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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Schober, J.: Lichtdruck auf Pyramidenkornpapier
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Kampmann, Carl: Ueber das Anrauhen (Mattiren) der Druckplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0272

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260

Ueber das Anrauhen der Drnckplatten.

Für Lichtdruck eignet sich nur das feinste Korn der oben
genannten drei Sorten. Das Fabrikat zeigt bei senkrecht auf-
fallendem Licht eine vollständig matte, ruhige Oberfläche. Bei
seitlich einfallendem Licht kommt dagegen die Wirkung des
Korns zur Geltung. Jede Pyramide zeigt eine Licht- und eine
Schattenseite; die Oberfläche erscheint lebendiger, frischer.
Nachdem das Papier bedruckt ist, kommt dies noch mehr zur
Geltung. Die Glanzseiten der Pyramiden erhöhen die
Lichter und machen die Schatten transparenter und
die Schattenseiten derselben erzeugen Kraft und
Plastik. Bei erhöhter Brillanz der Lichter geht das Klecksige
der Schatten verloren und das Bild zeigt bei grosser Kraft
noch Weichheit und Durchsichtigkeit.
Ein Auf lösen des Bildes in lauter Punkte, wie bei der
Autotypie, findet nicht statt; die Ablagerung der Farbe geht
bis in die Tiefen der Prägung und der Abdruck erscheint
völlig geschlossen.
Da die störenden Reflexe, wie sie bei Verwendung von
Papier- und Cartonsorten mit starker Satinage im Bilde auf-
treten, vollständig fehlen, herrscht volle Ruhe und Harmonie.
Der angedeuteten Vorzüge wegen glaube ich bestimmt an
eine weitgehende Verwendbarkeit des neuen Papieres bei feinen
Lichtdruckarbeiten. Mein Urtheil deckt sich auch vollständig
mit der Ansicht einer Reihe hiesiger Künstler und so kann
ich nur wünschen, dass meine Herren Collegen dem neuen
Fabrikate die wohlverdiente Würdigung schenken möchten.
———

Ueber das Anrauhen (Mattiren) der Druckplatten.
Von C. Kampmann, Fachlehrer an der k. k. Lehr- u. Versuchs-
anstalt für Phot. u. Reproductionsverfahren in Wien.
Ob eine glatte, hochpolirte, oder eine schwach mattirte,
gekörnte Oberfläche der Druckplatten, sei es nun eine solche
von Metall oder Stein, zum Umdruck, dem directen Bezeichnen
oder Copiren auf demselben, besser geeignet sei, darüber gehen
die Ansichten der Fachmänner heute noch etwas auseinander,
obzwar sich die Mehrheit entschieden dafür ausspricht, dass
eine schwache Anrauhung in den meisten Fällen der spiegel-
blanken Politur vorzuziehen sei. So z. B. empfiehlt Professor
 
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