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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Mach, Ludwig: Ueber die Dauer verschiedener Momentbeleuchtungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0209

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lieber die Dauer verschiedener Momentbeleuchtungen.

wieder aufgenommen und veranlassten einige kleine orientirende
Experimente über die Dauer der eben erwähnten Lichtquellen;
einige derselben sollen im Nachfolgenden kurz beschrieben
werden.

Die Dauer eines kleinen electrischen Funkens beträgt un-
gefähr zwei Millionstheile einer Secunde, eine Zeit, bei welcher
man Projectile von 900 Msec, und selbst Schallwellen im Glase
von 5000 Msec. Geschwindigkeit vollständig scharf photographiren
kann. Die Lichtstärke eines solchen electrischen Funkens wird

durch einen, in die Funkenstrecke eingeschalteten, haarfeinen,
bei der Entladung verdampfenden Platindraht bedeutend ge¬


steigert.’) (Siehe Fig. 44 die
Photographie eines solchen.)
Die Verdampfung des
Platindrahtes dürfte nicht
nennenswertli länger dauern,
als ein einfacher grösserer
Flaschenfunken. Gegenüber
diesen Vorgängen ist die
Verpuffung des Blitzpulvers
ein sehr langsam und un-
regelmässig sich abspielen-
der Process. Als ich das
Blitzpulver bei der photo-
graphischen Fixirung von
Strahlen hoch comprimirter
Luft verwendete, zeigte es
sich schon nach den ersten
Versuchen, dass eine mit
Hilfe der Lunte oder durch
Einblasen in eine Weingeist-
flamme entzündete Menge

desselben stossweisse verbrannte und so eine gute Moment-
aufnahme vereitelte. Deswegen verfertigte ich eine elec-
trische Zündvorrichtung, indem ich die blanken Enden der
Leitungsdrähte einer L ei dn er flasche auf ein Brettchen in
der Distanz von einigen Centimetern befestigte und in einer

1) E. M ach hat schon vor Jahren die Erscheinungen der, durch die
Entladungen einer grossen Batterie zerstäubenden , Metalldrähte studirt,
darüber im Aeadem. Anzeiger vom 16. Juni 1876 berichtet und im Jahre
1883 auf der Wiener electrischen Ausstellung diesbezügliche Photographien
ausgestellt. Herr A. v. Obormayer berichtete im Bd. C. Abth. II. a.
1891 der Wiener Academie über Versuche mit zerstäubenden Eisendrähten,,
welche die älteren Mach’schon Resultate bestätigen.
 
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