Verseh, kleine Mittheilungen, die Drucktechniken betr. 537
vermehrt uncl infolgedessen das Abarbeiten, das Breitwerden
der Stereotypplatten an diesen Stellen beschleunigt.
Dass nun diese Abnutzung durch eine lockere, nicht fest-
anliegende Zurichtung, durch unnöthiges Zutiefstehen der
Auftragwalzen, natürlich auch durch eine nicht genau arbeitende
Maschine wesentlich erhöht wird, ist wohl leicht erklärlich.
Wenn in Betracht gezogen wird, dass bei grossen Auflagen
im allgemeinen eine tägliche Leistung von 10000 bei zehn-
stündiger Arbeitszeit im Durchschnitt berechnet werden muss,
sich also etwa 18 Umdrehungen des Druckcylinders in einer
Minute ergeben, so leuchtet ein, dass auch grössere Erschütte-
rungen zur unabwendbaren Bedingung werden.
Die erwähnten, nun von Vogt angeordneten, täglich zu
wechselnden drei Deckbogen bezwecken weiter nichts, als der
Schattirung immer ein neues Bett zu bieten, mit an deren Worten:
Das Maternbilden zu verhüten. Dass nun dieses Verfahren nicht
bloss bei Stereotypplattendruck, sondern selbstverständlich auch
bei Auflagen von Schriftsatz, Galvanos, Zinkplatten u. s. w.
vortheilhaft ist, bedarf wohl kaum der Erwägung.
Herstellung erhaben geprägter Bilder von Kon-
rad Witz in Nürnberg. D. R.-P. 57570. (Kl. 54.)
Die bisherigen Verfahren zur Herstellung von Papierstuck
erzielen entweder nur wenig erhabene Bilder, oder zeigen
eine zerrissene Oberfläche, wenn ein mehr erhabenes Muster
verlangt wird. Aus letzterem Grunde werden die bis jetzt her-
gestellten erhabenen Papierstuckgegenstände auch mit Seide
oder anderen Stoffen überzogen.
Nach vorliegender Erfindung wird das Prägen von ge-
wöhnlicher Lederpappe bis zu einer Tiefe von 10 cm dadurch
ermöglicht, dass man die zu verwendende Pappe mit Essig-
äther tränkt und sie nach vollständigem Vollsaugen auf
heisse, in grossen Prägepressen angebrachte Messingplatten
legt und presst.
Um die Fasern der Lederpappe, welche durch das Beizen
ein wolliges und unebenes Aussehen zeigt, wieder zu vereinigen
und dem Ganzen ein der Leinwand ähnliches Aussehen und
einen zum Bemalen geeigneten Grund zu geben, legt man
geringe, sehr gestärkte Leinwand auf die noch feuchte Pappe
und presst dieselbe zwischen heissen Messingplatten, worauf
man die ihrer Stärke beraubte Leinwand hinwegnimmt.
Patent-Anspruch:
Ein Verfahren zur Herstellung von Reliefbildern, darin
bestehend, dass man die zum Prägen verwendete Lederpappe
vermehrt uncl infolgedessen das Abarbeiten, das Breitwerden
der Stereotypplatten an diesen Stellen beschleunigt.
Dass nun diese Abnutzung durch eine lockere, nicht fest-
anliegende Zurichtung, durch unnöthiges Zutiefstehen der
Auftragwalzen, natürlich auch durch eine nicht genau arbeitende
Maschine wesentlich erhöht wird, ist wohl leicht erklärlich.
Wenn in Betracht gezogen wird, dass bei grossen Auflagen
im allgemeinen eine tägliche Leistung von 10000 bei zehn-
stündiger Arbeitszeit im Durchschnitt berechnet werden muss,
sich also etwa 18 Umdrehungen des Druckcylinders in einer
Minute ergeben, so leuchtet ein, dass auch grössere Erschütte-
rungen zur unabwendbaren Bedingung werden.
Die erwähnten, nun von Vogt angeordneten, täglich zu
wechselnden drei Deckbogen bezwecken weiter nichts, als der
Schattirung immer ein neues Bett zu bieten, mit an deren Worten:
Das Maternbilden zu verhüten. Dass nun dieses Verfahren nicht
bloss bei Stereotypplattendruck, sondern selbstverständlich auch
bei Auflagen von Schriftsatz, Galvanos, Zinkplatten u. s. w.
vortheilhaft ist, bedarf wohl kaum der Erwägung.
Herstellung erhaben geprägter Bilder von Kon-
rad Witz in Nürnberg. D. R.-P. 57570. (Kl. 54.)
Die bisherigen Verfahren zur Herstellung von Papierstuck
erzielen entweder nur wenig erhabene Bilder, oder zeigen
eine zerrissene Oberfläche, wenn ein mehr erhabenes Muster
verlangt wird. Aus letzterem Grunde werden die bis jetzt her-
gestellten erhabenen Papierstuckgegenstände auch mit Seide
oder anderen Stoffen überzogen.
Nach vorliegender Erfindung wird das Prägen von ge-
wöhnlicher Lederpappe bis zu einer Tiefe von 10 cm dadurch
ermöglicht, dass man die zu verwendende Pappe mit Essig-
äther tränkt und sie nach vollständigem Vollsaugen auf
heisse, in grossen Prägepressen angebrachte Messingplatten
legt und presst.
Um die Fasern der Lederpappe, welche durch das Beizen
ein wolliges und unebenes Aussehen zeigt, wieder zu vereinigen
und dem Ganzen ein der Leinwand ähnliches Aussehen und
einen zum Bemalen geeigneten Grund zu geben, legt man
geringe, sehr gestärkte Leinwand auf die noch feuchte Pappe
und presst dieselbe zwischen heissen Messingplatten, worauf
man die ihrer Stärke beraubte Leinwand hinwegnimmt.
Patent-Anspruch:
Ein Verfahren zur Herstellung von Reliefbildern, darin
bestehend, dass man die zum Prägen verwendete Lederpappe