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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 51 - 76 (1. März 1919 - 31. März 1919)
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<Lei:c 2

HcidesberjM- Ze'iiung

eiue-n g-erech-tcn Frn'd>,'tt der Beiftäiidignng und drr
VcrMinliig ne.ch dcn Griundsat;cii Wilsous. Eolltc
ks i-uiics Tascs cndgliiiiig itnr wcrdeu. doü ixis
:oi-sL)c. von keincin fnirken Sozinl.sinus gezügclte
TrctLen dc-s L n t e n t e s o s i n H s m u s auch die
ieule tzossnung aui cinrn cchrlichen Fr>«den zerschla-
gen l>at, dann werden w.r von eiuer neuen Tat-
sachc stcdcn, di-e zwar unsc^ Uclberzrugung nicht
k,.der.n, wolil adcr unscre taktischen Entichlüsse
bcejnflusscn kann,"

iZc'insprecher Nr. 82 und 183

das sich am 1. Äpril d. Is. im ^

hrsam von Wirten oder V'.erhand-

llm dsn Frieden

ist trotz seiner schwierigen Lags einfach: Eegen
jeden Diltatfriedcnl Als LUlstern muh
den deurichen Delegierien das Wllsonsch
P r o g r a ni m dienen, ferner die ihnen mitge-
gclicnen genauen 2 >i st r u c t i o n e n. SoUrc üle
Enrente Forderungen stelleu. die über die unieren
Teicgiericn gcgcdcnen Anweisungen hinausgehen,
jo u-crden dic Telegiertcn diese zur Kennrnis
iiehmen und an das Kabinett weiterleiren, das
dann seine Entjcheiüung entsprechend unjeren wirt-
schasttlchen, iiauonaten unü potttischen Bevurs-
u>ijen und dcr Wurde des deutschen Volkes treffen
wird. Aus dicser Grundlage lagt sich bereils retzt
fagen, dag jelb,lveritciiidtlch für uns alle Foroe-
rungen auf Ablrctung des Saarreviers, von
Danzig usw.. die in dcr feindlichen Presse ge-
Lrocht wurden,, u'n a n n e h m b a r sind. Man
wird oon der jetzigen Rcgierung erwarten. dah ihre
Nachgiebigreit gegenüber den feindlichen Forde-
rungen begrenzt ist, uiid zwar sowohl mit Rück-
stcht auf Deulschlands wirtschaftliche Existenzmög-
lrchleit als aiuh auf das Friedcnsziel. zu dem sie
sich bekannt hat und mit dem die Abrüstung und
dcr Bölterbund untrennbar zusanimenhängt.

Der Korrcspondcnt des ..Temps" hattc in Wei-
mar eine Unterredung mit dein Neichsminister
David. dor auf die Frage. ob Deutschland in d n
14 Punklen Wilsons unnachgiebig fein
werde, antwortete: Keine deutfche Negierung
mrrd es unternehmen. das politische und wirt-
f-.haftliche TodesurtcU Deutschlands zu unterzeich-
nen. Das Eleiche wird der Fall sein. wenn die
Bcdingungen eine langfame Erdrosseluno der
Krafte des Landes vorbereiten sollen.

Fiuine um jeden Prciö!

Psris. 22. März. Die italienilche Ab-
ordnung beschlog einstimmig, von der Fried^nskon-
serenz z u r u ck z u t r e t e n. falls Fiume Jta-
llen nicht gleichzeitig mit dcm Friedens-
fchluß zugewiesen werden sollte.

Danzig uud die Poien

Mie richtis di« Eeiahr «in«r Landungvol-
nifcher Truvvcn in Dansig iür di« Ruhe
und Ordnung in unso en Ostvrooinsen e'mgsschätzt
worden lsi. borovifen die sachlvetä>en an die Leustche
Waffenstillstanlds- Konrmission gerichp?1en Tele-
gramme, in denen eine lisfgsdsnd'e Ervegimg uird
Enirüstimg roeilester VolksEccife L'iiber die volnifchen
Aüachtsel-üste -wm Musdruck kommt.

