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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 51 - 76 (1. März 1919 - 31. März 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0321

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Nr.

Heidelberger Zeitung

Samstcig, den 8, März 1Y19

Fecnsprecher Nr. 82 und 182

Serte k

Letzts Drayt^erlchie

Die Lage in Berlin

Verlin, 7. Mäaz. Die Lage in Berl.n ift so, dah
Tnit Ausmrhme bor östlichen EHgHn-den. wol)in
sich die SVni.ta-kcsien zurückgezvNM haben. Berlin
m L>er Haiud dor EaLde-Kcroalleri-e-'Schüizendioision
:si und der ihr arlgesl-icLerten BerbLnde. Die Re-
üierung üst d-emnach jetzt wieder vollkommen
Herrder L<r-ae.

8. Aüär-z. Die B-erl'cner Streiks können
tatisiichlrch crl-s a'baeschlossen anaesehen we.-den.
Alll Bcche-Aigten sind sich davüber emig. dab nichtv
weiter uls ein rascher Abbruch des Strei,kr>
übris bleübt. Mch d-ie Fraktion der UnaLhän -
gigen i,m G-roßen Berliner Arbei-ter-at hat stch
unter dem Dnvck der Tatsacheir dv ser Auffassun«
crnLeschlossen. Die Volloersammkung des Arboiter-
rates Grob-Xerlens hat unter Wlehnung dcs Zu-
satzantraües den Strc'ik lndinsunLAos abzuckr>ch n
bcschlossen und d«h dex Stre.L unter folgenden
vier Bedingungen beensl«rgt wevde:

1. Ke-ne Mcchres-lungen, 2. Zurückziehung -dcv
Mlitärs aus den bes.chten Betri-eben. 3. Frei-
lassimg der wegen Streikb-1e'lig>un« Verhafteien,
4. Zuuückziehung ber freiwillisen Trtwven aus
Derlin.

Der „Borwärts" meint: Es ift kein Zweksel da-
rsn. dcvh sich hi-nter d'.esen etwas verklaiüsuliert.n
Beschlusie taMchlich der Entschluß verbürgt, dah
di-o Arckoit cvm Montag morgen in Berlin übcratl
in vollem Unrfang« aufgenommen wird. Auch die
Bevliner EewerVschaftsorsanisation hat gestern
Leschlossen, den sofort'gsn Abbruch des Streiks zu
emvfeihlen. Dieser Dcischlntz wurde in einer p«ri-
tätihchen. sbarck bcsnchten Sitzmrg gogen nur 6 Stim.
men -cmgenonnnen.

Berlin. 8. MKrz. In den heute wieder mm er-
sten McAe-erscheinenben Borliner Morgenzei-.
tungen konvmt fichtlich dte Vefr edigimg zum
Ansdruck, -dcvß der GenevalftreiL Mtern abend ab-
gehrochon worLen tst. Die

Schäden,

dir durch die KLnwfe an den Aruforn. Gebauden
usw. aivgorichtet wuüden, übersteigen boi weitem
dieienigen der srüHeven Kämpf«, d>iv doch auch bis
zu 50 Mtllioncn Mark betvagen bcvben. Am
schwersten befchädist wurdo das Polt-
z-ivräsibium. D>as Marenhaus Tietz
rouvoo voWdändig ausgevlündert. Arg heim-
ycffucht wurde auch das Warenhaus Wert-
he i m.

Aulf Bskehl der Regierung rourtzo geftern mittag
Ler <rnarchi'sti>sche Schriftfteller und Herausgcber d^r
„Altion", Focrnz Pfremfert, in fotirer Wohnung
oerhaftet. Er skand im Berdacht. dcn letzten
Putsch mrtoorbereitet und organisiort zu baben. In
seinor Wahirung sollen bokschewistMe Prooagandcn»
ischrbften und ühn belastendes Mtenmaterial aufge»
funden wors^en soin.

