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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 1 - 26 (2. Januar 1919 - 31. Januar 1919)
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Nr. 22

Heiüel? erger Zeilung

Montag. den 27. Januar1919

FernsprecherNr. 82 und 182

Seite 3

Mehr Nams?rsnennung!

5iur Lrklärunn der drei ineidelberaer Zoitunaen
Preiie unL sXekUeit!", abaedruät in Nr. 13 der
^eiDel-beraer Loitunn. wird uns aeicbr.eben:

^ider -.reund der Preiie wird iicti tteuen. dab iicb
rndttcb eininnl d>e Eeleaenbett tlndet. — mrd die
ZiLttntt'eiaer ZettimaserUuruna arbt ietbrr d.e Ge-
Irnenbett da.ru — cntt das >1 avitelder i i?u r -
n a tu it i i ck e n G b r l i äi k e i t iiu iorl.cb'N im
ke'nmen. Denn der io oit erbobene Vorwun der
Mileätt'.ärke.t der Lreiie iit docb eiaeittl.äi nundc
stens ebenio beleldiaend iür den Loier di.r ?.ettUil6.
wle iür den Letter derielb-n. W.rs mükten doiin
wir ?oitunasle!er darnaäi für Tölvel ioin. lieiien
wir uris wirkliäi Leitocbttk.rk acfallen! Gewiir. cs
vaitt uns Lettrn niätt allcs. w-as da ,.i»i Elntt --
ooer mecit beiirt es dann ..im Mältle" — d.mitebt.
Aber aus wieoiel Ittanälen tticficn docü dic iärwa -
i-icn ^lutcn c.i das Etauweiber. Taaesnusaabe ne-
nannt! Es maa der Leier cine nirdcre Me.nuna
baben. wie der Veriaiier dieies odcr rens ttrrirels
oder aucb dcr Leiter der Leituna ader violes rvird
er auäi wioder finden. das ift ibm a-us r-er «eete
bcraus neiäirioben!" Wcmi> mätt. nuniomaacr
be m Quaitalsiveckiel nc.äi Vcnerem auf d.e ^'-'cke
aelien! Aber wer will d,e Dewoiie für varaekom-
mene Veiteäv.,naen wirkliäi ecbriiiatt'tt? Und wa-
ren iie voraekommen. bätte nicm das d.rmi etwa dcr
Ooifentliätteit cD-'r der licLon> Geaenieito aur die
..Na>ie aebimden'?" fLoviel Loa.k und ..Erkcniitn s-
ikeovie" iollten di^ Ankläaer iättrckliäi auck noch
tni f>aus>beidarf aufbrinaen

?ur Sacke aber dies: Es aibt Lanm eine einttae
Vartei deron Dresie nttbt dieiem Vorwnri ickon
ausaoietit worlden wäre. Bekannt rit die Vebauv
tun« Cbamberlams aeacn die -Frankrurter ?e.tuna.
die dem Geucmnten Kk>aae und Strafc eintrua. V.-
kannt ikt aber auck. wie die Sottml>demo>.katie iolcke
Vorwürfe nack reckts brn erbcckt und üwar auf iebr
weite Streäen! Die büraerlicke Vreiie zum aroken
Teik iollte anasblick in dcr KrioaE.it nur desbalb
inckt für di>e frübere Krieasbeendiauna und Ab
ltelluna von M.iistäiidcn eina'treten 'iein. weil iie
vr-n den Krieasaeiwmi'.lern und Eckwerind 'itiiellen
..besstocken" aomeien wnrc. Das kann man in dcr
..^ekt^eit" bören un>d iimn itaunen. wie ielten iick
daaeaen Widerivruck evbcbt Wer cvber kann denn
das auck nnr entfernt bewoüsen. ia wie kann man
eiaentlicki. be>i L'ckt boiebcn. ieine 6örer io aerina
rinlickäben? Nickt oinmal der 5>eidelberaer Arbei-
1er- und SoDatenrat bat iick in Aeuneruna-n ieiner
Mitalieder aanir dre^es Ausmlles entbalten?

