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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 77 - 100 (1. April 1919 - 30. April 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0579

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de?^- in .

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Nr. -iS

^elö.ttöeiger <Zeltuil>

Montug. oen 28. April 1919


Fernsprecyer

Aus Laüen

- Vtannheiin. 27. Avril. Di-e Angcstellten ves
Mnilnbeimcr (yastwirtegeiverbes wollen den 1.
Mai ebensalls ourch Avbeitsrrche begehen. sodas?
7n dtesem Taae die Wirtschaf:en aeschlossen blei-
>dun7^^ina'"-n-SAb-n mM-n, Ein -ndsiUtimr B-Muü miid »m

A.,«.« M-b,

„ens^^c. " ' ^ Eterer Kohlenzufuhr mms, die Gassperre

auch auf den Bornnttag -ausgedehnt webden. so
dah für Mannheim also nvr noch ei.ne sünsstün-
kiae Gaszuflchr von absnds 6—11 Uhr bssteht.

Pforzheim. 27. Aprtl. Da die Typhus-
-oidem>i>e >m Zuriickgehen begriffen ist.
wurde von den Behörden beschlossen. am 5. Mai
in den hiiösigen Schulen iben Unterricht wieder

"^Schopsheim. 27. April. Die Ehrenbürge-
i a der Stadt. Fräulein Emma Sutter. U im

M-ZSK

'-E ^°uern

^rKvs»

eitzhaupt

n die Eriindun^"
0e bicrb-,; e,


cine ständio bq??" 2'^

" Abgeordnet^ ^rheil^

nrernpartei bÄ-,?. H-h i?

sür üebensmi».
werde sie dariÜ^ 1^'
u Ostermontag

I an eine Besvrcr?»

r des Berirkes ' i" ^

B-,,-,. Baden ^nd^'
rruppen g-aründe
'N demncichst ebensoll«^ '

-rrichtet werden

»„j,.

,o^>-u er,jch ^

N., U «ri^
>"»h»»» h°t dk ne». ^

eriasiung. Mie der
i die von der hadische, ^
der Stadto- und Gem--^
nmission unter dem vmsk k
iM rhr«v ersten Bmtlmg L
er Aöin fter teUte MvD ^
ihrerssits eimi» Entmuf p
cht vorlegen werde, die K»
chr dic§-n selbft
rden Aussvrache ein'ste «ri
ächst Theism aufgMcllt Mch,
dlase für die AusarbeitW k

nnd Maifeier. In eivm siftr

s Organ des Badischen Mum
>r, wie fie von der -adW
m der Deukschen Notional«
ir Murde. ab ssoidtti t>
dem Taae su ar-eitu

- ,Mr betrachten « alr tü

t dast das Landvol! am
und in dl«rm 2-t> ^
,d°ch-.bt.

und Lusdrncksv-M !(

Mtmütislttt d-i Ä,»». »
ab nicht ied«-Wu»«tt
,rdn«t, mitg-m-cht >->». ^
abg«b°lt-n-n -»«» ,

Arb-'t--nb° >» ^ ^
ch«b« fnr d-n >- »> ,

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Sestrafungen

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«llter von 61 Iahren gestovbsn. Sie war eine
oroste Wohltäterin ai-nid bat besonders >auch das
Neichswaisenhaus in Labr mit reichen Spenden

^Singen, 28. Aprtl. Aus Kreisen der Aus-
mndsdeutschen ist bier ein Verband gegründet
movden der den Wiederaufbau deutscher Znter-
eüen im Ausland an-strebt und der >an der Versöh-
ni na der europäischen Kulturstaaten mttavbeiten
mill 1500 sind als Mitglieder beigetreten. Zur
Stärkung seiner Ziele wird der Vevband Anfaug
Wai ein-e Verbandszeitsckirift herausgeben.

Konstaiyz. 27. Aprrl. Die Ertrunkonen im
Knadensee sind troh unermüdlichen Suchens an
auch noch ein Konstanäer ?ilugzsua teilnahm.
rwck mcht gefiunden worden. Es dürfte zu be-
fürch en sein. dast di.es überhaupt nicht mehr der
Fall sekn wird. _

Aus Stadt uns Umgegend

' Von der Universität. Der Eeh. Hofrat Pros.
Dr Paul Ernst, dcr Leiter des pathologischen
In'stituts. beging am 26. April den 60. Eeburt s-
ta g. Der aus Zürich gebürtige Pathologe ist an
der Ruperto-Larola Nachfolger Jul. Arnolds. be;
denr er srüher als Assistent tätig war.

