DOI chapter:
Nr. 126 - 148 (2. Juni 1919 - 30. Juni 1919)
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0907
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^ Neues O>«rettentl,eater. Kavellmeister Frit,
Zoltjwart rst für d-ie Lonuinenve Winterspicl-
neit als erster Kapellmsister an das StadttHeater
in Londskmt lVayern) verpflichtet morden.
-:- Polize.bericht. Verhaftet wurden ein
TElo.,„er, ein i/irb-eiter. ein>e Näblwm, wlAaem
Dieb'stathls. ein Pärchen wegen Vergehe>ns Mgen
das Ncel-dewchon. etn Schmied wegen Obdachlosig-
keit crne Avbc:.terin und ein DienstnM>chen we-
gen Uncher.zlchons.
Die llnruhen in Mannheim
Der Regicrung sind zuverlässige Nachrichten
daruber zugcgangen. dasi die Spartakisten und
Kommmnstcn d,e L e b e n s m i t t e l u n ru h e n
Volltcsch auszubeuten versuchen, weitere
Unnchen hervorrufen und es bis zur Äusrufung
der Naterepublik treiben wollen. Aus dic-
sem Onmd sind in den letjten Tage hier grösiere
^ruppenmasien zusammengezogen worden. Die
Negierung hat cinc Mahnung an die hicsige E n-
wol.nerschast gerichtet die Ruhe zu bewahren da-
,mt n cht der Belagcrungszustand erklärt
merden mu,j. Das Verbot der Theater- und Kmo-
vorsteUungen und die eingeschränkte Polizeistunde
sind wicder au,gehobcn worden. D.e Polizeistunde
wurde auf 11 Uhr festgcsctjt. Ein weiterer der
SchEverletjten ein 23jähriger Jngenieurschüler,
dcr sich bei den Unruhen am Samstag eine schwcre
Vcrlctjung zuzog, ist seinen Verletzungen erlegen.
. e V e r h a f t u n g des Nedakteurs der
>', - Hormann Nemmele von der
U S P. ist aufgruild des § 12 des R.Slr.E.V.
(Äusforoerung zur Eehorsamsverweigerung gegen-
ul'er Pcrsoncn des Soldalcnstandes) erfolgt. W c
in dem Organ der Kommunisten. der „Rot. Fahne"
mitgcteilt wird. stnd die Mitgl eder der U S P.
ans dcm soqen. Aktionsausschuf,. der sich die E-ni-
gung des Proletariats zur Aufgabe gemacht hat.
ausgetreten. Die ..Volksstimme" stellt fest das,
damit der Aktionsausschuh sein Ende
erreicht hat.
Diesozialdem. Parte» Mannheim
befaßte sich in einer Vertrauensmänneroersgmmlung
mit dcn Plünderungen und dem Aufruhr am
Samstag. Hierbei wurde der Volkswchr wie der
Polizei für ihr tatkräftiges Eintreten Dank ausge-
sprochen. In der Aussprache wurde von einem
Nedner festaestellt. dah dcr Führer der U. S. P.
Hermann Remmele tatsächlich in einer Kaserne
die Soldaten zur Niederlegung der Waffen aufge-
fordert hat.
Neckarstsinach. 26. Iuni. Die Polizei verhaf-
tete cine sechskövfige Diebesbande, die in
einer hiestgen Lederfabrik für mehrere tausend
Mark Leder gestohlen hatte. Der Anführer
dcr Dande der Ballettänzer Iosef Bach entkam,
sein Bankguthaben in Höhe von 14 000 Mk. ist be-
schlaanabmt worden.
Merthcim, 25. Iuni. Bei der im Bezirk Wert-
heim in den letjten Taaen vorgenommenen frei-
willigen Kartoffelsammlung wurden
beinabe 126 Zentner abaeliefert.
Rastatt, 25. Funi. Das Kriegsministerium hat
angeordnet. das, bier ein Sammellager für
zurückkehrende Elsässer eingerichtet wird.
dic von hier aus nach dem Elsatz weiter geleitet
rverden
St. Pcter, 25. Iuni. Bei dem Brandun-
glück auf dcm Salpeterhofe. der durch Vlitjschlag
verübt wurde sind 2 Kinder. ein Iunge von vier
Iahren und ein Mädchen von 11 Iahren. ums Le-
ben gekommen. 10 Schafe sind mitverbrannt.
Letzte Drahtberichte
Schwere Kämpfe in tzamburg
Hamburg. 35. Juni. Aus den Lebonsmittel-
bowegunoen haben sich politrsche Umfturz-
kEwegungen entwickslt. bei denen Spartakus
däe Führung übernlahm. Die Svartakisten
hutten sich im LEe der Nacht in den Besitz d>es
Haupt bahnhofes gesetzt. nachdein sie die
dort pbstierden Mteilungen der Volkswehr e>nt-
waffnet hatten. DaL-urch sind sie in den Besih
von Eewchren Klk«vichinengeiochren unib Mrmi-
tion getom-meil. Mit diesen unterhielt«n> die
Sparta'kisten während der ga-n^en Nacht ei-n lch-
haftes Feuer. Gegen zwei Ubr wurde der Ha-upt-
bckliichof von der EinwohnerjckMt wieder ge-
nommen woibei es Leicht- unid Schweroerlehte
auf Seiten der Soldaten sab. Es wurLen viele
Eefangene gemacht, bewaffnete SpartcMsten fest-
genommen und eine Anzcchl Plünderer <vus den
Läden hercvusgeworfen. Es bestätigt^sich datz em
Teil der Volkswehr seine Waffen cm
die Spartcvkisten abgegeben bat.
