sür ) M. Schnitt
des Rockes nn'<r Ni ! in 96. 100. 103.

116. 126 cm kmstwette inr j NI.

Vle «utlgrlrtz«

»av»S«

llr. -9333. Sehr modisch wirkendts Iackenkletv au»
hellgrauem leichtem wollstoff, bestehend aus einer Iacks mtt
tiefgehender passe und Gnetschfalten und einem Miederrock..

Dieser zeigt durchgehende vorderbahn und ebensolche Lmter.
bahn. aber seitlich paffe und Salten. Slechtlitzenstickerei ziert
die Zacke am Rande, an der passe, an den Aermeln und am
großen )kragen. Schnitt der Zacke unter Nr. 19ZZZ in 40,42.

44. 48 cm halb. Gberw. für Z M. Schni'tt des Rockes unter
Nr. 3612 tn 96. 100. 108, 116 cm Küftlv.

für r Nl.

Die Deiinat.

wohl allen Denen, denen ihr H>aus
die wahre, echte jLeimat ist, zu der sie sick
flüchten können aus dem Geränsch der welt.
wo sie still werden in dem beglückenden
Gefühl: Dn bist daheiml — wer dnrch
äußere verhältnisse genötigt ist, im Trubel
der lvelt zu leben, inuß wenigstens
ein plätzchen haben, in dem er sich
sammeln kann zu neuem Streben und
wirken. wenu man auch alles
andere entbehrt. eine Ideiinat ent-
behrt man am schnierzlichsten. Darum
sollten alle Cltern bestrebt sein, ihren Lin-
dern die Aeimat im vaterhause von frühester
Iugend an lieb zu machen. Aber auch die
himmlische Heimat soll uns vertraut und
lieb werden. Zn jedes Menschenleben, sei
es durck irdische Gnter auch uoch so sehr
vor ändern bevorzngt, kommcn Stunden.
die schwere Clfahrungen, inncre Mnipfe
in sich schließen. Zn solchen Stunden fühlt
man es. daß das innere H>eimweh uns nach

oben zieht, in die ewige Aeimat. tvie vtel_

mehr fühlt inan das, lvenn das eigne ^eim "" v«r»stkia»e».
einem keine lseimat ist, wenn man sich im

Samilienkreis einsam und verlassen fühlt, und keinen Raum hat, dort nngcslört
zu weinen! — Dann soll aber der Gedanke an die H>eimat über den Sternen nns
trösten. Unser Leben ist ein pilgrimstand. wir haben bier keine bleibende Sta ie
Wir finden sie dort oben, denn hier unten ist ja nur die Zeit der Saat für jener
tzroßen Lrntetag tm Limmel. A. lv.

Gchont die Augen.

Da das Aug« eigentlich das unentbehrlichste unserer Sinnesorgane ist. sollte
Mn es von Hindheit an schonen und pflegen. Cin greller wechsel vom Dimkeln
tUM Lellen ist z. L. sehr schädlich. Deshald follten die Senster mi Schlafzinnnel

immer durch vorhänge verhüllt imd di
Letten so gestellt sein. daß man beiw
Lrwachen nicht direkt in das grelle vlorgen
licht blickt. Sehr gefährlich für Angen ls'
längeres Schauen in dte Sonne oder aus
/ grell beleuchtete ^lächen. Bei anstrengenden

Arbeiten, beim Lesen, Schreiben, weißnäher
^ usw. istauf dierichtigeBeleuchtnngznachten

da das Auge son-st srüh an Sehkraft vei liert
/ 'WW Am besten ist ein gleichmäßiges. ruhiges.
L helles 2-icht. das von oben oder von 'der

Unken Seite auf die Arbeit fällt. Bei /Un-
dern ist darauf zu achten. daß sie beiin Lesen
Schreiben den Mpf nicht zu sehr vor-
r / neigen. weil dadnrch Lurzsichtigkeit entsteht.

auch dürfen fie weder im grellen Sonncnlicht,
noch in der Dämmerung lesen. Bei ent-
-ündeten Zlugen nmß man sich vor Ranch.
Staub oder Crhitzung doppelt hüten unL
zeitig den Rat eines Augenarztes in Anspruch
nehmen, falls man Schmerzen fühlt. ^
„Zn den Augen liegt das l^erz", pflegt
man zu sagen, 2lllerdings läßt ein offner
gerader Blick die Deutung auf etnen offnen,
guten Charakter zu. Loshafte Nlenschen
haben meist schon iin Blick etwas verstecktes.
Gwße rundliche 2lugen gelten fnr vertrauens-
voll und prüfen deshalb nicht tiefer. während
schmalere AugeN mehr für das praktisch«
teben geschaffen sein sollen. Schwarze
Augen lassen den Schluß auf einen männ.
lichen Charakter. helle auf Zartgefühl zu.
Graue Auge deuten auf Geist und stnd
das Zeichen des verftandesmenschen. Ivird
der Bliär matt. soll auch die LeistungS'
fähigkeit des Gehirns tm Abnehmen sein
Lin alter Spruch sagt:

Graue Augen schlaue Augen.

Doch die braunen sprechen von Launen.
Des Auges Lläue bedeutet Treue.

Und eincs schwarzcn Au'ges Gefunkel tst.
V Gottes lvege, dunkel.

Ernst.



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