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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Cronenberg, Wilhelm: Umgekehrte Negative
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0079

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Umgekehrte Negative.

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nochmals auf die Nivellirklötze gelegt, jede Blase und Staub-
korn mit einem Streifchen Filtrirpapier weggenommen, dann
auf den Boek zum Trocknen gestellt, erste Ablaufecke nach
unten.
Da die Platten mit sogenannter erster Schicht an staubfreiem
trocknen Orte auf bewahrt, sehr lange haltbar sind, so kann
man gleich eine Portion emulsioniren.
Andern Tags werden die vorpräparirten Platten gewaschen,
d. h. je eine Minute in eine Schale mit reinem Wasser (von
nicht unter 12 Grad Wärme) gelegt, dann abermals auf den
Bock zum Trocknen gestellt.
Das Waschen hat den Zweck von den Platten das Ueber-
flüssige der ersten Lösung zu entfernen und müssen diese
nach dem Trocknen eine schwach bläuliche Färbung zeigen
und von der Seite besehen schwach irisiren.
Die gleich zu verarbeitenden Platten kommen nun in den
Trockenofen oder -Kasten (jeder gute Trockenschrank, der
schnell eine Hitze bis auf 50 Grad R. erzeugt, ist verwendbar),
werden exact nivellirt und wenn die Temperatur auf circa
36 Grad R. gestiegen, mit der folgenden Lösung übergossen.
Zu diesem Zwecke steht neben dem Trockenkasten ein Tisch,
worauf Nivellirklötze sich befinden, auf denen die Platte
nivellirt und übergossen wird.
4 g Gelatine, Nelson Nr. II,
4 „ doppeltchromsaures Ammon,
8 „ Traubenzucker,
2 „ pulv. reinen arab. Gummi (diesen setzt
man schon Tags vorher an, damit er völlig gelöst ist),
2 ccm Glycerin, rein (dieser Zusatz variirt
nach der herrschenden Temperatur),
1 eem Alkohol,
150 ccm Wasser auf sämmtliche Gewichtstheile
eingetheilt; da jedes Präparat separat im Wasserbad gelöst wird,
dann erst zusammengeschüttet, gut gemischt und durch sogen.
Müllergaze, 4fach zusammengelegt, zweimal filtrirt. Die
Lösung wird heiss übergossen; dieselbe ist dünn und läuft
sehr gut über die Platte, wenn sie stockt, hilft man mit den
Fingern nach, die Schicht soll circa l1/^ mm dick auf der
Platte sein, an einer Ecke lässt man in ein Gefäss ablaufen
(lässt sich gut filtrirt weiter verwenden), sieht nach, ob keine
Blasen noch Staubkorn vorhanden, entfernt diese mit einem
Streifchen Filtrirpapier und bringt schliesslich die Platte in
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