* Anbahnung internationaler Beziehungen zwi-
schen den Universitäten. Das Journal Debats mel-
dct: Die Univechität Vordeaur chat dor schwe-
dischen Umversttät Upsala. die es unterno,nmen
hatte. den Firanzosen den Protest der Heidel -
berger und Leipziger llniversität gc-
aen di-s Mahregelung dsr -an der Strastburgev llni-.
versüät HM'litderten Professoren su iibermitteln,
geantwortet, datz sie den PvoteÜ abl-ehne mit doin
Hinweis darauf, Äab die deutschen Prosessoren die
Stiimnen der Vernunft bei srüherer EelegenheiL
zwcckmätziger hätten ertönen bassen können. Zu-
gleich teälte die Universität- Bordeaux mrt, dcrh es
über rhre Krait gohe. die Besiehmligen von ehemcvls
mit den deutiichen Universitäten wiedsr aufrunsh-
men. Die sranzöstschen Professoren halten es für
ihre Prlicht, dsn Deutschen nichts su vergcssen.

* Die Wahl dcr Bezirksräte und Kreisabgeord-
neten. Im Amtsbezirk Heidelberg sind demnächst
11 Bczirksräte und 1b Kreisabgeordnete zu wäh
len. Die Wahlen sollen gleichzeitig mit den Wah-
len der Gemeindeverordneten vorgenommen wer-
den. Alles Nähere ist aus dem Jnseratenteil zu
ersehen.

* Dcutsche liberale Bolkspartei. Heilte abend
8 llhv findet i>m „Woitzen Bock" eine Zusainn'-sn-
kunst -statt, su der die Mitglieder einseladen sinld.
Eäste wiMo-mmienl

^ Die Arheitogemeinschaft der jlldischen Jugend
hält heute abend ^8 Uhr im Scvale des Kaufn:.
Vcroins eino autzerordentliche Mrtgliederver-
sammlung ab. Am Donnerstag, 1. Atzai, advnds
8 Uhr, spvicht im sleichen Saal Dr. med. Arnold
Sack über „Die Temiperamente und di>e gsfstigcn
Typem der Juden in ihrer Bezishung sur Eesen-
lvart."

* Evangelischer Kinderschuftverein. Eine ein-
drücksvolle Versammlung von Mit^liedern und
Frsunden des Eoaugelsschen KrndeNschu1;vereins
tache am Soinntag mittas in der Evangelischen
ünödenskirche im Stadt eil Hlandschuhsheim. Der
Vorsihenide. Pfarrer -Gilg. teilte mit. dast der
Vorstand des Vereins das an die Kirche angren-
Aende. zentral gelegene. 20 Ar grotze Amvosen
Mlhltalstratze 15 i,um Preis von 65 000 Mark an-
Mkauft habe. au>f dem sobald wie möglich ein
Klnderschulsaal errichtet werden soll. Die
Versammlung begrützte freudig diese Tat. durch
die e'm Sang gehegter Wmrsch v-ieler Gsmeinde-
Zudder zur Ausf-Uhrung komimt- Der Dorsitzende
vctt um Gaben, mn die grotze Schuld möglichst mit
ern-em Schlage tilgen zu können und wies daraaf
hm, datz es kein besseres Denkmal Mm Godäch!-
Ms oer im Kricg gefallenen Söhne der Gemeinde
dnd ko'm schöneres Dankovfer für die aus de,n
chelde gssund heimgekehrten Krieger gübe. a s
mne Stlftung für die Kindevjchule. in der ein gu-
rer Grund zur Erttehung eines nsuen Goschlechtes
selegt wevde. Die daranf in der Versaimnlung
vorgenommene Zeichnung von Gcvben und Stil-
vungen erbrachte 28 000 Mark- Man l>afft. datz
bci öiner Haussammlung in dsn näMen Tagen
viiö noch übrige Summe gezeichnet werde, damit
ver Verein ohne Schuldenbe! astung seine seaens-
reiche Arbeit freudig weiterführeil kann.