Wie der Berl. Lok.-Anz. aus zuverläss'-grr Quelle
erfähut. wevden dis Angehöri>gen dar Bolksma-
rinedivifion wnd der revublikanischen
S o ldat en roehr. welche mit der Mrsfe in ker
Hand osn den Rogierungstrrwoen gofangen ge^om--
men wurden. vorein Kriegsgericht gestellt
werden. Der „DorwLrts" ziM folgende
OvferSilanr
Ler Stvcchen«schl«chten:

Das Berliner Leichenschauhans konnte am Frci-
tag die ihm zahlreich zugeführten Leichen wegen
lleberfüllnng nicht aufnehmen. Muf den Rettungs-
wachen waren vom Donnerstag bis zum Fre'tag
Bormittag 125 verletzte Zivilisten. unter 'hnen 25
Fraleen und 3 Kinder, auf den Unfallstationcn 14»

darunter ein Kind, eingeliefert worden. Die Ge»
samtzahl dex Tote» und Bcrwuirdcten geht in die
Hunderte. An eiirzelnen Punkten HSuften sich
die Opfcr. So folle,» nach einer amtlichen Angabe
in der kleinen Schützenstrasie 40 b:s 50 Leichen ge-
legen haben.

Dem „Verl, Lokalanz." zufolge ift die Zahl der
Toten auf ungefähr 500 Vis 00«, die der Ber.
wundeten auf weit übcr 1000 zu schätzen. Die Ber-
luste dex Regierungstruppen soklen sehr erheblich
sein. Es sei hervorzvhehen, datz -ie Aufständifchen
mit den in ihre Hände gefallenen Regierungssolda,
tenmehrfach hestialisch umgegangen
sein sollen, wobei siefiebuchstäblichin Stücke
rissen.

Spannung in Leipzig

::: Leipzig. 8. März. (Prioattel.) Die Strcik-
lags iii Loipzig hat fich noch -vorstärkt. Es herrscht
hiex oine nervöse Svannung. Die st e ken-
dL.n Arbe'iter, bie stark mit soartakistischeu Eleineu
ten d-urchfeht find, d-rohen etw« anin«rschi.erenden
Nosioouirgstruopen mit Waffengewalt zu
bogegnen. Man erwartet für Sonntag Kämvfe
in d-er Stadt. Iogllcher Postverkehr von nnd
nach Lewzi-g stockt. Nur dca Fernsprccher ist in Be-
trteb.

Die bayrische Krisis

Mllnchen. 8. MLrz In dcr gestMsen Srtzw'g
des RateVongvesses erstatteten d'e ÄtttiLlieder der
Konlmission. die nrit den soAa'ldomaiv.Ai-schen
Laud.agsab-g. in Einigungs-Verhand-
karngen oirvgetreten wlrren. ihnni Bericht. Zur
LMung der pc, itiilschsn Krise ch.ibe nian sich a-uf
folgende Pnnkte geernist:

Sofortige E i n b er u f u n g des Landtass
zu einer Lurzen TüWnug. Vilduua etnes sozia-
listifchen Ministeriums d-urch die bei-den
so.lialdemokr«tischen Parteivn. Errichtnng eines
l«-nÄ- und volkswirischaftl-ichen Ministevimns und
sein-e Desetzung durch ümen Bauernbündler. Aner-
kennung des MiiM'eri'Nm-s durch den sewäNten
Landtag somiie Scl-astung einer Notvcrfassi>.mg.
U-ebertragung weitg-chen!der Vollnvack-ton durch den
Qandt-cvg au-f das Acin sterliim Mr Lsit-ung dsr R>'-
gierungsgeschäfte. Die gesetzgebende und voll-
zvohende Gowa.lt lLegt wäbrend dor Zeit des Pro-
vihoriums allein in den f-änLvn des Milvistcvilums.
Ie ein Vertreter Ler Arbeiter.. Soldaten- und
Vauernräte kann nckt bercilt-ender Strmm« cm den
Sitzungen des Ministeri>"ims teilnebmen. Sofor-
öiae Schasfun« dines frswilligen Volkshee-
res ams gowerkfchaftkitch orgmMerten Arbeitern
nnd fofort'iLe Auflösung des stebenden Heeres.
Den Räten steht strner dns Recht zu, beim Land-
taae und bet der Regicrllmg Beschwerdon. Ein-
gaben und Gef-etzentwürfe einMreiäion und jeweils
durch ibre Be-cMstra-gten oerlreten zu kassen. Dm
neuM-wählten Näten stzcht eine Berufung sogen
die Beschlüfie des Landtag>,'s am die VolksgÄamt-
He-'Ä zu. (Referendum). Die Nouwablen der Räte
smd im ganzen Lande nack dcur Grun-lMtze der
Verbältnisroabl baldmöglichst an.viordnen. Die
Rechte der Näte find durch ein besonderes Gesetz
rlmsehend festzulogon. Am Saimstag wird der
Kongresi in die Erörterung des Kommisfionsibe-
richt-os eintreten. Der Kongretz na-bm ferner ernen
Antr-ag Süfiheiin auf sofortige Freilal-
sung der verbasteton Goifeln an. soweit nicht
nachweisbave Verdachtsgründe vorliegen.