A'ber freilick wober kommen denn diese Bcrmu-
lunaen dann io oit?. Dieie T-raae iit aar nickt io
leickt m boantworten. ?unäckst bänat das mit dcm
Llmstand imiamin-n. dab der Lelier nie we'ii? weiien
Sckreibwerk er bei-m Leien eiires ?e>-tun>asartikels
vor iick bat. W'äbl kennt er. morit crber auck nur
..ickElick". den Sckriftleiter der Leituna weiü
«lber. allos lmk dielcr Sckriftlcrter auck nickt ..ver-
brocken" fon!do-n ück> vieles ick^eiben lanen.
Krieae mSbrto sick dE nock der ickon vor dem
Krnoa dre Oriainal'ttät eines Vl-attes beeinträ'ck-
liaen/de Cinlflicki der vielcn Korresvondemen. d e
stiatt der -io-'ttt'cren Oriaincvlbolträae und 5>albfabri-
kate dom Sckriftleiter die Fertiarcrbvikate ins5>cr is
brvckte und in die ?eituKr bvackte. Uird so eine
Koivesoondenn bat und batte vornebmlick im
iKrisa ilbi-e beftümimte Tsnden^

Allein i-it dickie TendeM und ldieise biermit er-
^treble Veoinflussuna der Vresse für irnen-d eine
durcb dieie Ksrresvo'id'n^ aesörderte Sacke ale'ckm-
sebow nvit ffräfwüick'iaer Böstock"im? Denkt denn
der Läier nickt daran oder vor allom der Ankläaer
dan ^wticken den einem Blatte maebenden Artikeln
Ovia'malen wie beroits vo'-aedruckten und dem
Wlatte iolbst d-ock nock i>imner sine wsiters oder en-
«ere ..Wcrblvermandickait" L-.ttteckt? Ein kons-'r
vatöves Oraan wird iick dock nismals von einsw
sottalistiicken Korresvondcnlcküro seine Ls'tart'ktt
Lcrsckreibcn lassen. und e'-n Mstinen.tenblatt wird
dock böckllens um sie bskämvfen äu können. dte
'Aeubcriinaen eines ..im Brauersolds" stebenden
Korr-esvondencklattes vsrwsrten! Nm Grotzen und
<SaEn stebt isder Beitraa in e-iner Keitunasans-
o-abe in iraend wslckem ?i''sammenibana mit dom
Boden. anf dem dieie ?eituna aewacklsen iit ouf
i>em sie au-4a"svrnckenc'rn'as?en sslbsr ntt-k n will.

Aiiderenseits -rber ill sür die Tektivoit. rvobl äber
vi'ck fii'r d''e?ukunft kweierlei nötia: Einmal. dab

, «s-l ^ääi-Vrmdnickllllikndg.

-1 - MO


üie kiglilMltvgsil vviü 19.

^ lleutrctmsiionZIe Volkslisäei /
lleukcde^ ?
m/enlaim Llicizlt.
^lleubcd-IIziinovewclie -
Wlleukcde.lieniolu'äliÄie»

^3 llurgec u.8sueiiibiili2t

W gs^enrcdei' -
^ ttedrdeilr - Zomlcjemodl'skl»
G llüabds'ligige ^

-W.