* Ein Ausflug ins Mildgemüsesammeln findet
«i» Mittwoch, 30., unter Führung von Obervealleh-
r«r M a n g statt. Abmarsch um 4 Uhr von der
Rcuon Vrücke (Neu-eirheimer Seite).

Jodermann

herz-lich willkoinmen?

, lick) """ »nlNeN ^ * Neue N chtpreise fllr Ziegeleiwaren hat das

a vorge'^'^e. ->t" ^beitsmrnisterium festgeseh : fllr ie 100 Stmck
d«« Maschinsnsteiile 75- Akk , Btberschwänse ie nach

" n-dlche , Av 'l ^tze und Sorte 105—120 Mk.. Pretzfalzziegel je
K-nach Sorte 200-220 Mk.. Ktrangfa-zziegel je nach

-K . Sorte 200 -22

iifübrt. Cortö 18-200 Mk.

Miltärv^sscH^^ Mk, Die Preise getten ab Werk auf Eisenbahn-

Für

das Stück F-irstziegel
' We '

rcn o^^'^wasen oder Fuhre vertnden

'^ü^rd^- °'n"ikanische Spcck. dcr bereits in Mann-

Bis -aLsä>i^.. ^'in mit Schiff eingetroffen ist, wird im Laufe die-
us, "wisic ^r M)che in den grötzercn badischan, Stiidten sur

oiiu-' Vo.tteilung gel-angen. M.iteve Scndung-n steben

setikei, ^ ^ ^ s in naber Aussicht, und diese wevden dann auch auf

!7. ", ° te.lt wcrd. n

i» E .süN ^ -

^l^s h^^^rigeilstädtischn^^mmuimlvLvbänd^^^^

,terfcü>rt ^seri ^ ^

'gen ^

lfatz ausöelv'"
war^ -

" Ein Parlamentarierichnellzug. Wogen Zujam-
mentritts der Nationalversamw.luna wird in dcr
Nacht vom 28. sum 29. Amil cjn Parlanlentarier
schnellzug D 37 oon Mannhcim bis Meimar
sMannheim an 8.05 Uhr nachm.) durchgefübrt. dcr
in allen Was-nklassen auch sür dc,, allgemei-
n e n V-erkehr f>r>eigkgcben wird. Zum Anschlutz
an diosen Zug verkehrt am 28. Avril von Freiburg
bis Heidelberg der Schnellsus D 1. Fröibura
ab 4,09 nachm., Heidelbe-rg an 7.45 . Auch Z' g D 1
ist ebcnso mia dex Zug D 37 vorzugsweiss für Ne-
gierungsvertreter und Abgeordwete sur Nation>ab>
versammlung bestimmt und sür Reisende des allge-
inem-eir Vovkehrs nur insoweit freigegeben. als ncch
Plätze vorhanden sind.

