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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 1 - 26 (2. Januar 1919 - 31. Januar 1919)
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Seilc 2

Heidelle. qer Zeitung

Moutag dcu 27. Iani ar 1919

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Nr. 22

«U' ovoi.a1ivem Eebicl nocb einc Netbe von ?tm->
lpondei-Llnlien ni LorüMLtiaen die ickuver in die
Moaslbale iallen. Nnr deren Lwei möaen bier an-
'aeiübrt wsvden. Die allaemeine Wrbrollicht bat
es au Weae aebracbt. daü das Friedensbeer ..Bolk
crnober" und ..Volksarzt" aemoiden iit. Lelbli der
Uebelwollendste wird zuaeben da» dre Dienitzeit
im 5ieere in dcn Fabnccknten vor dem Krreae die
Mlamntatte vieler Eiaen-sckmiten aewescm ist die
x>as künftiae BerufsleLcn der Ausaodienten erleicku
terten. Die Gewöbnunn an Zuckt' und Orknuna.
Lui (kcborsam und Vünktlickkeit an Neinlickkeit uud
'BebenLiakeit. an körverlicke und acistiae GcrvanLi
bcit lieben d«nn aedienten Mann den Vorrana ae-
'winne-n vor deni nicktaedienten. Die aewonncne
Erüebuna war aber nickt allein «rn 5)Hismittel im
Kamvi ums Dasein. kondern die wertvoMte Errun-
Licnickakt iur das aaiue Leben. TtÄs abcr d e Är-
mee in bnaieniscker Be.tiebuna acleistet bat. das
lebrte ioder Veraleick eines Rekruten- mit oincm
Resrrvistentransvort.

Wenn nun dcr Rätekonareb am 18. Dezenib-r v.
A. die nollständiae Beieistaunci dcs stebendcn stee-
rcs dekretiert bat. !o würde wenn diesem Dckret
lefort die Ausrübruna bätte folaen können ^uale'ck
dem Znkunits'beer Ler deutscken Nevublik das To-
desurteil aesnrocken worden !em nock cbe es ins
Daseiii aetrcten roäre. Das xnkünitiae Volksbecr
kann nur aui der Baüs des iebt nock vorbandenen
ltebenden ?>eeres aeavünidet werden. Ein Versuck.
obnc das lebters crusitukominon. würde bald d e
alatte Unniöalickkeit crwe-isen. Die Errabrunaen
des rusiiscken Volsckewistenbeeres kollten Warnmw
aenua lein.

,^lir OrcmMation ieder W-sbrkrait ae-bört in
„ Linie das nötiae Ausbikdunasversonal im
Bebörden. Ossiüiere Ilnterosinier uird einiae öl-
^e Mannsckackck'ii. Fcldmattsckall Mvltke bat des
^orteren aesaat. Lak der Manael an d'csen du-ck
cweitesten Sinne des Wortcs. alio Stäbe. aewieate
Nlckts ÜU erseken sei. Obne das aenannte Dersonal.
das eine wobldurckdackte Kliederi'na bisber aui-
swies. i!t eine Ausbilduna b«iw. wassenteckn icke
.Euioüuna ein Dina dcr Unmöalickkeit. Es bildet
isewissermaken den Rabmen — den cadro — Les
^neu ivu bildenden Truvvsnteils. der dodurck iiusanl-
menaebalten und «rciestiat wird. Obne Osriäiere
»mL Untermkuicr« kaim er aar nickt in.dis E ickei-
nuna treten und uvar müNen diese wobl eriabron.
rcutiniert und die Osiüiere der böberen Cbaraen
bock aebildet und durck die restloie Arbeit lana r
Dienstiabre mit einem weilen Blick ausaestattct
lein. Wenn wirklick die OM^iere aus dem Mann
lck artsstande bervoraeben und von ibren Kamera-
den aewäblt werden lollten. wie dar Rätekonarek?
«s beabsicktiat. wie soll man llck da die Funktionen
hes Krieasminlstermms des Goneralstades. dcr
Mieasakademie. der Sckiek-. Reit- nud Krisas-
Ickulen der Eewebr- und Artillsrieorüfunaslom-
missionen. der Feldzeuameisterei. des Wtmenweiens
«sw. Lbrrbarwt denken? Vusbilduna und Derrval-
tuna des §-eeres kömren nur Off'uiercn anvertral.t
werden. dsnen eine lanaiäbrirre Erfabrunn -ur
Seite stebt. Wenn die Olstz-iere des stebenden
Heeres in dcr iekiaen Ueüeraanasveriode die ibncn
Undank. Enttäuscklma. ia vielfack Dcmütiauna ae--
Lrackt bat. anf ibrem Vollen ooenio wie d e Be-
aniten und Mikitärärzte treu ausaebarrt bab n lo
aobübrt ibnen weaen ibrer Vslickttrei'.e und Selblt-
losiakeit dersclbe warine Dank des aesamlen Vater-
landes wie ibn küeldmarsckall 5iinLenLura in sri-
nem Ubsckieidsarub an d!e Armee in so erareifcndrr
?8?ise amn Amsdruck acbrackt bat.