Die London«r Morning Post be-richtet aus Par's,
dah die Anordnung für die Lanidung polm>fch?n En-
tentetrMwen in Dan-ig vorläufig -urückge-.
nommen wuvde. Die amerikanifch.-n Korrelfnon-
dcnten eMLiren, dah Amerika u-nL> Jtalien vhre Enä-
ifcheiidung über die Grenzbestimmung des
neu-en Polenretches gegen DeutschlanL von der Zu--
ftimmung Deutfchlands aLhängig machen.

Amerika» und Jtaliens Stcllung.

Die Morninsv-ost moldet crus Puris: D!e
Amerikanischs KorrÄlwudsnz ersährt. dast Ameri-
ka und Ital-ien i-hre Entchsidung über die
Erenzbestimmung des nouen polnwschen Reiches von
der Zustimmiu'ng D-eutjchlands abhängig
vi-achen.

Ein Bündnis m t der Entente
Warfchau. 23. März. De Kom.misfcon für aus-
wärtige Angolvgenheiten im Landtag hat einstim-
mig einen Anlrwg Mtf M chluf, oni«s Bündntsjes
mit der Entente cuiMnoniimen.

Millerand Statthalter in
Strajzburg

Paris, 22. März. Auf Vorschlag Clemenceaus
unterzeichne'te Potncare ein Dekret. durch das!
Mttteraud zum Eeneralkommifjar in!
Ctrahdurg ernannt wurde. Die Lrnenriung
Milleraiids findet im Palais Bourbon einstimmig
Annahme. Seine politischen Freunde und Geg-
ner anerkennen jeine bc>v.tderen Fuyig^euen
die Verwallung und Organijation von Etjah Loih-
ringen.

Also nicht der säbelrasseinde Jonnart. fondern
Millerand. Wie Ncillerand die Sache anfajjen
wird, bleibt adzuwarten. Lr hat sth immer als
ergener Kopf beiätigt. 1859 m Paris ecboren,
b-iätigte er fich als Rechtsa.nvalt und vald als
Abgeordneter. Obwohl bürgerl-ch. f-ilo^ er sich
ven Sozialisten an, entfprach al.r als 5iandcls-
m nister 1899 bis 1902 im Kaöinett Waldeck-
^cupeau ihren Erwartungen nicht und 7vurde
^ariei ausge,chl?jfe.i. l'-un hiclt
Lr and al^ 'WO in das Kal.iuett

.^n wurd?^» d«r öfsentlichen Arbeiten
^ 2ioo>mi,er 19^0 h?> der

d^r BÄiu!^^ herangewgen. Bo„ deson-
i rer ^eoeutung wurde seine Tniialeit

-ttrohen" Kabinert^P.'u-.-lire
^^2. wo " namrnüich nn die W "
derbelebung des Miliiarismus

ng ves Äiititartsmus durch Ne,,eini,8-
und Fördccuii'des

wcfens tatig war.

o.ug.

Die Gripp. in Iapan und Indien

Zürich, 23. März. Die „Zür. Nolkszeituna"
meldet aus Tokio: Zn Iapan wütet die Grip p e
gegenwärlig mil unerhorter Heftigleit
Es sollen bisher mchr als 8 Millionen Krank^
hcitsfälle oorge-ommen sein, von denen 55 000
einen iöllichen Ausgang nahmen. Londoner Blät
tern znfolge teilte der Sanitätskommissar der bri-
tischen Negteruug tn Z-iülen. Major White, mit,
dah in Zndien 6 M i l l i o n e n Menschen an
der Erivpe gestorben find. Die Pcst hat in
den vrrgangenen 22 Jahren ntcht die Hälfte die-
r" .l^Äalle erreicht. Die Sruche hat zwischen

->0 UNd 80 Br

«trifsen.

indil^-n Bevölkerung er-

* R» ch;schat,ministcr Golhein. NeichsminisrLr
Eothel» hat d.c Eczcoaste des Ncichsschatziniuiiurs
uberi.ommcn. Eeiucr Lc^-tung unterjlcht die Bcar-
bcituiig falliciider Ai-.gelejrciioeiten: l. dic Bcr-
mallu..o rcichseiLeilen Bc„tzcs; 2. hie sin^nzielle
Beaufjich.iauiig der mirtichasilichen Kriegs- u-nd
Fr>edeilsorgiiiiisat!i>iiett; 3. d.e Beschafjung von
Eittnahincn a>iis an-oeren Hi.ssauellen als aus
Zollen, Eteuvrn uiid Eeidühren und dre Bevwal-
kung dcr jich h.iratis er-gvvenden Bermögens-rvert«
dcs Reiches; 4. die Verrvertuna von Hoeves-.
Rvarine- uud soiistigen re.chseigenen Eütern