* Protestknildgebung der Kriegsheschädigts». Auf

Neranlassung des Neichsbundes der Kriegsbeschä-
dtgten hatten sich gestern vormittag etwa 5—600
Kriegsbeschadigte in der Turnhalle am Klingen-
teich zu einer Plotestkundgebung für ihre wlrt-
schaftliche Besserstestellung zusammengefunden. 3ie-
ferent über die nouen Forderungen der Kriegs-
bcschädigten uud ihre Ursachen war der Bezirksoor-
steher dcs Bundes, Engelhard. Er entrollte
ein erschütterndes Bild iiber die Notlage der
Kriegsbeschädigten. Kriegseltern und Kriegshiilter-
bliebeneii und crlüutcrte an Hand zahlreicher Bei-
spiele die Härten des Militär-Hinterbliebeneilge-
sehes. Redner forderte die Eleichstellung aller lin
Versorgungsgesetz und den Fortfall jeder Klussifi-
zierung nach dem militärischen Rang. In ganz
Deutschland fänden zur Stunde Kundgebungen
statt, um die Negierung zu sofortiger Jnangriff-
nahme eines neuen Militär-Hinterbltebenengesehes
durch eine besondere Kommission d^r beteiligten
Zentralbehörden und der Kriegsbeschädigten- und
Kriegshinterbliebeilen-Organisationen zu veran-
lassen. Die aufgestellten 6 Forderungen — wie
wir sie schon in unserer Samstag-Nummer vcrös-
fentlichten — wurden durch Vertreter der verschie-
denen Organisationen dem Finanzministeriuin
überbracht. Die Wünsche der badischen Kriegsbc-
schädigten wurden durch den Minister Dr. H a crs
in Weimar vorgebracht. Redner betonte noch die
politischc. Neutralität des Neichsbundes und
warnte vor den Parteien. die die Mitzstimmung
und Lrbltterung der Kriegsbeschädigten für poti
tische Zwecke auszunuhen versuchen, wie das z. B
in Dresden bedauerlicher Weise der Fall "ewesen
sei. Unserer Regierung könne man auch keinen
^wrwurf angesichts der bedrängten Lage unsere
Vaterlandes machen. Sie könne auch nur dann
erfolgreich für die Kriegsbeschädigten wirken. wenn
sie von diesen über ihre Wünsche unterrichtet
würdc. Zum Schlusse seine rbeifällig aufgenom-
menen Aussührungen schlug er sodann vor, fol-
gende Resolulion telegrapbisch an die Neichsregie-
rung zu senden: „Die Kriegsbeschädiqten und
Kriegs-Hinterbliebenen Heidelbergs schlietzen sich
ganz energisch den von ihren Verbandsvertreter»
bei der dortigen Stclle vorgebrachten Foderungen
an und verlangen ibre 'soiortiae Erfllllung. Die
Empörung über die bisherige Nichterfüllung dieser
dringendsten Forderungen ist grenzenlos. Nicht-
erfüllung würde die unangenehmsten Folgen her-
aufbeschwören." In der Diskussion wurde die Not-
lage der Kriegseltern und der Kriegerwitwen er-
örtert. Nach läitgerer Aussprache wurde die Ver-
sammlung durch den Versammlungsleiter Baum
gegen 12 Uhr geschlossen.

» Eine Reise nalh dem Mars su uitternebmen
M das Ziel und die Schnsucht schoiir vielex Tau-
sender üewesen, Fredlich in der Wivklichkeit ü-eht
es noch nicht, aber dex Film vermag das Vro-
blem zu lös-en. J-edenfalls waren es zmei boch-
interessantg Stunden, >diie ein zahlveiches u,»d er-
les-snes Publikum am Samstas vovmittag in
den Kammerlichtspielen durch dis Vorführuug des
großen Films ,.D-as Himmelsschrff" ver-
leiben konnte. Sophus Michaelis. der Dichter der
„Rooolutionshochzeit". hat dts Idee dieises Zu-
kmvftsromans entworfen und Ole Olsen. der be-
Vamtte Frlmnapoleon. das technische amd regie-
mätzige göbmcht Jn die Fabel mischen sich aller-
haird humanrstrsche lmd pazisistiischs Idoen, die in
d'reser Umrahnrung niailchnvaü «twas >Mon>derlich
wirken. Als Ganzes aenonvinen wM aber der
Film künstlerische Wöalichkeiten. an den-on nran
nicht vorbeigehen darf. Auf sie wies >auch stud.
Zeller in einer kurze» EröffnunlLsanspvache mit
Recht hin. Der vorzügliche Eindruck. den der Film
hinterlietz. wurde n»ch vertieft durch gediegene
Vorträge der Musik. sow'e di.r in den Film oin-
gefügten Gesangseiu.-crgen. bei denen Frau
Kr>aus von Trernbekk-a vam Dsutscheu
Ttzoater in Riga Proben ihrer vräcktigqiv Kunst
gab. Wenn die neuen Bositzer der Kammerlicht-
spiole. die Herren Ludwig und Nober^f
Bayer. -boabsichtigen. auf dissem Woge der
Kinokunst fortzufahren. werden sie der Unter-
stützung auch jener Kreffe. die jettt dem Kino noch
inöhr oder oder minder -ckblehiiend gjogenüber-
siiehen, gowitz sein könneir.