Riga zurückerobert

Haag. 7. Mävz. Aus Lonldon rvild berichtet: Lout
Daily Düail ist in London der B-ericht oingogianken,
datz die deutschen Truvven in den OstseÄMem den
BclöschciVisten eins schwere Nicd-erla-ge beigebracht
haben und Rrga, zurückeroberten.

)( Bafel. 8. März. (Prwattel.) Die Bolsche-
wistcn in Nubland beschlosieu die Elnberufung
ihrcr EesinMlnssgenossen in aken Ländern zn einer
internationalen Konferenz. um auf
diese Meise die allgemeine Nevolntion zu beschlen-
nigen wnd den auf den Kapitalismus ausgebauten
Völkerbund zn vereiteln.

Ttrabburg, 8. März. (Indirelte Meldung.)
Der Mltiiiirbefehlshabcr hat die Berhängnng des
Belagerungszustandes über das füd-
licheElsak mch dao Induftriegebiet von
diühlhausen bekannt gegeben.

Mannheim, 8. März. Nach amtlicher Mlttei-
lung ift die Nuhe und Sicherheit in der
Stadt vollkommen wleder hergcstellt.

Emden, 8. März. Hler traf der französische
Hilfskreuzer „Achilette" zur Beüchtigung der
hier liegenden deutschen Handelsschiffe ein.

Esfen, 8. März. Die Belegschaft der Zeche Hugo
Vuer fuhr gestern wieder vollzählig ein. Neu in
den Ausstand trat die Belegschaft der Zeche Loth-
ringen Lei Bochum. Insgesamt beläuft sich die
Zahl der Stretkenden bei der heutigen Frühschicht
auf 12 600 Mann.

Beuthen, 8. März. Der B e r g a rb e it e r -
ausstand hat heute weitere Ausdehnung
erfahren. Jnsgesamt streiken 15 Gruben.

* FLrst Lichnowsky, der frühere Botschafter in
London, ift zum Oberpräfidenten der Pro-
vinz Schlefien ernannt worden.

* Ans der Wetterhahn.Stiftung an der Uni-
versität F r e i L ur g zur Forderung naturgefchicht-
licher und medizinifcher tztudicn crhielten Sti
pendien ein Privatdozent 2000 Mk.. ein Realleh-
rer 300 Mk. und drei Studierende je 200 oder 300
Mark.

Lörrach, 7. März. In der Nacht zum Donners-
tag tam es hier nach einer Verstrmmlung über die
Frage der Ernährungsverhältnisse zu Unruhen,
in deren Verlauf auf den Bürgermeister Dr. G u-
gelmeier geschossen wurde. Er wurde nicht
uerletzt. Ein Schutzmann erhielt einen Messer-
stich. De* Täter ist unerkannt entkommen.

Oos (Baden-Vaden). 7. März. Der 25jährige
Dienstknecht Theodor Schnepf kam in das R i
dcrwcrk der hiesigen Mühle und wurde getölet.