^ Der Sachucr,.u..dtgenrat fur die Kohlen-
bcwirtschaftung jetzt fich aus Arbeunehiuern, Ar-
beitgeb<r,i. Nertreiern h-.g Hcrndels unld Vertre-
tern der Vervoconck-crkretie zustmimen. Der Zu°
sammentritl des SachverstÄndigenvates wlrd bis
spälestens 14. April erfvtgen.

* Ncrlegung dcs iparraklstischen Zen'ralbüros.
Die Sportaknssül-rcr haben fich entschlossen. das
Zentralbüro des Spartcckus'bundes a-us BerU.n zu
verlegen. Sie wollen eine mitteldeutsche
Sl-adt da-m.t beglücken dafi sie dort ihren S-'tz
auf chstrsen. Niastg-ebead sür die-ien Cchrilt jind d>e
Erf-cci/rungen, die die Kommwnisten in.ii rlstem lctz-
ten»Aiifstand genmcht haben.

^ Bagcrn g.gvn d,e Reichsciscnbahnen. Nach
einer amtlichen Ntcldung der Korrespondenz Hoff-
mann hat die Nerchsregiernng vor einiger Z it
Berhandlungen mit einzelnen Vundesrcigerungeii
über die Frage der Uebersührung der deuts oen
Staatseisenbahnen in das Eigentum und den Be-
trieb des Neiches eingeleitct. Komme bis zu einem
gemtsten Termin eine Vereinbarung nicht zustande.
dann soll im Wege der Neichsgesctzgcbung die
Uebercignung sestgestellt werden. wobei die Feit-
setzung der Vcdingungen einem unparteiischen
Cctiiedsrichrer übertragen werden solle. Die ba-
yerische Negicrung hat daran sestgchalten.
dafi die Uebenragung der baycrischen Staats-
eiscnbahncn auf das Rcich zur Zcit aus finan-
ziellen und personellen Gründen ausgeschlos-
sen sei Auch tönne die Ueberlragnng der baye-
rijchen Staatseisenbahnen an das Rcich nur im
Wege des reinen V Nrags mit Bavern erfolgen.
der vom bayerischen Landtage geiiehiiiigt werden
müste.

* Keine Mückgobe deutsttzer Lokomotiven dvrch
Frankre ch Wic dte Po rtisch-Parl<oment«r schen
Nachr-ichten erfahren. -en -pricht bie durch die Pveste
gebembs Vkeldnns von ber Rückv.abe schcverer d-e-ut-
fcher D-Zusslokbmotiven durch Frankrench in kerncr
Worse den Tsttlrichen.

» Schleifuna der Parifer Festungswerke. D'e

flvanzvsilche Kwnmer naidn> die Vor -ase über die
Schlcisung der Pari'er Festungswerke an.

Badischs Politik

Die Neubildung der badischen
Negierung

Dto babifche Nalionalvsr'sammlung
mivd i-n Äö^er Woche bas EH-etz über dle Auseinam
dersotzung mit bem Erotzh. Haluise unü> d-ie s-weite Le-
sung des Verfastun.ksgrs-etzes erledigen. Dcrnn rvird
die Neubildu „ g d^r R-egrcrung erfolgen, wenn
bis >da>büni eine Einisung unter dsn P-art-ciien übcr
die Organilsation untd d e Verte.lung dcr Ministe-
rian ersic-lt ift. Ziwox wibK» noch lt. Vad. Beob.
ein E-cE-otz über d>'e Organrsaiion derMini-
sterien M -r Veratnng eeftellt werden. Nc-ben den
Nesto>rtnrinisteri-r>i!i werdkn in diost-r Sitzung ai'ch
die Slaatsräto, d'e M tgL'ed'er des Stcvcrtsminiftc-
riums nvit S-itz und Ctiinnre in di«sem Sinn, ge-
wählt wertz-en. tzbutzer dios-m Bevatunssssgenstiän-
dsn w'ntd dio bad. Natislba,lversammlung m dvr al
lernäcüsbin Zeit da« E-rrteignunLSgesetz und das -Ee-
setz über die A^rbl d-er B-Uwksrüte usw. -u srlcd'gei'
haben. Ferner fkchen dann noch für die konnnei'de
Zc.it mrgeffäbr 25 ZntervMationen -ur Baratuns.
Auch rahlreichs Petitionen fmd noch uuerledigt.

