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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0482

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ÜZcue Vorschriften für den -Metol-
LmtviMer.

>^on wesentlichem Einfluß auf den Ver-
lauf der Metol-Entwicklung ist nach
Eders Jahrbuch für 1896 das Mengenver-
hältnis zwischen Metol und Soda, bezüg-
lich Pottasche. Wird der Sodagehalt be-
deutend vermindert, so verliert das Metol
seinen Charakter als Rapidentwickler. Je
weniger Soda der Entwickler enthält, desto

Tropfen Bromkali bis zu einer Stunde
entwickelt, oder man sucht vor der Entwick-
lung einen Teil der Lichteindrückc zu zer-
stören. Zu dem Zwecke badet man die
Platte 1 bis 2 Minuten in 60 ccm Wasser
und 40 bis 50 Tropfen Fixiernatron-
lösung (1:10) und entwickelt ohne ab-
zuspülen in 60 ccm .4., 15 Tropfen I!,
10 Tropfen Bromkali (1:10). Die Hervor-
rusung überexponierter Negative darf nicht
zu früh unterbrochen werden, da die Kraft
beim Fixieren noch mehr zurückgeht, als
bei richtig belichteten Platten.

Bei Unterbelichtungen nimmt man
5 bis 10 ccm ä., 10 ccm B, 40 ccm Wasser.
Zur Vermeidung von Schleiern werden
5 bis 10 Tropfen Bromkali hinzugesetzt.

Partie aus dem Lckerloch bei Schierke
.im Har;.

Abziehen der -IZegattvschtcht vom
Glase.

11>n ein gesprungenes Negativ zu retten,
^ oder um eine Aufnahme in Licht-
druck vervielfältigen zu können, wird es
nötig, die Bildschicht vom Glase abzu-
ziehen. Hierfür sind verschiedene Me-
thoden angegeben, die aber sämtlich den
Fehler haben, daß sich die abgezogene
Schicht ungleichmäßig znsammenzieht.
Dieser Fehler wird nach Valenta durch
folgendes Verfahren vermieden: Man
badet das Negativ 10 Minuten in fol-
gender Lösung:

Formalin.10 ccm

Wasser .... 150—200 ccm
Nach dem Trocknen wird die Bild-
schicht mit Rohkollodium übergossen, dem
zwei Prozent Rhicinusöl zugefügt ist.
Hierauf wird die Schicht mit einem
scharfen Messer ringsum eingeschnitten.
Die Haut läßt sich nunmehr vom Glase
abziehen.

empfindlicher ist der Einfluß des Bromkalis
als Verzögerer. Diesen Entwickler in Form
einer gebrauchsfertigen Lösung anzuwenden,
hat nur dann seine Berechtigung, wenn man
sicher ist, die Belichtungszeit richtig getroffen
zu haben. Getrennte Lösungen ermöglichen
allein hie Anpassung von lieber- und Unter-

belichtung.

Lösung

Wasser.11

Metol.15§r

Nach vollständiger Lösung:
krhstallisiertes Natriumsulfit 150 „

Lösung L:

Wasser.II

Bromkali.2 §r

Soda, kryst. 330 „

(oder Pottasche.100 „)

Außerdem bereite man zehnprozentigc Lö-
sungen von Bromkali und Fixiernatron. Bei
richtig belichteten Negativen nimmt man
20 ccm ,-Z, 10 ccm L und 30 ccm Wasser.
Um bei Ueberexposiiionen noch Kraft in das
Negativ zu bekommen, nimmt man 60 ccm
I bis 5 ccm L und zehn Tropfen Brom-
kali 1:10. Hat die Ueberlichtung einen
hohen Grad erreicht, so wird die Platte
entweder in L allein mit Zusatz von 5—10

Entfernung von Trocken fl ecken auf
llZegattvcn.

>^ährend des Trocknens entstehen bei
Negativen mitunter kreisförmige Flecke
mit dunkelen Rändern, die sich beim Ko-
pieren stark bemerkbar machen. Man ent-
fernt dieselben, wenn man das Negativ
etwa zwölf Stunden in folgender Lösung

badet:

Thiocarbonnid . . . . 6 gr

Zitronensäure.6 „

Alaun . . . . . 12 „

Destilliertes Wasser . . -V, I.

Hierauf muß gut ausgewaschen werden.

Ubschkckchung.

folgender Abschwächer ist empfehlenswert
Man weicht das Negativ eine halbi
Stunde in Wasser ein und badet es ir
folgender Lösung:

Wasser ..100 ccu

Reine Schwefelsäure .... 4 ccn

Auflösung von doppelt chrom-
sauren Kali (3:100) ... 6 ccn

Die Lösung wirkt kräftig, zumal wem
sie frisch bereitet ist. Vorsicht bleibt dahei
geboten. Flecken stellen sich nicht ein. Js
die Abschwächung zu weit getrieben, so kam

man in bekannter Weise wieder verstärken
Die Lösung ist haltbar und läßt sich wieder-
holt benutzen.

Wräpsratton von lichtempfindlichen
Mpieren.

praktisch ist folgendes Präparationsver-
^ fahren von lichtempfindlichen Papieren:
Mit einem guten Zerstäuber aus Hart-
gummi oder Glas befeuchtet man senkrecht
aufqehängtes Salzpapier mit folgender Lö-
sung:

Silbernitrat.2,25 gr

Ammoniumnitrat .... 0,65 gr

Destill. Wasser.30 ccm

Nach dem Kopieren wird in gewohnter
Weise getont und fixiert. Man hat darauf
zu achten, daß sich auf dem Papier keine
Tropfen bilden. In derselben Weise kann
man auch durch Bestäuben der Papiere mit
geeigneten Flüssigkeiten Kallitppien, Ilran-
bilder und Blaudrucke erzeugen. Ilm z. B.
Kallitppien herzustellen, füllt man den Zer-
stäuber mit Natriumferridoxalat und ent-
wickelt mit Silbernitrat.

Bncherschau.

Braunscbweigs Baudenkmäler. Heraus-
qegl'ben vom Verein von Freunden der Photographie
in Braunschweig. III. Band. Benno Göritz. Braun-
schweig. 18 M. Tie vor ungefähr zwei Jahren er-
schi-nenen beiden ersten Bände dieser Publikation ent-
hielten nur Bilder aus der Stadt und deren näheren
Umgebung. Der vorliegende dritte Band ist eine
Sammlung von Architektur- und Landschaftsbildern
aus dem Lande Braunschweig. Unter den 66 Tafeln
ist kaum eine einzige, die nickt als ein Kunstblatt
ersten Ranges bezeichnet werden mutz. Der überaus
reiche Architekturschatz der Braunschweigischen Lande
wird hier in würdigster Weise der Nachwelt über-
liefert. Der Braunschweigische Verein hat sich mit
der Herausgabe dieses Werkes ein dauerndes Denk-
mal gesetzt.

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:

lV//. ä

Rtdaktionsschluß 22.^ugnk 1896. — Ausgabe 2.September 1896.

Inhalt des vierundzwanzigllen Deftcs:

Uert: F. Haack. Giovanni Segantini. — Das
Lächeln des Michel-Angela. — Personal- und
Ateliernachrichten rc. rc. — Der Amateur-Photo-
graph. — Vitderöeitagen: Giovanni Segan-
tini. Alpenweiden. — Derselbe. Glaubenstrost
im Schmerz. — Derselbe. Frühlingsweiden. —
Derselbe. Der göttliche Knabe.

Herausgeber: Friedrich pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz.
 
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