dis Vevanwortliättoit für die Oesfontllckko'tt und
an dor Oefientlickke-it mebr und mc'br aerca'lt
werde Ai'änner die cnick ionst im Loben sinon au-
tcn. ia cinen attackteten Namsn baben. mübten
dieicn Namen auck der Taac-snreiie i'ird iemit aui
Lieiem Weae der wettcren Oeifentlickkeit icur Ver-
iüauua llellen. Sis miinten iick veraittwortlick füb-
len niätt nur rn den nnr weniaen Menicken imaäna-
icken Vorträ.aen oder Vück rn mit ibrcm Namen M
,irken. ioiudern auck in der Vresie. bier aber so
I'iätt v-'rstä, idl'ck unid vackmd. w's II'"- rmm-'r mö-a-
'ick. und kbar nnd unbestieitbar binnckilick ides In-
"alt. Dem ..ve'intmo''tli<ben Sck-mtleiter" sollte
>an damit e'm Stück se'nrer Vs^a"two 1 tt Me'tt ab-
' cckmen. Er aäi'w aerne davon ab! tlnid dr>nv't
uänat das Lwmte "'iammen mebr Namens-
ennuna! Uebe-all aebt diss n'ckt. Es a'ckt
" ttle. dia wirkt c-'n anonvMU Artiksl tür d'ie Sacke
n>it mebr. Vvlle'ckt aber ttt d>as auck wiode-r um-
-ttsbrt der nnte-u?i>bn?te V>'-s-7sssr. wi-ckt mit"mt>'r
- sbr nivd sickr-n'e'' als der Niättnnte'-'.eickntte. Kann
nron dock a">cb n-sn'>als enren Vo''t'r-'n b"lt"n. obne
^atz inian saat w?r ma»r ist obne diab der s>ör?r uns
üebt abne dab rvir k"rr aemnt mit i-ns-''-'"n aa"-
"n SelM d-'fü.'- emtreteir. Donn ..aus verd><'ck<ein
Orckester" läitt sick Musik nracken aber n'ckt »"'t
de,n assn ock-n^-'n Wort uttrksn. ?>'i -ttn-'m ..Vri-
tt'i'o.loraksl" bck"-me man >ck'"s l'ck ein Auiditorium!
Do»'">'n also msbv oss?ne>' V ü-s''"

Wird in der Vrsne der Iettt^e'tt d'ei'-'r. -^o-'deru"«
"<sbr Gem'iae ae>an. danir ver^'">'"den auck d'e
ckrickten Verdöckttan-naen der De-steck-nncmn. Dann
-ersck">in.den a"ck sickm»' dott. mo etwas öbnlickes
"osniäkammen ist d'-e Sck'nieciok'tten die Scklaim-e
'ickt fosssn nu können". ^ck ve^sn''ecke mir alber aur
'lle 7?nlle e-ns skörb-er'ina dn- T>aa»r,vreffs '-nid e>ne
<öebuna a"'s s'ine bäbere Vlattfa'-'n mo s'ck dann
^lck-rlei Dinae -.i"">al in der '?^t so aE»it'-a ae-
meckten u"d baaufsicktiaenden O-'^ntt'ck^tt von
^elber erlettkaen i B. Goldsckmit.

DeuMes Neich

Erhölntng dev Militärrenten

fcm Iuli v. I. batte das Krisas-minist"riu>m ver-
suätt. diurck die Gewäibruna von Luickläaen
den Renten den berrückmden Tereru^asverbält-
ittffen einiaernmben Ncckirnina im traaen. Es b"-
ttand aber ickon damols ke'm ?wsttel darüber dab
die asiväbrten ?"sckläaig in kein.ttm Vexbältais iiu
der bislberiaen Te''eruna simndsn. Da fick auoein!-
bl'ckl'ck sine voMändliue Umarbeituna dcs

Die Diktatur des Soldatenrats für das

Wesergcbiet. Der Soldatenrat für das Weserge-
biet erklärt die Verordnungen des Kriegsministers
über die Kommandogewalt für Offiziere als ntcht
masjgebend. Er hat sogar eine Zensur fürA 11-
ijeigen eingeführt, die die Bewerbung von Frei-
willigen für den bedrängten Osten betreffen.

* Der Grenzschutz für die Ostmark ist auf zwei
kriegsstarke Armeekorps gebracht. Ueber
Frankfurl a. d. O. gehen jetzt täglich acht Truppen-
Iransporte nach dem Osten.