Der Schuh MannheimS

Dem Neichswehrminister Noske ift nachstehen-
des Schreiben des badischen Ministerprä-
jidenten zugegangen:

Ew. Hochwohlgeborerr erwiesen durch die Zur-
verfügungstellung von Truppen zur Wiederherstel-
lung der Ordnung in Man.nheim dem badi-
schen Lande einen arohen'Dienst. Nur auf
die Mitwirlung dieser Truppen. deren ladel-
lose Haltung ich mit Freuden anerkenne. stt
es zuruckzuführen, datz der Einmarsch des badi-
schen Freiwilligenbataillons in
Mannheim sich reibungslos vollziehen konnte. Na-
mens des badtscheu Eesamtmtnisteriums beehre
ich mich. Ew. Hochwohlgeboren zu bitten. den ver-
bindlichsten Dank für die schnelle «nd tatkräftige
Hilfe entgegennehmen zu wollen

» Das ALfiud-ungSLSseh. Dsr Verfafsungs.
ausschutz bescmn in dcr versangen-ei» Woche m't
der Bevcrtung des Eesetzentwurfs üb«r di« ftnanzielle
AnseimnldociseHnng mtt dom E-rotzh. Hause. Zum
Berichtevstatter wnr^e Mg. Dr. Elockner (Dem.)
bestlmmt. Jn der allgemeiinen Ausspivche über d«n
Ecisetzcinitwurf w",rde im allgemsMen d'-e Mpiud:mg
iür den Grotzherz.sg in K-ähs -von 6 Millvn-m selbil-
ligt. Daae-gc-n wurde v-m mschreren Redn-ern dss
Zentrums und dsr SoziLrlidomokMt'« idii« Droinnill o
»«n-Aibfindu-n« für don PrüiBen Mar -als su hoch
bczeichnet. Ein Zentunmrrcdner evklärte. nach Lase
der Din« sei'n 2 Mllioncn genügei d gewsseu; man
hätte übkTr-baiwt vielk'cht best-er geton, die Perfon
des Prin^en Ndrr Mrnr aus dein Eosetz wegzul-asten.
Ein Resi-er:in««iw'it» ter entgegnete davau-f, PrinS
M«r hciibo eincn Ansp-uch diaranf, fiir feine bishe-
rigen Arcinagr-wberüse abc>efunL>en su wevden. Von
deiiwkoLtisthei: S-s.te wurdc oc-gen dbo Anforderniig
sür den Prinren Mar in Höbe von 3 Mllionen
inchts eingewenld. t Dbe Bevatzungen wmdcn adge
brochAr. da ne ^ M^i^lunsen mit dein Prinyen
M>ar über die Höbe der Abstndung eingcleitet wer-
den sollen.

* Das JnkrafLtrcten dcg „euen Bierstcuerge-
sctzes. Da am 1. April 1919 das neue Gesetz über
die Biersteuec rom ü. Oktober 1918 in Kraft tritt,

i io ift für ^ier,

i Bcsitz oder Eewahrsam von Wirt
lcrn bcsindet, eine k>rejchssteucr zu e.'itrickncn. Dies
beträgt sür Einfachbier 3.85 Mk.. sür BollLici 7.70
Mark und für Etarlbicr 11.50 Nik. sür dus Helto
litcr. Viervorräte (einschlictzlich des untcrwegs
besindlichcn Vicres) von nicht mchr als 2 Heiio-
liter sind von dcr Nachsteuer besreit Wirtc und
Vicrhändlcr müsten die am 1. April 1919 in ihrem
Vesitz befindlichen nachsteuerpflichtigen Lorräte an
Bier bis zum 10. April 1919 bei der zusländigen
Dezirkssteue'rstelle anmelden. — Das Finanzmini
sterium hat bestimmt, datz bis auf weiterco Bier
mit einem Srammwürzcgehalt von weniger al-
3 v. H. als Einsachbier. solches mit einem Stamm
würzegehalt oon mehr als -15 und weniger als
9 v. H. als Vollbier anzusehen ist.

