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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Hesekiel, Adolf: Eine wirklich neue Handcamera
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0133

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Eine wirklich neue Handcamera.

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der böse Fehler auf, dass in dem Camerakasten, den man sich
als Handcamera begreiflicher Weise so klein wie nur irgend
möglich wünscht, der Raum schlecht ausgenutzt ist. So ist
z.B. eins der hinten befindlichen Cameramagazine stets leer:
zuerst dasjenige, welches für die exponirten Platten bestimmt
ist, dann dasjenige, in welches man anfangs die unexponirten
Platten hineiniegte. — Bei der in Rede stehenden neuen
Camera ist das nicht der Fall-: sie ist eine Doppelmagazin-
camera, wird aber anfangs in beiden Plattenbehältern ganz
gefüllt, so dass sie bei gleicher Grösse mit den bisherigen
ihresgleichen mehr als doppelt soviel Platten in sich aufneh-
men kann, resp. die gleiche Anzahl Platten trägt: bei ganz
bedeutend vermindertem Volumen. Die Art und Weise nun,
in welcher die Auswechselung einer exponirten Platte gegen
eine frische geschieht, ist ganz genau so einfach, wie man sie
bisher bei den Doppelmagazincameras gewohnt war: man zieht
einen Stift heraus und drückt denselben sogleich danach wieder
hinein. Der Mechanismus funktionirt hier nämlich einfach
so — wer kennt nicht das Ei des Columbus! — dass der
Stift, der bei alten Cameras ohne irgend eine Arbeit zu ver-
richten, heraufgezogen wird um in der Lage zu sein, bei
seinem Rückweg (herunter) eine Platte aus dem oberen Maga-
zin mit in das untere zu nehmen, dass dieser Stift hier der-
artig, sozusagen, mit einem Fangrahmen versehen ist, dass er
bei der Bewegung nach oben die eben exponirte Platte zu-
nächst in das obere Magazin und dann bei der Bewegung nach
unten an dem entgegengesetzten Magazinende eine frische
Platte aus dem oberen Magazin nach unten transportirt.
Aus dieser Beschreibung ergiebt sich, dass der eine Stift,
der mit der Hand bewegt wird, sich innerhalb des Apparates
in 2 Arme gliedert, von denen der eine vor der im Magazin
zu vorderst liegenden, der andere hinter der zu hinterst liegenden
Platte sich bewegt. Es sei noch bemerkt, dass die Construction
so getroffen, dass in ein und derselben Camera sowohl Glas-
platten, als geschnittene Films, als auch beide gleichzeitig
zusammen exponirt werden können. Im Allgemeinen, wenn
nicht specielle Gegenwünsche geäussert werden, enthält jedes
Magazin 20, die Camera also 40 zu exponirende Schichten,
die bei Gebrauch ihre Plätze also einmal mit einander aus-
tauschen: jene, die man zuerst ins obere Magazin legte, sind
am Schluss unten und die unteren finden sich oben.
Aber noch zwei wichtige weitere Neuheiten finden sich an
der Camera. Hinter dem Objective, welches sich vor dem
unteren Magazin befindet (I. Ausgabe: Zeiss, Momentweit-
 
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