Gelanat man aber mr Einlickt dak «s obne Of-
f'iüiere nickt aebt rmd zivcrr solcken die nickt der
Maioritnt sondern der Antorität ibre Stelluna ver-
danksn !o koinmt man naturaemä» Ml der Fraae
warum den das bisberia« stebend« 5>eer überbauot
abacsckaM werden soll. Durck die allacmeine
Wobrvllickt ist es dock ein Dolksbcer im meiaen
sten Sinne des Wortes. Seine fanatiscken Esaner
.wollen mit seiner Absckoffuna ai'ck die ibmm ver
bnckte militäriscke ..TrÄdition" büle'll^en und dock
D dies nickts anderes als die berecktlcrte dankbare
Erinneruna an die Groktaten nnierer Vorfnbre".
Dicse Tro-dition baitet viel tieier Im 5-erien und
!1m Eefüblsleben des deurscken Volkes. als d'ieie-
niaen 5U abnen scke'N'en. d»e sie mit einem sVcider-
'sstick austilnen möckten. Wer iabrnebntelana ^ur
Vranoverzest dle Drovinion des deutlcknn Reickev
durckwaen bat. weik. dak in iedem Vauernbaus
'in ie>>«tt- T^^löb"<n-^t,'-,tt'» die llobi? Erinneruna an

tie Diei'.st?/ it an den Truvveiltoil. d<m ieder ein,
-;clnc anaobört bat aeusleat wird. Mit der Bcsei-
tinunn der rubmoollen Trndition wiirde dom Volke
cl-.i wssentlicke»- Teil des Selbll«esübls aeraubt
wevden den ,-s in 'üeii kommendsn sckweren -ieiten
niebr denn te aebrauckt Da» dles« den Orcmnila-
toren der dentscken I'.ikmcktsurmoe bslondvrs in
dcr Bemessnnn der Etatsstärken imiiberwindlick
icksincmdo Sckwieriakeiten entoeaentürmen lieat
llar 5U Taae 5>ossentlick erwacblen Deutsck-
iand abor lnerm Ebnrutteure wle Sckarnborst.
-vneiscnaii mvd Blucker. die es einst verstanden ba--
ben. das oebeuate Bat-.rland aus der Nackt des
Bcrl-Linlrmsses zu einem VölkersruLliiui emvornu-
beben.

Aus VaLen

* Dic Entschädiaunki von Fliegerschäden.
Kriegsschädcn durch Flietierar'c>rtne können nach
>e,n Neill-caesek vom lXuli 1910 im ZLeae des
Einigungsverfahrens festgcstellt wer-
dcn. wenn der durch den ein.ieln.en Annrlff vernr-
sachte Schaden nicht melir als 1500 M k. be-
träzlt. Dies abgekürzte Verfahren ist auch zuläs-
jig. wenn der Elgentnmer bei e nem Angrifs meh-
rcre Kriegsschäden erliiten hat. forern seder ein-
zelae Schcrden den Beiraa von 1500 Mk. nicht
Lbersteigt. Zst der Schaden kröker. dann ist das
Einig>ingsvl'rlabren unzulässig und es steht die
endgültige Ent'cheidung dem R e i chs a u ss chu tz
?.ur Feststelluna von Kriegsschäden i».

