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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0346

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Ablösen der GclglincschichtmirFormvlin.
-7>ie käufliche 40 > F-ormaldehydlösung
(Formalin) wird mit Wasser im Ver-

Blaue Diapositive.

^ur Herstellung blauer Diapositive ver-

.. fährt man nach Pujakomsch solgender-

hältnis von 1 : 10 verdünnt und hierin das maßen: Man versetzt Eisenchloridlösung mit
abzuziehende Negativ drei bis vier Minuten Lösung von Aetznatron, bis der Nieder-
gebadet. Darauf wäscht man bis zum Ver- schlag vollständig ausgefällt ist. Darauf
schwinden des Geruchs und läßt trocknen, wäscht man den Niederschlag, welcher aus
Die Gelatine wird dann 1—2 mm vom Rande Eisenoxydhydrat besteht, aus, und trocknet
eingeschnitten und die Platte im Wasserbade , ihn auf Fließpapier. Nun mischt man:

allmählich auf 55" c. erwärmt. Die Schicht! Eisenoxydhydrat

löst sich dann leicht vom Glase ab und hat nach ! Lxalsäure .

dem Erkalten wieder ihre ursprüngliche Große. heißes Wasser

Vreikrnsteinklipprn (Harz).

10

15 §

. 100 ccm

In dieser Lösung
badetman Glasplatten,
die mit Gelatinelösung
überzogen sind (aus-
fixierte und gut aus-
gewaschene, nicht be-
lichtete Trockenplatten)
3—5 Minuten und be-
lichtet unter einem Ne-
gativ bei zerstreutem
Tageslicht 20—30 Mi-
nuten. Entwickelt wird
das unsichtbare Bild
in 10—15°/oiger Lö-
sung von rotem Blut-
laugensalz.

Fixiert wird in:
Salzsäure . 3 ccm

Wasser . .100 ccm

Hierauf ist gut aus-
zuwaschen. Die Bilder
sind kornlos und
außerordentlich durch-
sichtig.

Verstärkung von Pigmenlbildern.

oben Pigmenlbilder aus Glas oder Papier
nicht die nötige Kraft, so kann man
dieselben nach Stolze (Photogr. Notiz-
Kalender) je nach dem Zwecke, dem sie dienen
sollen, auf sehr verschiedene Weise verstärken.
Kommt es auf die Farbe nicht an, so legt
man die Bilder in eine einprozentige wässerige
Kaliumpermanganatlösung, in der die Farbe
je nach der Dauer der Einwirkung mehr
oder weniger gelbbraun wird. Ein wunde»
schönes Purpurschwarz erhält man, wenn
man die Bilder ein bis zwei Minuten in
eine 0,2 bis 1 prozentige Silbemitratlösung
taucht, oberflächlich mit Fließpapier abtrocknet
und sie nun naß oder trocken oberflächlich
dem Lichte auSsetzt. Sowohl derart be-
handelte als auch die noch nicht verstärkten
Bilder lassen sich mit Goldchlorid 1:100
färben. Durch Doppelzersetzung kann man
alle möglichen Farben in der Schicht er-
zeugen, z. B Gelb durch abwechselnde Be-
handlung mit Bleinitrat und chromsaurem
Kali, Rotbraun durch Behandlung mit
Kupfervitriol und gelbem Blutlaugensalz,
Blau durch Behandlung mit Eisenvitriol
und gelbem, oder Eisenchlorid und rotem
Blutlaugensalz, Schwarz durch Behandlung
mit Eisenvitriol und Gallussäure u. s. w.
Eine sehr ausgiebige, neutrale Verstärkung
erhält man auch, wenn man die mit Silber
getränkte und wieder getrocknete Schicht mit
Hervorrufern behandelt. Endlich kann man
von der Bildschicht noch beliebige Farb-
lösungen aufjaugen lassen.