Hamburg. 26. Iuni. Die Unruhen haben
sich im Laufe des gestrigen vormittags immcr
mcho vcrstärkt. In den friihcn Morgen-
stundcn wurden Flugblätter unter d.e Bcoölkc-
rung vertcilt. Am heftigsten tobte der Kamps
am Nathause und dcr Börse. Um halb 11
Uhr erlanate dcr Kampf besonders am Rödgings-
markt zicmliche Heftigkcit. Die 'Demonstran -
ten hatten sick» ln und oor de,n neüen Steuergc-
büude verbarritadiert. von wo aus sie aus die
Truppen schossen. die das Feuer vom Möncke-
damm, dcm alten Wall und dem Vabnkörper d r
Hechbahn aus lebhast erwiderten. Eegen 2 Uhr
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uachmittags gelang es dcn Ausständischen in das
Nathaus oinzudringen unp cs zu bc-
setzen. Die Negierungstruppen mutzteu
sich ergcben. Sie wurden entwafsnct und von
den Aufständischen abgefükrt. Gleich daranf
wurde dcr Hauptbahnhof von deu Sparta-
kisten bcsetzt.
Dic Unruhen wurden in der vergangenen Nacht
zu Plündcrungen und Räubereicn ausgenvht. So
wurden sämtlichc elcktrische Vogcnlamven demoliert
und dann im Dunkeln eine grohe Änzahl Eoldwas
reir, Zigarren- und Lcbcnsmittclgeschäfte geplgn-
d cr t. Die Zabl d r Toten nnd Verwundeten lätzt
sich noch nicht llbersehen. dllrstc aber bedeutend se'm.
(Dic Frankfurtcr Zeitung meldct 183 Tote.) Unter
ibnen bcfindcn sich viele Ncugierige^ Zm Hafen-
gcbiet ist allcs ruhig. Die Hafenarbeiter ver-
bleiben auf ihren Arbeitsstätten. Dic Stadt befin-
det sich nunmehr in den Händ-n der bewaffncten
Arbeitcr. Es sind Verhandlungen im Gange, vm
dic Ruhe und Ordnung wieder h^rzustellen. Der-
schiedcnc Gcfängnisse in Hamburg und Altona
wurden erstllrmt.
Hamburg. 26. Juni. Wie wir von zuständi.arr
Stelle evfahren, befinLät sich die volitiische G>'walt
in dcii Händen der Volkswehr und der Be-
triebsräte der orga-n. Arboiterschast. Dle
Polizcigewalt wird ebenfalls von der Volks-
wehr gemestlsam mit den Betriebsräten der organi-
sisrten Arbeiterschaft gehandhwbt. An der Svitze
dleser Eewalt steht die Zwölferkommissioir der Be-
triebsräte gemeinsam mit den drei soziawemvkra-
ti chen Parteien. Ecgen Plünderer wiüd in ewr-
gischcr Mi-rise vorgegangen.
Gegenmahnahmen
Derlin. 26. Jum. Die erforderl'chen Mchnalh-
men zur Wiederhorstel l u a g der Ordnung 'rü
Hamburg smd eingeleitet. Die Vosijlsche Zeitung
nveldet, datz Eeneral v. Lettow-Vorbeck be-
auftragt sei, mit einem grotzen Detachement nach
Homkmrg zu gchen, um die Ordnung dort wiäoer
herzustellen.
Liebcr den Tod. als die Schmach!
Berlin, 26. Iuni. Laut „Berl. Lok.-Anz." Le-
sagen Ententenachrichten aus Stratzburg, datz
als bekannt wurde. datz der Friedensvertrag un-
terzeichnet werden sollte. eine Anzahl Selbst-
morde von Deutschen aus Elsatz-Lothringen
qemeldct wurden. Auch aus anderen Städten tref-
fen gleichartige Meldungen ein.
Ein Uebergrisf
Bersailles, 25. Iuni. Der Vertreter der Deut-
schen Zeitung in Persailles Wilh. Scheuer-
mann ist heute nachmittaq 6 Uhr von einiqen
Sicherheitsaqenten im Auftraq des Militärgerich-
tes von Paris ohne nähere Angabe der Gründe
verhaftet worden. Die deutsche Delegation hat
gegen die Verhaftung protestiert, da auch die im
Eefolge der Delegation Lefindllchen Journalisten
Exterritorialität genietzen.
Leser und Freunde
der
„Heidelbergev geitung"
Wahrt eure Jntereffen dnrch
EiliMliiiig der Zeitimg
AWerbiiiig neiier Msmienten
Einrüilung von Anzeigen
in die
„HcidkldttM Irltlliis',
AliiUiche ZeliwntmiiiIiMM.
