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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Just, Eduard Alexander: Platin-Silberprocess redivivus
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0147

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Platin - Silberprocess redivivus.

Die Vortheile, welche dieses Platin - Silberverfahren auf
Harzemulsionspapier bietet, sind schwerwiegend genug, um
demselben rasche und freundliche Aufnahme zu sichern. Sie
bestehen in der Billigkeit, Leichtigkeit und Sicherheit des
Arbeitens.
Die Billigkeit des Platin -Silberprocesses lässt sich schon
aus dem Umstande voraussehen, dass hierbei nur die das Bild
darstellenden Schatten einen Platinbedarf haben, während beim
Platin-Eisenprocess die ganze Fläche des Papieres in Vorhinein
mit Platinsalz bedeckt sein muss.
Pizzighelli und Hübl beziffern pag. 43 der „Platinotypie“
den Bedarf an Platinsalz per 1000 qcm mit 0,020 — 0,025 g,
was offenbar ein Druckfehler ist, da man doch allgemein das
Platinpapier nach den Recepten derselben Autoren (siehe pag. 57
und 58 der „Platinotypie“) mit ca. 5 ccm Platinlösung (1: 6),
also 0,833 g Platinsalz per Bogen, das sind 0,255 g per
1000 qcm, präparirt. Und es kann als positiv hinzugefügt
werden, dass viele Operateure diese Platinmenge ganz wesent-
lich erhöhen, um nur recht tiefe Schatten zu erzielen.
Weitaus der grösste Theil dieser Platinmenge geht im
Entwickler und den Waschwässern verloren, aus denen das
Platin bekanntlich nur selten zurückgewonnen wird.
Verfasser suchte nun zu bestimmen, wie sich gegenüber
diesem Platinverbrauche der Bedarf an Platinsalz beim Platin-
Silberprocesse auf Harzemulsionspapier stellt.
Es wurden zu diesem Zwecke je 3000 qcm fertiger schatten-
reicher Platinbilder eingeäschert und die Platinmenge im
Durchschnitt mit 0,030 g Platinsalz per 1000 qcm bestimmt.
Berücksichtigt man ferner, dass die Bilder beim Verplatiniren
von dem ca. J/2 procentigen Platintonbade ca. 6 ccm Flüssig-
keit per 1000 qcm Bildfläche mit in das Waschwasser ver-
schleppen , so stellt sich unter der Annahme, dass diese Flüssig-
keit frisches reines Platintonbad ist, der hierdurch bedingte
Verlust auf 0.03 g Platinsalz und der ganze Bedarf beim
Platin-Silberprocess auf 0.06 g Platinsalz per 1000 qcm Bild-
fläche.
Das ist aber etwa der vierte Theil jener Platinmenge, welche
man beim Platin-Eisenprocess auf das Papier streicht.
Das Platintonbad selbst ist bekanntlich haltbar, kann bei
zeitweiliger Verstärkung immer wieder gebraucht werden und
bietet somit keine Gelegenheit zu anderweitigen Verlusten.
Die Billigkeit dieses Platin-Silberprocesses wird aber
fernerhin noch begründet durch das leichte und sichere Arbeiten
auf dem Harzemulsionspapiere, und dieser Umstand ist beson-
 
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