Aus Ba^en

Elne Kundzebung badischer
Hündelskamrnern

Es geht uns folgende Kundgebung zu:

Ja <rebereuisnmmung nnl den Kunogebunger.
der ^eicysngierung uno oer Baoijchen u>üti.sregie
rung eryeben die in Nlannyciin ver>a,n,nene..
Berrreter ber an der R y e i n > ch i s s a y r t be
teingren badrjchen H a n d e l s l a m m e r n u.
der ischifsahrtsgeieuschaiten cnliniieoeniren Ern
i p r u cy gegen jeoen B e r I u ch der Los-
trennung t r n l s r h c i n i s g> c r Landes-
teite und gegen jede etwa destchende Ab,icht der
Feinde, jich uver den Fciedeiisichtui; hinaus auj
nnrsryeini>chem Gebiet fesrzujctzen oder den freien
wiriiu-aiNuy.ir Ber^eyr zw.?chen den beiden Nyer.u
ufern zu beerntrachngcn.

Dre durch die Au-^iuhrung des Waffenstillstan-
des gejchaisenen Beryatlni>,e. üie zu emer Abi-Hnu-
rung oes tinren Nhcriiuiers und auch wichtiger
Liene des rechten von dcm übrigen Deutschtano
gesührt haben, sind für das deuljche Wrnüyast^
reben unerlragtich und tajjen sich durch die Grund
sätze, aus denen der Waiienjtillstandsoertrag be-
ruyt. in keiner Weise rechtsertigen. Diese Ver-
hattniste drohen dem denljcyen Wirtschaststeben
unwicoerbrrngnche Nachterle zuzusüaen.

Die Vcsetzung des Kehler Drückenkop-
fes wird ats eine durch nichts gerechtfertige Harte
und schwcre Schadiguiig der Jnteresten des badi-
schen Landes empfunden. Es mutz eine alsbal-
dige Beseitigung dieser Zustände. die sich reines-
falls uber üen Abschlutz des Prätiminarfrieoens
hinaus erstrecken dürsen mit allem Nackdruck ge-
fordert werden.

Fur Etsatz-Lothringen. dess.'n wirt-
schasttiche Veziehungen mit Baden als Nachbar-
land eng verknüpst sind. mutz geiordert werden,
datz es, entsprecheiio den von dem Eegner sclbst
aufgestellten Erundsätzen, aus cigencm Entschtutz
uber sem Schicksal zu bestimmen hat. Für den
Rhern als eine der wichtiqsten Lebensadern des
deutschen Verkehrs mutz gesordert w/.den, datz der
durch Staatsverträge gewährleiitete freie
Schiffahrtsverkehr ausrecht erhal-
ten bleibt, an dem auch die Schmciz und die Nie-
derlande in gleicher Weise tnteresfiert sind. Ein
Friedensvorschlag, der diesen Grundfiitzcn wider-
Gricht. mutz auf das entschiedenste abgelehnt wer-
den

* Nohrbach, 24. März. D-r Bilbiingsavvschntz
des sozürldcmokrLitifchen Vereins Rohrbach veran-
staltet heute aib-eniL haltz 7 Uhr rm Heide bcvger
Staidtthca er. lerne dritre VvlksvorsüZlnng tzür die
Ärbeiterschaft Rohr-achs. Es golangt Mi Aus-
führung Schillers „Wi^khelm Tell".

Äiannheim, 23. März. Jn der Frage dec
Fertigsteüung des V a h n p r o j e k t s Mann-
heim-Schriesheim sanb gestern in Laden-
burg und Schriesheim Tagsahrt sur die Baube-
hörde, die Regrerung und die in Betracht kommen-
den Eemeinedevertreter statt. wobei wichtige Bc-
schlüsse zur baldigen Inangrijsnayme der sur alle
Teile wrchtrgen etektrljchen Bahn gefatzt wurden.
Dagegen wurde die Linie ltnls des Neckars als
noch nicht baureif erllärt. Mit dem Bau der
Bayn nach Schrresheim soll sofort begonnen roer-
den. Tie Materralien lagern schon in Schrres
heim. Tas Eelcinde ist jchon angekauft uno die
Lrnienführung erfotgt, wie oor dem Kricg fest-
gelegt.