^ Kusammensckluk der svinamiekretäre. Wie vor
kuriem di' lvchischen Lebramtsvroklikanten lich
sammenscklossen und ibre Forderunaen aus Relle-
runa tbrer Beialilnna und Berördc'rlmo oufstellten.
io ill ü. At. eine abnlicktt' Beweauno der Ninanz,
sekretäre bei dcn Steuerkomm'lssävdkensten —
Deranlaminassekretäre — im Eano Die Mrbält-
nitte dieier Beamtenaruvve knd bekaivntlick leit
2l>7bren äukierlt ickleckt. 5>inaclebeii darauf. ande-
rerleits aber auck aur die wicbtiaen und lckwcren
?lttiaaben. die oerade dieien Beamten in der nöck-
sten Keit bevorstoben. vevsuckcm Ns ietit. lick selLlt
5ülre zu schafien

>/ Neckargsmünd. 22. Ian. Die Lebens-
mittelversorgutta hier wurde in den ver-
gangenen Tagcn des Wahlkampfes verschievenrlich
gcrn als Wahlagitationsmittel benuht, sodatz cine
gewisse Spanuung cingetreten war. Gestern
abend fand nun auf Einladung des hiesigen Dolks-
rates eine Volksversammlung ftatt. um zu
der Lcbensmittelfrage Stellung zu nehmen. Der
^cotze Saal dcr .LLeißsn Nose^ nrbst Wirischafts-
lolul war erdrückend voll. Es wurde einftimmig
ei -e Entschlietzung angenommen. durch dis an die
badische vorläufige Regierung die Bitte gerichtet
wird, Neckaraemünd zwar weiter im Rahmen des
Gemeindeverbands Heidelberg Land. nicht aber als
Landgemeinde. sondern entsprechend seiner dnrch-
aus städtischen Veoölkerung als reine Stadt-
gemeindc lünftia mit L»bensmitteln v"rsorgen
zu wollen. Der Eeschäftsführer des Eemeindever-
bands Heidelberg-Land, H.rr Leiser. er'cmnte
ebenlalls nianche vorgebrachte Beschwerde als be-
gründet an: er gab durch längere Ausführungen
intercssanten Aufschlutz über die Lebensmittelver-
sorgung im Allgemeinen und Ncckargemünds im
Besonderen. wodurch sich manches erreqte Eemiit
wieder ber'ckigt boben wird. Auck di«hiesige Nah-
rungsmittellomm'.ssion, in deren Namen Herr Dür-
germeister Kirchmayer und das Volksratsmit-
^lied 5>err Kempf spracken, dnrfte die freudige
Genugtuung erleben. datz ihre Tätiokeit. insbeson-
der'e bei der Derteilung dcr zilgewieseneu Lebens-
mittel als durchaus korrekt und uneigenniitziq on-
erlannt wurde. Hoffentlich bringt diese eindrucks-
volle Kundgebung auck wirklich eine Besserung in
der Zuteilung der Lebensmittel für die hiesige
Stadt.

Wiesloch. 24. Ian. Nach einer Besprechung

mit Oberamtmann Dr. Vrombacher. Oberami
mann Speckt und Vaurat Mees bescklosien die
Eemeiiiden Malsch. Malsckenberg und Rettigheim
nck an der Siedlungsgcsellschaft für den Kreis Hei-
delberg zu beteiligen.

Mannheim, 25. Ian. Am Samstag nachmittag
^on 1—4 Uhr war Mnnnheim ohne elektri-
schen Strom und ohne jeden Stratzcn.
bak> nverkehr. da die während des Kriegs beim
städtischen Elektrizitätswerk cingestelltcn unständi-
gen Arbeiter plötzlich die Arbeit niederlegten und

die ständigen Arbeiter dcn Betrieb nicht allcin
avpecht erhalten konnten. Die streikenoen Ar0»-i-
ter wcllen von einem Beschlutz des Stäoicair ge-
hört haben, datz ihnen die 1918 gewährten
Teuerungszulagen- für das Iahr 1919 nicht mehr

Elektrizitätswcrk abhängigen Letriebe somie die
Stratzenbahn wieder arbeiten konnten.

annheim, 25. Zan. Ein Erotzfeuer brach
heute früh in devi Anwesen dcr Firma Erosch,
Linz u. L o., Technische Drogen-, Südfrüchte und
Eewürze, aus, das sür die jetzige Zeit wertvolle
Waren teils durch Feuer. teils ourck Wasier zer-
störte. Die Ursacke des Brandes ist jeoenfalls durch
Heitzlauf einer Maschine entstanden. Die allge
ineine sowie die Berufsfeuerwehr wurden nach 2
Stunden dem Feuer Herr. Der Schaden ist be-
deutend.

