Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (7.1893)

Bandbemerkungen für die photographische Praxis.

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in grösseren Mengen zugefügt, übt das Bromkalium auch bei
diesen Entwicklern eine hemmende Wirkung aus. Es ist sonach
ein steter Zusatz einiger Tropfen Bromkalium zur frischen
Hervorrufungslösung nützlich.
Das Fixirnatron, das bisher entweder die Entwicklung
beschleunigte (bei Oxalat und Eikonogen) oder sich indifferent
verhielt (bei Hydrochinon), entpuppte sich auffallenderweise
bei Metol als ein verzögerndes Mittel. Gute Platten vertragen
auf je 30 ccm Hervorrufer bis zu 30 und 40 Tropfen Fixirnatron
l:100a<?; ein grösserer Zusatz von Fixirnatron erzeugt den
beim Oxalat-Entwickler bekannten Niederschlag von Schwefel-
silber in der Schicht, der von der Rückseite betrachtet, grün-
lich-grau-pelzig, in der Durchsicht roth erscheint.
IV. Thomas’s „Sandell“-Platten zur Vermeidung
der Lichthöfe: Gegen den gefürchtetsten Feind bei Innen-
aufnahmen (gegen das Licht) und Landschaftsaufnahmen bei
greller Beleuchtung — die Lichthöfe — half man sich bis jetzt
mit Hintergiessen der Platten auf der Glasseite mit Aurantia-
Collodion o. ä. Diese Mühe ist dem Photographen nunmehr ab-
genommen durch die eigenartig hergestellten „Sandell“-Platten:
General und Especial. Das Eigenartige in ihrer Präparation
besteht darin, dass zwei oder drei Bromsilbergelatineschichten
verschiedener Empfindlichkeit übereinander aufgetragen sind,
von denen eine ganz unempfindliche auf dem Glase, die
höchst empfindliche nach aussen zu sich befindet. Eines-
theils durch die Dicke der doppelten, anderntheils durch die
in der Durchsicht orangerothe, unempfindliche Schicht wird
dem Eindringen des Lichtes ein grösserer Widerstand ent-
gegengesetzt und das Durchdringen des Lichtes und damit
eine Reflexion — die die Ursache der Lichthöfe ist — von
der Rückseite des Glases verhindert. Die Sandell - Platten ver-
hindern in der That die Entstehung der Lichthöfe vollständig
und sind deshalb sehr zu empfehlen. Von den beiden Marken
unterscheidet sich die General-Platte dadurch, dass sie kräftig,
brillant, die Especial-Platte dadurch, dass sie weicher arbeitet.
Es eignet sich füglich die General-Platte mehr zu allen ge-
wöhnlichen Aufnahmen als: Portraits, Landschaften, Moment-
aufnahmen etc., während die Especial-Platte mehr zu Aufnahmen
mit grossen Beleuchtungscontrasten, als: Innenaufnahmen u. dgl.
bestimmt ist. In der Empfindlichkeit sind beide Plattensorten
gleich; sie entsprechen darin ungefährdernormalen Schleussner-
Platte. Im Uebrigen ist ihre Behandlung genau die einer
anderen Trockenplatte. An Klarheit und Sauberkeit lassen
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