Mannheim. 22. März. Ein Gcldfchmugg-
leq em ^aufmann aus Cchwäbisch-Gmünd,
wurde hrer verhaftet, in desten Besitz man drcr
Kisten voll Silbergeld (71 KUo). 122 goldene
Fingerringe, 18 silderne Broschen. 3 silberne Kob
Irers u. 3 srlberne Handtaschen fand. Der Schmugg-
ler wollte anscheinend diese Eegenstände ins Aus-
land schaffen.

Karlsruhe, 22. Mcirz. In der Eisenbahn-
hauptwerkstätte Karlsruüe wtrd in letzter
Zeit infolge der bek-annteu Ententeforderunzen
mit erhöhter Kraft gearbeitet. In der Schiniede
ist eine dritte Trbeitsschicht zur Einführung ge-
kommen, wodurch 300 Arbeitslosen Erroerbsmög-
lichkeit geboten wird. Auch beim Militär sind
durch den Volksrat Schmiede angefordert worden,
die, soweit cntbehrlich, zur Hauptwerkstätte beur-
laubt werden.

Pforzheirn. 22. März. Mit Nücksicht auf die
augenblicklich grotze Ansteckringsgefahr Leim Ee-
nritz des hl. Abendmahls. hat das hicsige Pfarr-
kollegium gestern etnmütig den Beschlutz gefatzt
und vrersür die Genehmigung der evang. Ktrchen-
behörde erhalten. bei den Konfirmationsfeiern
den Etnzelkelch einzusühren.

Schopfhrim. 21. März. In die alte evangelische
Kirche wurde in einer der-letzten Nächte ein E i n-
bruch oerübt und dabei Militärgut. hauptsächlich
Lederzeug, im Werte von 1200 Mk. entrvendet.
Das Lager wurde zwar bewacht. absr der Posten
war schrverhörig. Die Tüter wurden verhaftet.

Sport

* Nasensport. Vor einer ^hlreichen Fntzball-
gcmcin>be stieg aestern dgg fällig« Verbaudssvicl
zwischen V. f. B. Heidelberg uad Sand-
hosen - Mannheim. Dvs denkbar günstige
Wetter lietz ein schönes ofsenes Spie, äuskomauei,
De M-annschgft Sanldhofeiis. die ersi am letzien
Sonntag gegen den sührcndcn Rascusporl Nkaun-
hemir ein unenMedencs Ncsnltat herausholte
koirnte oestern nur einrn sehr knavpci, Sieg mit'
3:2 Toren erzwingen. V f. V. 5> idelberg zeiale
gestern hervorragendes Könnc,, „nd es ist unbc-
streitbar datz i>, thm cin ernsl-er Anwärler auf d s
Lrolaklasse ermüchst. Di« 2 .Nkanivch-ill de§ V i
B. si«ote urit 3:1. die 3. verlor nili >i:2 Toren.

llhr

Dn-

U»d

- Deur,cyc libcrnle Lolkspartci. A„- lm-i 1--»,.
abend 8 Uhr im ..Artushoj' statlsi-v,-np i
trag des Ecycimr..^ v. Schubert ..dcr ü o
munismus und Chr , stcn 1 u in" sc'i" h,er.
'--ichnials hingcwicseii.

v» Ein Sonalen.ibrnd si.idet hcnie adcnd 7
im Neuen Kollcgienh^tt- sig,,, pcr
nuen Lenc W c > ilcr - Pruch i.ülavierl
Lene Hcjje <Bx>l:'ic) gcrudcn wird.

r?ti>s der air tnit,ou,a>rn Ecm iiudc.
abend l-alv 8 U!>, ha-i Piarr.-r U k r u r-,,rcs-
burg in dcr Ht:!!«,rer,lkrickic e,nc,r Borlrag üdcr
«Altka.holizioiiiu-.'. in dcr Ecgeinvari/'.