Maunbeim. 25. Ian Die Sta-dt Mannbeim er-
suckt bei der Neaiermia um V e r l ä n « e r u n a der
U m l a >l f s i e i t des stödtiickeii Notveldes b s
zum 1. Avril 1919. da die Einbaltuim der aui l.lve-
bruar festaesekten Einlösunasfrist eine neue Knavo
beit an illablunasmitieln veruriacken würde

Mamrbeiii,. 24. Ian Nack Berickt dcs Arbcits-
aintes wurden in der .lleit vom 2. bis 14. Ianuar
1919 »ürErwerbslüsenunterstübuna ins-
acsaint 929 070 M. cvusoeioblt.

Karlsrube 25. lllan. Die EeneraldirelNon der
bädilcken Staats-babnsn wird demnöckit 40 Der'o
nenwaaen. 2000 Eüterwaai.ii und 43 Lokomoliven
veraeiben und dabei dio Industrieklen und 5>and-
werker besond«''s berücksicktiaen.

Karlsrube. 25. Fan Mit der olraae der Soiia-
li > ieruna der Industrie bcsalrte ück eine lebr
»ablreick besi'ckte Ders<rmmluna des Vundes teck-
nisck-iädustrieller Bcamter les dcuticke-n Teckniker-
verbandes und des deuiscken Werkmeisterbundes.
Die Bersainmluna surack sick in einer Entsckliekuna
dabin aus die Rea-ieruna möae bei der Siuiollsie-
runa der Bctrisbe die Anaestellten und Teckniker
als die bosten Kenner der Verbältnisie bören und
lie möae dcrtür ioracn. dasi die Aiistell''nasverüäl1-
nisie in freibeitlicker Meise unter Anssckiiesstlna der
Konkurreniklaulel oder aebeuner Abnrackunacn ae-

^"Bruchsnk?27. Ian. Am Frcitag vormittag war
das hier zusammcngetretcne 2. Vataillon des neu-
gebildeten bad. Freiwi'lligen-Volls-
heeres versammelt zur Uebernahme durch den
von der vorläufigen badischen Dolksregierung er-
nannten Kommandcur Mgjor Müller. Von dcn
zu leistenden Dienststunden (von 8—12 und 2—6
Uhr) entfallen 2 Stunden auf militärischs Uebun-
gen und die übrige Zeit auf den Unterricht in
Eesekes-. Verfassungs- und Landerkv.nde usw.

St. Bkastrn. 25. Iaiu Nach Blättermeidunoen
sind die Arbeiten am Vahnbau Titisee — St.
Blasien bereits in Angriff genommen worden.

Aus dem Lessrkreife

kFür die Auslassunsen unter dieser Ueber'chrt't
trägt die Schristleitung nur die vretzaeseülich?
Derantwortung. — Die Zuschristen inützen deik
Schrisrleitung gegenüber mlt deni vollen Namen
des Einsenders verfehcn sein. Aus Wunsch rvird
der Name verschwiegen).

> Wtr erhalien iolgendL Zu'chrift: Zu dem Pro-
test verschiedener Co-uileuren in den gestrigen hicsi-
gen Zeitungsausgaben habe ich zu bLmerk.n:

