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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Nachtrag zu den Original-Beiträgen
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Brand, Hans: Das neue Positiv-Entwicklungs-Verfahren auf Excelsior-Entwicklungspapier
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0557

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Das neue Positiv - Entwicklungs-Verfahren etc.

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Das Entwich] erquantum spielt hei Erzeugung der Farbe
ebenfalls eine Bolle. Am vortheilhaftesten wird in einer grossen
Schale entwickelt, die einen ganzen Bogen in sich aufnehmen
kann. Das Quantum Entwickler, das für einen ganzen Bogen
vorgeschrieben ist, muss, wenn ein Bild mit kleinerer Papier-
fläche entwickelt wird, entsprechend verringert werden. Ein
grösseres Quantum Entwickler bedingt einen Ton, der desto
mehr nach sepia neigt, je mehr das vorgeschriebene Verhält-
niss überschritten wurde, ein geringeres Quantum lässt die
Farbe mehr auf roth stehen.
Sollen Oabinet- oder Visitbllder entwickelt werden, so
legt man nach vorherigem Einweichen die Abdrücke knapp
einen neben den andern in die grosse Schaale, entfernt durch
Schwenken mit etwas Wasser die Luftblasen und giesst nun,
nachdem man das Wasser hat langsam ablaufen lassen, das
vorgeschriebene Quantum Entwicklerflüssigkeit darüber.
Auf diese Weise entwickelt man 12 Oabinet oder 25 Visit
wie einen grossen Bogen und ein Bild wird in Farbe und
Kraft wie das andere.
Das Tonen von Emulsionsbildern geht meiner Beobachtung
nach rascher, schöner und mit nur sehr geringem Goldver-
brauch von statten, wenn entweder das Goldbad, das mindestens
einen Tag alt sein muss, gut sauer reagirt oder die Copien
von einem ganz schwachen Säurebad durchdrungen sind. Nach
dem Tonen kann man dem ersten Waschwasser einige Tropfen
Ammoniak zusetzen, um die Säure zu neutralisiren und
Schwefelverbindungen sowie ein Nachtonen im Natron zu ver-
hüten. Jedes Goldbad für Albuminpapier ist verwendbar.
Fixiren, Aufkleben, Retouchiren und Heisssatiniren geschieht
in derselben Weise wie bei Albuminpapier.
Für Vergrösserungen eignet sich das Excelsior - Entwick-
lungspapier ebenfalls vorzüglich. Es hat wohl nicht die hohe
Empfindlichkeit wie Bromsilberpapier und bedingt deshalb
eine kräftigere Lichtquelle, aber es gibt bei Vergrösserungen
dieselben sehönen Photographie- und Platintöne wie Oontact-
abdrücke und die Exposition ist auch hier dann beendet, sowie
hei gelbem Lichte betrachtet, die tiefsten Schatten auf der
Papierfläche sich zeigen.
Dies Verfahren ist insbesondere für Vergrösserungen in
der Solarcamera von Wichtigkeit.

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