Die HandwerkSkammerwahlen betr.
Nr. 176. Auf Anordnung des Landesgewerbeaints haben für die
1910 gewählten Ntitgliider und Crsatzmänner der Handwerkskammern
und ihre Gesellenausichüsse Neuwohlen für etne scchsjährige Amtsdauer
und für die 1913 Gewahlten, die tnzwischen durch Tod, Wegzug oder
dergl. ansgeschieden sind, Crsatzwahlen für eine dreijährige Aintsdauer
statlArfindeii.
Fllr die Wahl ist die Verordnung vom 28. Januar 1913, die
Wahlordnung für die Handwerkskammcrn und deren Gesellenausschllsie
betr. (Ges. u. V. Vl. 1913, Seire 103) maßgebend. Das Wahlrecht steht
dcn in ß 2 der Wahlordnung bezeichneten gewerblichen Vereinigungen
zu. Dieselkien werden ausge>ordert, ihre Wahlbecechtigung unter Naa,-
weis dcr gesetzlichen Voraussetzuiig bci AuZschlußverineiden bis zum
31. Juli ds. Js. bci dem fur den Sitz der Vereinigung zuständigen Ve
zirksamt unter Leobachtung des § 6 der Wahiordnung anzumelden.
Die dein Bezirksamt als wahlberechtigt bekamiten Ve.e nigungen werdeu
eine bcsondere Ausiorderung zur Wahl untcr Veifllgung von Forinu-
laren und Er!äuterungen llber das zu beobachtcnde Verfahren erhaltn-.
Gewerbliche Vereinignngen, die zur Wahl berechtigt zu sein glauben
und eine derartige beiondere Slufforderung bis 1. Juli ds. Js. nicht
erhalten haben, werden einge aden, dies dem zuständigen Vezirksaint
anzuzcigeii.
Heidelberg, dcn 24. Juni 1919.
Bczirksnmt. 6406
Verkauf von Alt-Eisen.
Das in unsercin lagerlwf, t!'ergheimerstr. 78, liegende alte Eisen
soll berkauft werdcn. FUr die Abrechnuug gilt das Wiegeergebuis der
städt. Wage. Tie Abfuhr des Eijens hat spätestens 3 Tage nach Zu-
schtagserteilung ?u erfclg n.
Angßboie für 1M kx sind bis zum 6. Jult d. I., vormittags
10 Uhr euizureichen.
Heidelberg, den 24. Juni 1919.
Stadt. Tiefvauamt. 5398
Sekanntmachung.
^Zfcrdefteifch bctr.
Die Rezugsmarke Nr. 1 der Pferdeflcischlnrte berechtigt zum Be-
zug von i/r Pfund Pfcrdefteifch.
Fllr die Numinern 6001 bis 6850 erfolgt die Abgabe in der
Metzgerei Hutter, Cppelheinierstraße, am Donnerstag nachinittag von
2 Uhr ab.
Heidelberg, den 25. Juni 1919.
Städt. Nahritngsmittelamt. 6397
Lekanntmachung.
Jn der Woche voin 22. bis 28. Juni werden auf jede ganze
Fleischkarte slO Llbschnitte) 125 Gramm F-rifchfteisch ausgegeben.
Heidelberg, den 25. Juui 1919. 5396
Nusschuft fllr deir Kommunalverband Heidelberg Stadt.
Vekanntmachung.
Obstvcrsorgung betr.
Am Dontterötag nachmittag und F-reitag vormittag bc-
rechtigt die Aezugsmarke Nr. 6 der Vejtcllkarte zum Lkzug von ^-Pfund
Kirschen zuin Prcise von 3l! Pfg.
Die Abgabe eriolgt zunächst in drn Geschäften A bis einschließlich
Hörrle, welche die Abstempelung dcr Beikellmarke Nr. 6 vorgenominen
habcn.
Heidelberg, d> n 25. Juni 1919.
Städt. Nahrttngsmittelamt. 5412
Rtscnie-Rilij-BiikliillMHtiiicllittg
Freitag, den 27. Iuni, nachm. 5 Uhr
AWtll iin W -cr Nkiicil Knserne.
öt03
Freiherr v. Preuschen,
Major und Batls.-Kdr.
Zede k)ausfrau mutz es wissen
daß von dem jetzt zur Vertcilung kominenden
Bohnen».lraf;ee "W8 6409
jedes Gnvicht, nuch das kleinste, bei niir gebrannt wird.
Kaffeerästcrei Sl. Schildmairn, jrrahncngasse 5, Nähc d. Marstalls
Hauptstraße 23.
Fernruf 82 und 182.
Jsraelitischer Gotteödienft.
Samstag Predig.
WiitkrWSbelib>iA>l»!Itii!>crSeik>eIbg.ZcitWg
Am 26. Juni 1919, morgens 7 Uhr.