BadWeHitik

* Amtliche Ermittelung des Wahlergebnifses
zur deutjchen Nationaloersammlung. Am Samstag
wurde im Ministerium des Jnnern die amtliche
Ermittelung des Ergebnisses der Wahl zur deut-
schen Nationalversammlung im 33. Wahllreis
(Baden) vorgenommen. Die Prüfung der 2200
Wahlprotokolle war schon einige Tage zuvor von
13 Herren und sechs Damen unter Leitung eines
Negierungsvertreters vorgenommen worden. Es
wurde eine Anzahl von Mängeln festge-
stellt, doch waren diese nur untergeordneter Na-
tur. sodas; das Wahlergebnis durch sie keine Be-
einträchtigung erfahren konnte. Die amtliche Er-
mittelung ergab. datz im ganzen Lande 1056 064
Stimmen abgegeben worden sind, von denen
1053 771 gültig und 2893 ungültig waren. Von
den gültigen Stimmen entfielen auf die Deutsch-
demotratische Partei 226836, auf die Liste
der Deutschnattonalen Partei 78976,
auf die Liste des Zentrums 381135 und auf
die Liste der Sozialdemokraten 36k 824
Stimmen. Bei der Verteilung der Mandate ergab
sich, datz auf 73 365 Stimmen je ein Sitz kommt.
Es entfielen demnach auf den Wahlvorfchlag der
demokratischen Partei drei Sitze, auf denjenigen
der Deutschnationalen Volkspartei ein Sitz, . cutt

nick't bat Äurckrübren laffen. bat!die Reaieruna an
Weikmiackten v I. neue Bcstinvmunae>n über die Ge>-
wäbruna von Teuernnas;ulcvaen un>d Nentenmäcklä-
aen vür «bemaldae Militärver5onen erlaffen. ldie tm
weienilicken fola>en!den Tnba-lt bckbsiv'.

Allen veriorai'nasberccktiaten «bemaliaen Miki-
tärvercknen der Unterklaffen wird rvls einm-a-
liae Teuernnvas^ulaae im Tcrnuar der ibnen tt'ir
dieien Monat nustobende B-etraa dbrer Veviottrunas-
aebüibrniffe d 0 vvelt ausbeimblt. Disie Torm dcr
Teuevunasiiuliaae bat aeaenüber der inr ^uli v. I.
aöwäblten den aroken Vottna daff ff-e kein-er wei-
teron Berecknunn bebavi. Abaäiebcin b'-ervon ffebt
die nene Verordnuna der Veaiov'ina N-entenmsckläns
vor. die bci der Gttv»cks'.infäbiakeit von 10 bis 33
v. §> 50 v d-'v Tcttlrente e'ines G-meinen bei
einer Erweübsnnsab' gkeit von 33V3 bis -cv'sschl'-eh-
l'ck 50 v. §>. lder Terlvente boi einer Evwoabsun--
fäckicikeit von 50 bis a-uci'cklietzlick 100 v. H. der
Te'lrente und bei einer voMänidiaen Erwsrlbsun-
fälttiakeit den -vollon Betraa eincr Tsil"ente sin-ss
Gemsbnen betvaaen Um E"ttäu>fckunaen LU ver-
nic-itdsn. we'iff idie Reaieruna ickon iekt dar-auif bttr.
d'l-: die Dereckttuna dioi tt Nentemittckläae einiae
Monate boansvrnck-'n wird. Die asltend-c-n Bsffim-
munaen üb»r dis Ve r ff ü m m e l u n a s-r u l>a<r e
werden vorläufia durck d/ie Vero-dnuna d-vbin sr-
we-iert datz die ein-mcke Berffüinniettin.as^uGae
auck ber fckwerenEntffellunaen des Geffckts. bei
Vttb'ff der L.ttiaunasoraane und bei Btt-l"ff oidsr
Ei?tt'v>di'M!a eines Ana.es trotz völliaer GebvV'cks-
fäbiakeit des anderen aewöb' t we stien kann. Ter-
ner wird bei Verli'ff oidcr Erblindun.a be'D-er Aiuaen
ein-e drs'ttacke an Stelle der bisber nu bewill'ia-'n-
den dovvelten VerWmmelunas^'lnae a-swäbrt.
Bei sckwerem S'-ecktiMi umid bei GeMeskvankbeiten
kann,di»e dreif-acke Verffümmelunas^ulaae bswilliat
wsvden. _

* Bewrgungsfreiheit für Mackenf?n. Nach der
. Kötti. ?ta" erlai'bten die Franzosen Mackensen
durch Entfernung des Drahtverhaues sich frei zu
beweaen und mit seiner Familie Briefe
zu wechseln.

