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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

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Berger, Ernst: Einladungskarten für Künstlerfeste einst und jetzt
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https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0208

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Einladungskarten
für

Drünstlerfefte
einst und jetzt.

von Lrnst Berger.

^in Hofzimmer des unscheinbaren
^Hauses Nr. 3 an der Luitpold-
straße in München birgt zur Zeit eine
im Wachsen begriffene Sammlung,
die berufen scheint, ein Archiv für das
gesamte Kunstleben der bayerischen
Hauptstadt zu werden: Die historische
Sammlung der Künstlergenoffenschaft.
Was da an allgemeinen und persön-
lichen Erinnerungen von der Zeit des
großen künstlerischen Aufschwungs
unter König Ludwig I. an bis auf
die Gegenwart aufbewahrt, durch
emsiges Sammeln bereichert wird,
muß zu den wertvollsten Quellen der
neueren Münchener Kunstgeschichte
gezählt werden. Nicht nur die Kunst,
auch das kulturelle und gesellschaft-
liche Leben der Stadt spiegelt sich in
F. A. v, Aauibach fec. zahlreichen Zeichnungen, Blättern
und Skizzen wieder, die für den großen

Anteil, den die hiesigen Künstler stets an allem, was der Entwickelung der Stadt dienlich gewesen ist, beredtes
Zeugnis ablegen. Nicht zum mindesten spricht sich die Beteiligung bei den großen Veranstaltungen, Festen, Umzügen,
welche ohne Mithilfe von Künstler ganz undenkbar sind, aus. Blättert man in den Mappen, so wird man durch
die Fülle überrascht, und erfreuend wirkt die Pietät, mit der jeder Gegenstand, der für Münchens Kunst und
Leben von Interesse sein könnte, vor Vergessenheit bewahrt wird. So reihen sich Tagebücher, Skizzenblätter,
Festprogramme, humoristische Karikaturen, die in glücklicher Laune im Kreise von Kollegen entworfen, an Blätter
politischen oder satirischen Inhaltes u. s. w.

Unlängst erst ist den Bewohnern unserer Stadt ein Teil dieser Schätze wieder vor die Augen geführt
worden durch eine im Ausstellungsgebäude am Königsplatz veranstaltete Ausstellung, über die der Heraus-
geber dieser Zeitschrift im vorigen Hefte berichtet hat. Was da dem Geiste des Beschauers nahe gebracht
wurde, es ist zum Teil auch bereits in diesem
Blatte weiteren Kreisen bekannt geworden durch
einen mit zahlreichen Illustrationen geschmückten
Aussatz, den die „Kunst für Alle" vor einigen
Jahren in den Heften 3 und 4 des VIII. Jahr-
ganges aus der Feder G. A. Horsts gebracht
hat.

Wenn wir es jetzt unternehmen, wiederum
aus den in der Sammlung vorhandenen reichen
Schätzen, nach denen allein schon sich eine Geschichte
der neueren Münchener Kunst und eine Darstellung
der Wandlungen in künstlerischen Anschauungen
schreiben ließe, zu schöpfen, so sei ihnen ein spezieller
Teil entnommen, der die Einladungskarten zu
Festlichkeiten betrifft. Für die liebenswürdige Be-
reitwilligkeit, mit welcher die Herren der Kom-
mission, an deren Spitze die Maler Baron von

nur

I» OltLVV

SM L7ten k'odruLr 1840.


Nus rinrr
Einladungskarte
der

Künstlergelrllschafl
„Allvlria"
in München.


Die Aunst für Alle XI, Itz 1. März I8Y6.
 
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