Wärmc-
Grade
n. Cels.
niederst. ^ höchster
Wärmegrad seit
gestern
Wind-
richtuug
Himmel
Luftdr,
mm
10.2
9.5
Nieders
Miticln
Temper
Duustd
Oielativ
15,4
chlcig
icrte von
atur
cuck
Feuchttz
Nord
gestcrn:
steit
bed.
8,4 mr
11.1
9.0 mr
91.0
745,8
i
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Wasserstände am 26. Iuni 1919
Hetdelberg: 1,25 m, Heilbronn: 0,39 m
und in N e ck a r st e i n a ch: 0,7 0 m
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k^SKISMS
ist teuei-, abei- nlcbt
so teuer wie ksins
klsklams. ^
Verantwortlich für den gejainteN Texttetl
Kurt Fischer,
für den Anzeigenteil Alfred Schmttz.
Rotationsdruck und Verlag:
Heidelberger Verlagsanstalt u. Druckeret G.nubL.
GrkLärnng!
Noch dcn vorgkstcin in den hicsigcn Tageszcitunoen vcröffentlichen
Acußerungen des „Vercin zur Ablvchr des ÄniiseiintisinuS" halte ich
es für geboien, deu Wortlnuk dec Enrschließung vom 19. Juni bekannt
zu geben, auf die sich die Erklärungen dcs „Vcreins zur Abwehr des
Antisemtismus" beziehen. Sic lautete:
Entschlietzung. ^
1. Angestchls des drohenden Vormarsches dcr Feinde erklären
wir, daß wir eher bcreit sind, die Lasten und d.e Bcdruckungeu auf uus
zu nchmen, als einen Fricden anzuerkeunen, der das gesam e Deutsche
Volk fllr uijtz/isebbarc Zeitcu-in das Joch dcr Kapitalisten der Entenre-
völker schicktrrWir erheben Ginsprnch gcgcn dcn Bersnch, ciaem
uns aufgezwnngenen (Ycwait'rieden eine Rochtsform zu gebcn.
2. Cs ist wohl an.iliiehmen, daß nach bem Eininarsche-sich ver-
räterische Clemeiite zur Geltung zu bringen versuchen werdcn, welche
den Feindcn Helfersdicnste Icisteu, um weitcre Gcbiete voin Reiche ab-
zusprengen. Lüir gelobcn Trenc znm Rciche u,.d Rache dencn,
die es wagcn, in diesem Sinue ihr Han^t zu erhebcn.
3. Der Krieg ist für u»s vcrloren gegaugen, weil der hohe
Schivung, die freie Erhebung zur Pflichtcriüllung und zu der erwarmen-
dcn Jdee dcs Vatcrlandcs durch die Hcrrschaft iiiaterialistischer und
kapitalistischer B.gehrlichkeiten und Gesiiinuugen erstickl wurde». Diescr
elende Geist des MaterialiSinus und d^ r Provitsucht hcrrscht selbst an
den Hüchschulen, wo ideale und natiouale Gesinnung inaßgebend sei»
sollte. Wie werden mit (->,,» elzung allcr nnserer Kraft diescn
Geist niederznringcn versnchcn, nm Deutschland einer neue»
Zcit entgegcnzufnhren.
4. Auf unsercm armen deutschen Volk lastet heute die Herr-
fchaft der Judcn. Sie habcu uns mit ihrer varerlandclosen inter-
nationalen Börsenvcrbindnng verraren, sie haben den Wucher- und
Schleichhandel in Schwung gebracht, sich in llberiviegendcr Anzahl i»
den Kriegsgesellschasten anfg'haltcn und die Gewinne an sich gcrisse»,
während die Dcutschen draußcn ihr Iteben einsetzten. Jn ihren Hände»
ist fast das gesamte dentsche Zeitiingswesen (Berliner Tagcblatt, Frank-
furter Zeitung, UUstein, Mosie). Sie sind dle Ausbeuter der Nevolutlon.
die uns deN Sklavcnfrieden bringen wird. Wir berlangen von
ctner Regierung, wclchc Gejlolgschaft bcansprucht, daft sie uns
hilft, daS Joch deö Lllliudentums abzuschiittcln.
Jn der Stunde höchster Not, wo der Feind nach vier schweren
Kriegöjahren in unser Land weiter vorzurücken droht, gcloben wir in
deuticher Gesinnung uns einander treu zu helfen, mvgen auch die Be°
drückungen uad Lastcn noch so groß werdeu. Wir gehen durch sie hin-
durch der Stunde der Befreiung hoffnungsvoll cntgegen.
Beschlosienin derKlosterruineHeiligenbeig beiHeidelberg am 19. Juni 1919
5414
Vr. Krnold Ruge.
Die ErpretzgnLannahmestette
in Nencnhcin» wird ab Dienstng.
dcn t. Jnti v. I., gcschloffcn»
Heidelberg, den24.Jii,n 1919.
_Bctriebsinspckt.ott. (5404
Bricflasche,
dunkelgrün, Juhalt: Geld, mehrore
Ai swcrs- Militärpapiere, Photos-
u. Geschäftspapiere, Mvinag, 23. VI.,
abends °/«9—11 Uhr iin oder bciiu
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Dem ehrlichen Finder gute Ae-
lohnung, dec Unehrl-che wolle
mir wcnigsteils, die fllr ihn wertlvscn
Papiere und Ausweise zusenden.