Aus dem Leserkrei?e

(Für die Auslasiunae« unter diefer Ueberichrist
trägt die Schriftle'tung nur die prebaesetzliche
Verantwortung. — Dte Zuschriften müssen de:
Schriftleitung gegenübsr mit dem vollen Name„
des Einsendsrs versehcn sein. Auf Wunsch wird
der Name verschwiearn).

Mit Bezkl, am-f das Eingesanb »Postdienst-
stunden" in der Numiimer 50 vom 2Z. Fiebr.ua:
ersucht UN6 das Postaint mn Aiufnahme sÄ-saider
Erwideruna:

In ber Mit'aMstumde von 12—1 Uhr str-det am
Hauptmvrken/ckiEer iSchrlter 121 dtiie llelerrabe
cvn dem ablöseii'iben Voamten statt. Wöhr-end dc:
Uebercvalbe ist der Schalter 12 geschlossen. es wer-
den aiber in dtz:ftr Zoit an dem neb-enan sehepeinon
SHalter 10 Freimarken anch in grös^rcn Nlengen
als 3 Mark verkauft. Mmi kann allv Es d«in
5-aup^poftamt a'ich nnttrms zwischsn 12 u-nd 1 Uhr
fillr mehr als 3 Äkark Briesiivarken kavsen. Die
übex dem Schalter 10 aivgebrachte Inschrift: „P°>st-
mertzeichen bis zu 3 Mark im sanzen" g,-lt somit
nicht für div Uebergabozeit von 12—1 Ubr Um
Zweifel künstig zu heben. ist ikber denr Scha^ter
10 ein entsprechender Hiimveis ansebracht worden.

Gerichtszertung

Heidelberger Strafkammer vom 7. März.

Der einzige Fall betraf die Ank^wse g>men
Landwirt Iose>f Albrecht Ebeleiite oon Eppe4-
heim, denen die Entwendung eines hölz- rnen
Pserdes in einem hiesigen SpielwarengeschLs: z-ur
Last gelegt wird. Der Ebamam, wurde wogen
D'^östahls i. R. mit 5 Monaten Gesängnis be-
ftraft. die Frau freigesprochen.

Landwirtschoft

* Badischer Gärtnertag. Am Samstalj und
Sonntag wurde in Offenburg die dtesiährige
Hauptversammlung des Vereins selbstän-
diger Gärtner Badens unter dem Vorsitze
des Herrn H e g er-Heidelberg abgehalten. Neben
den durch den Krieg bedingten wirtschaftltchen
Lebensfragen kamen insbesondere auch Standes-
fragen zur Dcsprechung Es wurde beschlosien^ auf
die Heranziehung eines tüchtigen gärtnenschen
Nachwuchses. sowie auf gründliche berufliche Aus-

^-ü^i^ndcre Sorgfalt zu verwenden. Per-
chiedcntlich wurden Klagen darühe« laut, dab die
Gartner rn Jragen der Bolksernährung nicht ge-
hort oder als ^achleute nicht berückstaftigt wur^
den. Daraus hatten fich grohe NachteKe zuin
Schaden der Vevolkerung ergeben. Nach Erstat-
tung des Iahresberichts (Sch erf f - Heidelbera)
und des Ka„enbenchts befchloh die Verfammlung
die Gründung einer Ein- und Verlaufsgsnosien-
fchaft felbständiger badifcher Gärtner. Der Ab-
stimmung voran gingen erläuternde Ausführun-
gen durch Verbandssekretcir Armbrufter-
)zarlsruhe. Die Haftfumme wurde auf Mk. 500,
die Eefchäftsanteils auf Mk. 300 festgefetzt, wovon
Mk. 150 sofort einzuzahlen sind. Die nach dem 15.
April eintretenden Mitglieder zahlen eine Ein-
trittsgebuhr von Mk. 10. Befchlossen wurde fer-
ner, fich der Zentralkasio des Genosienschastsver-
bandes mit 20 Eeschäftsanteilen zu Mk. 2000
anzuschliehen. Sitz der Genosienschaft tst Karls-
ruhe. Zum Vorstand wurden gewählt die Herren
Lö hmann-' ttlingen. Ba ll Gaggenau und
V r e h m - Karlsruhe. Der Aufsichtsrat befteht aus
12 Herren. Für die Abhaltung der nächsten
Hauptversammlung lagen Einladungen von Hei-
delborg und Baden Baden vor.

