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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 77 - 100 (1. April 1919 - 30. April 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0586

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Heidelberger Ze.tung

Tionstcig, den 29. April 1919

s^ornsprecher Nr. 82 und 182

Nr. 99

" Bom Metter. So bartnänia nus seincn

cs>lechteu N:>f bedacht nar der Avril schon lange
rcch! mehr wie d.esmal. Alit aller Gowalt suchl
*-r zu verhindcrn. daft es Frnihlina wird. Auffoi-ni
Köiiigstlul,! licgt immer noch einc dünnc SclMee-
chicht, das Thermometer zeiate heute srui, 2 wras
<iälte. Auch das Bnro.meter sinkt inimcr noch.
Slber trotchcnn — es mus; doch FrühlinK rvcrben

* Volkshochschulcn werden ieht in fäst ouen
städten Deutschlands begründet und ausgeib'crut.
Oie bisher goiammeitcn Ersvhrungcn werd^n vom
Ausschus; für freie Dolkshochschulen im .Deutschcri
Lolkshausbund 'Vorsihender Dürgerr.ieister Dr.
ileicke-Berlin und Lundeswohnunasrat Dr.
«rampffmeyer - Karlsruhe) zusammeng^teM
und in der Zeitschrift „Freie DolkshocÄcchile al-
lei Jrrteressenten zugängig gemacht. Der Ausffchutz
tGeschästsstelle: Wilincrsdorf. Sismaringerstr.
oersendet gern an alle amtlichen Stellen "ln>d ui-
teressierten Persönlichkeiten ausführliches Wa-
terstil.

* Ueber Frauenforderungen an die GeseH-
gebung spricht heute abend 8 Uhr svrau. Camilla
Iellinek im <5arte,»sv2l der Harmome.

* ,,D« geeinigte IZroletariat". llic^er diie

Köpfe de4^"ährer hin^^«, berussen einige abhün-
gige und ukvcrbhängige 'äenofsen durch sfEblatt
eine Versammlung in ^ce Turnhalle um Klingen-
teiä». Lvm über die ^ ^aiffeier. die Stellunsnahme
zur Lntsendung L^difcher Truppen nach Bayern
untz über die Herbeifühvung des seeinigten Prole-
tariats zu beraten. Refeventen sind eln Mehr-
heitssogi-aM und ein Unabhängiger. — Dast
Leiiie rkEGff- Truppen nach Bayern gesandt
werdou. die Einberufer allmülilich wi»i.

Aber werden I

* Dt« des 1. Mai. Der Bildungsaus-

d»r freiorganisierten Arbeiter-
schaft vSbanstaltet am 1. Mai oormsttags s410
Llhr rm Kollegienhaus eine Fest-versamniLung, bei
der Avbe-itersokretär Stock. Mitglied der deutschen
Natioualversammlung. dia Festrode halten wird.
Nachmittags 3 Uhr findet ein Demonstra-
tionszug vom Vangerowplatr dturch die Sia-dt
uach doni Mvrktplatz statt.

-i- Schliehung der gastwirtschaftlichen Be^riebe
«m 1. Mai. Eine Dersammlung der gasstvirt-
schuf.lichen Angestellten aller Vevbäüde. die gestern
im „Rodensteiner" tagte unL von etwa 300 Ange-
stellten besucht rvar, ka,n zu der Lntsch iestung. dast
auch für das EastwirtsäeOierLe der 1. Mai als Na-
tianvlfeiertcrg zu betrachten sei. Eiue voMün-
dige Schliehung drr Bctriebe sei iädoch in Anhe-
tvacht Ler Eigenart des Gowerbes nickt auge-
sbracht, die Bcrechtigung des 1. Mai als Natio-
nal-'Feierlag könne stdoch nicht albgesprocheu wcr-
den. Es wurde deshalb mrt gvoster Stimmen-
mchrheit der Beschluk sefaht. die gastwirtschastli-
chen Betriebe Nm 1. Mai von nachmittags 2 u
an zu schtietzen.

* Der Berkehr in Wiirttemberg. Wegen Koh-
lenmangels ruht gm Donnerstag. de-n> 1. Mai
Knd am Sonntag. den 4. Mai der Personen-
verkchr aiulf sämtlichen württeniibergischen Staats-'
dahnstrecken. Am Freitag. den 2. Mai. Sa-mstag
den 3. Mai unh am Montag. den 5. Mai verkeL)-
ren die Personenzüge wie sonst an den Werktagen.