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Fiir BerlkMiisIteIlu!i!!
wicd ein , 5357
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gesetzten Mters gesncht. (Lebens-
stellung. Offertcn mit Gehaltsan-
sprllcheu sind uiner Rr. .'»357 an
d. Heidelberger Zcitung einzureichcn.
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e Znsilla.ntr' v
^ Neues O>«rettentl,eater. Kavellmeister Frit,
Zoltjwart rst für d-ie Lonuinenve Winterspicl-
neit als erster Kapellmsister an das StadttHeater
in Londskmt lVayern) verpflichtet morden.
-:- Polize.bericht. Verhaftet wurden ein
TElo.,„er, ein i/irb-eiter. ein>e Näblwm, wlAaem
Dieb'stathls. ein Pärchen wegen Vergehe>ns Mgen
das Ncel-dewchon. etn Schmied wegen Obdachlosig-
keit crne Avbc:.terin und ein DienstnM>chen we-
gen Uncher.zlchons.
Die llnruhen in Mannheim
Der Regicrung sind zuverlässige Nachrichten
daruber zugcgangen. dasi die Spartakisten und
Kommmnstcn d,e L e b e n s m i t t e l u n ru h e n
Volltcsch auszubeuten versuchen, weitere
Unnchen hervorrufen und es bis zur Äusrufung
der Naterepublik treiben wollen. Aus dic-
sem Onmd sind in den letjten Tage hier grösiere
^ruppenmasien zusammengezogen worden. Die
Negierung hat cinc Mahnung an die hicsige E n-
wol.nerschast gerichtet die Ruhe zu bewahren da-
,mt n cht der Belagcrungszustand erklärt
merden mu,j. Das Verbot der Theater- und Kmo-
vorsteUungen und die eingeschränkte Polizeistunde
sind wicder au,gehobcn worden. D.e Polizeistunde
wurde auf 11 Uhr festgcsctjt. Ein weiterer der
SchEverletjten ein 23jähriger Jngenieurschüler,
dcr sich bei den Unruhen am Samstag eine schwcre
Vcrlctjung zuzog, ist seinen Verletzungen erlegen.
. e V e r h a f t u n g des Nedakteurs der
>', - Hormann Nemmele von der
U S P. ist aufgruild des § 12 des R.Slr.E.V.
(Äusforoerung zur Eehorsamsverweigerung gegen-
ul'er Pcrsoncn des Soldalcnstandes) erfolgt. W c
in dem Organ der Kommunisten. der „Rot. Fahne"
mitgcteilt wird. stnd die Mitgl eder der U S P.
ans dcm soqen. Aktionsausschuf,. der sich die E-ni-
gung des Proletariats zur Aufgabe gemacht hat.
ausgetreten. Die ..Volksstimme" stellt fest das,
damit der Aktionsausschuh sein Ende
erreicht hat.
Diesozialdem. Parte» Mannheim
befaßte sich in einer Vertrauensmänneroersgmmlung
mit dcn Plünderungen und dem Aufruhr am
Samstag. Hierbei wurde der Volkswchr wie der
Polizei für ihr tatkräftiges Eintreten Dank ausge-
sprochen. In der Aussprache wurde von einem
Nedner festaestellt. dah dcr Führer der U. S. P.
Hermann Remmele tatsächlich in einer Kaserne
die Soldaten zur Niederlegung der Waffen aufge-
fordert hat.
Neckarstsinach. 26. Iuni. Die Polizei verhaf-
tete cine sechskövfige Diebesbande, die in
einer hiestgen Lederfabrik für mehrere tausend
Mark Leder gestohlen hatte. Der Anführer
dcr Dande der Ballettänzer Iosef Bach entkam,
sein Bankguthaben in Höhe von 14 000 Mk. ist be-
schlaanabmt worden.
Merthcim, 25. Iuni. Bei der im Bezirk Wert-
heim in den letjten Taaen vorgenommenen frei-
willigen Kartoffelsammlung wurden
beinabe 126 Zentner abaeliefert.
Rastatt, 25. Funi. Das Kriegsministerium hat
angeordnet. das, bier ein Sammellager für
zurückkehrende Elsässer eingerichtet wird.
dic von hier aus nach dem Elsatz weiter geleitet
rverden
St. Pcter, 25. Iuni. Bei dem Brandun-
glück auf dcm Salpeterhofe. der durch Vlitjschlag
verübt wurde sind 2 Kinder. ein Iunge von vier
Iahren und ein Mädchen von 11 Iahren. ums Le-
ben gekommen. 10 Schafe sind mitverbrannt.