* Spartakusanfckläqe gegen Scheidemann. Wie
der sozialdemokratische Parteivorstand mitteilt,
mutzte der Sonderzug. mit dem Scheidsmann nach
seiner Wahlrede inKasseldie Neise nach Berlin
antrat. zweimal umgeleitet werden. da
spartakistische Anschläge gegen den Zug geplant
aren. welche gestern noch rechtzeitig entdeckt
werden konnten.

Mannsckaftsversora-unasaefekes nock Wahlvorschlag des Zentrums fünf und au

den Wahlvorschlag der Sozialdemokraten ebenfalls
fünf Sitze. Unverbrauchte Stimmreste ergaben
sich bei den Demokraten 7641 Stimmen. Lei den
Deutschnationalen 5611. beim Zentrum 14 310 uno
bei der Sozialdemokratie 0 Stimmen.

» Aus der früheren nationalliberalen Parter.
Der kangjährige Parteis-ekretär der Mannbeimer
Nationalliberalen. G. Wittig. verlätzt Manw
hoim nud folgt einem Rufe als Generalsekretär
der Deutschen Volkspartei in Heffen (na-t.-lib.) mit
dem Sitz in Darmstadt.

* Die Lage dcr badischen Staatsbeamten. Die
vorläufige Volksregierung bat ffck in einer Sitzung
des Gesa-mtministeriums dahin ansgesprochen. datz
die diurck EnUcksietzuna der norläi'f'ne", Volksre-
g'er-ung angestellten oder in ibten Amtsffellen be-
ffötigten Boamten niit diese.r Anstelllung oder Be-
stätigung die> Nechte eines la>ndesberrlich Ange,
stellten Voamtzen iw Sinne der Beamtenrechtlichen
Bestimmunqen erlangen. Ferner bat die Vo'ksre-
gierung bestimmt, datz es bei der bisber üblichen
Ti^elverleihung cmch ferner sein Bewenden be-
balten soll und weiter wurde angeovdnet. datz künf«
tig bei Deroidigui'g aller Beamten die für Nichk-
bcrdener vorgesebene Eidesformel anzmvenden iff.

-i- Die badischen Gendarm.en In einer cms 21
Vertretern d-'s bad-schen Gendarmeriekorps Le»
stehenden Versannmlung wurde ein Berufs-
verein der b-ad i s che n Gendarm er i e an-
gebörigen gegründet und zum 1. VorsttzsnL'en
Gendarm Ludwig in Schiltach gewäblt.

* Das Streikrecht der Vcamten. Dsr Bund
mittlerer Reichspost- nnd TelegravbenbeMnten.
Landesverband Baden. n-abm zu der Stretkfrago
S'-ellung. Es mu-rde verlangt. datz das Streik-
recht den Beanrten z-ugestanden werde.

Anrve"tt"ncr aber' diirfe "^'v in den äick^ttsten
Notfällen erfolgen und sst> mützte davon abbän-gig-
pemacht werden. datz die Vorffände sämtlüch'r
Tiackvevsine damit einverstanden ffnd ;und dte
Vevcvntwortung dafür übernebmen.

» Bon der lozi"ldemokvatiicken Brelle D->e?eit
Boattin der Ne-nolution in Konffanz erfcksincckde 7o-
ziaMtiicke Le'ttnna . D»r Volksfl'a'at" ieilt m>it datz
di? bi.offa? Sottaldemokratie demnäckff ein eiaenSA
täalick ?rsckeinendes so,ttakdenl Vcrrteiovaan -svba,l«
tsni we-de. .