* Aufftellvng der Bermögensverzeichnisse. In
der nächsten 3eit roerden durch die Steuerkommis-
sariate die Aufnohnrebogen für die Aufstel-
liung der Vermösens-Verzeichnisse
versandt werden. Da v'cele der Sieuerpstich'igen
über die Art der Aufstellung nicht genügend orieu-
liert find, hat die Deutsche liberale Vo l Ls-
partat beschlassen. eine öffentliche Sprech-
Vunde für alle Steuerpflichtigen einMführen.
oie au verfchiedenen noch bekannt ZU gebenden
Wochentvgen in Ler lZeffchäfisstelle der Deutschrn
IfHeraLen Vollsparte:. Hauptstrake 631. abgehal-
ten werden soll-en. Wir glauben. dak mit dioser
Einricküung dem Wunsch- weiter Kreise unserer
Beoölkerung Rechnung getragen wird.

* Neues Operetlcn-Theater. Für das Unter-
ndhmen stiid weiter verpf.ichitet worden: Frl. Tru-
del F l o r k-Berlrn, Roibert Braun. vom Lan-
desthsater Kavlsruhe als Spieltonvr. Ioise Al-
mas voan Heidelberger Stadttheater als drast.
KomAer und Werner Beck als erster Chargen-
hpieler vom Landesthoater Karlsrluho. — Der Vor-
verkauf beginnt am 3. Mai im Neuen Operetlen-
Thöater.

* Di-e Di^esbande überführt! Unserer rühri^rn
Krinrinalpolisoi gelang es, Licht in dio Einlbruchs-
geschichte-n der lebten Zeit ru dringen. Als Täter
fiich Jul. Harmann, Zieselhauffen, wohnhaft !n
Hoidelhsrg, RSmsvstraHe 51, und Hch. Hasen --
vilug, Zregelhauffen, verhafftet und geständ-ig. Als
Hehler und Auffvasser wurden die Lhefvau des Har-
mann rmd der HändLer Otto Svirowski, Rä-
merstratze 51, vorhaftet. Eestern mittas wurde vr n
der Kriminlvlvolisoi auf freiem Felde Ende dcr
Kronprinsonstraste ein Vevsteck mit roeiteror Dieh s-
beut-e cruffgeffpürt. Jn der Erde vergrahen waren 2
Sack mit Klcidorn, aus dem Ernhruch boi Ovven-
heimer hsrrühreiids, sodast die Firma Ovvcuhiin'.er
ihre gcmze Ware im Werte von 10 000 M. surücker--
halten hat. Fomex hefanden sich in dev Erube noch
37 Doffen kondensierte Milch vmd 17 Rex-Eläser mir
sterilisiertem Eeflügcl, Schinken, Zunge üstv. somie
Wein und Cokt, alles dem Kauffmann Schlästnger,
Vlumenstrake, gahörig, der obenfalls soine Hervlich-
keiten zurückerhielt. Cine Anz-ahl Tövfe mit Fett
harren ncch ihres Eigentümers. Beim Vlergraben

Händler Svirowelki Schmiere gcfftanden.

Fahrraddiebstahl. Aus dem Haufe Haupt-

Marks „Torpcdo".
rm Werre von 300 Mark gestohlen.

abstchtlick vor dem Beginn meiner eigentlicken
neu^klÄr'oE^.^^^te Uraufführung merner
neuen Oper „Die Frau ohne Schatten"
auch nur im entferntesten einen folchen Anfchel-i
erwecken sollte. bin ich bereit. mein Werk zurück
zuziehen". ^

» „Der Zuschnuer." Bläster des Füankfurter
Neuen Theaters heisit eine neue Programmzeit-
schrift. dce sich die Herstellung eines unmittelbaren
Brriihrungsaustausches von Zuschauer und Bühne
am lebeüdigcn Beispiel ZUr Aufgabe nvacht. Sie
w,rd sich uinter Betonung ihres Charakters als
Thoater-eitschrist mii den anderen Eebilden unse-
res geistiaen. künstlerisä-en und sozialcn Lebens.
insbesondere auch der Literatur. nur insoweit be-
fassen. als sie zum Theater in innerlicher Vli^ieh-
ung stehen. Herausgeb'er ist im Auftrag dcr Lei-
tung dös Neuen Thcatecs Dr. Adam Kuckhoff.
oer aleich',Lltig a.s Dramaturg und SpieUeiter
werter verpslich et wurds.

SommerspieLzeit im Stadttheater ?