Letzte Drahtberichte
Schwere Kämpfe in tzamburg
Hamburg. 35. Juni. Aus den Lebonsmittel-
bowegunoen haben sich politrsche Umfturz-
kEwegungen entwickslt. bei denen Spartakus
däe Führung übernlahm. Die Svartakisten
hutten sich im LEe der Nacht in den Besitz d>es
Haupt bahnhofes gesetzt. nachdein sie die
dort pbstierden Mteilungen der Volkswehr e>nt-
waffnet hatten. DaL-urch sind sie in den Besih
von Eewchren Klk«vichinengeiochren unib Mrmi-
tion getom-meil. Mit diesen unterhielt«n> die
Sparta'kisten während der ga-n^en Nacht ei-n lch-
haftes Feuer. Gegen zwei Ubr wurde der Ha-upt-
bckliichof von der EinwohnerjckMt wieder ge-
nommen woibei es Leicht- unid Schweroerlehte
auf Seiten der Soldaten sab. Es wurLen viele
Eefangene gemacht, bewaffnete SpartcMsten fest-
genommen und eine Anzcchl Plünderer <vus den
Läden hercvusgeworfen. Es bestätigt^sich datz em
Teil der Volkswehr seine Waffen cm
die Spartcvkisten abgegeben bat.
Hamburg. 26. Iuni. Die Unruhen haben
sich im Laufe des gestrigen vormittags immcr
mcho vcrstärkt. In den friihcn Morgen-
stundcn wurden Flugblätter unter d.e Bcoölkc-
rung vertcilt. Am heftigsten tobte der Kamps
am Nathause und dcr Börse. Um halb 11
Uhr erlanate dcr Kampf besonders am Rödgings-
markt zicmliche Heftigkcit. Die 'Demonstran -
ten hatten sick» ln und oor de,n neüen Steuergc-
büude verbarritadiert. von wo aus sie aus die
Truppen schossen. die das Feuer vom Möncke-
damm, dcm alten Wall und dem Vabnkörper d r
Hechbahn aus lebhast erwiderten. Eegen 2 Uhr
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uachmittags gelang es dcn Ausständischen in das
Nathaus oinzudringen unp cs zu bc-
setzen. Die Negierungstruppen mutzteu
sich ergcben. Sie wurden entwafsnct und von
den Aufständischen abgefükrt. Gleich daranf
wurde dcr Hauptbahnhof von deu Sparta-
kisten bcsetzt.
Dic Unruhen wurden in der vergangenen Nacht
zu Plündcrungen und Räubereicn ausgenvht. So
wurden sämtlichc elcktrische Vogcnlamven demoliert
und dann im Dunkeln eine grohe Änzahl Eoldwas
reir, Zigarren- und Lcbcnsmittclgeschäfte geplgn-
d cr t. Die Zabl d r Toten nnd Verwundeten lätzt
sich noch nicht llbersehen. dllrstc aber bedeutend se'm.
(Dic Frankfurtcr Zeitung meldct 183 Tote.) Unter
ibnen bcfindcn sich viele Ncugierige^ Zm Hafen-
gcbiet ist allcs ruhig. Die Hafenarbeiter ver-
bleiben auf ihren Arbeitsstätten. Dic Stadt befin-
det sich nunmehr in den Händ-n der bewaffncten
Arbeitcr. Es sind Verhandlungen im Gange, vm
dic Ruhe und Ordnung wieder h^rzustellen. Der-
schiedcnc Gcfängnisse in Hamburg und Altona
wurden erstllrmt.
Hamburg. 26. Juni. Wie wir von zuständi.arr
Stelle evfahren, befinLät sich die volitiische G>'walt
in dcii Händen der Volkswehr und der Be-
triebsräte der orga-n. Arboiterschast. Dle
Polizcigewalt wird ebenfalls von der Volks-
wehr gemestlsam mit den Betriebsräten der organi-
sisrten Arbeiterschaft gehandhwbt. An der Svitze
dleser Eewalt steht die Zwölferkommissioir der Be-
triebsräte gemeinsam mit den drei soziawemvkra-
ti chen Parteien. Ecgen Plünderer wiüd in ewr-
gischcr Mi-rise vorgegangen.
Gegenmahnahmen
Derlin. 26. Jum. Die erforderl'chen Mchnalh-
men zur Wiederhorstel l u a g der Ordnung 'rü
Hamburg smd eingeleitet. Die Vosijlsche Zeitung
nveldet, datz Eeneral v. Lettow-Vorbeck be-
auftragt sei, mit einem grotzen Detachement nach
Homkmrg zu gchen, um die Ordnung dort wiäoer
herzustellen.
Liebcr den Tod. als die Schmach!
Berlin, 26. Iuni. Laut „Berl. Lok.-Anz." Le-
sagen Ententenachrichten aus Stratzburg, datz
als bekannt wurde. datz der Friedensvertrag un-
terzeichnet werden sollte. eine Anzahl Selbst-
morde von Deutschen aus Elsatz-Lothringen
qemeldct wurden. Auch aus anderen Städten tref-
fen gleichartige Meldungen ein.
Ein Uebergrisf
Bersailles, 25. Iuni. Der Vertreter der Deut-
schen Zeitung in Persailles Wilh. Scheuer-
mann ist heute nachmittaq 6 Uhr von einiqen
Sicherheitsaqenten im Auftraq des Militärgerich-
tes von Paris ohne nähere Angabe der Gründe
verhaftet worden. Die deutsche Delegation hat
gegen die Verhaftung protestiert, da auch die im
Eefolge der Delegation Lefindllchen Journalisten
Exterritorialität genietzen.
