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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

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Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten - Vermischte Nachrichten
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vermischte Nachrichten.

271

— Berlin. Von der städtischen Deputation für
Kunstzwecke ist die Aufstellung einer Gruppe „ballspielender
Kinder" von Hermann Kokolski auf dem Koppenplatz, sowie
die Ausführung der Figur einer Nymphe für einen noch zu
bestimmenden Platz von A. Calandrelli beschlossen worden.
Genehmigt wurden weiterhin die von E. Gomanski und
W. Haverkamp modellierten Skizzen Plastischer Gruppen für
eine auf dein Andreasplatz zu errichtende monumentale Bank,
die in Anlehnung an Motive aus Schillers „Lied von der
Glocke" das Glück der Elternfreude schildern, ferner die Aus-
malung der Aula der Gemeindeschule in der Christburgerstraße
mit Darstellungen aus Schillers „Lied von der Glocke" durch
Max Koch, sowie derjenigen der Gemeindeschule in der Siemens-
strahe mit Darstellungen der vier Jahreszeiten. l^'St

— München. Die Mitgliederzahl des hiesigen Kunst-
vereins betrug am 3l. Dezember 1895, dem Schluß des 72.
Vereinsjahres: 5892. Tie Anzahl der zur Verlosung angetansten
Kunstwerke konnte von
147 aus 192 erhöht
werden; der dafür ver-
wendete Betrag aus
Vereinsmitteln beziffert
sich aus 72705 M.

Vereiussammlung, für
die drei Werke erworben
wurden, enthält nun-
mehr 35 Kunstwerke,
für welche insgesamt
128850 M. ausgegeben
worden sind. Als Ver-
einsblatt für 1896 ist
eine Radierung von
Kühn nach dem Bilde
von Professor Firle
„Frühling und Winter"
bestimmt, die bereits inr
Drucke fertig ist, und
einen Kostenaufwand
von 10900 M. erfordert
hat. Einem Antrag des
Schiedsgerichtes zufolge
sollen versuchsweise in
nächster Zeit kleinere
Radierungen in Mappen
als Vereinsgeschenke an
die Mitglieder verteilt
werden. (Vielleicht er-
wägt der Vorstand des
Vereins auch einmal den
Plan, die schöne Vereins-
Sammlung auGemälden
seinen Mitgliedern, wir
denken hier besonders an
die auswärtigen, noch
mehr als bisher zugäng-
lich zu machen dadurch,
daß er sie in einem
Album mit Reproduk-
tionen, etwa in Photo-
gravüre, als Bereinsgabe
darbietet. D. R.) "Der
Vermögensstand des
Vereins ist fortdauernd
ein sehr günstiger. Die
Ausgaben im abgelau-
fenen Jahre betrugen
120604 M., die Ein-
nahmen 125914 M , so
daß ein Aktivrest von
5310 M. verblieb. Der
Wert des Hauses ist auf
200000 M. anzuschla-
gen, der Reservefonds
beträgt 6000 M. Der
Wirtschaftsplan"sür das

Jahr 1896 bilanziert die Einnahmen und Ausgaben mit
126430 M. IKiwi

— Budapest. Im Abgeordnetenhause wurden unlängst
die von der Regierung für Zwecke der schönen Künste anläßlich
der Millenniums-Feier geforderten 3200000 fl. bewilligt.
Es wird beabsichtigt, hiervon 1200 000 fl. für den Bau eines
neuen Museums der bildenden Künste, die weiteren 2 000 000 fl.
zum Ankauf von Kunstwerken zu verwenden, wovon wiederum
600 000 fl. für den Ankauf älterer Werke auSgesetzt sind, während
der verbleibende Rest von 1400 000 sl der zeitgenössischen
heimatlichen Kunst zu gute kommen soll. Eine Reihe von Ge-
mälden ist anläßlich der Millenniums-Ausstellung direkt bei
Künstlern bestellt worden. Die Liste der derartig für den
Ankauf bereits fest in Aussicht genommenen Gemälde wurde
vom Minister Wlassics wie folgt bekannt gegeben (die Titel der
betr. Werke sind jeweilig in Klammern beigefügt): Ignaz Ros-
kovics (Die Union in Siebenbürgen), Ladislaus Pataky (Helene
Zrinyi übergiebt die Festung Munkacs), Bela Spanyi (Festung
Jajce und Portore), Otto Karoknyay (Mathias vor Wien),
Gustav Keleti (Wald von Besenyö), Georg Kiss (Der Faun,
Statue), Theodor Zemplenyi (Der geblendete Vazul vor König

Stefan), Bela Grünwald
(Nach der Tartarennot),
Ludwig Burger (Petöfis
Tod),TihamerMargitay
(Die verlassene Braut),
Julius Tornai (Johann
Hunyadis letzte Augen-
blicke), Julius Kardos
(Die Vorlesung), lsiris
* Dresden. Die für
künstlerische Zwecke be-
stimmte Tiedge - Stif-
tun g hatte laut Bericht
des Verwaltungsaus-
schusses am Schluffe des
Jahres 1895 ein Ver-
mögen von 664050 M.

Für Stiftnngszwecke
standen 63145 M. 52 Pf.
zur Verfügung. Hiervon
wurden ausgegeben
61 M. 15 Pf. für Unter-
haltung des Denkmals
und der Grabstätte
Tiedges und 16 600 M.
zu Ehrengeschenken und
Unterstützungen;

46 484 M. 14 Pf. wur-
den zurückgelegt für
künstlerische Werke, zu-
nächst für den Gerechtig-
keitsbrunnen, der auf
dem Holbeinplatz zu
Dresden errichtet werden
soll. Bonden 16600M
werden u. a. geivährt
1600 M. an Maler,
7950 M. an Hinter-
lassene von Malern,
300 M. an Kupferstecher,
1800 M. an Hmter-
lassene von Kupfer-
stechern, 1200 M. an
Hinterlassene von Bild-
hauern. — Dem Ver-
waltungs-Ausschüsse
der Tiedge-Stiftung ge-
hören an: Bürgermeister
vr. Nake, Kupferstecher
Professor Bllckner, Bild-
hauer Prof. Diez, Ober-
bibliothekar vr. Förste-
nranu, Maler Professor
Preller, Prof. vr. Rüge,
Generalmusikdirektor
Schuch, Geh. Regre-
rungsratvr. W. v. Seid-
litz, Professor vr. Treu.

D,e

Woxarl-Denkmsl in Wirn. von Viktor Tilgner.
Lnthüllt am 21- April I8g6-
 
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