* Die Fraktion der Deutschen demokrauschen
Partei der Badischeu Nationalverfammlung tagte
Frciiag nachmittag und Samstag vormittag in
löngeren Sitzungen, der verschiedene Punkte der
neucn Verfaffungsentwürfe zugrunde gelegt warcn.

Theater und Musik

Erstes Konzert des Philsiarmonischett
Vereins Mannhcirn

Nudolf Siegel, der Komponist der im Na-
tionaltheater erfolgreich gegebenen komischen Oper
„Herr Dandolo", die er übrigens jüngst felbst mit
Temperament und Erfolg dirigierte, lieh sich im
völlig ausverkauften Konzert des Philharmoni-
schen Vereins im Musensaal in einer neuen drit-
ten Eigenschaft seheni als Konzertdirigent. Er be-
»ann mit Brahms, und zwar mit dessen zweiter
Symphonie. Auch hier lernte man in ihm den
technisch unbedingt ficheren, befeuernden Leiter des
Orchesters kennen, der nur manche Tempi, so be-
sonders im entschieden zu rasch gebrachten Aoagio
zu schnell nahm. Thematisch klar hörte man sve-
zicll den ersten Satz, und am Lesten erstand der
dritte, das vom Orchester sehr genial gespielte
Scherzo. So war es nur billig, datz Dr. Siegel
am Veifall, der ihm wurde, das Orchester des Na-
tionaltheaters partizipieren ließ. Weit mehr wie
mit seiner Brahms-Interpretation. die im Ean-
zen etwas lühl lietz. fesselte Nudolf Siegel mit
autzerst wirkungsvollen Wiedergabe der
-verlioz >chen Ouverture zu „Benvemuto Cellini",
vie mir erneut bewies. datz Siegels eigentlichste
Domane doch die Muffk der Oper.

Den Hohepunkt des Konzertes bildete der So-
Njugendliche Karl Flesch-Schüler Josef
Wolfstbal-Berlin. Das TschaÜowskysche Konzcrt
r 3c mit Orchester, mit dem er begann, lietz
Ichon im ersten Satz seinen prachtvoll warmen Ton
und >?me. von traftvollem Strich getragene stei-
gende Technik erkennen. die ihn die gehäuften
Schwierigceiten dieses Satzes wie des Finale gleich
kr-uhelos überwindeu lietz. Von eigener Sütze ist
Ton Woifsthals iii piano, wie er im Canzo-
nettasatz bestrickend hervortrat. Tonal wundervoll
oiifiis, svielte er dann noch. vom jungendlichen
Paul Schmitz geschickt am Flügel begleitet. eine
Gluck Kreislersche Akelodie und technisch derart
Nntreitzend die Tartini-Krerslerschen Variationen,
vatz jhm der Beifallssturm nock eine Zugabe ab-
rang. Keine Zweifel: Iosef Wolfsthal ist wirk-
Nch einer der Ersten unter unseren jüngeren Gei-
^"kunstlern von heute. —a—.

Kunst und Wissenschaft

* Wilhclm Nöntgen, dem berühmten Münchener
Physiker wurde von der Berliner Akademie der
Wissenfchaften die H e l m h 0 l tz - M ed a t l l e ver-
liehen.

* Hochfchulnachrichtsn. Die Kaiserliche Biolo-
gische Anstalt für Land- und Forstwirtschaft in
Berlin-Dahlem führt fortan den Namen
„Bioloqiscke Reichsanstalt für Land- und Forst-
wirtschaft." — Der Ordinarius der Mathemati^
an der Stratzburger Universität Eeh. Hofrar
Prof. Dr. Friedrich Sch u r hat einen Ruf an die
Universität Breslau als Nachfolger von Prctt.
Dr. Erhard Schmidt erhalten. Prof. Schur ist 1856
in Maciejervo, Provinz Posen, geboren. — Der
Göttinger Privatdozent Pröf. Dr. Neinrich
Rausch voii Traubenberg, z. Zt. Physiker
in der Gesellschaft für drahtlofe Telegraphie in
Berlin bat'einen Nuf als orde'ttlicher Vrosessnr
der Phusik an die baltische Technische Hochschule in
Niga erhalten und angenoinmem — In Mün-
chen ist am 18. d. M. der Honoraraprofesjor in
der dortigen juristischen Fakultät Gch. Iustlirat
Rechtsanwalt Dr. Theodor Loemenfeld im 71
Lebensjahre gestorben. Sein Lehrfach umsatzte
deutsches bürgerliches und römisches Recht.