Sinter -iVrlallptatten aufgcnommene
Soiineiipljorograptjicu
geben nach Vr. E. Packer sin Birmingham
deutliche Bilder der Sonneukoroua. Lfsen-
bar rührt dies davon her, daß die reich-
lichen ultravioletten Strahlen der Korona
die Metallplatte leichter durchdringcn, als
die vom eigentlichen Sonnenkörper aus-
gehenden Strahlen. Am besten eignen sich
hierfür Zinn-, Blei- und Kupferplatten.
Da das Glas des Objektives die Haupt-
masse der ultravioletten Strahlen verschlucken
ivürde, so arbeitet man bei derartigen Ver-
suchen mit der Lochkamera.

Tonbad für Lhlorsilberdiäposirivc.
?>er Ton der entwickelten Diapositive ist
^ ein sehr verschiedenartiger und richtet
sich nach der Art der Platten, des Ent-
wicklers und nach der Länge der Belich-
tungszeit. Zumal bei reichlich belichteten
Platten stellt sich nicht selten ein wenig an-
genehmer, grünlicher Ton ein. Um schöne
Purpurtöne zu erzielen, bringt mau die
fixierten Platten in folgendes Rhodan-
goldbad :

Rhodan-Ammonium . 1 g

Chlorgold .... 0,1 §

Wasser. 300 ccm

,t4euep Blitzlicht.

V^Dan überzieht dünnes, festes Papier mi
^ Kleister und streut auf letzteren Magne
stumpulver, welches man möglichst gleich

mäßig verteilt. Nach dem Trocknen beklebt
man die mit Pulver bestrichene Seite des
Papiers mit einem Bogen Löschpapier, den
man vorher in gesättigte Lösung von chlor-
saurem Kali tauchte. Nach dem Trocknen
wird das Ganze in Streifen geschnitten und
verbrennt, augezündet, mit äußerst kräftiger
Lichtwirkung.

Stereoskopische Köntgen-Bilder.

^ln der Lehr- und Versuchsanstalt für
D Photographie und Reproduktionsver-
fahren zu Wien wurden gelungene Ver-
suche der stereoskopischen Wiedergabe bei
Aufnahmen mit Röntgen-Strahlen angestellt.
Eine Maus wurde in derselben Lage auf
zwei verschiedenen, unter der Maus ge-
wechselten Platten bei verschiedener Stellung
der Lichtquelle photographiert. Der Ein-
druck dieser ins Stereoskop gebrachten
Bilder ist ein vollkommen körperlicher.

Briefkasten.

j Abottiiemcnts'Quittung und Angabe der Adresse nötig.

A. in Meißen. Wegen farbiger Bilder nach
Selleschem Verfahren müssen Sie sich an Herrn
Selle (Brandenburg a. d. Havel) direkt wenden. Man
kann nach diesem Verfahren nicht nur Landschaften,
Slilleben, Reproduktionen u. f. w., sondern auch
Porträts fertigen, wie die unzählige Male öffentlich
vorgeführten Proben beweisen. Ueber die Haltbar-
keit der Bilder liegen bis jetzt Erfahrungen noch
nicht vor. Wenn man es vermeidet, die Bilder
längere Zeit dem direkten Sonnenlichte auszusetzeu —
eine Vorsicht, die, wie bekannt, auch bei gewöhnlichen
Photographien beobachtet werden muß — so liegt
durchaus kein Grund vor, daß die Selleschen Auf-
nahmen schneller als andere Photographien ver-
derben sollten.

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
Or. R. Neubauß, Berlin, ^,V., tandgrafenstr.

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lledaktiousschlul; 0. Alai 1896. — Ausgabe 2l. Zllni 1896.

älnhalt des siebenzebnten Bestes:

Friedr. Pecht. Franz Simm. — P. Hann.
Frühjahr-Ausstellungen in New Aork. — B—D.
Neue und alte Kunst. — Hermann Tarbutt.
Tie Keinerausstellung des Künstlervercins „Para-
noia". — Personal- und Ateliernachrichten rc. rc.
— Der Amateur-Photograph. — Ailderöeitagen:
Franz Simm. Einzug. — Derselbe. Fatale
Situation. — Derselbe. Der Besuch. — Der-
selbe. Der Tod Kaiser Wilhelms I.

Herausgeber: Friedrich pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Tchwartz.
 
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