Das darstelleuüe Personal des hiesigen Stadt
theaters hatte für gestern Nachmittag Vertrete.
der Pre>se, den Borsiijenden des Theaterkulturver
üands. ^rtsgruppe Heidelbcrg und ein Mitglied
der sozialdcmokratischen Nathausfraktion zu einer
Besprechung eingeladen. Am 1. Mai schlietzt be
kanntlich das Stadttheater. Mehreren Mit-ilie
dern ist es nicht gclungen, für den Sommer Sniel
verpflichtungen abschliejzen zu können, viele kön
neu wcgen üer Linstellung des Personenverkehrs
unv der allgemeinen Unsicherheit der Ecpäckbeför
derung ihren neuen Verpflichtungen nicht nach
kommen. So wird nun eine ganze Anzahl von
Schauspielern und Schauspielerinnen brotlos uiü
fällt der Erwerbslosenfürsorge zur Last. Da dies
abcr weder den städtischen Intcressen noch de>
Wünschen eines nur cinigermaszen als Nünstler
empfindendcn Schauspielers entspricht, haben dic
in solcher Notlage sich befindenden Mitglicder dec
hiesigcii Stadttheaters Schritte unternommen. sich
den Sommcr über eine t^istenz zu verschaffen. Bei
der Vesprechung dieser Vorarbeiten kamem allcr
dings Dinge zur Sprache. die — wenn sie de>.
Tatsachen entsprechen und für deren Nichtigkeit wii
dem Verichterstatter die Verantwortung überlasten
müssen, da uns eme Nachprüfung nicht möglich isr

— auf das soziale Verständnis der Thea
terdirektion und auch der Stadtverwaltung bezw
der Theaterkommission ein schlechtes Licht werfen.
Schon die Behandlung der Teuerungszulage. Ein
gabcn. führte der Berichterstatter und Versamm
lungsleiter aus, haben gezeigt, dast die mastgcben
den Stellen für die Notlage der Schauspieler kein
Verständnis gehabt hätten. Ein Arbeitsloser stell<
sich viel dcster als viele Theatermitglieder. Eine
dc-r Eingabeii, die durch Vermittlung des Direktorc
eingereicht worden warcn, sei überhaupt nicht an
die richtige Adreste weitergegebcn worden.

In einer Versammlung im Februar sei nun an
den Referenten der Theaterkommission, Stadtrat
Dr. Kaufman n, die Anfrage gestellt worden, ob
es nicht möglich sei, das Theatcr auch im Sommei
offen zu halten und so die Existenz Vieler zr
sichcrn. Stadtrat Dr. Kaufmann habe daraufhin
erklärt, dast die Theaterkommission bereits mü
Direktor Meistner wegen Durchführung der
Sommerspielzeit in Fühlung getreten sei und gc
sonnen sei, das Projekt durchzuführen, wcmn die
sinanziellen Ergebniste des Monats April dic Aus
sicht auf eine rsntable Spielzeit eröffneten. Ver
trauensselig hätten sich die Theatermitglieder mit
dieser Versicherung zufri>.den gcgeben. Äls man
nun in lehter Zeit sowoyl an die Direktion wie
auch an die Theaterkommission herangekreten sei
die Durchführung der Sommerspielzeit zu verwirk-
lichen, habe mau erfahren. dast Direktor Meistner
im Einoerständnis init der Theater
kommission mit auswartigen Truppen und
einzelnen Eästen bereits Verträge abgeschlosten habe
stch aber auf ausdrückliche Dorstellungen herbeigc
lasten l>abe, den Bkitgliedern seines Theaters, die
ihm unter crschwerten Verhältnisten währcnd dcs
Winters halfen das Theater und die Kaste zu fül-
len, die Erlaubnis zu crtcilcn, evcntuell einma!
wöchentlich gegen eine cntsprechende Gewinnbetci
ligung seinerseits zu spieten.

Dast dieses Züigeständnis eincm — nicht einmal
ausreichenden — Almojen gleichkommt, ist für je
den Einstchtigen klar. Man müsse deshalb allc
Hebel in Bewegung setzen, bei der Stadtverwal-
tung zu erreichen, dast den stellenlosen bisherigen
Mitgliedern des Stadttheaters die Möglichkeit ge-
geben wird snach Rückgängignicichung der Eastspicl
verträge), sich den Somincr über hier eine Exi-
stenzmöglichkeit zu oerschasfen. Es wurde
.darauf folgende Entschliestung gefatzt:

„Die heute am 28. April 1919 abgchaltcne Mit-
gliederversammlung des darstellenden Personals
des Heidclberger Stadttheaters nimmt Stellung
zu der Tatsache. datz es ab 1. Mai siellenlos werden
soll, obwohl bereits vor einigen Monaten von
eineni Neferenten der Theaterkommission dem Per-
sonal in Aussicht gestellt worden war, datz der
Betrieb mit Schau- und Lustspielen den Som
mer hindurch aufrecht erhalten werde,
sofern sich der Monat April bezüglich des Theater-
lusuches als finanziell günstig erweisen sollte.
Diese Voraussetzung ist vollauf eingetroffen. Trotz
dem hat die städtische Theaterkommission mit Herin
Theaterdirektor Meitzner eine anders deutends Ab
machung getroffeii, die dahin geht, das Heidelber
ger Theater sur den Sommer dem Theaterdirektor
für Eastspiele auswärtigcr Truppen und
Einzelgäste zur Verfügung zu stellen. Ein wesent
licher Leil dcs Personals wird dadurch brotlos ge
macht. Es wird daher ersucht, in Anbetracht der
sozialen Notlage und uyi zu verhindern, datz die
bisherigen Ätitglieder des Theaters zum Teilc
der städtischen Erwerbslosenfürsorge anheimfalleii

— die getroffene Abmachung mit Herrn Theater-
direttor Mcitzner rückgängig zu machen. Die
Versammlung unterbreitet der vcrehrlichen Stadt-
verwaltung dcn dringenden einstimmigen Wunsch.
dem ab 1. Mai sonst erwerbslosen Teile des Thea
terpersonals das Stadtthcater unter näher zu ver-
eii.barenden Bediiigungen zur Fortführung der
Spielzeit mit Echauspicläufführungen und unter
k u n si l e r i s ch e n E e s i ch t s p u n k t e n zur Ver-
füguug zu stellen. Die Versammlung gibt sich der
Ermartung hin. datz die verehrliche Stadtvcrwal-
tung angesichts der Dringlichkeit dcr Angelcgenheit
in eine beschleunigte Bchaildlung derselben ein-
tritt."

Wir ibcchalten uns eine Stellungiiah-nie zu die-
sen Dingen vor. möchten aber gleich erklären, d-itz
wir es für selbstverständlich challen. dotz, wsnn d-ie
scplante So.inmcrspiel.zcit zustan^-e koinmt. n cht
nur der Spielplan nach wirllich künstlerischen
Eesichtspunkten crufgestellt werdeu. niützte, sondern
auch die Darsteller selbfft i-hre Sanze Kraft für die
Durchfiihrunff dcs Spi-elplans einsetzen mütz'-en.
Bedamerlich ist. datz di« E.nberufer der Der ainm-
lung es nicht für nötia gefunden baben. auch Ver-
treter der bürgerlichen Parteien hinzuzu-
ziehen.

> Wicblingen. 20. April. Bald itach der ge-
ftern scmeldetcn Bclchagnahme der 78 Liter Oel
erschien der Eigentümer mit e>inem Freigabe-
sckjem und holte sich sein Eigcntum. In klnser
Vovahnuug brochte er es sosort nack Heidel-
b-erg. Denn kurz nachher wollte die Sta«tsan-
waltfchast das Oel deschlagnahmen lassen. hatto
abcr das Nach'eheii. Es ist ganz unvsrstäindlich.
datz irgend eine Vechörde einem Privatmann oin
solches Quantum Oel freigoben sollle. das ja im
Berkchr noch nicht frei ist. Die Kunde von dom
angvkommenen Oel verbreitete fich schnell im Orl
und mnz Sch aue rechneten lckon anrs. wieviel auf

dfe c-nzelnen Familien kammt. Aber leider kam
di« Polizei zu spät und die Vorfroude war ver-
früht.

X Altenbach. 27. Apr-l. Pfarrer Pa-uli
wurde nach 'ijährigcr Tätigkeit i-n der evangeli-
schen.Eemeinde Wilhelmsfeld. nach Stein
Lörvach versetzt. Die Eemeinde sieht ihn nur un-
gern fcheiden. — Einer armen Frau wurden eine
grotzc Menge Kartoffel gestahlen. Die
Diehe stnd junge auswärtise Burschen. dio sofort
verfolgt wurden.

Letzte Drahtberichte

Die bayerischen Wirren

Bamberg, 28. Avril. Die N-rchricht, datz das mi-
litäriffche llnternchmcn gegen München von dcm
Reichs-wehrminijster Noske geleitet wird, ist un-
richlig.