" TheatcrkuUurverband. Am L ienstag abend
7 Ubr finoct in> Hohnaal 13. Alte Univcr„tat
ein Rezilalionsabcnd dcs Hcrrn Max Erün,
berg oom Maiinheimer Nalionalihcatcr über
.Jeremias" Drama von Stesan Zweig
,'tatt.

H Dcr Verei'n „Vadische Hrimat" vcranstallcte
am Samstag im Lokal des Kau-iinättttilsckzen Ver-
e:ns eincn Bortrags-abc d. Dr Eug«n Fehrle
gab an Hand von Lichtbi.dern ein« auschau-liche
Schilderung dcr O st e r g e b r ä-u ch e bcii den
Volkcm. Dcn Kampf i„ dcr Natur zivischen Win-
ter und Sommer skick-en die Meiüchrn d>>rch alt-
hergebrachle Suten und Eebräuche zu versiimbild-
lickx'n. Somincrlagszug. Feu-erzauber, Ostereier.
Pali»sonnlagsgebräuck>e, Ma>:-bä-um«. Myrtenzwekge
Iohannifener ha>ben sich b>:s wuf den hcutigon T-ag
in gewisscn Ecgend-en srhalten. Hauvtlebr-er Fritz
Frcy sprach in frischer bumorvoller Weis« ü-ber
volkstümliches a„s Handichuhsheim.
bedauerte die prosatsche Umbonennung altcr
Stratzennamen. gnb einige Pro-ben Handschuhs-e>i-
mer Drvleltes zum Besten. schjlderke Wejen und
Tceröeii der srüheren Bur-Lesellsch^sten u:.d
Spinnstuben und verroeil e zum Schl' tz fei-ucr,
Ausfiihrungeii bci dem Lindentanz zur Krrchweihe,
ein Eebrauch. den der dortige Turnverein wi-cder
zu erneuern gedenkt. Lebhaster Ben'äll bvkohnlo
die Ausiührungen beider Nedner.

Heidclbcrger Scho.chklnb. Zu der aus Sams-
tagabend im Hotcl Post iRoichspost) eindevusenen
Eeneralverjam-mlung butten sich etwa
20 Mitglicder und Schachsreunde eingefunden.
OLach e-ine>r Bcgrützung der Erschienenen gab Herr
Barber einen kurzen Ileberbltck über die Lage-
des Kliuibs. Es sind banach nur iroch sehr wcnige
der altcn Mitglieder rorhandcn. die den Krieg
überl-ebt habon. Die Frnanzlage des Klubs ist
jedoch gut. Auch Spiecke sind reichlich vorhernden,
da> das gLscvmte Cp-ielimatcrial dank den Bcmühun-
gen des Schachmeisters. A l a p i n. gelcgentlich der
Subhastation des alten Lvkals stir den Klub 6c-
re iet und in Vorrvahrttng genoMmen wurde. Nach
proMij-orischer Wi-oderroa1>l der a-moesendett a-ien
Vorstanvsnritglieder wurde befchbosien. in einer
auf Doniierstag amzttberaumenLen neuen Ver-
iammluttk, die Neuwahl des Vorstandes
oorzunehmon. Als Spielabendc wurden
Montag und Donnerstag i,m Klu-blokal. Hotel
Post. vorgesehen. u-oziu auch Schachsreunde hevz ich't
eingoladen sind. Ersteuilicherweise brackste gleich
der erste Abend eine ganze Reihe Neucvufnahmen.

° Die Badische Ecfangeneujürsorqr schreibi
uns: Wir haben uns schon vor Eintritt des
Waffenstiltstandes und feither fortwährend mit
dem Austausch des in amerikanifcher
Eefangenschaft befindlichen Sanitäts-
personals bemüht un dwir können heute mit-
teilen, das die Heimschajfung des d' - Sani-
tätspersonals nach der neuesten Information des
amerikanifchc-i Hauptquartiers. soweit es nicht
zur Pflege d»r kranlen Gefangenen nötig ist, jctzt
beschlosien und gegenwärtig in Vorbereitung ist.
Wir tonnen also hoffen. das in wenigen Wochen
auch die Sanitätsleute aus amertkanifcher Ee-
fangenschaft anlangen werden. Es fehlt nur noch
eine Sicherheit für das Sanitätsperfonal in
Frankreich.