* Die Bekämpfung der Tuberkulose. D»e Lan-
dosversicherungsanstali Badon hatte ihre üimgen-
heilstätte F r i ed r ich sh e i in für die Kri-egs-
dauer der Militärvermalttima zur Errichtung ei-
nes Reserve.azaretts zur Verfüsung gestellt. Da
dte Tuberknlose sich ii.folse der Wirkungen des
Krieges stark ausbrsitct. -bodarf die Landrsversiche-
rungsanstalt jetzt dringend der Heilstätte Fried-
richsheim Die Lanldesversicherunasanstalt ist
crber bereit, quch wotterhm lungenrvanke Solda-
ten tn ihrer Heilstätte Nordrach und nach Vor-
nahme der notwendigen InstandsLtzungsarbeiten.
auch in der Hei.stätte Friodrichsheim auifMnehmen
soweit die Nllcksicktt auf di-e Fürsorge für die Ver-
sicherte, Mis deren Botträgen Idie Heilstätte doch
znm Teil er"Lttut wurde und für dte ste bestaht. es
znlätzt. Nun scheinen aber. wie die Karlsr. Zeitg.
schvevbt, die in der Hoilstätte untergebrachten Sol-
daten. von denen ein erheblicher Teil schon ge-
hei'tt W. der Näumung S chw i e r i g ke i te n be-
reiten zu wollen. Es wäre höchst lbedauierlich,
wenn di-e Negi-erung geiiöttgt wäre. mit Gowalt-
nntteln einzugreifeii. um der LandesoersicheruiiLs-
anstalt die tatsächlickie Verfügung über ihren Ve-
sik zu verschaffen.

^ Das öst:rre''ch,sch-ungarische K.onsulat in Karls-
ruhe wrrd vom 1. Mai ab zur ausschlietzlichen Ver-
tretung dcutsch osterreich scher Znt-eresscu als
dcutsch-üsterreich sches Kvnsulat amtl ch tät g und
der gcnannttn Gcsandtschast der deuttch-östcrre'ichi-
schm Repnbl'ck in Berlin unterstellt se'm.

Die rreue Lustharkeitssteuer nach der »om
Stadtrat und ütz'rgerqus'chns; neugereg-elten Ord-
nung tritt mit oex hou igen Veröffentlichung so-
fort rn Kraft. (Siohe Anzeige).

» Stadtthrater. Die Theaterdirektion hat Init
der Tänzerin Hannelorc Ziegler ein cm-
mcil'iges Gastspicl abgeschlossen. das Frenag. den
2. Mai stLttfmdet. Dic hier bekannte Kun,lle-
rin hat für dieses Mal wieder eine Anzqhl neuer
Tanziium-inern in ihr Progrmnm aufgenoimnen.
Der Karlenverkaus hcginnt morgen Di-ensta-s
Fcrner hat die Direwon den auch hier bekanuteil
ersten Tenor der Berli'iex Over. Walter K i rch-
hoff fiir einen Konzertabend am Attttmoch. dcn
7. Mai gewonnen Vormerkungen werden bereits
von heute an an der Tageskasie entgegengenom--
men.

Zur Kommnnion gingen gestern in der B 0 n i-
fatiuski«rche 41 Knckben und 45 Mädchen. in
der Iesurtenkirche 42 Knaben ustd! 56 Mad-
chen, in dex R a p h a-e l s k i r ch e 26 Knackcn und
22 Mvdchen.

-i- Schulansang. Akorgeil beginnt wieder der Un
terricht an den höhercn Schulen mvd -auch an den,
VolkSschulen. Der Tag ist besonders für unsvr A-
B-L-Schützen wichtig. denn für sie beginnt nun ein
neuer Lebensabschnitt, der ihnen zum ersten Male
klettie Pflichten auferlegt.

* Diebstahl. Aus eine-r Zelthütte im Stadt-
wcrld ain Linsenteich Aukopfweg. rburd« m der
Nachi vom 26. zum 27. April ein.e Vorratskiste
mit Lobensmttteln entwendet. Als Täter wurden
zwei Arbeiter ermittelt und festgenommen.

* Ueberzieher-Marder. Fast täslich laufen bei
der Kriminalpcttizei Meldungen ein. datz Ueber-
zieher in den Restaurants gesstohlen worde.n sind.
Vovsicht und Aufmerbsamkeit vst dringend geboten.

* Erober Unfug. Das Pstrd emes Dogcarts
mit drei Jnsassen scheut-e göstern aibend Ecke Nttt-
telstratze vor der Elettrvschen Stratzenbohn. Die
betrunekaen Insassen wurden auf die Stratze ge-
schleudert und kamen >mrt mehr oder wemger er-
höblichen Verletzungen davon. Das Fuhrwerk
gshörte einem Äketzger -aus Walldorf uivd die Art
und Weiss-e wie auf das Pferd eingeschlcigen
wurde und das Fuhrwerk m lebensgöfälirlicher
Weise dre Stratze entlang sckusste. erregte den Un-
wttlen -aller Stratzenpassantsn.