Es ist sehr zu beklagen. datz d'e Farbenverbin-
dungen die Einstellung rhrcs öffcntlickcn Auftre-
tens seit 1614 im vierten Krieigsiahre wied.'r
rückgängig ge<inacht haben und es ist das geger-
über der zunehmenden Schwere nnerer Lnge nicht
zu rechtf.rtiLen. Wenn ich von dem völlig unent-
schuldbaren inzwischen wohi entsorechend gefühn-
ten Verbalten mchrerer Mitglieder einer hiesig>.'n
Biirschenschaft im letzt-.-n Spätk-<'vbst nanz absche.
so war ein Etist'.inasfest niit allgemeine-!: Geflag-
gung seitens einer Louleur im Augenbück noch
dem Eintreffen der ersten Niederlcrgenachrichten
ven der Front lEnde Iuli v. Is.s eine heraus-
fordernde Verletznng dcr Ecbote des
nationalen Takts und vekdiento die schrrfe
Znrückweisung re'chlich. welche ich für angebracki
hielt. Inwiesern die gegenckcirtige Lage der Na-
tion für derartiges geeizneter wäre. ist nicht ab-
»»seben. ^tti^en. wc>rch? binter dem V'-oNckt

steben. inlisi dcnn dock bcmerkt werden' Km F lle
babon «nrdere Leute. aucki solcke. die wenioften--; p ,
bisberiasn Standounkt scklaaender Derbn.
als ..nickt satissikationssäbia"
und dementsoreckend bebandelt wurden 1, !
aan^ eb-snw bbre Dilickt aetan. wis lelbstve
lick. auck die Eoulcurstu,denten Die b?»I>-
Berusuiur daraus wirkt allo nickt aerade c
Wer in ciner 5leit natioiuiler Sckonde d'
dcrabiiekcken die Vertretuna einer Sn
aleickmel wslcker Art in Ansvruck niin
wcr dadnrck liualeick in einer 8eit iurcktbar
ickaftlicksn Ruins der Nation ostentaiiv s '
dasi der Eeldbeutel der Eltern iür die enl
den Sonderausaaben nock ausreickend a>,

— der münte denn dock lckon nationals S
vilicktsn van aanü ausierordentlicksr Traawc :
sick nsbinen uni das aerecktfertiat oder auck n -
menscklick erträalick erickeinen -cu lasien. Der et-
was sentimental wirkende Avoell an san.ac-' ck'
.ideelle" Fnteresien der Rüraersckait am Coule r-
rve-en kann ick als eine Bsrusuna auf lolcke noüo
nalen Leistunaen oder als ein Verlvrecken von >ol-
cken nickt aelten lasien und üb'rbaiuot nickt b^wn-
ders bock bewei-tcn. Die Nlierkenmi-nia der Vllickt.
ieüt mebr volitisck" lävck' mebr im übriaen?t zw
arbciteii. übensowenia Mit lolcken okademilcken
Sviekbiirarereien ist eine Auseinanderiekuna un-
rrucktbar

Daaeaen Ksbe ick aeni bernor' die Eesinnuna.
welcke aus orivaten Zusckriiten anderer
biesiacr Couleurkreise lorack. bat mir troü aller
Meinunasuntersckiede einen aanü wostnü'ck onde-
ren. vor allsm' einen mönnlickersn Eindruck ae-
inackt. Und ick stebs wie leinsr'eit aeantwortet.
diesen Kreiien aern Node Lber alles was ick vrin-
^ioiell -cur Sock-' denle -vorausac-i'üt nat'.rlick do»
dielelben es wünlcken sollton. Ilnd s-'lNtn-rständ-
lick aebt mick der Sinn. den Ne lelbst mit e!,ier
Fortlckuna des Couleurlebens nerbmden lckon
dcsbolb etwas on weil ein ?."-vckkomnien aur die-
sen Eeasnst>rn!d Lci aeaobeuer Kelnnenl'e^ knum cu
vermeiden ist. MarWeber.

Gerichtszeitunq

- HeidelSergsr Straskammer vom 24. Ianuar.

Am 13. v. Mts. erbrach der Eärtner Eeorg
Friedrich Hammek von Dietsnhan den verschlos-
senen Schrank seines Ziinmergenossen und entweii-
dete daraus Kleidunqsstücke im Werte von 140 Mk.
Als schwer vorbestrafter Gewohnheitsverbrechev
wurde cr zu 2 Iahren 3 Monaten Zuchthaus und
5 Iahre Ehrverlust verurteilt.

Hcmdel un4 Vsrkehr

Karlsruhe, 19. Ign Der 2lufsichtsrat der Ee»
sellschaft für Draucrei, Soiritus- und PresMse-
fabrikation vorm, O. Sinner. Erünwinkel, be-
scklotz dcr auf den 19. Februar einberufencn Gene-
ralversammlun.g die Dertcilung einer Dioidend>r
von 12 v. H. (16) rorMfchlagLii.

