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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0326

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Aufziehen von photographischen Wildern
auf -Werall.

IlIittels der gewöhnlichen Klebemittel haftet
^1 h Papier ziemlich schlecht auf Metall.
Fischleim würde bessere Resultate ergeben, doch
ist derselbe infolge seines Säuregehaltes für
photographische Zwecke nicht brauchbar.
Empfehlenswert bleibt hier folgendes Klebe-
mittel :

Tragant .... 30 §
Gummiarabicum . 120 „

Wasser .... 500 ccm

Ländliche Unterhaltung.

Lebendes Bild nach einem Gemälde von Z. B. Pater.
Aufnahme von Victor Angerer in Wien.

Verbesserung der Slegemannschen Ge-
heimkamera.

"7k n jüngster Zeit brachte Stegemann an
seiner Geheimkamera einige sehr be-
merkenswerte Verbesserungen an. Die bis-
her zur Regulierung der Geschwindigkeit
dienende Bremse wirkte, zumal bei feuchtem
Wetter, unsicher, da das Leder durch Auf-
saugen von Feuchtigkeit aufquillt. Ferner
riß mitunter die im Innern des Verschlusses
angebrachte Darmsaite. Diese Uebelstände
sind durch die neue Bauart vermieden.
Stegemann benutzt jetzt den von L. Lewin-
sohn angegebener: Doppelrolltuch-Verschluß,
welcher durch Verstellbarkeit des Schlitzes
jede nur erdenkliche Abstufung in der Be-
lichtungszeit gestattet. Diese Verstellbarkeit
läßt sich in einfachster Weise von außen
durch Zeiger und Zahnrad bewerkstelligen.
Die daneben bestehende Bremse beschränkt
sich auf das Anziehen einer Feder, ist also
von Witterungseinflüssen völlig unabhängig.
Die Darmsaite kam gänzlich in Fortfall.
Alle Uebertragungen geschehen mit Hilfe
von Zahnrädern.

Um die Kamera auch für Architektur-
aufnahmen geeignet zu machen, ist jetzt das
Objektivbrett verschiebbar. Aus diesem Grunde
wurde der früher konische Balgen durch
einen quadratischen ersetzt. Die Kamera
wird für Plattenformat 0x12 cm und für
Stereoskopen gefertigt. Die verfügbaren
Brennweiten sind lO'/r, 12 und 14 cm.

Geschtomdigkeirsmeffung von oNoment-
verschlüsscn.

"7k,: der Zeitschrift für Jnstrumentenkunde
giebt Professor K. R. Koch (1895,
S. 244) ein Verfahren an, welches bei
Messung von Geschwindigkeit der Moment-
verschlüsse sehr zuverlässige Ergebnisse liefert.
Ein von elektrischer Bogenlampe ausgehendes
Vüschel paralleler Lichtstrahlen wird mit
Hilfe eines Spiegels durch das Objektiv in
die Kamera reflektiert. Der Spiegel ist be-
festigt auf der Zinke einer senkrecht gestellten,
elektromagnetisch angeregten Stimmgabel,
sodaß in der Kamera
eine senkrechte Licht-
linie entsteht. Dreht
man die Kamera nm
eine senkrechte Axe, so
wird der Lichtschein
zu einer Wellenlinie
ausgezogen. Der Be-
trag der Drehung ist
gleichgiltig, wenn nur
das Vild auf der Platte
bleibt. Die Stimm-
gabel macht 256 halbe
Schwingungen in der
Sekunde, sodaß jede
auf der Platte ver-
zeichnete halbe Wellen-
länge Vzn Sekunde
entspricht. Der zehnte
Teil der halben Welle
läßt sich bequem
schätzen, sodaß man
auf diesem Wege also
noch Zeiten von
Sekunde messen kann.

Durch diese Methode
läßt sich auch erkennen, ob durch einen be-
stimmten Verschluß die Mitte der Platte
länger belichtet wird, als der Rand.