Berlin, 29. -Mrffl. Der berühmte oberboyerische
Wallfaihrtsort Alt-Oetting ist in die Hände
der Spcvrtcrkifften gc-fallen. Man befürchtet. datz d e
kostbarc-n Klofftcrffchätze, sowie die Reliquien grotzen
Schaden erleiden könnten. (Inzwischen ,st Alt-Oct-
trn-g wieder Leffetzt woöden. Schriftl.) Lebcnsmittel
wcrden auf dem Lande fortwährend requiriert. —
Berchandlungen, die am Sonntas -wischen dem
Attnistervräsidcnten und der Rätoabordnuns aus
Aiiünchen in Iugolstadt stattgefunden baben, habcn
sich laut B. L.--A. zerffchlagen. Wie dcmgegen-
i'cber das B. T. aus Damberg mitteilen kann, ent-
spricht dre Meldung, datz in Jngolstadt llnterhandt-
lungen stwttgefunden haben, nicht den Tatsachcn.
Dic Rcgierung Hcffffmann steht den Münchener Ee-
walthaberu gogcnübor n-ach wie vor ouf dem Stanv-
vimkte, datz mit vhnen auf der Erun-dlago beding-
ungsloser Uebergabe imd Aus-licfcrung der
Rebcllenfführer verhandolt werden niüste. — Die
Ortswehrcn uon Earmiffch und Partenkir-.
chsn haiben, wie berichtet wird, Schü-tzengrä-
ben ausgeworsen und lcgten in dem Ecländs cine
Fulle für ffüxrrtakifftiffche Autom-obilc an, dffe mii
siarker Baffatzu-ng aus Münch-p Lamcn.

Münchrn, 29. Avril. Dec A k t i o n s a us s ch u h,
dcx nebcn dom Dsllzugsnat die F-uhrung ber Regie-
rungssoschäfte rnnehat, ist im Vcrlauff der we.leren
Auseinanderffetzung.n in der ge'striscn Versaminlung
zur ü ckge t ret en. Toller hatte wiederum rück-
haltlos ffeiner Aufffassung Ausdriick gegeüen. d-atz die
jc-tzige Rsgicrung gefährl^ch sci unk> nur eine zer-
störende Tätigkeit ausübc. Heute soll ein n-erer
Ausffchutz gewählt.werdcn.

Die SLrcikbewegung

Hamburg, 29. Ayril. Eine MassenD-ovsammlung
der organistcrten Hafenarbeiter aller Aweige
lchnte das Angcbot -des Hafenbetriebsvereins auf
Ecm-ähruna e'mer Teuerungszu-lage ab und Lcffchlotz,
an dsv viel westcrgehenden Fo.Lcruna unter all-n
llinständen festzuhcrlten.

Stettin, 28. Avril. Als Protefflkundgcbung gegen
die Llutigen Vorgänge am gestr-gcn Sonntag sind
die HMeiter der gröheren Jn'd'.'fftricwcrke heute vor-
mittag m den Ausfftand getreten. Im g schloste-
nen Zuge mnrffchiertcn sie nach dem Platze auf der
Hasenstirlatze. wo um 11 Ubr g<6-en 10 000 ArLeitor,
darunter ccuch -sehr viel« Frauen, verffamm.lt war.n.
Dre-i Redner dcr unabh. sozialdcm. Partei hiclten
an verschi<dcnen S-tellen Anffp-vccchcn, in denen sie
bchcmupteten, dio Soldccten seieii von Offfüzieren an-
gestifft-et worden, die Dolksversanrinlung>zu svrcngm.
Die Demonstranten zogcn vor das R-cgicrungsL-e-
bäude, wo mit dem Arbeiterrate seffprochen werdcn
sollte. llm 4 llhr nachmittags ffollt-e eine V:r-
trauensmänne ffitzung, eine zwcrte Bolksverff-am'm-
lung unr 6 Uhr auff dein-selb.n Platze äbg'ha-ltcn
werdcn. Ms zur Erff'üll'.'ng dcr Forlcerrmgen soll
der Donronstrationsstreik andauern.

Bcuthen, 28. Mril. Dcr Ausstand dex ober-
schlesische.l Elektrizitätswerke, Zen-

trale Obersow. ist houte abend gegen 6 llhr Lsen^
worden. Durch dicffe Zentrale werdcn die Etüdt«
Bcuthen, Kattowitz und Königshütte mit clektrische,
Kraft verfforgt. In dex Zentrale Zabor-e douert
der Ausstand noch an. Elerwitz und Hinden-burg
sind daher noch fftromlos.

