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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Hesekiel, Adolf: Eine wirklich neue Handcamera
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0134

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Eine wirklich neue Handcamera.

winkel; II. Ausgabe: Görz, Rapidweitwinkelaplanat), ist unter
45 Grad Einfallswinkel ein, die photographische Platte vor-
läufig verdeckender Spiegel angebracht, der das Originalbild
auf eine Visirscheibe reflectirt, welche sich am Boden des
Vorraums, von dem oberen Magazin befindet. In diesem
Vorraum, an welchem bei anderen Cameras gewöhnlich die
Sueherlinse angebracht ist, kann man durch Oeffnung einer
Klappe hineinsehen Auf diese Weise ist es möglich, sich
jedes mal das aufzunehmende Bild durch Verstellung des
Objectives, die durch eine besonders practische, ebenfalls neue,
Einrichtung leicht bewirkt werden kann, erst wirklich scharf
einzustellen. Für solche, die sich dieser „Mühe“ überhoben
wissen wollen, ist übrigens auch vorgesorgt, indem sich durch
Bewegung eines am Objectivring befindlichen Zeigers auf eine
entsprechende Zahl die Einstellung auch nach Entfernungs-
(Meter-)Schätzung leicht bewirken lässt. Es sei noch bemerkt,
dass die Visirscheibe, wie hieraus erhellt, von oben gesehen,
„tief“ in der Camera sitzt, man also unbehindert auch im
Sonnenlicht einstellen kann, und dass folgende 3 Functionen
durch einen einzigen Handgriff der Einfachheit und
Schnelligkeit halber ausgeführt werden: nämlich die Function
des Schliessens der die Visirscheibe verdeckenden Klappe, des
Hebens des vor der Platte befindlichen Spiegels, des Auslösens
des mit verschiedener Geschwindigkeit im Blendenschlitz
gehenden Verschlusses. Zeitaufnahmen sind natürlich auch
leicht möglich.
Ganz besondere Erwähnung verdient übrigens auch noch
die Vorrichtung, welche anzeigt, wieviel Platten bereits exponirt
wurden. Im Gegensatz zu allen bisherigen entsprechenden
Vorrichtungen ist sie so getroffen, dass erst dann die neue
Nummer hervortritt, wenn die Plattenwechslung thatsächlieh
voll und ganz vor sich gegangen ist. Mit jeder neuen
Nummer erscheint übrigens auch noch eine kleine weisse
Fläche, welche die Niederschrift einer kurzen Notiz gestattet.
Der Apparat wird in 3 Grössen ausgegeben: 41/2 X 6 cm
Platte, 6^X 10, und 9X12 cm.
Es würde mich freuen, wenn, wie zu erwarten sein
dürfte, er recht viele Freunde fände.1)

1) Patentinhaber: Dr. Adolf He 3 e kiel & Co., Berlin NO.,
Landsbergerstrasse 32.
 
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