Leser und Freunde
der
„Heidelbergev geitung"
Wahrt eure Jntereffen dnrch
EiliMliiiig der Zeitimg
AWerbiiiig neiier Msmienten
Einrüilung von Anzeigen
in die
„HcidkldttM Irltlliis',
AliiUiche ZeliwntmiiiIiMM.
Die HandwerkSkammerwahlen betr.
Nr. 176. Auf Anordnung des Landesgewerbeaints haben für die
1910 gewählten Ntitgliider und Crsatzmänner der Handwerkskammern
und ihre Gesellenausichüsse Neuwohlen für etne scchsjährige Amtsdauer
und für die 1913 Gewahlten, die tnzwischen durch Tod, Wegzug oder
dergl. ansgeschieden sind, Crsatzwahlen für eine dreijährige Aintsdauer
statlArfindeii.
Fllr die Wahl ist die Verordnung vom 28. Januar 1913, die
Wahlordnung für die Handwerkskammcrn und deren Gesellenausschllsie
betr. (Ges. u. V. Vl. 1913, Seire 103) maßgebend. Das Wahlrecht steht
dcn in ß 2 der Wahlordnung bezeichneten gewerblichen Vereinigungen
zu. Dieselkien werden ausge>ordert, ihre Wahlbecechtigung unter Naa,-
weis dcr gesetzlichen Voraussetzuiig bci AuZschlußverineiden bis zum
31. Juli ds. Js. bci dem fur den Sitz der Vereinigung zuständigen Ve
zirksamt unter Leobachtung des § 6 der Wahiordnung anzumelden.
Die dein Bezirksamt als wahlberechtigt bekamiten Ve.e nigungen werdeu
eine bcsondere Ausiorderung zur Wahl untcr Veifllgung von Forinu-
laren und Er!äuterungen llber das zu beobachtcnde Verfahren erhaltn-.
Gewerbliche Vereinignngen, die zur Wahl berechtigt zu sein glauben
und eine derartige beiondere Slufforderung bis 1. Juli ds. Js. nicht
erhalten haben, werden einge aden, dies dem zuständigen Vezirksaint
anzuzcigeii.
Heidelberg, dcn 24. Juni 1919.
Bczirksnmt. 6406
Verkauf von Alt-Eisen.
Das in unsercin lagerlwf, t!'ergheimerstr. 78, liegende alte Eisen
soll berkauft werdcn. FUr die Abrechnuug gilt das Wiegeergebuis der
städt. Wage. Tie Abfuhr des Eijens hat spätestens 3 Tage nach Zu-
schtagserteilung ?u erfclg n.
Angßboie für 1M kx sind bis zum 6. Jult d. I., vormittags
10 Uhr euizureichen.
Heidelberg, den 24. Juni 1919.
Stadt. Tiefvauamt. 5398
Sekanntmachung.
^Zfcrdefteifch bctr.
Die Rezugsmarke Nr. 1 der Pferdeflcischlnrte berechtigt zum Be-
zug von i/r Pfund Pfcrdefteifch.
Fllr die Numinern 6001 bis 6850 erfolgt die Abgabe in der
Metzgerei Hutter, Cppelheinierstraße, am Donnerstag nachinittag von
2 Uhr ab.
Heidelberg, den 25. Juni 1919.
Städt. Nahritngsmittelamt. 6397
Lekanntmachung.
Jn der Woche voin 22. bis 28. Juni werden auf jede ganze
Fleischkarte slO Llbschnitte) 125 Gramm F-rifchfteisch ausgegeben.
Heidelberg, den 25. Juui 1919. 5396
Nusschuft fllr deir Kommunalverband Heidelberg Stadt.
Vekanntmachung.
Obstvcrsorgung betr.
Am Dontterötag nachmittag und F-reitag vormittag bc-
rechtigt die Aezugsmarke Nr. 6 der Vejtcllkarte zum Lkzug von ^-Pfund
Kirschen zuin Prcise von 3l! Pfg.
Die Abgabe eriolgt zunächst in drn Geschäften A bis einschließlich
Hörrle, welche die Abstempelung dcr Beikellmarke Nr. 6 vorgenominen
habcn.
Heidelberg, d> n 25. Juni 1919.
Städt. Nahrttngsmittelamt. 5412
Rtscnie-Rilij-BiikliillMHtiiicllittg
Freitag, den 27. Iuni, nachm. 5 Uhr
AWtll iin W -cr Nkiicil Knserne.
öt03
Freiherr v. Preuschen,
Major und Batls.-Kdr.
Zede k)ausfrau mutz es wissen
daß von dem jetzt zur Vertcilung kominenden
Bohnen».lraf;ee "W8 6409
jedes Gnvicht, nuch das kleinste, bei niir gebrannt wird.
Kaffeerästcrei Sl. Schildmairn, jrrahncngasse 5, Nähc d. Marstalls
Hauptstraße 23.
Fernruf 82 und 182.
Jsraelitischer Gotteödienft.
Samstag Predig.
