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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Vermischte Nachrichten - Kunstliteratur u. vervielf. Kunst - Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0028

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Personal- und Atelier-Nachrichten.

Ausstellungen und Sammlungen. — Vermischte Nachrichten.

14

4. August 1848 als der Sohn des Bildhauers Ferdinand Preckle
geboren, widmete er sich nach Beendigung der Ausbildung, die
ihm die Schule geben konnte, der kaufmännischen Thätigkeit in
verschiedenen Zweigen. Sein Kunstsinn führte ihn nach wenigen
Jahren bereits dem Kunsthandel zu. 15 Jahre lang war er
Keiler des Verkaufsbureaus des Münchener Kunstgewerbevereins,
in welch anscheinend bescheidener Stellung er manchmal Gelegenheit
hatte, fördernd in das Aufblühen des Münchener Kunstgewerbes
einzugreifen. An der Veranstaltung der 1886 er Kunstgewerbe-
Ausstellung war er hervorragend be-
teiligt. Nach einer kurzen Thätigkeit
im Berliner Hohenzollern-Kaufhaus
übernahm Preckle im Jahre 1892
die Leitung der Geschäfte des Vereins
Berliner Künstler. Bei dem jetzt
Verstorbenen paarte sich künstlerische
Empfänglichkeit mit geschäftlicher
Gewandtheit, zweierlei Gaben, die
ihn mit hohen Eigenschaften des
Geistes und Charakters für das
Amt geeignet machten, mit dem er
betraut war. Mit der Wetterführung
der Amtsgeschäfte ist interimistisch
der Inspektor an der Kgl. akademi-
schen Hochschule für die bildenden
Künste, Alban Croner, beauf- Hermann Preckle.
tragt worden. I44is;

— Gestorben: Am 1. September in Eutin der Land-
schaftsmaler Bennewitz von Loefen; in Wien, 75 Jahre,
der Maler Eduard Kaiser, der unlängst dem Jrrenhause über-
geben werden mußte; in Aspang (Niederösterreich) der Architekt
Baurat Viktor Preist aus Wien; in Vincennes der talentvolle
junge Zeichner und Radierer I. E. Sylvestre; in Paris
65 Jahre alt, der Bildhauer CH. E. Bailly; ebenda der Bild-
hauer Jean Garnier. 144271




Nüsstellimam ünöSammlümm W



Il.-V. Darmstadt. Für die großherzogliche Galerie
wurden aus dem Nachlaß Heinz Heims zwei Bilder angekauft,
„Konzert", und „Strickschule im Odenwald". Bedauerlich ist dabei
nur, daß der Künstler, der in seiner Heimat so wenig Verständnis
fand, die Genugthuung nicht mehr erlebte. Gutem Vernehmen
nach war der Auftrag zum Ankauf schon vor Monaten ergangen.
Die beiden letzten Bilder des Künstlers — in einzelnen Teilen
nicht ganz vollendet — sind vorerst noch in der Ausstellung der
..Secession" in München aufgehängt und finden da hohe Aner-
kennung. Herr Photograph W. Weimer in Darmstadt hat eine
große Anzahl der vorzüglichsten Zeichnungen und Bilder Heims
musterhaft reproduziert. Die Blätter empfehlen sich ausgezeichnet
zur Anschaffung für Liebhaber und Kunsiunterrichtsanslalten.

— Mailand, Der kürzlich in Baveno am Lago Maggiore
verstorbene Kunstfreund Francesco Ponti hat der Stadt
Mailand seine gesamten Künsischätze hintcrlassen. Die reiche
Sammlung besteht zum großen Teile aus modernen Gemälden,
Aquarellen der besten italienischen Meister der Gegenwart und
aus einer erlesenen Sammlung von Vasen, Majoliken u dgl.
aus früheren Jahrhunderten; dieser Teil der Kollektion Ponti
gilt für besonders erlesen und wertvoll. Vom Stifter ist gleich-
zeitig ein Kapital zur Verfügung gestellt worden, um damit die
Herstellung und Erhaltung eines eigenen „Museums Ponti" zu
bestreiten. >4430,

L.-v. München. Ter Verein für Lriginalradierung in
München, dessen vorzügliche Schwarz- und Weiß-Ausstellung im
Glaspalast lebhaften Erfolg hat, beteiligt sich korporativ bei der
in Wien stattsindenden Ausstellung der graphischen Künste, welche
die dortige Gesellschaft für vervielfältigende Kunst im Herbst
dieses Jahres eröffnet. 14408!

— Dresden. Die heurige Kunstausstellung ist am
1. August in Anwesenheit des Königs von Sachsen eröffnet
worden. Einen Bericht über die bis jetzt 345 Nummern um-
fassende Ausstellung werden wir im nächsten Hefte bringen.

I4425I

— München. Vom „Katholikentag" registrieren wir die

Generalversammlung betrachtet die kirchliche Kunst als den wichtigsten
Zweig des christlichen Kunstschaffens und empfiehlt für dieselbe das Studium
den eng^n^^!u^ — aue^r 1x51oai^cben^^nd s^mbol^cheik

deswegen ausschließlich die Thätigkeit selbständig schaffender Künstler und
Kunsthandwerker als berechtigt an und verurteilt den Labrikbetrieb der
^ o (seinq, i ^ i ft aus, a ^ e n, ^als^di^e n d de c^i i

Versammlung spricht allen verständigen Veranstaltungen, die^ den Zweck
haben, der kirchlichen Kunst im Sinne der besten mittelalterlichen Kunst zu
neuer Blüte zu verhelfen, ihre wärmsten Sympathien aus und bittet nament-

— Prag. Zu den letzten Erwerbungen der Gemälde-
Galerie des Rudolphiuums zählt Luise Max-Ehrlers „Ein Tele-
gramm". Das Bild ist um den Preis von 3000 M. angekauft worden.

— Venedig. Der Architekt Professor Edvard o Trigomi
Matlei hat im Aufträge der Familie Geuorese am Eingang in
den Canal Grande nächst der Kirche Maria della Salute einen
Prachtbau im Stile des Cinquecento aufgeführt, der den alten
Palästen Venedigs an Schönheit nicht nachstehl. lU'-.z;

— Nürnberg. Die Sladlgemeinde hat das Rittersche
Kolossalgemälde „Nürnberg vom Marktplatz aus", welches den
Abschluß der Nüruberg-F-ürlher Lammelgruppe auf der Welt-
ausstellung in Chicago bildete, angekauft. Das Gemälde wird
seinen Platz in der durch Richard Wagners „Meistersinger von
Nürnberg" bekannten Kalharinenkirche erhalten. l.4428j

— Berlin. Die Kaiser Wilhelm-Gedächtnis-
Kirche, von Franz Schwechtcn erbaut, ist am Sedantage
feierlich eingeweihl worden.

Vas Lonrilium. von Adolf Hengeler.
 
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