Mittel für die Rebfchädlingsbekümpfung.
Nach einer Mitteilung des Reichswirtschaftsamts
dars angenommen werden, datz die Verforgung der
badischen Winzer mit den zur Bekämpfung der
Rebschädlinge notwendigen Mitteln auch für die-
ses Jahr sichergestellt ist. Die Zuteilung des
Kupfervilriols wurde wieder von der Ab-
nabme einer bestimmten geringen Mengo Perozid
abhängig gemacht. Der Bezug der Bekämpfungs-
mittel erfolgt wiederum durch die landw. Organi-
sationen.

Handel und Berkehr

* Maschineirfabrik Gritzner A. G. Durlach. DiH

dsm Auhsickstsvat oorselsste Bilan-z auf 31. De-
zomber 1918 schliebt mit einem RLlNüewi>nn von
Mk 977 295.84 (i. V. Mk. 1 375 396.68) ohne De°
rückstästigung der iewetligen Borträse ab. Cs
stll L»er auf den 8. April d. Is. einAiibeMifondvnj
Generalversaimmliuing voraeschlagen werden. 15 v.
H. D i v ib-e n d-e wie i. V. zu verteil-en.

* Die Ausnaüen der Mannhe.mer Landelskam»
mer habon sich so geftei-gext. dak eine Erhöbung
dea Beiträge auf 1.26 Psg für 100 M. Handols-
kammersteuerkapital erforderstck seiovrden ist.

^ Badische Anistn- und Sodafabrir. Die <wtzer-
ordentliche EEralverftvmmlnns bestrtzte stch mit
der Genechmiguug zur Aufnabme einer Oblisa-
tionsanleihe von 50 000 000 M. Der Be-
trag. düout in evster Linie dem Musbcm dos Mm-
moniakwerkes Launa Loj Mersebura und de-r Er-
wevbung vo-n BraunkoUenLergwerk-M. Die An-
bsthe wird M 96.5 Pro»z. übernovn-men. M vor 7
Iak-ren nicht kündLar und oon da ab timercholLb 23
Icchren tilgbar. Dvne hypothekarifche SicherftÄ-
lung der AnlMe stndet iricht ftatt. Die Gereh-mÜ,
gung wurde von der Generaloerscmunbuns erteiM.

in S
stelle

Ahrends übertragen ist.

* Mannheimer Handelsberichle. Für die Ver-
arbeiter von Tabak gestaltet sich die Lage imi»
mer ungünstiger, weil die Bestände in alter Ware
immer mehr zusammenfchrumpsen. Deckblatt füi
Zigarrenzwecke war fehr knapp. Mit den jetzt zur
Verteilung kommenden neuen Sandgrumpen kön-
nen fich oie Verarbeiter elwaa über die grötzte
Derlegenheit hinwegsetzen. Von 1918er Tabake
ist nun fast alles an die Vergärerfirmen abgelie-
fert. RLppen waren fortdauernd greifbar. — Fort-
gesetzte Lebhaftigkeit bei steigenoen Preisen wai
das Merkmal am Weinmarkt. Jn Rheiw
hesien wurde 1918er Wein zu Mk 4500—6000, in
Nierstein und Oppenheim sogar bis zu Mk. 8000
die 1200 Liter gehandelt. In dor Rheinpfalz ftell-
ten sich die Preise für 1918er Gewächse auf etwa
Mk. 3000—7500 die 1000 Ltr. — Durch die Verg-
arbeiterunruhen wurde die Kohlenproduk-
tion an der Ruhr auf fehr unsichere GrundlagS
gestellt. Die Ankünfte am Oberrheine waren sehr
beschränkt, eine ordnungsmätzige Bedienung der
Abnehmer daher unmöglich. In der Hauptfache
wurde der Bedarf mit Koks, besonders Grobkoks,
gedeckt.