Neues aus ollsr Welt

* Friedenskongretz und Weltsprache. Als ob
der Friedenskongretz mit der Ordnung unseres ar-
men alten Europas noch nicht genug zu tun hätte,
soll er auch noch mit der Frage der Einführung
einer allgemeinen Weltsprache besatzt werden.
Wenigstens sind die Anhänger dieses Gedankens,
besonders die Esperantisten, gegenwärtig in die-
sem Sinne sehr tätig, und sie hoffen die inter-
nationale Diplomatenversammlung, die der Frie-
denskongretz veranlassen wird, für die Einsührung
einet eltsprache interessieren zu können. So hat der
englische Esperantobund bereits einen entspre-
chenden Antrag bei der britischen Negierung ein-
gereicht, uiid die deutschen Esperantisten sollen dem
Vernehmen nach bei dem Ausschutz für die Errich-

tung eines Völkerbundes im gleichen Sinne vor-
gegangen sein. Eifrig regen sich auch die Vertreter
der Weltsprache in Schweden. Von der Einführung
einer künstlichen Sprache als allgemeiner Welt-
hilfssprache erhoffen die Anhänger dieses Ge-
dankens nicht nur praktische Vorteile im zwischen-
völkischen Verkehre, sondern auch eine Erböhuig
des Zusammengehörigkeits- und Brüderlichkeiis-
gefühles der Menschheit. Es verdient bemerkt zu
werden, datz die Esperanto-Vrganisationen zu den
wenigen internationalen Körperschaften gehören,
deren zwischenstaatliche Beziehungen während des
Krieges nicht völlig ausgesetzt haben. Auf der
anderen Seite freilich herrscht im Lager der Welt-
sprackler selbst noch keine Einigkeit. Den Esve-
rantisten, die unbestritten die grötzte Gruppe bil-
den, steben die Idoisten feindlick gegenüber. und
in jüngster Zeit hat der schwediscke Schriftsteller
Sven Forshell wieder eine neue Weltsprache vol-
lendet. die so international sein soll. datz jedes
Volk mit ihr zufrieden sein mutz. Nach den Mit-
teiluiigen der weltsprachlichen Gesellschaften haben
sich in Schützengräben und Gefangenenlagern wäh-
rend des Krieges zahlreiche neue Anhänger des
Weltsprachgedankens gefunden und neue Gruppen
gebildet.

1» Kältewelle i,i Nordamerika In den Vevein'a-
te«n Staaten berrsckt oin>e unae<bö"re K-älte. D-e
Kältwelle bnt -d>as nan'e La"!d erreickt. avsne-n,ttn-
men Newnor-k u-nd k'e Offki'ff". M-rn vem"'ck--"t
Tmimerati'ren von ?0—30 Gr.üd unt-'r Ni-ll In
ittelen Teilen der V'rein^at-'n Staaten benrsscken
Sck"-eieff''!rmo. In Cleveland kam?n Tad-esfälle
i'Mlae Kälte vor.