OZeueK Gbjektiv von Dsllmeper.
s^>ährend bis vor kurzem von den Ver-
tretern der unscharfen Richtung das
Brillenglas (Monokel) als das einzig wahre
photographische Objektiv gepriesen wurde,
findet man jetzt, daß das Arbeiten mit dem-
selben doch ein recht unbequemes ist: die
Unschärfe ist keine gleichmäßige und vor
allem läßt sich dieselbe wegen der vor-
handenen Fokusdifferenz auf der matten
Scheibe durchaus nicht beurteilen. Vielfach
kehrte man daher zu unseren guten Objek-
tiven zurück und suchte bei denselben durch
Einschaltung von Glasplatten, die mit feiner
Linierung überzogen sind, und dergleichen
andere Hilfsmittel eine leichte allgemeine
Unschärfe des Bildes herbeizuführen. Um
nun die beiden Forderungen: verhältnis-
mäßig große Brennweite und leichte, gleich-
mäßige Unschärfe, zu erfüllen, konstruierte
Dallmeyer neuerdings ein Objektiv, welches
sich an die Bauart der Fernobjektive an-
lehnt. Dasselbe besitzt eine positive Vorder-
und eine negative Hinterlinse. Beide Linsen
sind einfach und können einander genähert
oder von einander entfernt werden, sodaß
man Brennweiten von SO cm bis 150 cm
zur Verfügung hat.

Brenzkstechin-Lntwickler.

7>ie entwickelnde Kraft des Brenzkatechins
ist schon seit längerer Zeit bekannt. Da
der Preis dieses Stoffes jetzt erheblich ge-
sunken ist, so kommt die praktische Ver-
wertung desselben ernstlich in Frage. Nach
Liesegang setzt man den Entwickler in ge-
trennten Lösungen an:

Lösung I.

Wasser. 500 ccm

Schwefligsaures Natron 20 §
Brenzkatechin ... 10 8

Lösung II.

Wasser. 500 ccm

Kohlensaures Natron . 100 g
Man mischt je einen Teil dieser beiden
Lösungen mit einen: Teil Wasser. Bei sehr-
kurz belichteten Platten bleibt das Wasser
^ fort. Die entwickelnde Kraft ist geringer
i als beim Pyro. Beim Hervorrufen von
Diapositiven erzielt man zarte Bilder mit
bräunlichen Tönen. Der gemischte Ent-
wickler zersetzt sich bald.

Briefkasten.

AbonttkmcntZ.Quittung und Angabe der Adresse uötjg.
rn. in Badenweiler. Die Anmeldungen zur
Berliner internationalen Ausstellung für Amateur-
Photographie (September—Oktober d. I.) müssen Sie
richten an Herrn Schultz-Hencke, Berlin, Königgrätzer-
straße Nr. 90, Lettehaus. Die Einsendung der Bilder
findet statt in der Zeit vom 1. bis 20. August. Die
Bilder unterliegen einer Aufnahmeprüfung und eS
werden nur solche zugelassen, welche in künstlerischer
und technischer Beziehung tadellos sind. Die Aus-
stellungsgebühren betragen 5 M. für den Geviert-
meter. Auch die wissenschaftliche Photographie findet
in ausgedehntestem Maße Berücksichtigung.

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
Or. R. Neuhauß, Berlin, ^V., Landgrafenstr.

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2-. April I8SS. - L«,»de l. U-i I8SS.

Inhalt des sechzehnten Bestes: Paul

Schumann. Englische Griffelkunst. — Georg
Vost. Hermann Hendrich, der Maler der nordischen
Göttersage. — Ateliergedanken.— H. Schunck. Nur
ein Modell. — K. v. Vincenti. Viktor Tilg-
ner ff. — Personal- und Ateliernachrichten re. rc.

— Der Amateur-Photograph. — iSilderöeilagen:
Archie Mac Gregor. Die Spiegel der Zeit.

— Guglielmo Ciardi. Aus Venedig. — A.
Shevalier Tapler. Der Toast aus die Königin.

— Alfred Seifert. Der erste Roman.

Herausgeber: Friedrich pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwach.

Druck der Brackmann'schen Buch- und Aunstdruckerei in Mönchen.
 
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