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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Harbers, Christian Friedrich Johann: Ein einfaches Vergrösserungs-Verfahren direct nach dem Negativ auf Bromsilber-Emulsionspapier
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0091

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Ein einfaches Vergrösserungs-Verfahren etc.

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Unter Benutzung der für diese Zwecke billigsten Beleuch-
tung, des Tageslichtes, bedarf der Photograph äusser
diesem Vorbau nichts weiter als ein dunkles Zimmer mit
Fenster, und das dürfte ein jeder haben (am besten nach Süden
gelegen), oder eine grössere Camera, und die hat wohl auch
jeder Fachphotograph, an den überhaupt je die Anforderung
für Vergrösserung herantritt. Der Apparat ist nun für beide
Fälle gleich vortheilhaft verwendbar, wie das in Folgendem
an der Hand der beigedruckten Abbildungen erläutert wer-
den soll.
Fig. 9 zeigt den Apparat, vermittelst der Rückwand in
ein Fenster gesetzt, e ist ein Schieber, der seitlich und nach
oben verstellbar ist, in Form eines Rahmens zur Aufnahme
des zu vergrössernden Negativs, welches mit kleinen Riegeln
darin festgehalten wird; die Grösse dieses Negativs ist nur
aufwärts beschränkt, bis zu der Grössengrenze des Apparates,
kleinere Negative können durch entsprechende Einlagen, wie
sie in den Cassetten verwendet werden, ebenfalls in dem
Schieberrahmen benutzt werden.
a ist der elastische Balg, der das Vordertheil mit dem
Objectiv f verbindet und der es ermöglicht, das Objectiv bis
auf 41/a cm dem Negativ zu nähern oder durch Versetzen des
Vordertheils, wie das in der Abbildung der Fall, an das
äusserste Ende des Laufbodens bis auf 35 cm von diesem zu
entfernen. (Diese Maasse gelten für den 13/18 Apparat, bei
9/12 ist die Entfernung geringer.) Das geschieht, wie auch
das scharfe Einstellen, vermittelst des sehr exact gearbeiteten
Zahnstangentriebes mit Knopf K. Hierdurch ist es möglich,
für die Vergrösserung jedes beliebige Objectiv zu benutzen,
auch wenn solches nicht mit Trieb versehen ist.
Der Vergrösserungsgrad wird nun durch die grössere oder
geringere Entfernung des Objectives von dem zu vergrössernden
Negative bestimmt. Diesem entsprechend regulirt sich auch
die Entfernung des bei li aufgespannten Blattes Bromsilber-
papier, welches am besten auf einem planen Brett mit Reiss-
zwecken befestigt wird. Das Reissbrett wird auf einem trans-
portablen Gestell, wie es jeder Tischler für einige Mark her-
stellen kann, befestigt. Das Brett lasse man sich abnehmbar
construiren, was das Arbeiten wesentlich erleichtert, indem
man sich auf der Rückseite gleich das Stück Bromsilberpapier
anheftet und nun auf der Vorderseite die Vergrösserung scharf
einstellt. Für die Exposition braucht man nun nur das Brett
umzudrehen und die Seite mit dem Bromsilberpapier dem Ob-
jectiv gegenüber zu bringen.
 
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