* Lohnbewcgvng. Die hicsigon Frifeurge-
hilfen sind i>n omie Lohnb-erveguttg getreten und
haben ihre Forderungen der hiefigen Frissur-Jn-
nung un:er-br>eitet. Die Verbandlungen. d.e vo«
einigem Tagen mit dem Arbeitgeberverband zwecks
Negeliimg der Lohnfordcrungen statlfa -den sii.d
nach Nkitteil-ttng des Devbandes der Friseure er-
gebnislos verlaufen. ^sii den nächsten Tagen sol-
len rvieder Verhandlun-sen statti'iniden. «m rine
Eittjguttg herbeiziiiführen.

Vom Roten Krenz. Der am 21. d. M. geschlos-
senen F r a u e n a r b e i 1 s»st ä 11 e des Rotcn
Kreuzrs standen seit Kriegsbeginn bis zum Cchlutz
opferwillig Frau Eeh. Rat Eg. Meyer und Frau
Major Koehnhorn, sowie für eine Abteilung
Frau Hosrat Losjen vor, unterstützl anfangs von
-50 Damen, deren Zahl sich allmählich aus 59
Uchtete; zu de freiwilligen Krästen traten ctwa
20 gelöhnte hinzu. Die Stätte stellte im.ersten
Kriegsjahr 80 000 Stück Wäsche zur Lazarettaus-
statrung her; später wog das Flick- und Stopsge-
schüst oor, das unentgeltlich sür 15 (zuletzt noch 12)
Lazarette besorgt wurde und noch im 4. Kriegs-
jahr 30 500 Stück bewältigte. Das Rotc Kreuz
hat 67 456 Mk. 36 Pfg. an Betriebsausgaben ge-
leisict.

" Der Vollzug des Brerftcnergcfctzes. Das
Finanzministcrium hat bestimmt. datz bir auf
weiteres Bier mit einem Stammwürzegehalt von
weniger als 3 v. H. als Einfachbier nnd Bier m>1
cinem Stammwürzegehalt von mehr als 4,5 u»d
weniger als 8 v. H. als Vollbier im Sinne dcs
genannten Eesetzes gilt.

* Den 60. Eeburtstao feiert he-nte Handelslkb-
rer C. M. W e l d e. Er ist scit Iahren dcr erste
Norsitzende des Vcr-eins sür National-
stenoaraphie. Als Teilnehmer g„ jämllichci,
Wunderungen dcs hiesiven O d« u w a l d l l» b s
erhieU Hcrr Welde vor e-ittigen Tagen dir hirijür
gestistctc goldene Ehrennadel.

^ Diebstähle. Ans öinem Keller in der E»'?'
bergstratze wurden Früchte, Marmelade und
iin Gesaintwert von 300 Mk. gestohlen. —

Wirt in der Kettcngasse wurde 1 Paket inii
garclten im Wert von 100 ü-77i. entwcndet.

" Holzdiebe. Der VoUswehr gclang -s ^>n
Eütcrbahnhos eine Anzahl Perfonen dln.sien -i"
machen. die im Begrisf standc». dort e,it>ve»dctt
Brcttcr aus einem Wagen „ach Kirchhci-n nlüch-'"'
rcn. Euiige Tätcx entkamcii. trotzdcm Lie Lills
wchr stharfe Schiisse auf dic Flichcndc', nbgab.

" Polizeibericht. Berhaslet ii'uiden 1
wirt. 1 Hilfsi onteur und 1 Dö.l'-rmcislrr
Kirchheim wegen Diehsiadls. 2 ArbcUcr tt'egen
Vctl.-!.' dczw. Obdachlosiakcit. Aur-gc'.chriidr»

1 Ar^iier- und 1 Svldai. die iwn avswört^'
Bchörde -u'e.ks Nuhcsiörung versi-lgi wurden. Z"
Anzcjgc tomcii 7 Wirtc wcgcn llebcrtrclung

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Slahner. ^
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nira. 4. Fatob

Linzenz Becke
kimzniann, E
kchuhmann, L
Lörch Werlfül
Eemeinderat i

Polizcisiundc und 2 Eeschüjlsleute. die »or 9
geössr'.er hatten.

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