^ Polizeibericht. Verhaftet -wurden elu
lediger Schuhmacher aus Pirmasens wegen De-
tMgs. weil er sich von der Kammer des Grenz-
schutz Ober-Ost drei wollene Decken erschwnvdei t
hatte. Ferner ein Konditor. zwei Taglöhner
wegen Diebstahls und e-ine Hotelköchin wesen
Hehlerei.

(.) Wieblingen, 28. Avril. Heute nwrgen kamen
swoi Jiäss-er mit susammen 78 Litex Jnhalt >m
Staatsbahr'hof an. Dör Spunden des einen Fass s
war dvsektz unld so flotz L-as edle Natz, feines
Salatöl. sum Teil davon. Die Mresse lautete
an einen hbesiKen Einwohner. Das Bür-germe ster-
antt lvurds davon benachrichtigt und beschlag-
nahmte dns Oel. Ob es sich um einen oder meh-
rere Lcbensmittelschiober im Grotzen, hcnrdelt, wird
dis Untersuchung crgeben.

* Nuhloch. 28. April. Einein Gastwirt murdrn
vier Säsinken gestohlen.

)si Wiesloch. 27. April. 5>andelslehrer Iosef
Netzhammer von der htösigen Gewerbeschule.
wurde nach Mannheim. dafür Handelslehrer
Otto Brandner von Lahr hierher versetzt.

(1s Walldorf. 26. April. Hier wurde m emer
Vevlammlung ein Vereinr der städttsschen Beamten,
Ansestellton und Arüeiter aegründet.

):( Schwehingcn. 28. April. Jn der gestrlgen
Büraerausschutzsitzung wurde die ge-
mcinOrätliche Vorlage der Gewährung emer ein-
maligen T e u e r u n g s z u l a g e an die städt.
Beamten. Bediensteten und Arbeiter mit einem
Aufwand' von 42 000 Mk. einstimmig genehmigt
In der nächsten Sitzung wird der Bürgerausschutz
über Tilgung der Kriegskredite zu beraten haben.

V Schricsheim. 27. April. Wie amtlich mit-
geteilt wurde. sind hier 41 Personen an schwarzen
Pocken erkrankt. Drei davon sind gestorben.

Letzte Drahtberichte

Die bayrischen Wirren

Berlin, 28. Avril. W e der „Vosi. Ztg." "berichtet
wird, vcvschlochtert sich dte L a g -e der Mü n ch -
ner Kommunisten zusehends. Ob das
Schtckj-al der bayriischen Hauptstctdt durch ein-en iblu-
trgen Kampf sich entscheiden wird, diürfteir die näch-
sten Tage zetgc-n. Wenn ciuch die Kommnrsten. vev-
führt von den -vusiöschen Bolschowi-sten. einen
Kampf um ieden Pveis forderw, sso öst doch >dis
Möglichkö'tt stavk vorhanden, datz die L-ssomlonen
Orsan>e dc'r Rätersgierung sich für eine Lösuing deir
Fvage auf dem V-erhandlungswsge entsch iden. —
Der Volksbvausstraste Finawzminiistvr Maenner
örktärte, datz in der kurzc-n Spanne d?r Räteveyu-
bli>k vom Staate mehr Geld ver-ausgabt wovde-n
ssei, als von den anderen Negfrrungen in dcr -g-lei-
chen Zett. llnter den Dolksbeauftr-agteni isst Strett
ausgebrochsn. Dllls Protest gcgcn die Rusien -haben
Tolleiv. Maenner und Klingelhöfer
thre Aeinter niedergelegt.

Nürnberg, 28. April. Wie d.in „Berl. L.-A." Le-
richtet wird, i>st die Machtvr 0 be, !die die Svar-
takisstsil angcEündi-gt liltbeir, und dbe sur^Ausrufung
der RäterapNbli'k in Nürnberg sübren ssollte, völttg
su der 0 n U n g u n st e n verlaufen. Däs General-
kom-manldo hat im -entscheidendcn Augoiibück eine
so starke militärissche Acacht entfcclttt, datz dsse Spar-
takissteil selibst mit der Möglichk-it c'ines Sieges
n-icht mehr rechnen konntcn. Die Nacht umd der
Sonntaa srnd völlig ruliig verlausen. Insw'ssch -n
hat eine aus allen Ständen gcbcldtte Bürgevwehr
den Sicherhsitsdienst übernommen.