Ä"g->ö-


Neues aus aller Welt

„W«r hat Die schönstc« Bein« in Berlin"

Nichts kann sckamlose Anreiherei gewisser
Berliner Tanzvergnügenveranstalter mehr kenn-
zeichnen. als die Ausfchreibung einer derartigen
Pristskonlurrenz. Gottlob weroen die Herrschaf-
ten die Frage wohl vertagen müssen. denn die
Veranstalrung ist vlötzlich obdachlos gcworden.
Dem tüchtigen „Manager" ift nämlich von den
Besitzern des Marmorfaales, der Rcstaurations-
gefelljchaft Zoologtfcher Earten, der Vertrag ge-
kündigt worden in einem Schreibon, worin dem
Herrn u. a. folgendes gesagt wird:

„Wir sehen zu unferem Schrecken an verschiede-
nen Bauzäunen Plakate von Ihnen kleben. in den
Sie einen Kaviar-Mäuschen-Ball in
unserem Marmorsaale ankündigen, mit der Ueber-
fchrift: „Wer hat die schönsten Bein.e
von Berlin?", und in dem Plakat eine Pra-
miierung der Damen mit den jchänsten Beinen
ankündigen. — Wir müsien es uns auf das
entschiedenste verbitten, dah unser Eta-
blisiement nnt einer derartigen Reklame, für die
wii uns aus Höflichkeit gegcn Sie den uns dafur
richtig erscheinenden Ausvruck ersparen wollen, in
Verbindung gebracht wird. Wir ziohen infolge-
dessen unferen Vertrag vom 8. Februar d. Z-, mit
dem wir Ihnen den Marmorsaal zur Abhaltung
einer Ballfeftlichkeit zur Berfügung stellten. hier-
durch zurück. Wir ersuchen Sie serner. sofort das
Entfernen der Plakate von den Änschalgsäulen zu
veranlassen und eine fernere Plakatierung dicses
Textes, in Verbindung mit unserem Namen bezw.
dem Marmorfaal am Zoo, zu unterlasien." .

Wenn alle Besitzer groher Festsäle in Berlin
stch so energtsch gegen scham- und würdelose Aus-
Leutung der Berlin verseuchenden Vergnügungs-
sucht wenden würden. so dürite das erh'Plich zur
.noralischen Reinigung der Verliner Lnft beitra-
gcn.

'!> Bon Lettow-Vorbecks Hsldenschaar. Der frü-
herc mrtvonalliberale Reick^tagsaibgoorbibeite für
don 7. hannowerschen Wahlkreis. Stabsarzt Dr.
! Wilhelm A r m t n g. der Chefvrzt ber Helldon-
schaar dea Gener^is^ o ift ln«»ben

nach über vierjöbEr Irrftchrt wvebar uach Han-
irover woblbiHalten zurückgekehrt. Der Stalbsarzt,
ber n«ch sein«m Auslchoiden aus bem Aiisttär-
diensle — er bcckör e von 1892 bis 1806 -als Assi-
stenzarzt der Schutztruppe für Doutsch-
Ostafrik« an — als praktischer Arzt i-n Hannovcr
lebte. befa>nd sich bej Kriegsausbr'uch a„r Kili -
mandscharo zwccks Vorbereituiiis einer Schutz-
hjitte ftir ben Dsutlfch-Oftafrikanischen Alponverein.
Als al ur Afv'cLaner Ubernialnn er sofort däe Lei-
tunn des LaMretts b:r Schitztruppe für Deutsch-
Ostafvcka uich unter der Mivu'Nc, bes Gonerals
Lettorv-Vorbeck hat er über dret Zahr« an den
f-olbsn-kämpfen der .Echii-tztruppe teilüenommen.
Als Geu-eval v. Lottow-Voabeck cms vortumosischcs
Esbiet ii-bortrat. nvutzte Dr. Arnvms. dor sEt
schu-or an Fiober und Dysenterie erkrcmkt war. M-
rückb>leiben und blieb lange verschollen. Er wurde
vo-n ben Englänbern zunächsst n-ach Ostindien. baun
uach Mmw on überführt unb trat vor omison Mo-
naton bie Rückreise nach England an. wo er mm
über Kopenhagen und WarnemüiidH miobea in
'so'me Vaterstabt H-cmnvver Mrücküerehrt ist.

