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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Hitchcock, Romyn: Die Einwirkung des Lichtes auf Chlorsilber
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0102

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Die Einwirkung des Lichtes auf Chlorsilber.

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silber eine Silbermenge löst, welche dem Betrage des frei ge-
wordenen Chlors entspricht.
Der Boden des Gefässes, in welchem die Glasstreifen mit
Chlorsilber überzogen wurden, war mehr oder weniger mit
fein vertheiltem Niederschlage bedeckt. Derselbe wurde dem
Sonnenlichte ausgesetzt, dann in ein Uhrglas abgekratzt und
aufs Neue viele Tage dem Lichte ausgesetzt, dabei öfters mit
einem Platindraht umgerührt. Darauf erfolgte die Wägung, die
Behandlung mit Salpetersäure und die Bestimmung des Silbers
in der Lösung. Es ergab sich, dass 0,10141 g Chlorsilber
durch das Licht geschwärzt waren, 0,03031 g aus der salpeter-
sauren Lösung erhalten wurden, welche Menge einem Betrage
von 0,0075 g Chlor entspricht.
Da uns das genaue Gewicht des bei diesem Versuche be-
nutzten frischen, unexponirten Chlorsilbers nicht bekannt ist,
können wir den Procentsatz des durch das Licht frei gemachten
Chlors nicht bestimmen, es ist jedoch klar, dass die Menge
desselben etwa 7 Proc. betragen muss. Die Analyse ergibt,
dass das exponirte und gehörig gedunkelte Chlorsilber 22,5 Proc.
in Salpetersäure lösliches Silber, d. h. weniger als ein Drittel
der Gesammtmenge des in reinem Chlorsilber vorhandenen
Silbers enthält; es ist jedoch sehr viel Grund für die Annahme
vorhanden, dass das entfärbte Chlorsilber noch weiterer Ein-
wirkung des Lichtes zugänglich gewesen sein dürfte.
Nach den Schlusswägungen am 25. August wurden die
fünf Glasstreifen, welche etwa 4 Monate dem Lichte ausgesetzt
waren, in ein Becherglas gebracht und mit verdünnter Salpeter-
säure digerirt. Das aufgelöste Silber wurde als Chlorsilber
bestimmt, doch war ich gezwungen, Washington zu verlassen,
ehe ich die Analyse ausführen konnte, und bin ich deshalb
Herrn Dr. W. Hallock dafür zu Dank verpflichtet, dass er
den Chloridniederschlag gesammelt und gewogen hat. Es hatte
nach der von ihm vorgenommenen Bestimmung das Chlorsilber
ein Gewicht von 0,05588 g, welche Menge 0,01382 g Chlor
und 0,04205 g Silber repräsentirt. Aus den am 25. August
vorgenommenen Wägungen ergibt sich als Gesammtverlust an
Chlor auf den fünf Glasstreifen ein solcher von 0,01393 g, der
nach dem oben angeführten vielleicht etwas zu hoch gegriffen
ist, weil der Streifen IX mit in der Summe einbezogen ist.
Dieser Fehler ist jedoch auf keinen Fall grösser als 3/10 Milli-
gramm, höchst wahrscheinlich jedoch noch kleiner. Vergleichen
wir nur unsere Resultate, so finden wir als Betrag des durch
die Wägungen festgestellten Chlor-Verlustes 0.01393 g, als
Betrag des durch Berechnung aus der durch Salpetersäure ge-
 
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