Unsere Kolonien

Pa»'is, 27. Aviril. (Havas.) Die alli'rerten und
assozlierteni Reg-ittungen häbcn bcschlosien-. provi-
sorissch i>» die Friedenspräliminaii-eil nur die Bs-
str.irmnng aufzunehmen, dab Dttitschland auf seine
früheren Kolonien verzichtet. D:e Frasr
der Verte-lung mrd der Bestimmuirg der Ko-lon'ien
soll deu wtttercn Beratungen vorbehalten Ll ihen.
Japans Recht auf Kiautschau soll im Frie-
densvertrag feMgelegt werden. Dabet werdo Ja-

r-an dce BcrvN.chtung auferlogt. K'iautschau an
China zuriickzug-deir. Iu der Frnge von Schantun-g
kam es zu eincm Komv:omitz. Strttt-g ist nur noch
die Frage des iapanischen Aittrages auf Glcichbe-
re-ht'ignng dcr Russen.

Der Sonntag in Btannheim

Maunheim. 28. April. Der revolutioiräre Ar-
betterrat hatte auf Sonntag varmittaa zu einer
Masienversammlung aufgefordert. aber dre Mesk«
sehlte. denn. was bcdeluten 3500 Personen ber es-
ner Ärbeiterschast von 60 000. Di-e Eiirbrrufec
waren aber mit dem „Massenbes-uch" zufrieden u-nd
dankten. Der Kommunist-ttrführer Lederer hielt
eine von Phantastereren und Ilnrichti-gkeUen trie-
fende Rede. Es gede keiire Kompromisse. es gebe
inir noch drei Bedingungen: Die Räterepu-
blik, die Diktatur des Proletarrats un>d dte
Bewaffnung der Arbeiterschaft. Jn der Dis-
kusiion wurden die Avbeiter aufgefordert, in ih-
ren Arbeitsstätten von 'Mund zu Mund für den
Gen-eralstreik zu propagrerHN. An diöVersamnilung
sollle sich eine grotze Demonstrattoir anschlietzen,
aber viele liefen daoon und etwa 1V00 Personen
mavschiierten unter Vovantragen einer roten
Fcchne nach dem Wassertur-m. wo Lsderer noch etn
dreifaches Hoch auf die Weltrevolution cmsbrachte
dann ging der nur noch eimge hundert Personsn
zählende Zug durch die Planken und die Breite
Stratze nach dem Metzplatz. wo er sich auflöste.

Stettin, 28. April. Bei einem Zusammenstotz
mit K 0 mmunisten wurden 2 Personen getötet,
mehrere schwer verletzt.

Gerichtszeitung

Freiburg. 26. April. Eine gsfährliche Ver-
brecherbande. insgefamt 17 Mann. standen
am Donnerstag vor der hresigen Straf-amm«r. rmt
sich wegen Diebsiahls, Hehlerei und Betrugs zu
verantworten. Dex Anführer der 37jährige Bät-
ker Otto Schwarzwälder und sefne Mitcm-
aeschuldigten. die im Altsr oon 16 bts 60 Iahren
standen, darunter dvei Frauen. hatten Lei RcruL,
zügen in der Umgobung Freibures überall geytttn-
dert und gestohlen. Der Haupträdelsführer
Schwarzwälder erhielt drei I-ahre Zuchthaius. Ern
gewisser Paul Wielandt aas Heilbronn Kwai-
eiuhalb Jahre Zuchthaus. während die übrisen
Angekl-agten mit Gefängnisstrafsu von drei Ata-
naten bis zu eineinhalb Jahre-n davon kamen.

Das Konftanzer Schwurgericht verurteilte den

33iährtgeii verheirateten K-aiu!fm>ann Frisdrich
Lhristoph Hoffmeister aus Nürnberg lvegen
Rcnübs. wobei der Tod des Ausgeraubten erfolste.
zu 15 Iahren Zuchthaus uno 16 Iahren Ehrver-
LM. Hoffmeister hatte am 3. Ianuar i.m Walde
bei Singen den 17jähri-ssn Diensstknecht Eich-
korn durch Hammerschläge getölet imd ausge-
vaubt. Bei der Verkündiigung des llrtessls bÄam
der Angeklagte einen Wutanfall. ssiodatz er durch
fünf Gendarmen gefesielt werden mutzte. Nach
dem Zurücksehen versuchts er durch Erhänsen
Selbmord zu begehen. konnte aber noch recht-eitt-
abgsschnitten werden.