^ Ein Tänzerstre k. Folvenbos Grnüeswnibt ftm-
det sich tn eiiiiom säck)sischieii Blatt: „Tsie Zusend
von Gro-hbuibva'U und Umgoaenb sieht sich veran-
lastt. gegen dte htoftLe MustkLivell-e Stelliung zu
nehmen. Es war einstiimuia besüMfen worden,
für Tanzmcrrken rvbckber Akkordsätz« eiiiMftihren.
wie es vor dem Kri-oge dsr Fall war. doch tzollten
die Sätze den heutigen Berlzältnision scvnz und
voll anaepaht werbe-n. Dcr Be'äV.ust l-amtete: bei 6
Mcmn 3,50 M.. bej 8 Mann 4.50 M. Daraus rvill
aber bie Leitung dex Kapollo niclst eingehe.n, son-
dern bie Iu-gend nrit Vurzon 10 Pfennig-Toiuron
(zweimal um den Saal) Esivuton. Der fetzige
Verdionst ber Kapelle. bis 700 M. pro Abond, ift
lM-arsträubenid. Warum bat ex m>it soin-er Kapelle
um 3 Nhr dem Saal verlasien? Dte ZniMiib 'bliS'.bt
arif ihrem StMibpunkt. und wonn b'-e Kapelle u"i-
seren B-eschluh nickst anerkennt. lasion wix ntcht
inehr spielon. bozw. wir tanzen n i cht mehr.
Es Mt sa auch Orchestrions. T'ie Zugond von
Batutzen-La-nd b tton wir. uns zu 'Mt-.rftütz«n. Die
IiiGend von Cro,sMi!br«iu- — D'eses „Elnsesanbt"
k-au-n a<s ZQötbukii'mont se-inen Würt behalten. Die
sachsrchrn Dorfmusiker. bie zu 6 obe-r 8 Mann am
Abond 700 Akark verdienen. können stch ruhig ne-
tzan be-n ^eben lasien. D,ie

Sehnsiivcht der „GwhbuLrauer Iugenib" ivach bil-
liger Tanzmuljik wird vtelle>cht balb sestillt
wevbon. An ber Evenze stz.Pt der Tscheche. der
w-ird chr schliehl?ch ganz umsonst Min Tcmze
aufspielen. das Bergnügen kostet höchftens das
Laben.

* Die Leiche im Koffer. Die Eenfer Polizei
entdeclte in einem Koffer die Leiche bes Dres-
dener Millionärs Paul Eerstetter, der im
Hotel Beau-Rivage gewohnt hat. - Er wurde am
6. Februar von einem gewtsien Marcel Herck-
mann mittels eines Revolvers getötet. Es fehlt
ein Betrag von 20 000 Franken. Die Polizei ist
dem Naubmörder auf der Spur.

* Der Kricgsausgang und die Vibel. Berschie-
bclntl'ich rvi'Ld ciuf ftilseiude ei'.genartzlae U-oberein-
stiawniiung hE«vielen: Der Waffenstillstand
wurbe mn 11 Uhr des 11- Tages bes 11. Monats
geschlvisi'on. Nimimt man mm bte Bibol zur Hand
uiiid fchlägt bas 11. Kapileil des n. Bi>ck>es dor Bi-
bol — os ist 1. Könige 11. Vers amf. lo stest
man, inbem nvan bie Sielle auf den Reichspräst-
boiUon Ebert als lst-achfrLg-er rn bor Machtfiille
Kaiser Wickholins deutet: „Daraücf sprach der
Herr zu Salomo: Wsil solcheg bsi dir Msch.'he-.i
ift. und bast meinon Bnnd imd moine Gebote nicht
Mchacktsn. die ich dir sageiben ihabe. so will ich aarch
das Künigreich von Lir rachen unb bomvein Knech-e
sobon."

