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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Zenker, Wilhelm: Ueber die Entstehung der Farben im Lippmann'schen Spectrum
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Ueber die Entstehung der Earben etc.

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S. 294 — 303) gegebene Erklärung für die Entstehung der
identischen Farben in der Photochromie als unrichtig hinzu-
stellen (Photographische Nachrichten 1892, No. 26). Er spricht
dies zunächst im Anschluss an die Bemerkung von Krone
aus (siehe S. 273 der Phot. Nachr., 1892), dass das wahrheits-
getreue und lokalrichtige Auftreten der den Speetralregionen
zukommenden Farben im photographischen Endresultate aus-
nahmslos abhängig sei:
a) Von einem peinlich genauen günstigen Zusammen-
stimmen des in der Schicht aufs Feinste vertheilten Haloidsilbers
mit dem Farbensensibilisator und dessen Dosirung;
b) von dem Wärmegrade beim Trocknen der Schicht;
c) von der Belichtungsdauer bei der photographischen
Aufnahme des Spectrums;
d) von der Entwicklung.
„Stimmen diese Bedingungen nicht zusammen, so treten
stehende Wellen anderer Wellenlängen auf.“
Hierzu erklärt Herr Br. Stolze: „Da das Factum, um
welches es sich handelt, ein zweifelloses ist, so gibt es nur
zwei Möglichkeiten: entweder die Lipp mann-Zenker’sche
Theorie ist unrichtig, oder unsere ganze Farbentheorie lässt
sich nicht aufrecht erhalten.“ „Denn“, meint er, „es sollen
aus Ursachen, die mit der Bildung des Spectrums gar nicht
Zusammenhängen, Veränderungen in der Wellenlänge erzeugt
werden. Das stellt alle sonst geltenden spectralen Gesetze
auf den Kopf, die niemals eine Umwandlung von Licht einer
gewissen Wellenlänge in Licht von anderer Wellenlänge mög-
lich erscheinen liessen.“
Ich kann hierin Herrn Dr. Stolze nicht beistimmen,
denn ich finde gar nicht, dass die von Herrn Krone aus-
gesprochenen Sätze mit meiner Theorie in Widerspruch stehen.
Greifen wir zunächst die unter b aufgeführte Bedingung heraus.
Von dem Wärmegrade beim Trocknen der Schicht muss die
schliessliche Dichtigkeit derselben abhängen, also auch der
Abstand der in ihr festgehaltenen, durch die Wirkung des
Lichtes und des Entwicklers ausgeschiedenen Schichten von
Silbertheilchen. Nur wenn die Dichtigkeit der Schicht schliess-
lich wieder genau dieselbe wird, wie vor der Lichtwirkung, so
werden die Plättchenschichten im Endresultate den richtigen
Abstand von einander haben und die von ihnen zurückgewor-
fenen Farbenstrahlen genau wieder dieselbe Wellenlänge wie
diejenigen Strahlen: welche, an derselben Stelle einfallend,
die Plättchenschichten erzeugt hatten. Bei jeder geringsten
Veränderung der Dichtigkeit der Schicht ..kann es sich ereignen“,
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