Neue Bücher

* Anna Schieber: „Ludwig Fuaeler". Gute
Romane brinsen Gswinn. Mch wenn sie fchon etn
ganzes Iahr erschienen sind. will s-agen, roenn sls
schon nicht mehr bas Allerneueste darstellen. Und
Anna Schi-Sbers oden genannter Roman (Derlag
Gcksen Salzer. Heilbronn) darf mit Fug und!
Recht ein suter geheitzeii worden. Gut, sschon
wec-l ernie schöne sprachlrchs Form. ein gswäbttes.
-abex nicht gesspreiztes Deutsch sich Dem Leser kunid-
gtbt; aut >aber auch vor -allom wegen der Le-beno-
und Weltauffasiuns. die hinter der Handlung ste^
Diess Handlung isi übri-gens im Augenblick de»
Lesens längst beendet. Rückwärtsbltckend schtl-
dert Ludwig Fugeler seiner Frau seim Leben su«
erner engen, aber schönen Kindheit bis Mm sslb-
ständigen Besitzer und Leiter -srner BuchhandlunL.
Lange seht dieser Wsg. durch btükendg Gbsne.
bis mit ernöinmal der Sturz in die Tiefe. aber
döx ssegensröiche Sturz erfolst. Denn es folgt
dle Erhebung. dor Neubcüu auf den Lebenstrüm-
inevn die Zuioersicht, -es sich zum Bessten dienen M
lassen. Evfreiüiich. wie aber. abgefeben vom Hel-
denr selber. eine Reihe von salcksn „Lebensbesle-
gern" und „-überwindern" den Weg kreuzenk
Was brauchien wix i«tzt mehr. denn datz solchv
Ntünner und Frauen aus dein Ronvan heraus zu
uns ins Leben träten! Wir könnten gar nicht ge-
nug davon betomnien. B. Goldschmitt.

* Das sreie Wort. Frankfurter Halbmonats-
schrift sür Fortschritt auf allen Gebieten des gei.
tlgen Lebens. Herausgegeben von Max Hennin--.
19. Iahrgang. Heft 1—2. Frankfurt a. M Neuer
Franifurter Verlag E. m. b. H. Preis vierteljäkr-
lich Mk. 2. Der Verlag gibt auf Wunsch Prove-
hefte unbercchnet ab. Jnhalt des Aprtlheftes: Pa-
triotismus und Menschheit. Von I. K. von Hoetz-
lin. — Irrungen und Wirrungen. I. Von F. Köh-
ler. — Demokrattsche Partei und Trennung von
Staat und Kirche. Von Walter Kluge. — Sozial-
Aristokratie. Von Prof. Dr. I. M. Verweyen. —
Die Abschaffung des Gymnasiums. eine Forderung
des dentschen Volkes. Von Prof. Dr. K. E. Dllsing.
— Die Erziehung der Frau zum geistigen Leben.
Von Oberlehreriil Elise Deipser. — Naturwisien-
schaft und Metaphysik. Von Dr. M. H. Baege. —
Naum, Zeit und Tod im Relattvltätsspiegel. Von
F. W. Beck. — Eingabe des Weimarer Kurtell»
an das Miilistertum für Schule. Wissenschaft und
schöne Künste. — U. a. m.

Wasserstände am 28. April 1919.

Heidelberg: 1,80 m. Heilbronn: 0,99 in
und in Neckarsteinach: 1,56 m.

Witttlüiiiisbelibüchtiiiliteil der Heibtlbn.Mtim

_Am 28. April 1919, morgens 7 Uhr.

Wärme-
Grade
n. Cels.

niederst. ^ höchster

Wärmegrad seit
gcftcril

Wind«

richtung

Htmmel

Luftdv^

mm

3.0

3.3

8.5

S.-West

klar

'4^5

Niederschkag ^

Atttteliverte von gestern:
T.'"'per"'"c ^ n.rv

Nelotive Feuchtigkelt 75,0 "/«
 
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