» Ronrain Nolland an die ANiiert n Etti Br of

Noin.crii' Nollan/ds der bie.ber von ber -franickittck'n
Zensur vor d r Verbreitrina im Auslanbe anaebal-
ten wuiide. uttnd iekt in be„ 'd-!cf?r ^aae Itterbera-'-
lnnaten iranckff'ckon Bilöiter' '"'röüeittlttbt. Tn
b:,n BrTtte belltt es- Die All-ierten balten ffck
rür Sieae r. aber rck 'a'"' ffe besieat durck den
Drsm a r ck 'r s m u s. Tck s--be am ^oriüonte nm-s
Iabrbunderte d's Hancs. ncue Ki>iea>- der Nacb'
i'i'bd'e Vernicklima d' - c"raväi>-cke,-> G -fftttrna -cb
boiie aus Wilson. Helft ibm danvit er uns belie.

Die k^minend-en Wocken ffnd kiir die Zukunst de-r
Mensck^eit enttckeidend." ^ ^

^ Ein ungctreuer Feldwcbel. Nach Unterschla-
gung von 13 500 Mk. ist der Sergeant Henning
a-ttlüchtet. der bei der Berliner Nepublikanischen
Schutztruppe Feldwebeldicnste verfah und so Eeld
in grötzeren Summen in die Hände bekam. Hen-
ning ist bisher noch nicht ermittelt worden.

tzumor vom Tage

* Liebe Iuaend! Stackus. crbenlds 6 Ubr. Ven»
nälevbuimm-el um Äas Trcrmbcvlmbäusl. — ..Weitzt
du. don Müller ba-m ffe in den Sckiilerrat aewäblt:
un!d dabei kann der Kerl nickt «iiirmal e'nve Soorl
von e-iner Memvbis untersckc'lden ...!" — Mar ber
Stift. kommt i-ns Gesckäft. im Knovilock eine bren-
noivd rote Vaoiernelke. ..Mar". daat ider Ebef unÄ
läckelt woblwollenld . ffecken Se dock das Mü-mcke
binters Obr! Da bats Feuckt akttt unid Sckatten."
— uSooiete Anonyme". Im Liller In-d>ujstri-e'kre''s
bäuftcn ffck di-e Firmen-Vlakate >dor Aktiemaeis-ttl-
Ickrsteu An allen Anscklaaffellen das stereatnvv
Stc. Anonnme. — .A asvaffi-aer Heilvaer" 'icrat-e der
Nieder>wi.eser Tevdl iivitzbilliaeiid. wttiii' er ffck m'tt
die Vl>-tt-at ver'bmi laffn muatz!" — Sck mmff all-
wett Wers scklockte Bicr und kowimff n'e vor

krummber Drei^ebne baom-was b"!bts d-mn

c.llwttl itt'.m Dttckkeriern?" ..Uabevs ffbleck'e B!or
>ck invs-a te-an ma." sIi a-.'ird.

'' Gute Autwort. Bei o'mem Ga«knrs in Berttm
wareu auck niabrere baneriscke Odfi^tt e b-tt "liat.
Anl-ötzlick der Dorfübrima d-er dr-ei vettcki>deuen
Gröfwn von Gasmasken mackte der K rsl-'tter ein
vreutz'iscker Maior. deu acttckmackeuttl n .M'k":

.Dictte arötzte Nunr-me''. inttue ^errm iff in d?r

Neael nur fin- uns"-re siid>-e''ts.ben Vl'-'denci m-'ff-'n."
Dec sre.".ni^>l'cks !tzic>b win?>e obn-e ?m'-ck n-f ll ent«
ac'aennou'immen. D.vld darain fübrte. -oer Maior
d'n S>-moi'ffn"f""var'at v-or und bttoitte drtz es
bi-er b^-"ttsöck'-ck am d'>e r'ätticie Einsi'ck'i'na di'S
M"">tt'i-,'icks n''kn">n? u">d drtz ^icsses demn.nck ^-nr
in'ättmer Bttl>-n'di>-is s-i D>r -stttt.",a cin lb.rnr!ck-ni
Otz"i-tz"-t"a'tt ln'ätt >!e ttwck- "nd ni-tt-

dtte ffck n'tt d-er Bemeiben <b'rr Mn'or.

itttt n- >-.,- a be'"i M"-"-dff"ck e'n-e b">semdere G -ötze
snr bevomuate D-nndettt'iaten?"
 
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