^ övroieutiae Anleibe der Stadt Büden. 2lus Ba-
den-Ba-den wird uns bericktct. dan d'" Stadtae-
meii'.ds an ein unter F-übruna der Nb?in>icken'
Crcditbank Filiale Vaden B dm stücni-ndss Kon-
sortiuni. dein aune'ckem dis Binka-iLäft Carl T
5>err,nann u. Co. Süddeutscks Dick' nlo-Eescllsch-rt't
A.-E F'.liale Baden-BoLcn V ^ch"tz-D?r>?i,i Na-
d-en e E. -m. u 5>. anacborcn cine 4vroie->'t'ae An-
leibe oon 4 Millionen M. beaebcn bo.t Dcr 2Kr-
kaufsvxeis bcträot 92.50 M.. dis ?inst-'imiin? Mai-
Novcm.b r. Die Anleibe ist unknnd-mr b s 1921 und>
rück;ablbar in 37 Fabren durck Dsrlöiuna oder Nück-
kaui

^ Ausmbruna vcn NcuLimte'i. Die Oberrbeiniicks
B-ncksteinvcrkaussstelle in Mannbeim erinbt nns
iim Auinabme solaender ?ei!en: Wi<: a"S einer
Nötüi einer biesiacn Zeikuna vcm 20. ?Ianuar bei>
vüracbt. Lestebt in dcn. intcresiierten Kreri-n des
Banstcks oielkack die Ansckauui'.a als sci die
Ausfsilruna vo» Neubauten srcäcll des Klcinivob-
nunasbaues 5. ?t. nickt nröalick aus Mancrel oir
nerfüabarem BaMeinmaterial Dic übriaen AÜa-
tcvialien wie 5iolt. Eiscn. ?emeut ulw. leien irei-
aLicben. Die Annabme. loweit sie Vorräte voui
lliacksteine,, betrifkt ist. wie uns von berufenstee
Seite mitoeteilt wird. nickt x.i'tref7>'nd insofe-n.
ols dieieniaen Werke die für die Belieferuna der
Stadt 5>eidelbera i>"d Umaebuna in Detoackt koni-
men. in der Loae sind. iedem Anwruck aui Lieie-

r'-Ntt s>' -t n >ck'»knn,-n,tzn."

Im raschen Flug entschwand eln Jahr,
Ein an'res regi die Schwingen:

Nun laß vergetzen sein. was war,

Rüst' dich zu neuem Ringen.

Dreyer

Oassels verhastung

Knmorist. Berliner Roman von Friedrich Hey.

(17. Fonsetzimg.)

Herr Dassel übertrug mit einem vielsagendeu
,Vlick die Antwort an seine Chehäifte, aber Frau
Klara sagte ebenso freundlich mie entschieden:

„Nein, wir danken, vorläufig noch nicht!" wo
rauf die Wirtin wieder vcrfchwand. Und nun
seufzte Frau Dassel.

„Eduard", begann sie plötzlich, „die Eeschichte
mit der Visitenkarte geht mir im Kopf herum."

„Wieso denn?" Herr Dasiel machte in seinsn
Hungerschritten gerade vor dem O'en kchrt.

„9(un, der Dr. Eppstein hat doch von einem
stemden Herrn deine Vifitenkarte erhalten." Herr
Dassel blieb stehen.

„Cchockschwerenot! Allerdings!" Er stampste
mtt dem Futze aus. „Natürlich. die Kriminalpolu
zei mutz den Kerl herausbekommen. den Halun-
ken!" Und nun geriet er wieder in Aufregnng.
Frau Dasse! blieb ruhig sitzen und musterte ihrsn
Eatten ausmertsam.

„Cduard, sage mal aufrichtig, bist du denn in
letzter Zeit wirklich nicht einmal in einem Lolal
gewesen?"

