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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Lumière, Auguste; Lumière, Louis: Ueber die reducirenden Verbindungen der aromatischen Reihe, welche das latente photographische Bild zu entwickeln vermögen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0104

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90 Ueber die reducirendon Verbindungen der aromatischen Reihe etc.

2. Unter den nach 1) in Betracht kommenden Körpern
zeichnen sich anscheinend die Verbindungen der Para-
reihe als eigentliche Entwickler aus.
Z. B. Orcin Cq Jr3 (GH^) (<ZS)2 (1, 3, 5) reducirt Brom-
silber nicht, vorzüglich entwickelt dagegen Toluhydrochinon, in
welchem die Hydroxyle zu einander die Parastellung einnehmen.
Ebenso verhalten sich zu einander Resorcin und Hydrochinon.
Diejenigen Experimentatoren, welche dem Resorcin (Metadioxy-
benzol) entwickelnde Eigenschaften beilegen, haben unzweifel-
haft mit unreinen Präparaten gearbeitet. Aehnlich liegt auch
die Sache bei den Amidophenolen und Phenylendiaminen.
Damit soll nicht gesagt sein, dass nur Paraverbindungen
zu entwickeln vermögen. Auch Brenzkatechin (Orthodioxybenzol)
und Kaffeesäure
ICH-. CH-CO.H (1)
C6H3 {OK (3)
{OH (4)
reduciren; soweit die bisherigen Erfahrungen reichen, sind
jedoch die Paraverbindungen ausnahmslos Entwickler und dem-
gemäss am wichtigsten.
3) Das Entwickelungsvermögen wird durch eine grössere
Anzahl von Amiden oder Hydroxylen im Molekül
nicht beeinträchtigt.
Das einzige bisher bekannte Beispiel war Pyrogallus-
säure (Trioxybenzol). Die Versuche mit zahlreichen anderen
Verbindungen als
iOH (1)
Diamidophenol CßH3[NH2
[VH, (4)
Diamidokresol C62U'iyh
LvkJ (4)
einem Triamidokresol CG
einer Amidodioxybenzoesäure C6 H.2 (O1T)2 ■ CO2H
bestätigten die Regel.
4) Enthält das Molekül zwei oder mehrere mit einander
verschmolzene Benzolkerne oder eine Vereinigung von
Benzolkernen mit anderen Kernen, so gelten die obigen
Regeln nur dann, wenn die Hydroxyle und Amide an
ein und denselben aromatischen Kern gebunden sind.
 
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