* Eine nene Krankheit. Aus Bubapoft mirb se-
imilbet: Prof. Dr- K«rck Sngel hat i>n dor
Zondrssik-Kl>rnik eine wue KvanLbeit entdeckt. bie
aus einem mit boftigen Unterleibsschmer-
zen vorbundenvii krmnpsihaften Schlucken be-
steht. D'w Krankhc'ict baawrt inei-stons dr-ei tz.s vier
Dage; chbex es ist auch schon oin Fall vorsekoiminiien.
wo ber Patcont -olf Tage a.i der ne-uon KrmMceil
litt. So-nft ist dieso KnmkhoU lvarmlvs unb die
Genesung ist brsher in allen Fällen einMtreten.
Die eigentliche Ursnche tft noch nicht bekannt; aber
es ist festgestellt. dast os kein hrstz-rffches Sy.mptom
ist. Die Kranken iverden niit Beruh-i-g.lngs'miltelii.
wie z. B. mit Mvrplftmn. biabandelt.

* Die LuftpoftocrbiudRNg Beilin—Hamburg ift

am Samstag zum erften mal «ufgeno.minen wo>--
den. EiN ApMrat fleg um 1.15 mit Zoltnugen
uach Hamburg ab. Die neue LnftvoftverbinLnuna
soll ftändig beibehalten wcrden. r -, sollsu o:-tz
o-.if »'eler S re^le täMich i - e tlnt'eii.

Zn der Gegenrtchtung finden ebenfalls »wei Fkugoi
täglich statt, sodah evne geregelte schnelle PoLtver-
bliiduiig zwischen Verlbn unb Haiirburg geschaffei»
wird, d-ie um so wertvoller ist. als schon seit eini-
ger Zeit ber letzte Sck>n«llMg auf der Strecke Ber-
lin—Ha.niiburg wese-n Lokonwiivinangel cüussefal-
len ist und bcchor die sefamte Poft burch biv Per«
sonen,Me Lesördert wevben muhte.

Der Raubmörder Renno. ber im HLchstvr
Brauhaus vinen Zlrbotter im Schlaff erinordet
rnd bsvaubt hatte unb vom Wi^sbadener Schwur-
gsricht Aim Tode verur eilt wo-rden war. Murbs
M lebenslängltchsin Zuchthaus begnadigt.

^ RUckkauf unserer Gefangenen. Frtdo Grelle,
Direktor des Stadttheaters in Zwickau i. S., erla^
in der „Magdeburgischen Zeituny" einen Aufruf
unsere Kriegsgefangenen dem Femde — abzukaw
fcn. Er will sclbst mtt der Sammlung von Geld-
mitteln den Anfang machen, 10 000 Mk. geben und
hofft, innerhalb von 4 Wochen 100 000 Menfchen
im deutschen Neiche zu finden. die zu gleichem be-
reit wären. Mit einer Milttarde Mark hofft er
fein Ziel zu erreichen.

* Der englifche Ehrenkaoalier bei Kaifer Karl
in Eckartsau, Coloncl S1 uart, tst vom englischen
König felbst hierzu Lestimmt worden. Als jungst
eine italienifche Kommiffion in Eckarts-
au erfchien. um Bilder aus kaiferlichem Privat-
besitz für Ztatten zu entnehmen, verhinderte dies
dcr englifche Ehrenkavalier mit der Frage. feit
wann die Entente Privatbefttz requtriere.
Die Ztaliener zogen baraufhin unoerrichtetex
Dinge ab.

Tvost im Leid. Lubwis Fre'rl>err v. Lerchenfelb
Major i^-r Merve. im 1. Ba'ier. M. Reg., nröf.
lentlicht rn d-er „B.mer. Staatsitg." den Hc-lbeirtoli
seiu-es 23iähcigi>'u Sohnes Leutnant Ma^ Frvr. o
Le-rch-mfeld. dcr aus dom Nückma sth ' on stlgcr,
Bolschawisten siboffallen imd ermordct w--rde. - ^
Todesan-e'-ge schliebt mrt

ten: „Mft V'-gecsteruno bat er N^^limL

s-kamVst ^ l l il>"> dt.

jatzt zmii Ovfc^ nei
Ni'sfkehr erloait btt«b.
 
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