Trotz aller Erotzmut. Liebe und Verzeihungs-
stimmung guckte die Eifersucht doch wieder aus
vem franllcken Hekzen helvor. Es passierte ja
ö'sters, datz Herr Dassel crst gegen Morgen uach
Hausc kam, und mitunter hatte sie Lcobachtet. wie
Maitha beim Kleiderr-inigen irgend eine schöi'e
Bli.me aus dem Knopfloch seines Smolings ent
fer'itc'. Man lannte ja aus Zeitungen die Na
wen gewisier Stätten. und wenn Herr Dasiel am
Morgen bsim Kaffeetrinlen deutliche Syniptame

cines Katzenjammers offenbart hatte, so mischten
sich in sein Stöhnen und Klagen jiber die aus-
wuitige Kundschaft, der zuliebe der arme und ge-
plcgte Mann ost auck noch die Nächte opfern
n'.utzte, um den Bärenführer dnrch Berlin nnd die
Orte, wo man sich nicht langweilt, zu machen.» Jhre
Frage klang ganz harmlos und war durchaus
nicht unberechtigt.

Eduard brauste auf. „In solchen Spelunken?
Das möchte ich.mlr denn doch verbitten!"

„So meine ich es ja nicht, lieber Eduard", dip-
lomatisierte Frau Klara weiter. „ich mache dir ja
leinen Vorwurf; aber die Fälle, wo auswärtige
Kunden, na. du wcitzt ja selbst . . . Wenn du es
auch nicht gern tust. so könnte doch immerhin die
Atöglichkeit sein, datz ihr mal irgendwo eingskehrt
seid, um das Berlincr Volksleben zu -eobachten."

..Aber niemals im Norden!" schnob Hcrr
Dasisl.

„Vielleichi hat sich der, Schutzmann geirrt, es
kann ja anch anderswo gewelen sein, im Zentrum
oder i'i der Friedrichsstadt. Sie sah ihn scharf an,
als ob sie ihn im Profil zeichnen wollte: „Wie
heitzen sie doch gleich, die Ballokale?"

Aber Cdaurd war denn doch viel zu schlau. um
in die Falle zu gehen. „Ich trage überhaupt keine
Disitenkarte bei mir, und am allcrwenigsten gebe
ich sie an Unbekannte aus: Die einzige Gelegen-
beit dazu ist, wenn wir zufammen Besuch machen.
Auch nur meinen Naittcn zu sagen. das wird mir
inr „Moulin Nouge" nis einfallen."

„Mouli'i Nonge"! Was ist denn das?"

Dassel bemerkte, datz er sich döch verschnappt
batte. und fagte zornig: „Ach was. ich meine nur
so beispielswcise!"

„Aha". dachle Frau Dasiel, .chier hat die Cache
also einen Halen."

Und sie kombinierte nun rasch folgendes: Ia-
wohl. Donnerstag vor acht Tagcn mutzte es gewe-
sen sein, als er mit seinen Klubfreunden lange
nusgewessn war: offenbar hatte man dann wieder
ein bischen gesckiwerenötert. wo. das hatte sie eben
erfahren. Und im „Moulin Nouge". das wutzte sie,
Iri 'lt w.an ni,r Sekt. Acll imd Eduard konnte gar
nichts vertragen! Wer wcitz. was er da wieder
s"r Deüinntschasten gemacht hat. und nun zeigen
sich die Folgen davon. Es lohnte sich weiterzufor-

schen und dabei die Aiethode anzuwenden, den
Teufel ein bischen an die Wand zu malen.

„Beruhige dich nur. mein liebcr Mann. da finde
ich auch gar nichts dabei. Aber ich nieine nur, es
könnte unter Umständen unangenehm werden,
wenn fo etwas in eincr Eerichtsverhandlung dieit
getr'ron w^rde und in allen Zeitungen stünde!"

Nun aber war der Funke ins Puloerfatz gc-slo-
gei. >.3ch brauche mich vor keinem Menschen zu
schämen!" schrie Dassel. „Es kann möglick sein —
ja wabrscheinlich — cs ist auch so. irgend ein Lump
oder sonst wer hat. um sich ans irgend einer fau-
len Sache zu ziehen, eincn falschen Namen nnge-
geben und hat. den meinigen dazu Lenützt. Visi-
tenkarte? Das glaube ich nicht. Man schreibt
einfach in solchem Falle den Namen auf ein belie-
Lige- Diöttchen Papier!"

..So?"

