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Heber das Drucken von Autotypien.
Cliche in seiner photochemischen Herstellung eine Meister-
leistung sein, in den Händen eines ungeschickten Druckers
wird das Endresultat, wenn nicht ein glücklicher Zufall mit-
spielt, stets ein klägliches werden, und dies trotzdem, dass
autotypische Cliches immer, noch leichter als z. B. ein amerika-
nischer Tonholzschnitt zu behandeln und zu drucken sind.
Die Erfahrung hat gelehrt, dass trotz der grossen Ver-
breitung, welche die Autotypie seit ihrer Einführung durch die
Firma G. Meisenbach & Cie (vormals Autotypie-Compagnie)
in München seit dem Jahre 1882 gefunden hat, immer noch
viele Buchdruckereien wenig Verständniss für die Behandlung
derselben zeigen, so dass es wohl angezeigt ist, einige Momente
hervorzuheben, welche wesentlich dazu beitragen, gute Druck-
resultate von autotypischen Cliches zu erzielen.
Was den Druck selbst, resp. die Vorbereitungen zu dem-
selben anbelangt, so muss in erster Linie hervorgehoben werden,
dass nur gute Druckmaschinen befiiedigende Resultate zu Tage
fördern können. Insbesondere müssen die Walzen von bester
Beschaffenheit, ohne Poren und Löcher, und vor allem „zug-
kräftig“ sein. Die Walzen müssen genau auf Schrifthöhe
gestellt werden, damit sie das Cliche leicht einschwärzen,
denn steht die Walze zu tief, so hat dies bei Holzschnitten
und anderen Druckformen nicht so viel zu sagen als bei Auto-
typien, bei welchen dadurch insbesondere die Halbschatten
leichter zugeschmiert werden, was bei richtiger Walzenstellung
vollständig vermieden wird.
Auch die Druekcylinder-Bekleidung („Marche“) ist von
grösster Wichtigkeit. Am besten hat sich nachstehender Auf-
zug bewährt:
Ueber einem satinirten Cartonbogen werden 4-—5 Bogen
satinirtes gewöhnliches Papier gespannt, worauf man mit dem-
selben als Druekcylinder-Bekleidung vom Cliche auf ein Blatt
Papier einen Abdruck in richtiger, mässiger Stärke macht
d. h. so, dass Alles deutlich sichtbar ist, nicht aber so stark,
dass die Ränder sich pressen. Auf diesem Abzug werden vor-
sichtig mit Seidenpapier alle etwaigen Unebenheiten ausge-
glichen und zwar derart, dass sie allmählich verlaufen. Nun
rollt man die 4—5 über dem Cai ton befindlichen Bogen zurück-
unter die „Greifer“ der Maschine und lässt über den Carton-
bogen „leer laufen,“ um auf demselben einen schwachen Abdruck
des Bildes zu erhalten.
Nach diesem schwachen Abdruck wird die gemachte „Aus-
gleichung“ genau passend auf den Caiton aufgeklebt und
Heber das Drucken von Autotypien.
Cliche in seiner photochemischen Herstellung eine Meister-
leistung sein, in den Händen eines ungeschickten Druckers
wird das Endresultat, wenn nicht ein glücklicher Zufall mit-
spielt, stets ein klägliches werden, und dies trotzdem, dass
autotypische Cliches immer, noch leichter als z. B. ein amerika-
nischer Tonholzschnitt zu behandeln und zu drucken sind.
Die Erfahrung hat gelehrt, dass trotz der grossen Ver-
breitung, welche die Autotypie seit ihrer Einführung durch die
Firma G. Meisenbach & Cie (vormals Autotypie-Compagnie)
in München seit dem Jahre 1882 gefunden hat, immer noch
viele Buchdruckereien wenig Verständniss für die Behandlung
derselben zeigen, so dass es wohl angezeigt ist, einige Momente
hervorzuheben, welche wesentlich dazu beitragen, gute Druck-
resultate von autotypischen Cliches zu erzielen.
Was den Druck selbst, resp. die Vorbereitungen zu dem-
selben anbelangt, so muss in erster Linie hervorgehoben werden,
dass nur gute Druckmaschinen befiiedigende Resultate zu Tage
fördern können. Insbesondere müssen die Walzen von bester
Beschaffenheit, ohne Poren und Löcher, und vor allem „zug-
kräftig“ sein. Die Walzen müssen genau auf Schrifthöhe
gestellt werden, damit sie das Cliche leicht einschwärzen,
denn steht die Walze zu tief, so hat dies bei Holzschnitten
und anderen Druckformen nicht so viel zu sagen als bei Auto-
typien, bei welchen dadurch insbesondere die Halbschatten
leichter zugeschmiert werden, was bei richtiger Walzenstellung
vollständig vermieden wird.
Auch die Druekcylinder-Bekleidung („Marche“) ist von
grösster Wichtigkeit. Am besten hat sich nachstehender Auf-
zug bewährt:
Ueber einem satinirten Cartonbogen werden 4-—5 Bogen
satinirtes gewöhnliches Papier gespannt, worauf man mit dem-
selben als Druekcylinder-Bekleidung vom Cliche auf ein Blatt
Papier einen Abdruck in richtiger, mässiger Stärke macht
d. h. so, dass Alles deutlich sichtbar ist, nicht aber so stark,
dass die Ränder sich pressen. Auf diesem Abzug werden vor-
sichtig mit Seidenpapier alle etwaigen Unebenheiten ausge-
glichen und zwar derart, dass sie allmählich verlaufen. Nun
rollt man die 4—5 über dem Cai ton befindlichen Bogen zurück-
unter die „Greifer“ der Maschine und lässt über den Carton-
bogen „leer laufen,“ um auf demselben einen schwachen Abdruck
des Bildes zu erhalten.
Nach diesem schwachen Abdruck wird die gemachte „Aus-
gleichung“ genau passend auf den Caiton aufgeklebt und