WiitkrWSbelib>iA>l»!Itii!>crSeik>eIbg.ZcitWg
Am 26. Juni 1919, morgens 7 Uhr.
Wärmc-
Grade
n. Cels.
niederst. ^ höchster
Wärmegrad seit
gestern
Wind-
richtuug
Himmel
Luftdr,
mm
10.2
9.5
Nieders
Miticln
Temper
Duustd
Oielativ
15,4
chlcig
icrte von
atur
cuck
Feuchttz
Nord
gestcrn:
steit
bed.
8,4 mr
11.1
9.0 mr
91.0
745,8
i
n
Wasserstände am 26. Iuni 1919
Hetdelberg: 1,25 m, Heilbronn: 0,39 m
und in N e ck a r st e i n a ch: 0,7 0 m
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k^SKISMS
ist teuei-, abei- nlcbt
so teuer wie ksins
klsklams. ^
Verantwortlich für den gejainteN Texttetl
Kurt Fischer,
für den Anzeigenteil Alfred Schmttz.
Rotationsdruck und Verlag:
Heidelberger Verlagsanstalt u. Druckeret G.nubL.
GrkLärnng!
Noch dcn vorgkstcin in den hicsigcn Tageszcitunoen vcröffentlichen
Acußerungen des „Vercin zur Ablvchr des ÄniiseiintisinuS" halte ich
es für geboien, deu Wortlnuk dec Enrschließung vom 19. Juni bekannt
zu geben, auf die sich die Erklärungen dcs „Vcreins zur Abwehr des
Antisemtismus" beziehen. Sic lautete:
Entschlietzung. ^
1. Angestchls des drohenden Vormarsches dcr Feinde erklären
wir, daß wir eher bcreit sind, die Lasten und d.e Bcdruckungeu auf uus
zu nchmen, als einen Fricden anzuerkeunen, der das gesam e Deutsche
Volk fllr uijtz/isebbarc Zeitcu-in das Joch dcr Kapitalisten der Entenre-
völker schicktrrWir erheben Ginsprnch gcgcn dcn Bersnch, ciaem
uns aufgezwnngenen (Ycwait'rieden eine Rochtsform zu gebcn.
2. Cs ist wohl an.iliiehmen, daß nach bem Eininarsche-sich ver-
räterische Clemeiite zur Geltung zu bringen versuchen werdcn, welche
den Feindcn Helfersdicnste Icisteu, um weitcre Gcbiete voin Reiche ab-
zusprengen. Lüir gelobcn Trenc znm Rciche u,.d Rache dencn,
die es wagcn, in diesem Sinue ihr Han^t zu erhebcn.
3. Der Krieg ist für u»s vcrloren gegaugen, weil der hohe
Schivung, die freie Erhebung zur Pflichtcriüllung und zu der erwarmen-
dcn Jdee dcs Vatcrlandcs durch die Hcrrschaft iiiaterialistischer und
kapitalistischer B.gehrlichkeiten und Gesiiinuugen erstickl wurde». Diescr
elende Geist des MaterialiSinus und d^ r Provitsucht hcrrscht selbst an
den Hüchschulen, wo ideale und natiouale Gesinnung inaßgebend sei»
sollte. Wie werden mit (->,,» elzung allcr nnserer Kraft diescn
Geist niederznringcn versnchcn, nm Deutschland einer neue»
Zcit entgegcnzufnhren.
4. Auf unsercm armen deutschen Volk lastet heute die Herr-
fchaft der Judcn. Sie habcu uns mit ihrer varerlandclosen inter-
nationalen Börsenvcrbindnng verraren, sie haben den Wucher- und
Schleichhandel in Schwung gebracht, sich in llberiviegendcr Anzahl i»
den Kriegsgesellschasten anfg'haltcn und die Gewinne an sich gcrisse»,
während die Dcutschen draußcn ihr Iteben einsetzten. Jn ihren Hände»
ist fast das gesamte dentsche Zeitiingswesen (Berliner Tagcblatt, Frank-
furter Zeitung, UUstein, Mosie). Sie sind dle Ausbeuter der Nevolutlon.
die uns deN Sklavcnfrieden bringen wird. Wir berlangen von
ctner Regierung, wclchc Gejlolgschaft bcansprucht, daft sie uns
hilft, daS Joch deö Lllliudentums abzuschiittcln.
Jn der Stunde höchster Not, wo der Feind nach vier schweren
Kriegöjahren in unser Land weiter vorzurücken droht, gcloben wir in
deuticher Gesinnung uns einander treu zu helfen, mvgen auch die Be°
drückungen uad Lastcn noch so groß werdeu. Wir gehen durch sie hin-
durch der Stunde der Befreiung hoffnungsvoll cntgegen.
Beschlosienin derKlosterruineHeiligenbeig beiHeidelberg am 19. Juni 1919
5414
Vr. Krnold Ruge.
Die ErpretzgnLannahmestette
in Nencnhcin» wird ab Dienstng.
dcn t. Jnti v. I., gcschloffcn»
Heidelberg, den24.Jii,n 1919.
_Bctriebsinspckt.ott. (5404
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