„Wenn die Polizei den Eauner bis Montag nicht
hat. wenn sie diese niederträchtige Kreatur, die
einen unschnldigcn Mcnschen um das ganze An-
sehen bringen kann, nicht herauslriegt — wenn
salck ein 5>-^"n> nickl n'indestens mit 3 Iahren
Zuchthaus Lestraft wird. dann vfeife ich anf die
aanze teure S'aatsverwalinng. denn danii gibt es
keine Eerechtigkeit im Lande." -

Wenn man sich so unschuldig fühlt, ist man mit
der Zubemessung von furchtbarer Strafe gegen an-
de^e nickt Die 'lammende Ent-

rüstung des Herrn Dasiel hatte sich sehr laut ge-
äutzert: jaWer hatte wieder kräftig auf den Tisch
aeschlagen. Die Wirtin war darob wieder im
Zimmer erscki-n,en und blieü mit verschränkten Ar-
men an der Türe stehen.

..Ich danke Ihneii. wir brauchen gar nichts."

Äber diesinal blieb die Frau im Zimmer. „Dcr
Herr Doltor blc'ibt ein wenig lange. nicht?"

Die Frau hütte rccht. Hcrr Dasicl zog scine
Uhr. Halü zehn vorüber! Er seufzte wieder tief
auf.

,.Wo ist er denn hingegangen?" mcinte die
Frau wieder vorsichtig.

Die Herrfchaften schwicgen.

,.Na„ denien Sie man nich, datz ich stagen
wollte. was ich nicht zu wisien brauche. Ick meine
man bkotz. wenn die Herrschaften nich von hicr
sind, und Sie wollen heute abend noch mit dem

Zuge abreisen, da werdcn Sie wohl wenig veil
dem Herrn habsn!"

„Wisso denn? Ich verstehe nicht, wie Sie das
meinen!"

„Na, sind die Herrschastcn nicht die Verwand>>
ten von dem Herrn Dr. Eppstein?"

„Nicht im gcringsten."

„Na, dann entschuldigen Se man. Der Doktor
meinle nämlich beute vormittag. es würden wabr
scheinlich gegen Abend Verwandie zu ihm kommc i.
er wollte sie vom Bahnbof abholen und dann scin
Eepock auch gleich mit herbringen."

Nur um etwas zu sagen. warf Frau Dasiel leicyt
hin: „Herr Dr. Eppstein will wohl verreisen?"

(Forisetzung solgt).

Neue Vücher.

* Aus meinem NeiseLuck. Ski^en und Sii-mmm^
aen von Nicki. Votz. Derlaa der F. E. Cottalai n
Vuckbandluna Micklolaer Stuttaart und Berlni
Ee"c'itÄ 4.50 M.. acck. 6.50 Al.

So aeläusta uns der Bea.'iides Landscknstsnia-
lers rst. lo neu mi'tet uns dec des Landstlmi'.s d i c>:->
ters an. Dennock be!atz Deutlchland ein-'n Meister,
in der Knnst der Lanoickastcb ht.'na u-ck bssitzi >ln
auck bente nock und iür ails ?eit in N'ckird Vc'»,
dsm unlnnast dieler Welt Entrückten. Aus seinent
Nacklatz ist nun cin ..Reisebuck" ersckienen. desieil
Druckleauna dom VerfLsier aann be-ovde''s am 5>eri
ze i laa ..Skizzen und Stimmunae'i.. lavtct dei
bekckeidene Untertitel abcr loraiältia ausaearbei-
tcte Eemälde iind es. bei aer Friscke des WuriS
ausae-.'eiite Rilder. in d'-iien d!e wobldurckdacktc'
Ki'nst dcs Mort-'s das östl'cke Mittelmc-er und seine
Küstenländer. Aeanttt-n und Cenlon vor unlere
Auaen -mubert in all i-rer Formenvrackt vndFari
benali't. Eddenstbönbe't ist es die M-en,sch?nband
nicht sckasten. aber auch n'ckt üerstören konnte trot
allcr W-nt dss Krieaes. C'dcnsckönbe-t. die de^
Mtttt^chb,'-t tt>-'''alten bleibt si"r eine alücklick re ?IU
krinst ?>n Clauben an sie kann nns in d'.'nkler Ea^
"en'ttart nichts trostreickier stärken ala lolck
Buch.. "






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