Winter im Schwarzwald

::: Karlsruhe, 29. April. (Privattel.) Seit eini,
gen Tagen hcrrscht im ganzen Schwarzwald ab-
normes Winterwetter. Es fällt Schnee
bis in die Täler herab und die Berge Lieten eine
Winterl-andschaft dar. I-in nördlichen Schw-arzroalb
sind durchschnittlich 40—50 Zm. Schnee gefallen
Auf dc-m FeldLerg wird heute mit 1Z0 Mete,
die höchste SchneeHöhe dcs M-i-nters fcfftgostellt. Die
Schlitten- und Schneeffchuhbahncn gehcn Lis m das
Höllental ru den Vahnstationen herab. Dve Tem-
peratur ist in den Höhen aüf 4—5 Evad untev 0
gesunken.

Die treuen Kameruner

Berlin, 29. Avril. Wie die Politiffchen Nachrich^
ten aus zuverlästiger Quclle erffahren, Lat ems kltb»
ordnung englischer Offizier« in Kame°
run LereÄs sämEche Häiwtlinge beffcagt, welche
Nation sie als Schutzmacht hcrben möchten. Die Ein-
geborcnen baten inständig um Entfernung der Fram-
zosen aus Kamerun. Die Mshrzahl ffvrach sich Wr
effne deutffche Besetzung aus.

^ Die Forderungen der Eisentzahner. Eine vom

Deutschen Eisenbahner - Verband einbe-
ruffcne Versammlung. die scfftern in Berliir statt-
fand, uird von über 3000 Eisenblabner beffucht war.
Leschlotz einstimmig den Eisenbabnminiffter aufzu-
fordern. bis spätesteus zum 7. Maff die bekann-
ten Forderungen zu bewilligen. wi-
drigenfalls die Ei-senbahner dieArbeit ein-
stellen würden.

Die folgenden von amtlicher Seite zur Veriü-
gung gestellten Zahlcn geben einen Einblick in die
gegenwärtige Lage der Eisenbahnarbeiter und
-Haudwerker. Es verdienen die Eisenbahnhand-
werker im Alter von 27 Iahren 2.50 Mk. pro
Stunde, d. h. 20 Akk. pro Tag ;sie wollen aber jetzt
28 Mk. haben. Die Eisenbahnhandarbeiter von 27
Iahrcn verdienen 2.20 Mk. die Stunde, d. h. 17.60
Mk. pro Tag. Der geringste Lohn des Eisenbahn-
handwerkers im Alter von 18 bis 27 Jahren be-
trägt 2.20 Mk.. der eines gleichaltrigen Eisenbahn-
handarbeiters 1.75 Mk. die Stunde.

* Ungarn bittct um Waffenstillstand. Die „In-
dependance Roumaine" berichtet. dah der Leiter der
ungarischen Sowjetregierung. Bela Kun. eine
Vitte um Wafsenstillstand an das rumänische
Hautpquartier geschickt hat.

Evangelische Gemeinde.

WochengotteSdienft.

Die Wochcngottesdienste in der Providenzklrche und
in der Christuskirche fcillen in dieser Woche aus.
Johanneskircher (Stadtteil Neuenheim) Miltwoch
abend 8 Uhr Wochengottesdienst, Stadtpf. Schmith.
TiakonissenhauSkapeller Donnerstag nachmittags
3 Uhr Fraucnbetstunde. abends 8'/« Uhr Bibe»
stunde, Pfarrer Kammerer. _

Wasscrslände am 29. April 1918.

Heidelberg: 1,84 m. Heilbronn: 1.00 m
und in Neckarsteinach: 1,76 nu_

WitimüilssdclibülhtWi'eiik'KSckelbgLkitiiilg

Wärme.
Grade
ri. Cels.

niederst. ^ höchster

Wärmcgrad seit
gt-steru

Wind-

richtung

Himmel

Luftdr.

mm

2.2

0.8

7.0

Süd

trüb

742,?

Niederschlag 9,2 mm

Mittelwerte von gestern:
Temperatur 3,2

Dunstdruck 4,8 mm

Nelative Feuchtigkeit 82,8 '/«,

Deutsche deMokratische Paetei.

FreiLag, den 2. Mai, abends 8 Uhr im „Artushos"

KNßsrordeMiche

Tages-Ordnung:

Fesllegung der LisLe sür die Gememdewahlen.

Mitgliedskarten gelten nls Ausweis.

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